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Letzte Änderung für Artikel Geschichte Kölns: 14.02.2006 22:20

Geschichte Kölns

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Der folgende Artikel beschäftigt sich mit der Geschichte der Stadt Köln von der Vorgeschichte bis in die Nachkriegszeit. Der letzte Absatz gibt eine Übersicht über die Bevölkerungsentwicklung und die Daten der Eingemeindungen.

Inhaltsverzeichnis

Das frühzeitliche Köln

Erste Belege menschlichen Lebens im Kölner Raum werden auf die Altsteinzeit geschätzt; darauf lassen Funde eines Kernsteins in Dellbrück sowie eines Faustkeils im Königsforst schließen. Hinweise auf eine feste Besiedelung gibt es ab der Zeit um 4500 v.Chr., als der fruchtbare Lössboden der Rheinterrassen und das milde Klima, Ackerbauern aus dem Donauraum anzog. Der bedeutende Fund einer Bandkeramik -Siedlung aus der Jungsteinzeit wurde 1929 in Lindenthal gemacht. Das Lindenthaler Dorf, das sich zwischen Hohenlind und Stüttgenhof erstreckt, wurde in der Zeit zwischen Ende des 5. bis Anfang des 4. Jahrtausends mehrfach besiedelt und wieder aufgegeben — Ursache war vermutlich eine extensive Landwirtschaft, die die Ackerbauern von Zeit zu Zeit zwang, ihre Siedlungen zu verlassen, bis sich der ausgelaugte Boden erholt hatte. Überreste einer weiteren bandkeramische Siedlung wurden auch in Mengenich gefunden.

Zum Ende der Steinzeit gab es im heutigen Stadtgebiet, in Nippes und in der Innenstadt sowie in Merheim und Brück weitere Ackerbau-Siedlungen, die der Michelsberger Kultur zugerechnet werden. Die Glockenbecherkultur , die erste metallverarbeitende Kultur im Rheinland, siedelte nach 2000 v. Chr. in ganz Westeuropa und hinterließ sowohl Stein- als auch Kupferwerkzeuge. Aus der im 12. Jahrhundert v. Chr. bekannten Urnenfelderkultur , die durch einen Wandel in der Bestattungskultur von der Erd- zur Brandbestattung gekennzeichnet ist, wurde im Süden von Köln ein Gräberfeld gefunden. Belege einer wieder anderen, eisenzeitlichen Bestattungskultur — Hügelgräber — wurden vor allem im rechtsrheinischen Dellbrück (aber auch linksrheinisch in Lindenthal, Müngersdorf, Riehl, Longerich und Worringen) gefunden. 1949 betrug die nachweisbare Anzahl in Dellbrück noch 685, man schätzt das ursprüngliche Gräberfeld auf insgesamt 1200 Grabstätten.

Spuren keltischer Besiedlung während der La-Tène-Zeit finden sich in Köln erst recht spät; erst im ersten Jahrhundert v. Chr. an der Südseite des Kölner Doms. Von der für die Kelten charakteristische Handwerkskunst ist in Köln südöstlich der alten römischen Stadtmauer nur ein Einzelstück gefunden worden, eine etwa handflächengroße, als dreifach gehörnten Kopf geformte Henkelattache (angesetzter Gefäßhenkel).

Das römische Köln

Grabmal des Iulius Baccus Ende 1. Jh. n. Chr., Römisch-Germanisches Museum Köln
Grabmal des Iulius Baccus Ende 1. Jh. n. Chr., Römisch-Germanisches Museum Köln

