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Letzte Änderung für Artikel Karlsschrein: 16.12.2005 12:27

Karlsschrein

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Der Karlsschrein im Aachener Dom wurde von Kaiser Friedrich II. in Auftrag gegeben und 1215 von Aachener Goldschmieden fertiggestellt, nachdem der Großvater von Friedrich II., Friedrich Barbarossa im Jahre 1165 die Gebeine Karls des Großen aus seinem Grab in der Aachener Pfalzkapelle erhoben hatte.

Friedrich II. vollzog die Überführung der Gebeine und das Schließen des Schreins am 27. Juli 1215, dem ersten Jahrestag der Schlacht von Bouvines , die die Entscheidung im deutschen Thronstreit brachte persönlich. Zwei Tage zuvor war er erneut und endgültig in Aachen zum römisch-deutschen König gekrönt worden.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Der Schrein steht in der Schreintradition des ausgehenden 12. Jahrhunderts. Er hat die Form einer einschiffigen Kirche ohne Querschiff. Der mehr als zwei Meter lange Eichenholzkasten ist mit vergoldetem Silber, vergoldetem Kupfer, Filigranenen, Edelsteinen, Emails und Braunfirnisplatten bedeckt. Das Doppelprofil des Sockels schmücken Emailplatten, Gravierungen, Filigrane und Silberstanzen mit floralem Dekor. Die beiden Längsseiten zeigen acht auf emaillierten Doppelsäulen ruhende Arkaden, unter denen Kaiser und Könige des Reiches thronen.

Die vordere Giebelseite zeigt thronend Karl den Großen, zu seiner Rechten stehend Papst Leo III. , zur Linken Erzbischof Turpin von Reims . Über Karl befindet sich in einem Medaillon die Halbfigur Christi.

Auf der rückwärtigen Giebelseite thront die Madonna mit Christus zwischen den Erzengeln Michael und Gabriel. Darüber stellen drei Halbfiguren die Personifikation von Glaube, Hoffnung und Liebe dar.

Die beiden Dachflächen zeigen je vier Reliefs mit Szenen aus der Karlslegende. Getriebene Kämme aus vergoldetem Kupfer und fünf Nodi zieren den Dachfirst und die Giebel.

Das ikonographische Konzept

Das Bildprogramm ist von staufischen, imperialen Gedanken geprägt. Karl der Große thront auf der Stirnseite zwischen den Vertretern der Kirche an einer Stelle, die bei allen anderen Schreinen allein Christus vorbehalten ist. Er selbst, Kaiser Karl der Große, ist der Stellvertreter Christi, der thronend Papst und Erzbischof überragt. Auf den beiden Längsseiten des Schreins, sonst den Propheten und Aposteln vorbehalten, thronen sechzehn deutsche Kaiser und Könige, die Dachreliefs führen den imperialen Charakter des Bildprogramms weiter. Sie zeigen das legendäre Leben Karls, basierend auf der „Historia Karoli Magni et Rothalandi“ die angeblich von Erzbischof Turpin von Reims (etwa 748 – 749) verfasst wurde. Neuere Forschungen haben allerdings ergeben, dass die „Historia Karoli“ erst um 1130 –1140 wahrscheinlich in Frankreich entstand.

Anthropologische Untersuchung

1874 ließ das Aachener Stiftkapitel eine wissenschaftliche Untersuchung der Gebeine Karls des Großen durch den Bonner Anthropologen Prof. Dr. Hermann Schaafhausen (1816 – 1895) durchführen. Schaafhausen ermittelte bei den Gebeinen eine Körpergröße von 2,04 Metern. Die besonders im Mittelalter seltene Körpergröße wurde von Einhard überliefert. „denn seine Länge betrug, wie man weiß, sieben seiner Füße“ (nam septem suorum pedum proceritatem ejus constat habuisse mensuram) Das rechte Schlüsselbein war gebrochen und wieder geheilt. Von dieser Verletzung berichtet kein Geschichtsschreiber. Der Schädel zeigt eine dolichocephale Form (Langschädel), die Nähte waren spurlos geschlossen, wie es dem Greisenalter zukommt. Der Befund gilt als Echtheitsbeweis der Karlsreliquie.

Restaurierung

Am 30. Januar 1983 wurden die Gebeine Kaiser Karls des Großen während eines Vespergottesdienst feierlich erhoben, die versiegelte Zinklade dem Schrein entnommen und geöffnet. Am Abend wurde die Lade wieder versiegelt und in einem provisorischen Holzschrein untergebracht. Der Karlsschrein wurde in derselben Nacht in die Goldschmiedewerkstatt im Dombereich gebracht. Dort arbeiteten die Goldschmiede Gerhard Thewis und Peter Bolg unter der wissenschaftlichen Leitung von Frau Dr. Herta Lepie während fünf Jahren an der Konservierung des einzigartigen Kunstwerks.

Wikipedia

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