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Letzte Änderung für Artikel Schloss Nörvenich: 05.02.2006 22:07

Schloss Nörvenich

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Schloss Nörvenich liegt in Nörvenich, Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen.

Um 1400 erbaute der Amtmann Wilhelm von Vlatten den wehrhaften Palas der wasserumwehrten Gymnicher Burg - seit 1981 Schloss Nörvenich - genannten Burg am Ortsrand von Nörvenich.

Ausgrabungen des Bonner Landesmuseums von 1982 ergaben, dass am heutigen Standort eine kleinere, abgebrochene Burg aus der Mitte des 14. Jahrhunderts gestanden hat. Durch verschiedene An- und Umbauten erhielt das um 1400 entstandene Bauwerk sein heutiges Aussehen. Im 19. Jahrhundert fiel das Anwesen den Grafen Wolff Metternich in Gymnich zu.

Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg ging es in nichtadligen Besitz über. Seit dieser Zeit hat es mehrfach den Eigentümer gewechselt. Seit 1980 gehört das heute Schloss Nörvenich genannte Anwesen der Familie Joe F. Bodenstein. Heute hat hier das "Museum Europäische Kunst" seinen Sitz.

Die bei der Grabung 1982 entdeckte rechteckige Burg mit vier runden Erkertürmen war etwa 11 mal 25 m groß und hatte einen nördlich vorgelagerten Zwinger . Werner von Vlatten, als Amtmann von Nörvenich zwischen 1366 und 1394 genannt, dürfte sie bewohnt haben. 1403 ist sein Sohn Wilhelm nach einer Teilung Besitzer der Burg; ob dies noch das ursprüngliche Bauwerk oder bereits der Neubau war, ist noch nicht geklärt. Wilhelms Bruder Werner erhielt bei der Erbteilung einen Hof, aus dem sich zwei Jahrhunderte später die Harff'sche Burg entwickelte.

Das ältere, 11 mal 25 m große Burghaus muss um die Wende des 14. zum 15. Jahrhunderts bis auf die Grundmauern abgebrochen worden sein. Auf den Fundamenten wurde dann der um 7 m längere Palas mit entsprechend vergrößerter Zwingeranlage erbaut. Das zweigeschossige Herrenhaus , seit dem 18. Jahrhundert dreiflügelig, steht über einem hohen Kellergeschoss, das Ziegelsteinmauerwerk ist teilweise bis zu 1,50 m stark. Es hat schwere mit Ziegeln gedeckte Walmdächer und beschieferte Gauben und Turmhauben. Im 15. Jahrhundert fiel der Besitz durch Heirat an Konrad Scheiffart von Merode-Bornheim. Wilhelm Scheiffart von Merode und seine Frau Agnes von Bylandt vergrößerten das Haus in der Mitte des 16. Jahrhunderts um den Westflügel. Ein auf Konsolen verkragender Erker , dessen Brüstungen die Wappen Merode und Bylandt und seitlich gotisches Mauerwerk tragen, ist teils noch gotisch und gehört schon dem Renaissanceteil an. Am Ende des 16. Jahrhunderts fällt die Burg durch Heirat an den Freiherrn Johann Otto von Gymnich, in dessen Familie sie bis ins 19. Jahrhundert hinein verbleibt und die ihr den im Volksmund gebräuchlichen Namen gegeben hat.

Mit dem Domherrn zu Mainz und Archidiakon zu Trier, dem Freiherrn Karl Kaspar Wilhelm von Gymnich, starben die direkten Nachkommen des Johann Otto von Gymnich im Jahre 1739 aus. Er vererbte seinen Nörvenicher Besitz an seinen Vetter Karl Otto Ludwig Theodat Freiherrn von und zu Gymnich, der Vizepräsident des Hofrates bei Kurfürst Clemens August und Erster Staatsminister unter seinem Nachfolger war.

Durch den Mainzer Domherrn erhielt die Anlage den Südflügel, die großzügige, zweiläufige Freitreppe mit einer Terrasse (Ehrenhof) und eine Vorburg , deren Westteil 1902 abgebrochen wurde. Damals sind die Wassergräben zugeschüttet worden. Um dem neuen südlichen Wohnflügel das symmetrische Aussehen entsprechend dem Geschmack der Zeit zu geben, erhielt auch er einen Erker, der dem am Westflügel nachempfunden, in seiner stilistischen und handwerklichen Ausführung aber kaum gleichwertig ist. In der Brüstung trägt er das Wappen des Erbauers mit den gekerbten Gymnicher Kreuz, sein Monogramm und die Jahreszahl "1732". Beide Seitenflügel haben hohe, schlanke, runde Ecktürme mit geschweiften, beschieferten Hauben und Balusterspitzen, wie sie auch die beiden kleinen, nördlich gelegenen Türme der Zwingeranlage und der westliche kleine Turm tragen, der durch einen niedrigen Verbindungsbau an den Westflügel angebaut ist. Dieser kleine westliche Turm dürfte zur abgebrochenen Zwingeranlage gehört haben, welche die Burg vermutlich allseitig schützte. Der dazugehörige vierte Turm muss im 18. Jahrhundert durch die Errichtung des Südflügels überbaut worden sein.

Die Vorburg diente bis zum Abbruch der Westanlage mit Scheunen, Ställen und Nebenräumen landwirtschaftlichen Zwecken. Der erhaltene Südflügel hat heute noch zwei fast quadratische Ecktürme mit geschweiften Hauben, die der abgebrochene Vorburgflügel nicht hatte. Etwa 1950 ist der größere Teil des Daches der Vorburg mit der Geschossdecke eingestürzt. Im Rahmen der Renovierung und Nutzbarmachung der Gesamtanlage ist eine Erneuerung erfolgt. Im Inneren haben ein Anzahl von Räumen reichgestaltete Stuckdecken im Régencestil nach der Art der Schlösser Brühl und Gymnich. Sie tragen Blütenranken, allegorische Figuren, besonders aber wappentragende, federballspielende Putten . Der eine Mitra balancierende Putto in einem Zimmer des Obergeschosses soll wohl auf den Mainzer Dombauherrn und Trierer Archidiakon hinweisen, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts die großen Baumaßnahmen vornahm. Da sein Erbe aufgrund seiner herausragenden Stellung die besseren Beziehungen zum kurfürstlichen Hof hatte, wird er wohl die Gelegenheit wahrgenommen haben, italienische Stukkateure von Brühl zu seinen Häusern in Nörvenich und Gymnich zu entsenden.

In dem Schloss lebte und arbeitete von 1963 - 1971 der Bildhauer Ulrich Rückriem .

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