Um 57 v. Chr. hatte Gaius Julius Cäsar als Statthalter Galliens die Gebiete bis zum Rhein erobert. Ein Aufstand der Eburonen im Jahr 54 v. Chr. wurde ein Jahr später niedergeschlagen und der Stamm, der linksrheinisch zwischen Maas, Rhein und den Ardennen lebte, völlig ausgerottet. Während der Kämpfe traf Cäsar auf den rechtsrheinisch siedelnden germanischen Stamm der Ubier , der ihm als Kundschafter diente. Von Cäsar als „kultivierter als andere Germanen“ gelobt, wurden sie von ihren rechtsrheinischen Nachbarstämmen jedoch aufgrund ihrer Römerfreundlichkeit bekämpft und zogen sich schließlich auf die nun unbewohnten Gebiete links des Rheins zurück. Tacitus berichtet, dass die Ubier sich bald darauf gegenüber Agrippa dem römischen Reich unterwarfen. Andere Berichte sprechen von einem Bündnisvertrag, den die Ubier mit den Römern schlossen, in dem ihnen umfangreiche linksrheinische Gebiete überantwortet wurden. In beiden Überlieferungen wird kein genaues Datum angegeben.

Als Gründungsjahr für das Oppidum Ubiorum , — die erste städtische Siedlung auf dem Boden des späteren Köln — wird meist das Jahr 38 v. Chr. genannt. Fakt ist, dass Agrippa zweimal in dieser Zeit an den Rhein reiste: in den Jahren 40-38 v. Chr. und um 20/19 v. Chr., so dass mit Sicherheit nur behauptet werden kann, dass die Hauptstadt der Ubier spätestens 19 v. Chr. gegründet wurde.

Die Stadtsiedlung lag günstig am Schnittpunkt zweier wichtiger Handelswege und wurde von den Ubiern befestigt. Aber auch den Römern diente es bald als Garnisonsstandort und religiöses Zentrum. Ein Altarbau für die Schutzgöttin Roms im Zentrum der auch Ara Ubiorum genannten Siedlung zeugt u. a. davon.

Agrippina die Jüngere
Agrippina die Jüngere
Als Rom um 17 n. Chr. seine Pläne aufgab, auch das östlich des Rheins liegende Germanien zu erobern, konsolidierte sich die wichtige Rolle der Ubiersiedlung im römischen Grenzgebiet. Bereits im Jahr 15 oder 16 v. Chr. wurde hier Agrippina die Jüngere , die spätere Gattin des römischen Kaisers Claudius und Mutter des Nero geboren. Durch ihren Einfluss erhielt das Oppidum Ubiorum den Status einer römischen Kolonie und hieß fortan Colonia Claudia Ara Agrippinensium, oder kurz CCAA. Der Name der Stadt enthielt sowohl den Namen Agrippinas als auch Kaiser Claudius', das Ara bezieht sich auf den römischen Altar in der Stadt. Mit dem Bau der im Durchschnitt 2,5 Meter starken und acht Meter hohen Festungsmauer mit 19 Rundtürmen und neun Toren wurde seit 50 n. Chr. begonnen; die Festungsanlagen wurden vermutlich in wenigen Jahren abgeschlossen. Im Jahr 68, dem Todesjahr Neros und der damit verbundenen Staatskrise in Rom, belagerten die Bataver und mit ihnen verbündete Stämme die Stadt und erreichten zunächst die Aufgabe der Bevölkerung — den geforderten Abriss der Stadtmauer lehnten die Agrippinenser jedoch ab und schlugen sich bald wieder unter den Schutz der Römer.

Als seit 81 n. Chr. der Militärbezirk rund um Köln zur römischen Provinz Nordgermanien ( lateinisch Germania Inferior ) erhoben wurde, erhielt CCAA im Jahr 89 den Status der Provinzhauptstadt. Um diese Zeit wurde die Wasserversorgung der Stadt durch eines der längsten Aquädukte des römischen Reiches, die Eifelwasserleitung verbessert.

Die Herrschaft Trajans seit dem Jahr 98 kennzeichnet den Beginn einer Blütezeit für das ganze römische Reich; auch in CCAA führte eine 150 Jahre andauernden Periode des Friedens zu einem wirtschaftlichen und architektonischen Aufschwung. So entstand um 180 ein neues Prätorium für die Provinzverwaltung. Die Reste der Grundmauern wurden im Jahr 1953 beim Bau des Spanischen Baus des heutigen Rathauses freigelegt. Manufakturarbeiten aus Köln, vor allem Glas und Keramik, wurden ins gesamte römische Reich und darüber hinaus geliefert.

