Rathaus Bochum
Das Rathaus Bochum gehört zu den wichtigsten Repräsentativbauten des Ruhrgebiets.
Ab 1697 befand sich das alte Rathaus der Stadt Bochum am alten Markt gegenüber der Propsteikirche St. Peter und Paul und ab 1886 in einem ehemaligen Hotel an der Alleestraße. Nach den Eingemeindungen 1904 , 1926 und 1929 sollte die Verwaltung Bochums mit nun über 200.000 Einwohnern in diesem Neubau zentralisiert werden.
Mit dem Bau des heutigen Rathauses wurde 1926 begonnen, im Jahre 1927 erfolgte die Grundsteinlegung und am 20. Mai 1931 fand die Eröffnung statt. Der Rathausbau kostete die hohe Summe von 9,25 Millionen Reichsmark .
Der Darmstädter Architekt Professor Karl Roth schuf ein hoch modernes Bürogebäude mit 329 Räumen im historischen Gewand des spanischen Klosters in El Escorial (1562–1584) und damit im Stil der ornamentlosen spanischen Renaissance . Das Gebäude weist einen symmetrischen Grundriss auf. Die Außenseite ist schlicht gehalten und das Eingangsportal sowie der zweistöckige Vorbau an der rechten Front sind die einzigen Fassaden-Schmuckelemente. Der Sockel des Gebäudes besteht aus hartem Granitstein , für die Fassade wurden Muschelkalk und für das Dach Schiefer verwendet.
Das Rathaus erhielt kunstvolle Bronzegitter, Skulpturen aus Bronze sowie meisterhaften Steinmetzarbeiten durch namhafte deutsche Künstler: August Vogel (1887-1932), Paul Wynand (1879-1956), Richard Langer (1879-1928), Richard Guhr (1873-1934) und Augusto Varnesi (1866-1944). In den Fluren und Repräsentationsräumen des Hauses wurden Marmor , Kupfer , Bronze und dunkle Holztäfelungen verwendet.
Der 40 x 46 m messende Innenhof wird von vier Seiten vollständig umschlossen. In der Symmetrieachse des Ratshofes liegt auch der Ratssaal mit dem darunter um 1980 eingerichteten Trauzimmern des Standesamts, so dass zu seinen beiden Seiten Nebenhöfe entstanden. Hier befinden sich bis heute Glockenspiel und zwei Brunnen. Im Innenhof lagen ursprünglich Kassenhallen, die vor der Einführung des bargeldlosen Verkehrs den Steuer-, Lohn-, Sozial- und sonstige Zahlungen dienten.
Wegen angeblich übertriebener Pracht am Rathaus griffen die Nationalsozialisten den damaligen jüdischen Oberbürgermeister Dr. Otto Ruer (1879-1933) an und trieben ihn in den Selbstmord. Ruer hatte wegen der Angriffe auf seine Person viele Schmuckarbeiten am Rathaus eingestellt. Die Nationalsozialisten ließen 1943 die Bronzeskulpturen für Rüstungszwecke einschmelzen, durch Kriegsschäden gingen die Steinmetzarbeiten mit Ausnahme kleiner Löwenköpfe über dem Portal verloren.
Die Kriegschäden aus dem Zweiten Weltkrieg am Rathaus wurden bis 1951 behoben. In den Jahren 1980 und 1982 wurden weitere Gebäude errichtet. Mit dem Bildungs- und Verwaltungszentrum (BVZ) (Architekturbüro Bahlo, Köhnke, Stosberg und Partner) und Flächen im angemieteten Rathauscenter kam weiterer Raum hinzu.
Brunnen und Glocken
Geblieben sind - neben den oben genannten vielen schönen Innenräumen - im Hof die aus Travertin und Bronze gefertigten „Brunnen der Schönheit“ und „Brunnen des Glücks“, sowie „florentinische“ Hauptportale, die unter dem Motto „In Labore Honos“ (In Arbeit liegt Ehre) christlichen Glauben und industriellen Fleiß thematisieren. Von den vergoldeten Figuren des Brunnens des Glücks symbolisieren die Putte mit Ehering und Pantoffel Eheglück (nicht erhalten), die Putte mit Apfel Fruchtbarkeit, die Putte mit leerem Portemonnaie den Optimisten (nicht erhalten) und die Putte mit den Seifenblasen die Illusion . Die Brunnen sind Arbeiten von Professor August Vogel aus Berlin.
Das Glockenspiel besteht aus 28 Gussstahlglocken mit einem Gesamtgewicht von 2.300 Kilogramm. Die einzelnen Glocken wiegen zwischen 4 und 375 Kilogramm. Das originale Glockenspiel war das erste Glockenspiel der Welt, das aus Gußstahl hergestellt worden wurde, und wurde im Krieg zerstört. Das jetzige Glockenspiel wurde der Stadt 1951 vom Bochumer Verein geschenkt.
Sehenswert ist auch die Glocke vor dem Rathaus, die 1867 als größte von vier Glocken eine Attraktion auf der Weltausstellung in Paris war. Sie wurde damals zur Eröffnung geläutet. Sie hat einen Durchmesser von 3,13 Metern und ein Gewicht von 15.000 Kilogramm. Gegossen wurde sie vom Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation, nach der Ausstellung als Denkmal auf dem Werksgelände der Krupp Stahl AG aufgestellt und 1979 der Stadt übergeben und auf dem Platz aufgestellt. Ihr Klöppel - eine an vier Seilen hängende Stahlkugel - ist verschollen, die Glocke kann nicht mehr geläutet werden.
Von der Firma Krupp ebenfalls gespendet wurde der Brunnen Fontana vor dem Bildungs- und Verwaltungszentrum. Der Brunnen wurde vom Bildhauer und Grafiker Erwin Hegemann aus Hagen entworfen, aus Edelstahl und Titan angefertigt und im September 1985 eingeweiht.
Weblinks
Koordinaten:
51° 28' 53" N, 07° 12' 55" O
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