fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Köln-Chorweiler (Stadtteil): 30.01.2006 16:25

Köln-Chorweiler (Stadtteil)

Wechseln zu: Navigation, Suche
Chorweiler mit dem Einkaufszentrum CityCenter
Chorweiler mit dem Einkaufszentrum CityCenter

Chorweiler ist ein Stadtteil im Norden von Köln etwa 13 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt; es gehört zum gleichnamigen Kölner Stadtbezirk Köln-Chorweiler.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Infrastruktur

Chorweiler liegt zwischen der Neusser Landstrasse (B 9) und der A 57 . Es leben dort rund 14.000 Menschen.

Geschichte

Das Zentrum von Chorweiler entstand in den 1970er Jahren als künstlicher Stadtteil und typisches Beispiel der Städte- und Wohnungsbaupolitik dieser Epoche. Die Idee einer Neuen Stadt des Architekten Fritz Schumacher von 1922 wurde 1957 wieder aufgegriffen, um der Wohnungsnot der Nachkriegszeit zu begegnen und Wohnraum in der Nähe der Industriegebiete im Norden der Stadt zu schaffen. Auf engstem Raum sollte eine eigene kleine Stadt für 100.000 Menschen entstehen, die Wohnen, Arbeiten, Handel, Freizeit und soziale Einrichtungen auf kurzen Wegen verbinden würde.

Eine Grundidee dieser Stadtplanung war die Skyline: Im Süden wurde mit niedriger Bebauung - überwiegend ein- bis vierstöckig - begonnen, im Zentrum, dem eigentlichen Stadtteil Chorweiler, sollte es dann auf bis zu 30 Etagen ansteigen und im Norden langsam wieder herab. Der Bau dieser Neuen Stadt geschah demzufolge von Süden nach Norden und dauert bis heute an. Die beiden südlichen Stadtteile, Köln-Heimersdorf und Köln-Seeberg, wurden in den 1960er Jahren fertiggestellt. Der zentrale Teil, die Bereiche Seeberg-Nord, Chorweiler und Chorweiler-Nord, wurden in den 1970er und 1980er Jahren erbaut. Das Ergebnis war die größte Plattensiedlung in Nordrhein-Westfalen, in das 1972 die ersten Bewohner einzogen; 1976 wurde eine Einkaufszeile fertiggestellt. Insgesamt wurden — anders als geplant — Wohnungen für 40.000 Personen gebaut. Auch viele der geplanten Bürobauten wurden nicht umgesetzt, so dass sich die geplante Infrastruktur bald als zu großzügig erwies und das Konzept von „Leben und Arbeiten“ nicht verwirklicht wurde. Durch die teilweise 20stöckige Hochhausbebauung ist der Stadtteil dennoch durch eine extrem hohe Bevölkerungsdichte gekennzeichnet.

Die nördliche Fortsetzung des Gesamtprojekts, der Stadtteil Köln-Blumenberg, wurde ab den 1990er Jahren erbaut und ist derzeit (Frühjahr 2005) noch nicht abgeschlossen. Hier entstanden wieder überwiegend Eigenheime, meist als Reihenhäuser.

Chorweiler Zentrum
Chorweiler Zentrum

Stadterneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen

In den 80er Jahren zeigten sich die negativen Auswirkungen der inzwischen als verfehlt betrachteten Wohnungsbaupolitik : Durch Sanierung von Wohnraum im Innenstadtgebiet und den generellen Trend, wieder eher stadtnah oder auch in Altbauten zu wohnen, wurde das Leben in der Trabantenstadt weniger attraktiv. Einzig die niedrigen Mietkosten waren noch ein Grund, nach Chorweiler zu ziehen. Ein Ausländeranteil von 41% und eine starke Konzentration sozial benachteiligter Einwohner waren die Folge.

Chorweiler entwickelte sich zu einem sozialen Brennpunkt . Viele Wohnungen standen leer und die umgebende Infrastruktur war verwahrlost. Um den weiteren sozialen Abstieg Chorweilers zu verhindern, beschloss der Kölner Stadtrat im Jahr 1985 ein Ergänzungsprogramm, um die Lebens- und Wohnqualität im Stadtteil zu verbessern.

Die erste Stufe des Programms (1987 bis 1989) setzte den Schwerpunkt auf Stadterneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen. Zunächst wurde 1987 das Büro für Bürgerbeteiligung eröffnet. Generell war das Ergänzungsprogramm von hoher Einbeziehung der Bewohner gekennzeichnet. Überdimensionierte Verkehrsinfrastruktur wurde zurückgebaut und stattdessen verkehrsberuhigte Bereiche und Grünflächen (Olof-Palme-Park) geschaffen. Gleichzeitig wurde ein Jugendzentrum gebaut und ein ungenutzes Schwimmbad in eine Werkstatt für die Chorweiler Selbsthilfe e. V., eine Selbsthilfegruppe , umgewandelt.

Mit dem Start der zweiten Stufe (1989 bis 1897) wurde eine Trägergesellschaft aus Stadtplanern , Architekten , Sozialarbeitern und Raumplanern , die Gesellschaft für Stadterneuerung mbH (GfS) eingesetzt, die ihr Büro in Chorweiler eröffnete. Neben der Verbesserung des Wohnumfeldes stand nun vor allem auch die Arbeitsplatzbeschaffung und die Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Situation im Mittelpunkt. Als Maßnahme gegen die vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit des Stadtteils wurde ein Handwerkshof gegründet, in dem neben Handwerksbetrieben auch verschiedene Programme der Berufsvorbereitung , Weiterbildung und Qualifizierung stattfanden; außerdem gab es soziale Beratungsstellen. Der Handwerskhof wurde zu einem Modellprojekt in Nordrhein-Westfalen. Die GfS wurde 1996 aufgelöst.

Im Jahr 1997 wurde die Sanierung des Stadtteils in das NRW-Landesprogramm Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf – Soziale Stadt einbezogen, das einen starken Fokus auf die Kinder- und Jugendarbeit legt.

Um die Sozialstruktur zu fördern, wird Bauland im Stadtteilgebiet Chorweiler heute überwiegend für privat finanzierte Projekte bereitgestellt. Außerdem wird gezielt die Ansiedlung von Freizeit- und Bildungsorganisationen gefördert, die über den Stadtteil hinaus Bedeutung haben. So zog 2001 die Geschäftsstelle der Arbeiterwohlfahrt Mittelrhein e.V. nach Chorweiler, außerdem gibt es eine Waldorfschule , das Freizeitbad Aqualand und das Einkaufszentrum CityCenterChorweiler. Die Ruderregattabahn des nahegelegenen Fühlinger Sees wurde 1998 für die Ruderweltmeisterschaften genutzt.

Weblinks

Literatur

  • M. Theleman, D. Wiktorin, Die „Neue Stadt“ Köln-Chorweiler. Gartenstadt oder Betonwüste. in Köln und der Kölner Raum. Ein geographischer Exkursionsführer. Teil 1: Stadt und Umland. Köln, S. 89-98, G. Schweizer (Hrsg.)
  • Kay Löffler Ermittlungsdienst Chorweiler, Roman, 1999, ISBN 3932325869

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Köln-Chorweiler (Stadtteil) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Köln-Chorweiler (Stadtteil) verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de