Postumus
Postumus
In den Jahren 259/60 schlug sich der Militärbefehlshaber Postumus nach einem Streit mit dem Salonius , dem Sohn des Kaisers Gallienus , auf die Seite von aufständischen Grenztruppen und wurde von diesen zum Kaiser eines Imperium Galliarum ausgerufen. Postumus eroberte CCAA und tötete Salonius — Köln wurde zur Hauptstadt des neuen Reiches, dem Gallien, zeitweise Spanien und vermutlich auch Britannien angehörte. Erst im Jahr 274 endete dieses „Sonderreich“, das für eine weitere Glanzzeit in CCAA steht, durch die Rückeroberung Kaiser Aurelian . Hochwertige Goldmünzen mit dem Bildnis des Postumus wurden zu dieser Zeit in den Münzstätten Kölns geprägt. Im Jahr der Rückeroberung wurde Köln jedoch zum ersten Mal von Germanen überfallen und verwüstet.

Kaiser Konstantin veranlasste daraufhin um 310 zum Schutz der Stadt den Bau des rechtsrheinischen Castellum Divitia (Kastell Deutz), das außerdem durch den Bau der ersten festen Rheinbrücke aus Holz mit der Stadt verbunden wurde.

COLONIA CLAUDIA ARA AGRIPPINENSIUM - das römsiche Köln, Rekonstruktion, Römisch-Germanisches Museum, Köln
COLONIA CLAUDIA ARA AGRIPPINENSIUM - das römsiche Köln, Rekonstruktion, Römisch-Germanisches Museum, Köln

Die Bevölkerungszahl Kölns wird im dritten und vierten Jahrhundert auf rund 15.000 Menschen, zuzüglich der etwa 5.000 im Umland geschätzt. Es herrschte eine Religions- und Kultusvielvalt; so wurden neben den ursprünglichen römischen Gottheiten auch Götter und Göttinen aus germanischen und anderen Religionen übernommen. 1882 wurde beispielsweise eine Isis -Figur in der Nordwand der Ursulakirche gefunden; im Römisch-Germanischen Museum befinden sich weitere Funde, z. B. für die meist in Dreizahl gezeigten Muttergöttinen ( Matronen ). Besonders beliebt war auch der Mithraskult in Köln.

Nach der Zerstörung des jüdischen Tempels in Jerusalem und der damit verbundenen Wanderungsbewegung der Juden finden sich auch Nachweise einer jüdischen Gemeinde in Kölns römischer Zeit. Kaiser Konstantin genehmigte im Jahr 321 die Ansiedlung einer jüdischen Gemeinde in Köln mit allen Freiheiten eines römischen Bürgers. Obwohl nur wenig über die Lage der Gemeinde in Köln bekannt ist — man vermutet die Ansiedlung in der Nähe der Marspforte innerhalb der Stadtmauer — ist die Kölner Gemeinde die älteste in Deutschland nachgewiesene.

Mittelalterliche Darstellung des Martyriums der Heiligen Ursula
Mittelalterliche Darstellung des Martyriums der Heiligen Ursula
Eine Christengemeinde ist ab Beginn des vierten Jahrhunderts in Köln nachgewiesen, als erster bekannter Kölner Bischof gilt Maternus im Jahr 313; die erste schriftliche Bezeugung eines Kirchengebäudes stammt aus dem Jahr 355, sein Standort ist jedoch unbekannt. Ein Saalbau wurde auf dem nördlichen Friedhof errichtet, wo eine der späteren Legende nach eine Gruppe christlicher Mädchen den letzten Christenverfolgungen zum Opfer gefallen waren — hier liegen möglicherweise die Ursprünge des späteren Kults um „ Ursula und die 10000 Jungfrauen “.

