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Letzte Änderung für Artikel Christine Englerth: 02.01.2006 00:35

Christine Englerth

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Christine Englerth (* 14. August 1767 in Rath bei Düsseldorf; † 4. Mai 1838 in Eschweiler) war eine Besitzerin von Steinkohle - Bergwerken im Aachener Steinkohlenrevier, aus denen später der Eschweiler Bergwerks-Verein (EBV) hervorging. Ein Bild von ihr befindet sich hier .

Ihr Vater Johann Peter Wültgens (* 1. Juli 1738 in Rath bei Düsseldorf; † 20. Oktober 1787 in Eschweiler) war Landwirt , Schultheiß von Kinzweiler und um 1780 Hofmeister bei den Freiherren von Tripps auf der Kinzweiler Burg. Als Entschädigung für die frühzeitige Auflösung des Burgpachtvertrages erhielt er 1784 eine Belehnung auf Steinkohle flöze des sog. "Eschweiler Kohlbergs". Es handelte sich um "Fornegel", "Großkohl" und "Krebs" des Grubendistrikts "Hundend", welcher im südlichen Muldenflügel südlich der Inde lag. Ferner erwarb er den "Kirschenhof" in Eschweiler-Mitte und machte ihn zum Wohn- und Geschäftssitz der Familie. Wültgens zielte darauf, den gesamten im Eschweiler Kohlberg betriebenen Kohleabbau zu beherrschen, und schon 1785 erhielt er Berechtigungen auf weitere Flöze, unter anderem "Birkengang" und "Centrum" sowie die Hälfte der Konzessionen von "Kleinkohl", "Padtkohl" und "Rapp". Nach dem Tod von Johann Peter Wültgens, als ihm fünf Neuntel des Eschweiler Kohlbergs gehörten, setzten seine Kinder Christine, Ferdinand, Katharina und Walburga sein Werk fort. Seine Tochter Christine war hier die eifrigste. Nach Wültgens wurde 2000 die "Wültgensstraße", eine Nebenstraße des "Mühlenwegs" in Eschweiler-Kinzweiler, benannt.

Christine Englerth, geb. Wültgens, heiratete 1786 den kurpfälzischen, in Jülich stationierten Hauptmann Carl Englerth. Nach dessen Ausscheiden aus dem Militärdienst zog die Familie nach Eschweiler. Nach dem Tod ihres Gatten übernahm sie 1814 , nachdem sie ihre Geschwister abgefunden hatte, die alleinige Leitung des gesamten Bergwerksbesitzes, dehnte dessen Konzessionen weiter aus und ließ ihre Kohlengruben weiter ausbauen. Am 1. April 1832 wurde für das Grubenfeld "Atsch" und seine stark gestreuten Belehnungsanteile eine Sociation civile zum Bau einer Bergwerksanlage gegründet, und Christine Englerth mit 62/72 und der Grobschmied Johann Rüben mit 10/72 waren ihre Eigner. September 1834 erfolgte eine Neufestsetzung auf 9/10 bzw. 1/10. Christine Englerth kam letztendlich in den Alleinbesitz des gesamten Eschweiler und Weisweiler Kohlbergs und der bis dahin nur gepachteten herrschaftlichen Herrenkunst .

Am 2. August 1834 schloss sie mit ihren zehn Kindern einen Vertrag ab, welcher den Eschweiler Bergwerks-Verein (EBV) als erste preußische und deutsche Bergbau- Aktiengesellschaft gründete. Laut Vertrag war der Besitz des EBV in 200 Aktien aufgeteilt und trat erst nach ihrem Tod in Kraft. So verhinderte sie eine Zersplitterung ihres Lebenswerks. "Sie haben Courage, Mevrouw Englerth!" soll der beteiligte Eschweiler Notar Kaspar Friedrich Voßen ihr gesagt haben. 1838 starb sie an einem Schlaganfall , ohne eine sog. authentische Erklärung zur Vertragsausführung abgegeben zu haben. Am 19. Mai - zwei Wochen später - tagte somit die erste Generalversammlung des EBV unter Vorsitz ihres ältesten Sohnes Wilhelm und unter Beteiligung aller Kinder und Erben.

Bei dieser ersten Generalversammlung protokollierte der Verwaltungsrat, zu dessen Präsidenten ihr drittältester Sohn Friedrich gewählt wurde: "So setzte Christine Englerth die ganze Provinz in Bewunderung ihrer Eigenschaften und legte uns, den Erben von den Früchten ihres Fleißes, die heilige Pflicht auf, ihrem Vorbilde nachzustreben, um ein Werk weiter auszubilden, das dem Lande eines der ersten Bedürfnisse, tausend Familien Arbeit und Brot und uns einen Wohlstand gewährt, den wir dankbar, mildtätig und in Fleiß genießen wollen. Eintracht sei unsere Losung! Dann wird der Gruß "Glück auf" seine glückliche Erfüllung behalten."

Die Familie Englerth bestand aus zwölf erbberechtigten Kindern. Sie erhielten je zwei Aktien als Erbteil, und die restlichen Anteile wurden an Mitbeteiligte oder Fremde veräußert.

In Recklinghausen gibt es eine Christine-Englerth-Straße.


Siehe auch: Carl Englerth, Franz Reuleaux, Eschweiler Bergbau, Pumpe-Stich

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