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Letzte Änderung für Artikel Hans-Sachs-Haus: 19.02.2006 10:04

Hans-Sachs-Haus

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Das Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen wurde zwischen 1924 und 1927 vom Essener Architekten Alfred Fischer errichtet und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. UrsprĂĽnglich war das Haus multifunktional (BĂĽros, Hotel, Gastronomie, Ladenlokale, Konzertsaal u.w.) geplant, wurde jedoch schon bald nach seiner Fertigstellung zentraler Verwaltungssitz der Stadt Gelsenkirchen.

Es handelt sich um eines der bedeutendsten Bauwerke der Moderne (vgl. z.B. " Neues Bauen ") im Ruhrgebiet, und ist im Weltlexikon der Architektur verzeichnet. Stilistisch ist es dem Backstein-Expressionismus zuzuordnen. Die Namensgebung erfolgte nach einem Ideenwettbewerb, an welchem sich alle interessierten Bürger beteiligen konnten. Das Bauwerk, welches im Krieg teilweise zerstört, später wiederaufgebaut und Ende der 1950er Jahre ergänzt wurde, weist eine Brutto-Geschoss-Fläche von rund 27.500 m² bei einem Brutto-Rauminhalt von etwa 125.000 m³ auf.

Besonderheiten

Das Hans-Sachs-Haus beherbergt einen Konzertsaal mit der größten erhaltenen neuromantischen Konzertorgel Europas (denkmalgeschützt), einer Walcker -Orgel mit 92 Registern.

In den Fluren des Hauses befindet sich das weltweit erste Farbleitsystem (Entwurf: Max Burchartz ), das mit wandgroßen Farbfeldern in Primärfarben durch das Haus führt. Das Farbleitsystem, das der Bauhaus-Moderne zuzurechnen ist, wurde erst in der 1990er Jahren teilweise wiederhergestellt.

In den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs fanden viele Menschen Zuflucht in den Kellern des Hans-Sachs-Hauses. Bei einem Luftangriff am 19. März 1945 kamen im Luftschutzraum 81 Menschen um Leben. Teile des Hauses wurden zerstört.

Vom Architekten Alfred Fischer stammen auch das Volkshaus in Gelsenkirchen-Rotthausen und die RVR-Verwaltung in Essen.

JĂĽngere Geschichte

Aufgrund baulicher Mängel und eines aufgelaufenen Unterhaltungsstaus wurde das Haus im Jahre 2001 vollständig geräumt, nachdem der Veranstaltungsaal für rund 1500 Personen baupolizeilich bereits vorher gesperrt worden war. Der schlechte bauliche Zustand des Gebäudes liess die geschätzten Sanierungskosten im Laufe der Zeit auf 143 Mio. € anwachsen, zurückzuführen auf Fehler, die schon beim Bau in der 1920er Jahren, bei der Sanierung und Ergänzung nach dem Zweiten Weltkrieg und beim Erweiterungsbau Ende der 1950er Jahre gemacht wurden und die wegen der eingeschränkten Bauunterhaltung jahrzehntelang nicht aufgefallen waren. Der damalige Oberbürgermeister Oliver Wittke ( CDU , heute nordrhein-westfälischer Bauminister) engagierte sich für den Erhalt des Gebäudes und schloss 2001 , nach einem europaweiten Interessenbekundungsverfahren, die Verträge ab, die die Sanierung über ein Vermiet-Rückmietmodell finanzieren sollten. Dieses Vertragswerk, aber auch die Sanierung insgesamt, waren von vornherein politisch umstritten. So standen Wittkes späterer Nachfolger Frank Baranowski ( SPD ) sowie Teile der Fachverwaltung der Stadt dem Vorhaben und seiner Realisierung in ein PPP -Modell eher kritisch gegenüber. Das Thema wurde damit auch Gegenstand des Kommunalwahlkampfes 2004 (Kampagne "Millionengrab Hans-Sachs-Haus"). Im September 2005 beschloss der Rat der Stadt Gelsenkirchen, den Vertrag zu kündigen, da die inzwischen in Raum stehenden Sanierungskosten für die Stadt nicht mehr tragbar seien. Damit drohte der Abbruch des neben dem Musiktheater im Revier und der expressionistischen Heilig-Kreuz-Kirche von Josef Franke bedeutendsten Kulturdenkmals der Stadt Gelsenkirchen. Die Frage der Vertragskündigung einerseits und des Abrisses andererseits sind dabei rechtlich unterschiedliche Verfahrensstränge. Allerdings hat der Rat der Stadt am 15. Dezember 2005 auf Vorschlag des Oberbürgermeisters beschlossen, dass das Haus abgerissen werden solle. Das zur Umsetzung dieses Beschlusses notwendige Einvernehmen mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege (Landeskonservator) ist im Januar 2006 erteilt worden. Allerdings sind die Verhandlungen mit dem ursprünglichen Investor zur Vertragsaufhebung noch nicht abgeschlossen. Sollte diese von der Stadt gewollte Vertragsaufhebung gelingen wird Gelsenkirchen eines seiner bedeutendsten Bauwerke durch Abriss verlieren. Nach den Ankündigungen des Oberbürgermeisters wird das frei werdene Gelände dann zunächst als Parkplatz genutzt werden; ein Neubau soll erst nach eingehender Planung in einige Jahren dort errichtet werden. Ob dort dann auch die berühmte Walcker-Orgel Platz findet, ob sie an einen anderen Ort versetzt oder gar verkauft wird, ist zur Zeit noch völlig offen.

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Wikipedia

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