Seit dem Germanenüberfall im Jahr 274 sah sich die Stadt weiteren germanischen Angriffen ausgesetzt; vor allem die Franken drängten über den Rhein. Im Jahr 355 gelang ihnen, die Eroberung und Plünderung Kölns; ein Jahr später wurde die durch Julianus zurückerobert. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts zeichnete sich jedoch das Ende der Römerherrschaft in Gallien ab: den Vormarsch der Germanen nach Westen überstand Köln noch relativ unversehrt. Eine kurze Rückeroberung durch Aetius um die Zeit 435 bis 446 geht mit einem Sieg gegen Hunnenkönig Attila einher (der Vorbeimarsch der Hunnen an Köln bot weiteres Legendenmaterial zur Geschichte der Heiligen Ursula). Als Aetius jedoch 455 ermordet wurde, bedeutete dies auch das Ende der Römerherrschaft in Köln, die Franken eroberten Köln und machten die Stadt zum Vorposten eines ihrer Gaue .

Das fränkische Köln

Chlodwig (Medaille, 17. Jh.)
Chlodwig (Medaille, 17. Jh.)
Zu Beginn seiner Herrschaft im ehemaligen römischen Gebiet an Rhein und Mosel war der Stamm der Franken noch in Untergruppen zerteilt; in Köln herrschte Sigibert , König der ripuarischen Franken und Vetter des Merowingers Chlodwig I. Dem ripuarischen Königtum wurde von Chlodwig ein Ende gesetzt, indem er Sigiberts Sohn zunächst dazu brachte, seinen Vater ermorden zu lassen, und diesen dann von seinen eigenen Boten erschlagen ließ. Als Chlodwig in Köln einzog, soll er die Verantwortung für die Todesfälle abgelehnt und den Bürgern seinen Schutz angeboten haben — worauf diese ihn in St. Gereon jubelnd zu ihrem Herrscher und damit zum König aller Franken ausgerufen haben sollen. Dies berichtete der Chronist Gregor von Tours in seiner Geschichte der Franken.

In Köln lebte zur Zeit der Franken ein buntes Völkergemisch von Franken, anderen Germanen und Römern mit den unterschiedlichsten Religionen. Die römische Stadtbevölkerung sprach auch noch im 6. Jahrhundert Latein. Trotz der zunehmenden Christianisierung des Merowingerreiches nach der Taufe Chlodwigs und dem Status Kölns als Bischofssitz gab es noch bis ins sechste Jahrhundert hinein heidnische Tempel.

Die Franken, ein Krieger- und Bauernvolk, nutzten in Köln die trotz der Eroberungszüge erhalten gebliebene römische Infrastruktur, vor allem das Prätorium, in dem die Könige residierten, sowie Brücke und Stadtmauer. Auch in Landwirtschaft und Handwerk bauten sie auf römische Grundlagen auf; so entwickelten sich zum Beispiel aus den zahlreichen römischen Gutshöfen rund um Köln und den Militäreinrichtungen nach und nach fränkische Dörfer und Hofsiedlungen. Obwohl die Bevölkerungszahl in fränkischer Zeit stark zurückgegangen war, befanden sich Handel und Handwerk weiterhin auf hohem Niveau, allerdings war der Exporthandel im sechsten Jahrhundert nicht mehr so ausgeprägt.

Eine Bedrohung der Stadt im Jahr 557 durch die Sachsen, die bis zum Kastell Deutz vordringen konnten, wurde abgewendet. Bei den blutigen Machtkämpfen, die sich die Nachkommen Chlodwigs lieferten, wurde Köln immer wieder involviert. So flüchtete Theudebert nach der Schlacht bei Toul 612 vor seinem Bruder Theuderich nach Köln. Als dieser ihn in einem weiteren Kampf besiegte, zog Theuderich in Köln ein und wurde von den dort verbliebenen Anhängern Theudeberts zum neuen König ausgerufen.

Die Zwiste in den Königsfamilie führten zu einem Machtzuwachs für die fränkischen Adligen — die Hausmeier —, die ihren Königen die Regierungsarbeit abnahmen; 687 zog der Karolinger Pippin der Mittlere alle fränkischen Hausmeierämter an sich. Er hielt sich über längere Zeiträume in Köln auf, seine Residenz befand sich vermutlich in der Nähe der heutigen Kirche St. Maria im Kapitol. Aber auch unter seinen Nachfolgern kehrte keine Ruhe ein: Pippins Stiefsohn Karl Martell zwang schließlich Plektrudis , die Witwe seines Vaters, die in Köln residierte, zur Aufgabe Kölns und zum Rückzug in die von ihr gestiftete Kirche St. Maria im Kapitol.

