Essen-Altendorf
Essen-Altendorf ist ein Stadtteil von Essen (Ruhr) im Stadtbezirk Essen-West. Als selbstständige Bürgermeisterei trug Altendorf die Bezeichnung Altendorf (Rheinland). Die gleichnamige im Essener Süden an der Ruhr gelegene Gemeinde Altendorf (Ruhr) erhielt nach der Eingemeindung nach Essen die Bezeichnung Burgaltendorf.
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Frühe Geschichte
Der Stadtteil ist aus dem fränkischen Oberhof Ehrenzell hervorgegangen, der um 800 am Hellweg gegründet und erstmals 966 in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos I. erwähnt wurde. Der Hof gehörte seitdem zum Damenstift Essen. Dem Oberhof Ehrenzell waren im heutigen Gebiet von Essen, Mülheim, Oberhausen 56 Höfe wie beispielsweise der Lepkeshof in Oberhausen unterstellt und abgabenpflichtig. In Altendorf unterschied man das Oberdorf und das Unterdorf. Die Bauernschaft Altendorf wurde gemeinsam mit Holsterhausen und Frohnhausen auch als Dreibauernschaftsquartier bezeichnet.
Im Jahre 1689 wurde der Hof nach dem damaligen Aufsitzer in Philipsenburg umbenannt.
Nach der Säkularisation und der Schaffung einer neuen Verwaltungsstruktur gehörte Altendorf zur Munizipalität Borbeck.
Industrialisierung
Mit dem Beginn der Industralisierung wurde Altendorf durch Zechen und die Firma Krupp geprägt. Auf dem Gebiet von Altendorf befanden sich die Zeche Helene-Amalie und die Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack . Helene-Amalie, benannt nach Helene-Amalie Krupp, gilt als eine der frühesten Mergelzechen des Ruhrgebietes, Sälzer & Neuack als erste Tiefbauzeche.
Bedingt durch die Entwicklung der Krupp-Fabriken stieg die Bevölkerung von Altendorf explosionsartig an. Bei Gründung der Gemeinde Altendorf war sie die größte Landgemeinde Preußens. Im Osten der Gemeinde erbaute die Firma Krupp ab 1871 die Arbeiterkolonie Kronenberg, eine der ersten Kruppschen Arbeitersiedlungen. Die Siedlung bestand aus rund 1.500 Wohneinheiten. Ihre Lage erstreckte sich von der Altendorferstraße bis zum heutigen Bahnhof Essen-West (damals Altendorf-Süd).
1874 wurde aus den Orten Altendorf, Frohnhausen und Holsterhausen die Gemeinde Altendorf mit eigenem Bürgermeisteramt. Erster und einziger Bürgermeister von Altendorf war Wilhelm Kerckhoff (1824-1900).
1892 wurde die katholische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt (Altendorfer Dom) eingeweiht.
Am 1. August 1901 wurde Altendorf nach Essen eingemeindet.
Am 26. Juli 1903 wurde die Evangelische Christuskirche geweiht.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Altendorf durch die unmittelbare Lage an den Krupp-Fabriken durch alliierte Bombenangriffe weitestgehend zerstört.
Stadtteil im Umbruch
Heute wohnen in Essen-Altendorf rund 21.000 Menschen, davon ca. 18 % mit Migrationshintergrund . Essen-Altendorf ist geprägt durch die Verkehrsbelastung der den Stadtteil durchschneidenden Hauptverkehrsadern Altendorfer Straße und Helenenstraße/Oberdorfstraße. Im südlichen Bereich finden sich bürgerliche Siedlungsbereiche wie z. B. die nach dem Essener Politiker Heinrich Hirtsiefer benannte Hirtsiefersiedlung. Der nördliche Bereich ist geprägt durch Arbeitersiedlungen und Schrebergartenkolonien . Bedingt durch Strukturwandel im Ruhrgebiet ist Essen-Altendorf seit 1998 ein Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf.
Straßennamen, die auf alte Altendorfer Höfe und Familien hinweisen
An die Geschichte des Stadtteils sowie die ursprünglichen Höfe und ihre Familien erinnern in Altendorf zahlreiche Straßennamen: Drügeshofstraße, Grieperstraße, Haskenstraße, Hüttmannstraße, Husmanshofstraße, Rüselstraße, Rullichstraße, Tholstraße, Weuenstraße, Oberdorfstraße, Unterdorfstraße.
Literatur
- H. Westphalen: Bilder und Erinnerungen aus Essen-Altendorf; Klartext Verlag, Essen 2006.
Weblinks
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Kategorie : Essen (Stadtteil)
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