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Letzte Änderung für Artikel Trajekt Rheinhausen-Hochfeld: 08.02.2006 06:33

Trajekt Rheinhausen-Hochfeld

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Das Trajekt Rheinhausen-Hochfeld wurde von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft erbaut und am 23. August 1866 als Eisenbahnfähre in Betrieb genommen. Nach der Erschließung der linken Rheinseite mit Eisenbahnstrecken von Kleve über Köln und Aachen bis nach Bingerbrück suchte die Rheinische Eisenbahngesellschaft unter ihrem Präsidenten, dem Geheimen Kommerzienrat Mevissen, einen Bahnanschluss an die Ruhrkohlenzechen im Ruhrgebiet. Der sehr lukrative Kohlenverkehr dort wurde bislang nur von der Köln-Mindener Eisenbahn und der Bergisch-Märkischen Eisenbahn durchgeführt.

Bau der Trajektanstalt

Die um 1860 begonnene Planung sah eine neue Bahnstrecke von Osterath an der Köln – Krefelder Strecke über den Rhein nach Essen und später weiter bis Dortmund vor. Da zu dieser Zeit noch feste Rheinbrücken außerhalb der Festungsstädte vom preußischen Militär abgelehnt wurden, blieb nur der Bau eines Trajektes zwischen dem linksrheinischen heutigen Duisburger Stadtteil Rheinhausen und dem Duisburger Stadtteil Hochfeld. Die preußischen Konzessionen wurden für Bahnstrecke am 9. März 1863 und für das Trajekt am 16. Juli 1863 erteilt. Während mit dem Bau der Bahnstrecke sofort begonnen wurde, wartete die Rheinische Eisenbahn hinsichtlich des Trajekts auf die Fertigstellung ihres Trajekts Spyck-Welle , um die dort noch in Erprobung befindliche Technik hier übernehmen zu können.

Die Rheinische Eisenbahngesellschaft rechnete mit einem hohen Verkehrsaufkommen und sah fünf Trajektstraßen vor. Es sollten im Endstadium fünf Fährponten mit Personen- und Güterwagen unabhängig von einander jeweils zwischen zwei Drahtseilen den Rhein überqueren. Tatsächlich in Betrieb gingen jedoch nur vier Trajektstraßen. Die Gleisrampen führten mit einer Neigung von 1 : 48 von den Rangierbahnhöfen an beiden Ufern zum Wasser hinab. An den Ufern wurden größere Hafenbecken ausgebaggert, um die Anlegestellen von der Strömung freizuhalten.

Für den Transport der Wagen wurden bei der Kölner Maschinenanstalt in Köln-Bayenthal fünf Fährponten bestellt. Die 47 Meter langen Ponten „Ruhr“, „Lahn“ und „Mosel“ konnten jeweils 8 Güterwagen oder 5 Personenwagen tragen. Die vierte Ponte, die 63 Meter lange „Rhein“ trug 10 Güter- oder 7 Personenwagen. Die fünfte Ponte, „Eisponte“, fasste 5 Güterwagen. Auf jeder Ponte war neben dem Gleis eine Dampfmaschine mit 30 PS Leistung aufgestellt, die über ein Getriebe und eine 2,5 Meter große Seilscheibe die Ponte am Zugseil über den Rhein zog. Die Waggons wurden über eine fahrbare Landebrücke mit leichten Zwischenwagen auf die Ponte geschoben bzw. am anderen Ufer abgezogen.

Mit Personenwagen beladene Ponte auf der Fahrt über den Rhein
Mit Personenwagen beladene Ponte auf der Fahrt über den Rhein

Eröffnen konnte die Rheinische Eisenbahngesellschaft das Trajekt mit zwei Fährstraßen für den Güterverkehr am 23. August 1866 und für den Personenverkehr am 1. September 1866. Die dritte und vierte Fährstraße wurden erst im folgenden Jahr fertig gestellt. Durch Sturm, Hochwasser und Eisgang war der Trajektverkehr in jedem Jahr etwa 4 Wochen lahmgelegt. Trotzdem stieg die Leistung der Trajektanstalt von 104.000 Wagen und 51 Lokomotiven im Jahre 1867 bis auf fast 350.000 Wagen und 286 Lokomotiven im letzten Betriebsjahr 1873 an. An Kohlen wurden im Jahr 1867 über 8 Millionen Zentner und 1873 über 28 Millionen Zentner über den Rhein befördert.

Ende des Trajektbetriebs

Die ständigen Bemühungen der Bahngesellschaft, doch noch den Bau einer Rheinbrücke bei Duisburg-Rheinhausen genehmigt zu bekommen, hatten schließlich Erfolg. Der Bau der Brücke wurde am 29. Juli 1871 genehmigt und mit dem Bau sofort begonnen. Am 24. Dezember 1873 begann der Güterzugverkehr, Personenwagen wurden bis zum 14. Januar 1874 noch trajektiert.

Im Vordergrund ein Trajektschiff mit Personenwagen. Dahinter die neue Eisenbahnbrücke mit einem Güterzug Anfang Januar 1874. Hinter der Brücke Duisburg-Hochfelder Industriewerke
Im Vordergrund ein Trajektschiff mit Personenwagen. Dahinter die neue Eisenbahnbrücke mit einem Güterzug Anfang Januar 1874. Hinter der Brücke Duisburg-Hochfelder Industriewerke

Literatur

  • Hartwich, Emil: Erweiterungsbauten der Rheinischen Eisenbahn, Zweite Abteilung: Fähranstalten für den Eisenbahnverkehr, Berlin, 1870.
  • Meyer, Fr. Albert: Rheinhausen am Niederrhein im geschichtlichen Werden, Rheinhausen, 1956
  • Rheinische Eisenbahn, Geschäftsberichte der Jahre 1861 – 1882.
  • Schaltenbrand, C.: Trajektanstalten in: Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, Band 14 mit Tafelbilder, Berlin, 1870.
  • Werner, Ernst: Eisenbahntrajekt über den Rhein bei Rheinhausen, Duisburg, 1979.

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