Die endgültige Machtübernahme der Karolinger im Frankenreich durch Martells Sohn Pippin den Jüngeren 751 bedeutete das Ende der Merowingerherrschaft in Franken und für Köln das Ende seiner Rolle als Königssitz (die Karolinger residierten in Aachen).

Eine bedeutende Rolle spielten in der fränkischen Zeit vor allem die Kölner Bischöfe. Als wichtigster unter ihnen gilt der um 625 wirkende Kunibert , der schon für König Dagobert III. und dessen Sohn Sigibert III. die Regierungsgeschäfte geführt hatte. Der Legende nach weihte Kunibert auch die älteste noch erhaltene Kölner Kirchenglocke , den Saufang. Die Clemenskirche, in der Kunibert nach seinem Tod 663 bestattet wurde, hieß fortan Kunibertskirche.

Das karolingische Köln

Während der Sachsenkriege unter Karl dem Großen gewann Köln sowohl politisch als auch kulturell wieder an Einfluss; als erster karolingischer Bischof gilt Hildegar , der um 753 bei einer Schlacht gegen die Sachsen bei Iburg getötet wurde. Köln sammelte in dieser Zeit wertvolle Reliquienschreine an, und es wurden Kirchen und im spätmerowingischen Dom eine neue liturgische Einrichtung, eine sog. Schola Cantorum gebaut. Heute geläufige Begriffe wie beispielsweise Kaplan oder Kapelle sind zurückzuführen auf karolingische Zeiten.

Papst Zacharias plante, Bonifatius zum Erzbischof Kölns zu ernennen, um von Köln aus die Bekehrung der Sachsen und Friesen voranzutreiben.
Der Alte Dom um 870
Der Alte Dom um 870
Der Plan scheiterte zunächst an dem Widerstand der einheimischen Bischöfe und Adligen, und Köln wurde erst 795 Erzbischofssitz. Bereits 787 hatte Karl den Priester Hildebold zum Bischof von Köln eingesetzt, als die Kölner sich nicht selbst auf einen neuen Bischof einigen konnten. 795 wurde Hildebold folgerichtig auch Kölns erster Erzbischof; er amtierte bis zu seinem Tod im Jahr 818, vier Jahre nachdem Karl der Große gestorben war.

Nach dem Tod Karls des Großen entbrannte erneut ein Streit um das Frankenreich. Köln gehörte zunächst seit zum so genannten Mittelreich zwischen Ost- und Westfranken und dem Lotharingen von Karls Enkel, Lothar II. Dessen Scheidung und Wiederverheiratung, die durch den Kölner Erzbischof Gunthar unterstützt wurde, führte 863 zur Exkommunizierung Gunthars, der aber in Köln dennoch bis 866 weiter seinen Ämtern nachging. Sein Nachfolger Willibert weihte im Jahr 873 die Kirche, die als Alter Dom — der Vorläufer des Kölner Doms — gilt. Mit ihrem Bau wurde wahrscheinlich um 850 begonnen, weil Gunthar als Bauherr missliebig erschien, wies man sie später dem berühmteren Vorgänger zu, weshalb sie lange den Namen Hildebolddom trug.

Nach Lothars Tod fiel Köln 876 an das ostfränkische Reich König Ludwig II.. Durch die innerfränkischen Kämpfe wurde das Reich nach außen derart geschwächt, dass im Winter 881/882 die Normannen auf ihren Kriegszügen rheinaufwärts bis Köln und Bonn vordringen konnten. Sie plünderten und brandschatzten die Städte, und in Köln blieben nur der Dom und die Kirchen St. Severin und St. Gereon erhalten, alle anderen Gebäude und Kirchen sowie die Stadtmauer brannten nieder. Allerdings sollen sich die Geistlichen der Stadt vor dem Einfall der Normannen mit den wichtigsten Kirchenschätzen nach Mainz geflüchtet haben.

