Krefelder Stadtwald
Geschichte
Zurückzuführen ist der Stadtwald auf den Krefelder Seidenbaron Wilhelm Deuß . Dieser gab das Gebiet des Stadtwaldes (damals lediglich 35 ha groß) 1897 als Schenkung an die Stadt Krefeld. Dazu spendete er der Stadt anlässlich seines 70. Geburtstages 20.000 Mark mit der Auflage, den Stadtwald auszubauen, aufzuforsten und als Erholungsgebiet für die Krefelder Bevölkerung auszubauen. 1901 gab die Stadt die ersten Bereiche des im Stil englischer Landschaftsgärten angelegten Parks für die Bürger frei.
1907 spendete Deuß der Stadt weitere 50.000 Mark zum Rückkauf von umgebenden Erweiterungsflächen. In einem kleinen Tempel am Stadtwaldweiher (Deuß-Tempel) gegenüber dem Stadtwaldhaus erinnert eine Plakette an diese gute Tat. Zudem wurde zum Gedenken an diese Geste die Abschlussstraße am nördlichen Stadtwald "Deußstraße" benannt.
Ab 1901 konnten sich die Krefelder und andere Ausflügler in das Erholungsgebiet in einer kleinen Waldschänke erfrischen und stärken. Die Eröffnung des "Kurhaus und Restaurant" am 8. Juli 1902 feierten auch der damalige Bürgermeister der Stadt Ernst Küper und Wilhelm Deuß. Bis 1911 war die Waldschänke ausgebaut worden in das heutige Stadtwaldhaus im Jugendstil . Ein Musikpavillon ergänzte den Biergarten. Das "Kurhaus und Restaurant" blieb erhalten und grenzte direkt an das Stadtwaldhaus.
Im Zweiten Weltkrieg zweckentfremdete die Wehrmacht das Stadtwaldhaus und nutzte es als provisorische Kaserne . Nachdem am 3. März 1945 amerikanische Soldaten Krefeld erobert hatten, zogen wenig später britische Soldaten ein. Das Jugenstilgebäude erinnerte sie wohl an englische Adelssitze .
1958 gab es unter Verantwortlichen der Stadt Überlegungen, das Stadtwaldhaus umzugestalten. Überraschend beabsichtigen sie ab 1959 plötzlich, einen Neubau an der Stelle zu errichten. Am Weiher sollte die neue Stadthalle stehen. Befürworter und Gegner des Vorhabens hielten sich lange die Waage. Als die Planung für den Bau abgeschlossen war, setzten sich die Bürger jedoch für den Erhalt des ursprünglichen Objektes ein. Fachleuten bestätigten die "grundsolide Bausubstanz und Funktionalität " des Stadtwaldhauses, so dass der Stadtrat letztlich gegen den Neubau stimmte. Das Stadtwaldhaus wurde jedoch modernisiert und die offenen Arcadenterrassen in den Saalbetrieb einbezogen.
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