Eingangsbereich der Westfalenhütte

Die Westfalenhütte im Dortmunder Nordosten hat eine über 130jährige Tradition als Standort der Schwerindustrie im Ruhrgebiet und gilt als die Wiege der früheren Hoesch AG. Im Zenit des deutschen Wirtschaftswunders Mitte der 60er Jahre bot sie über 20.000 Mitarbeitern Arbeit.

Durch die Veränderungen des Weltstahlmarktes und durch den seit der Stahlkrise von 1974 sich verschärfenden Konzentrationsprozess der Branche sind die Aktivitäten auf dem Gelände der Westfalenhütte inzwischen auf wenige wirtschaftlich tragfähige Kernbereiche konzentriert. Diese bieten jedoch nur noch einigen hundert Mitarbeitern Arbeit. Der Konzern ThyssenKrupp, in dem die Aktivitäten der Hoesch AG letztlich aufgingen, ist nunmehr im Besitz der größten Industrie-Brachfläche mitten in Europa. Man bemüht sich um ein Konzept zur weiteren Nutzung dieser Fläche in enger Abstimmung mit der Stadt Dortmund:

• Erste Pläne sehen die Beibehaltung eines reduzierten industriellen Kernbereiches vor, während das Gelände der ehemaligen Sinteranlage als Logistikfläche vermarktet werden wird.
• Zudem ergibt sich für Dortmund die einmalige Chance zur raschen und relativ unproblematischen Entwicklung einer neuen, die nördliche Innenstadt entlastenden Straßenverbindung in Ost-West-Richtung.
• Ganz jung (Stand 2005) sind die Ãœberlegungen zum Umzug der Dortmunder Galopprennbahn von Wambel auf das Gelände der Westfalenhütte.

Das Gelände ist enorm groß: in der Ost-West-Ausdehnung sind es ca. fünf Kilometer, in der Nord-Süd-Ausdehnung sind es fast vier Kilometer. Diese schiere Größe verdeutlicht nicht nur die städtebauliche Relevanz der „Westfalenhütte“ für Dortmund, sondern auch das riesige Entwicklungspotenzial dieser innenstadtnahen Fläche weitab üblicher Maßstäbe.

Die Westfalenhütte hat auch für die Historie des deutschen Fußballs indirekt eine Bedeutung: So wurde das im Hoeschpark in der Südwest-Ecke der Westfalenhütte gelegene, ehemalige Stadion Weiße Wiese früher von Borussia Dortmund benutzt. Aus den um den nahegelegenen Borsigplatz wohnenden Werksmitarbeitern rekrutierte sich eine besonders treue Fangemeinde der damals noch jungen Borussia.