Zartbitter e. V. ist ein 1987 in Köln gegründeter Verein, der sich als Kontakt- und Informationstelle für Kinder und Jugendliche versteht, die von sexuellem Missbrauch betroffen sind. Schwerpunkte der Arbeit sind Beratung und Vorbeugung. Der Verein gilt neben Wildwasser e. V. als eine der ersten und bekanntesten Beratungsstellen für diese Problematik.

„Zartbitter“ ist unter anderem auch eine Geschmacksrichtung von Schokolade . Das Wort wurde schon in den 1980er Jahren in der freiwilligen Sozialarbeit gewählt, um damit Treffs (zum Beispiel Cafés) für Trebegänger (auf der Straße lebende Jugendliche) oder prostitutionsgefährdete Mädchen und Jungen zu benennen, ohne sie abzuschrecken.

Kritik

Aufsehen erregte der Verein Zartbitter Coesfeld e.V. Anfang der Neunziger Jahre, als er einen Erzieher aus Coesfeld des sexuellen Kindesmissbrauchs beschuldigte. Ausgehend von einer Kindererzählung, die von einer Zartbitter Coesfeld-Mitarbeiterin interpretiert wurde, entstand unter maßgeblicher Mitwirkung von Zartbitter Coesfeld e.V. der Vorwurf des 55-faches Missbrauchs. Insbesondere das suggestive Befragen der Kinder und die parteiliche Haltung Zartbitter Coesfelds den vermeintlichen Opfern gegenüber verhinderten lange eine sachliche Aufklärung der Vorgänge. Erst im sogenannten Montessori-Prozess offenbarte ein Gutachterstreit den Zusammenhang von suggestiven Fragen, allgemeiner Angst vor sexuellem Missbrauch und der Beschuldigung Unschuldiger.

Weblinks

• http://www.zartbitter.de Offizielle Webpräsenz
• http://www.zartbitter-muenster.de