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Letzte Änderung für Artikel Siebenarmiger Leuchter (Essen): 20.02.2006 12:33

Siebenarmiger Leuchter (Essen)

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Der Siebenarmige Leuchter ist ein großer Kerzenleuchter des Essener Domschatzes. Der Leuchter steht im Westwerk des Essener Doms . Er ist ein bedeutendes Bronzekunstwerk des frühen Mittelalters .

Beschreibung

Der Leuchter ist insgesamt 2,26 Meter hoch und hat eine Spannweite von 1,88 Meter. Er ist aus Bronze im Hohlgußverfahren gefertigt und besteht aus 46 Einzelteilen. Der Leuchter steht auf einem quadratischen Fuß, der auf vier dreizehigen Klauen ruht. Auf den Ecken des Fußes sassen vier kleine Bronzefiguren, von denen eine, ein mit Aquilo beschrifteter Satyr, vollständig erhalten ist. Zwei weitere Figuren sind teilweise erhalten, die Überreste sind mit Oriens und Occidens beschriftet. Der reich gegliederte Fuß schließt nach oben mit einem balustrenförmigen Körper ab, aus dem der Stamm des Leuchters wächst. Auf diesem Abschluß des Fusses befindet sich ein horizontales Band mit der Inschrift Mathild abatissa me fieri jussit et Christo consecravit. (Die Äbtissin Mathild befahl mir zu werden und weihte mich in Christus.). Diese Inschrift erlaubt die Datierung des Leuchters, da Mathilde von 973 - 1011 Äbtissin des Damenstifts in Essen war. Der Stamm des Leuchters ist gleichmäßig aus vertikalen Rankenfeldern, die jeweils in der Mitte durch einen kugelförmigen Knauf unterbrochen sind, aufgebaut. Aus drei kelchblütenformigen Verbindungsstücken zweigen die drei Armpaare ab, die elliptisch nach oben gebogen sind und auf gleicher Höhe mit dem den Stamm abschließenden Kerzenteller enden. Die Arme des Leuchters sind glattwandig, in regelmäßigen Abschnitten sind sie mit abwechselnd kugelförmigen und polygonalen Knäufen verziert, die mit stilisierten Blattornamenten gestaltet sind. Vermutlich war der gesamte Leuchter ursprünglich vergoldet. Aufgrund dessen, dass die Ornamente byzantinische Elemente zeigen, aber auch niedersächsische Einflüsse feststellbar sind, wird angenommen, dass der Leuchter in Hildesheim angefertigt wurde, wo zur selben Zeit mit Bernwardstür und Christussäule weitere bedeutende Bronzekunstwerke angefertigt worden sind.

Deutung

Der Siebenarmige Leuchter, im Hintergund das Michaelsfenster des Westchores
Der Siebenarmige Leuchter, im Hintergund das Michaelsfenster des Westchores

Der Siebenarmige Leuchter im Essener Dom entspricht in der Form der jüdischen Menora und leitet sich aus derselben Bibelstelle (( Ex 37, 17-24) ab. Im frühen Christentum symbolisierte die 7 die Einheit von Göttlichem und Irdischem, da sie die 3 der Dreieinigkeit und die 4 der irdischen Himmelsrichtungen in sich vereinigte. Gleichzeitig stand die Zahl 7 für die sieben Gaben des Heiligen Geistes, während der Leuchter für Christus selbst stand. Der Essener Leuchter symbolisiert zugleich das Licht der Welt, das in alle durch die Bronzefiguren des Fußes dargestellten vier Windrichtungen leuchtet, um am Ende aller Tage alle Menschen zu Christus heimzuholen. Dieser Hinweis auf das Endgericht über alle Menschen und die Auferstehung von den Toten läßt die Deutung zu, dass die Äbtissin Mathilde ihn als ihren Totenleuchter hat anfertigen lassen.

Literatur

Leonhard Küppers, Das Essener Münster, Fredebeul & Koenen, Essen 1963

Wikipedia

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