Lövenich
Lövenich ist ein Dorf im südlichen Stadtgebiet von Erkelenz im Kreis Heinsberg. Einige Kilometer südlich beginnt der Kreis Düren. Lövenich hat 2822 Einwohner (Stand 31. Dezember 2005).
Seit dem 1. Januar 1972 gehört Lövenich zur Stadt Erkelenz, vorher war die Ortschaft von 1816 bis 1935 selbständige Bürgermeisterei gewesen. Zu dieser Gemeinde gehörten auch die Dörfer Kleinbouslar und Katzem sowie die einzelliegenden Höfe Gut Haberg, Haberger Hof, Nierhoven, Ophover Mühle, Dingbuchenhof, Hauerhof und Eichhof, die zwei letzteren liegen bei Katzem. 1935 wurde die Bürgermeisterei dem Amt Baal zugeschlagen.
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Geographie
Lövenich liegt in einem Tal in der Erkelenzer Börde .
Geologie
Im Untergrund verläuft in Ost-West Richtung eine geologische Verwerfungslinie , der Lövenicher Sprung. Er trennt den Erkelenzer Horst von der Erft-Scholle.
Der Nysterbach
Der Nysterbach fließt von Katzem kommend in ost-westicher Richtung durch den Ort und anschließend durch ein Bruchgebiet . Das Bruch liegt am Rand des Baaler Riedellandes . Betroffen durch die Sümpfungsmaßnahmen von dem Braunkohle tagebau Hambach und Garzweiler, wird heute das Bruch durch Brunnen bewässert.
Der Ortsnamen
1033 wird der Ort luvenich, 1118 Lovenihc, 1230 Lovenich genannt. Dieser Ortsnamen gehört zur Gruppe der vordeutschen -(i)acum-Namen und geht auf die gallo -römische Epoche zurück. Eine Siedlungskontinuität des Ortes zwischen römischer und fränkischer Zeit ist aber nicht nachzuweisen. Hingegen ist bekannt, dass in der Umgebung die Börde von römischen Bauernhöfen, den "villae rusticae" besiedelt war. Im benachbarten Klein-Bouslar wurde eine Jupitersäule gefunden.
Geschichte
Lövenich gehörte bis 1794 jahrhundertelang zum Herzogtum Jülich. Gelegen im Amt Kaster, war Lövenich Gerichtsort für die Orte Katzem, Boslar und Gevelsdorf.
Bis in die 1850er Jahre lag südlich des Dorfes der Buchholzbusch, ein großer Wald, der in Ost-West-Erstreckung eine Länge von ca. 7,5 km hatte. Seit dem Mittelalter wurde er von den sogenannten Erbberechtigten der umliegenden Dörfern als Gemeinschaftswald genutzt. Seit dem Jahr 1470 regelte die Buschordnung die Verwaltung des Waldes. Ab 1850 wurde er gerodet und sein fruchtbarer Lössboden als Acker genutzt.
Im 18. Jahrhundert wurde um Lövenich viel Hopfen angebaut. Daher wurden die Einwohner auch Hoppesäck (Hopfensack) genannt, diese Bezeichnung findet sich heute im Namen der örtlichen Karnevalsgesellschaft.
Religionen
Die katholische Pfarre St. Pauli Bekehrung umfasst auch den Ort Klein-Bouslar. Die Gründung der Kirche erfolgte vor dem Jahr 1000. Lövenich ist also eine der ältesten Pfarrgemeinden der Umgebung.
Das Dorf weist seit der Reformation eine katholische und evangelische Gemeinde auf. Letztere ist eine der kleinsten evangelischen Gemeinden des Rheinlandes. Schon 1562 sollen in Lövenich evangelische Predigten stattgefunden haben. Die 1684 erbaute Kirche wurde am damaligen Ortsrand erbaut und liegt versteckt hinter einem Wohngebäude, wurde die Gemeinde doch im katholischen Jülicher Herzogtum nur toleriert. Die Gemeinde lebte bis zur Preußischen Union von 1817 nach dem reformierten Bekenntnis.
Wappen
In einem schwarzen Feld steht ein einschwänziger Jülicher Löwe und trägt einen Kirchturm. Um den Löwen sind drei Hopfen abgebildet. Der Löwe entstammt dem Wappen des Jülicher Herzogtums. Die Hopfen erinnern an den ehemaligen Anbau dieser Pflanze. Siehe [1]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museum
- Das Rheinische Feuerwehrmuseum in Lövenich zeigt mehr als 800 Exponate und besitzt eine Ausstellungsfläche von 1500m²
Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Hofkirche von 1682
Kirche und Pastorat bilden eine geschlossene Vierkant-Hofanlage.
- Die römische Jupitersäule
Die Nachbildung steht an der Katholischen Kirche.
Vereine
- Karnevalsgesellschaft Lövenicher Hoppesäck 1861
- Trommler- und Pfeifercorps 1951 Lövenich
- Tennisclub Lövenich
- STV Lövenich
- St.Sebastianus Schützenbruderschaft Lövenich gegr. 1400
- Verein der Freunde und Förderer der Gemeinschaftsgrundschule Lövenich
- Volkstümliches Theater Nysterbachbühne 1999
- Rheinisches Feuerwehrmuseum e. V. Erkelenz-Lövenich
Infrastruktur
- Löschgruppe Lövenich der Freiwilligen Feuerwehr Erkelenz
- Städtischer Kindergarten Lövenich
- Katholischer Kindergarten Lövenich
- Gemeinschaftsgrundschule Lövenich
- Mehrzweckhalle
Persönlichkeiten
Arnold von Harff , Ritter und Pilger nach Jerusalem
Literatur
- Josef Kahlau, Geschichte aus Lövenich, Katzem und Kleinbouslar betrachtet, Schriften des Heimatvereins der Erkelenzer Lande Nr. 10, Erkelenz 1990
- Wilhelm Weisweiler (Hrsg.), Chronik von Lövenich 1750-1776. Aufzeichnungen von Gottfried von Berg, Erkelenzer Geschichts- und Altertumsverein Heft 5, Erkelenz 1923
- Hans-Josef Broich u. Günter Wild, Evangelisch im Erkelenzer Land, Schriften des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e. V. Nr. 19, Erkelenz 2003
Weblinks
Auf der Website der Lövenicher Karnevalsgesellschaft finden sich Informationen zum historischen und aktuellen Hopfenanbau.
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Koordinaten:
51° 2' N 6° 19' O
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Wikipedia
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