Bereits einige Jahre nach dem Normannenangriff sollen die Kölner ihre Stadtmauer wieder aufgebaut haben, und im Jahr 891 erhielt Köln unter seinem Erzbischof Hermann von Papst Stephan V. bedeutende Reliquien für die zerstörten Kirchen.

Zu Beginn des 10. Jahrhundert und zum Ende der Karolingerzeit wechselte in Köln ein vorletztes Mal in der Karolingerzeit die Herrschaft: In Ostfranken wurde Konrad I. , zum König gewählt, was die lothringischen Fürsten zur Abspaltung veranlasste und in den Einflussbereich des karolingischen Westfrankens brachte. Endgültig beendet wurde diese Phase durch den sächsischen Heinrich I., der mit wenigen Eroberungszügen Lothringen wieder zu Ostfranken brachte. 925 wurde Lothringens — und damit Kölns — Zugehörigkeit zum ostfränkischen Reich von den Fürsten und dem Kölner Erzbischof bestätigt.

Das hochmittelalterliche Köln

Erzbischof Bruno I. (Sachsen) , der Bruder des späteren Kaisers Otto I., war seit 953 zum geistlichen Herrscher von Köln gewählt worden. Nachdem unter seiner Führung ein Aufstand in Lothringen gegen den Bruder des Kaisers niederschlagen wurde, machte Otto I. den Erzbischof zum Herzog von ganz Lothringen und damit auch zum weltlichen Fürsten in Köln. Damit hatte er die Gerichtsbarkeit sowie Markt- und Münzhoheit in der Stadt — dies markierte den Beginn einer Periode erzbischöflicher Macht in Köln, die bis zur Schlacht von Worringen im Jahr 1288 andauerte.

Brunos Wirken hinterließ bleibende Spuren in der Stadt. So wurde unter seiner Herrschaft der alte Dom erweitert, mehrere Stifte und Klöster (z. B. den Vorläuferbau der heutigen Kirche Groß St. Martin ) gegründet und um 950 die Siedlungen der Rheinvorstadt, die bis dahin noch außerhalb der Stadtmauern lagen, in die Stadt eingliederte (Das Gebiet um den heutigen Alter Markt und Heumarkt ). Für die Besuche des Kaisers in Köln ließ er in der Nähe des Domes vermutlich eine Pfalz errichten.

Kurz nachdem Otto I. im Jahr 965 mit seiner Familie den Erzbischof in Köln besucht hatten, verstarb Bruno im Alter von 40 Jahren auf einer diplomatischen Mission in Reims . Er wurde in der Klosterkirche von St. Pantaleon beerdigt.

Otto II. und seine Gemahlin Theophanu, von Christus gekrönt und gesegnet; Relieftafel aus Elfenbein, etwa 982/983, Mailand (?), Museum Cluny, Paris
Otto II. und seine Gemahlin Theophanu, von Christus gekrönt und gesegnet; Relieftafel aus Elfenbein, etwa 982/983, Mailand (?), Museum Cluny, Paris
Nach Brunos nur kurz amtierenden Nachfolger Folcmar trat ab 969 vor allem Erzbischof Gero in Erscheinung. Er reiste 971 nach Konstantinopel , um eine Ehefrau für Otto II. zu suchen. Geplant war die Vermählung des Kaisersohns mit der Tochter des oströmischen Kaisers ; Gero vermittelte schließlich die Vermählung mit dessen Nichte, Theophanu , im Jahr 972. Die griechische Kaiserin führte nach dem Tod Ottos II. die Herrschaft aus und starb bereits 991 , der in dieser Periode erwachende byzantinische Einfluss auf die deutsche Kunst und Kultur kann jedoch auf sie und ihr großes Gefolge zurückgeführt werden. Nachdem sie wie Bruno in St. Pantaleon beigesetzt worden war, siedelten sich ihre Landsleute, Handwerker und Künstler, um diese Kirche an — was sich in Kölner Straßennamen wie Griechenmarkt niederschlug.

Das kunsthistorisch und ikonographisch bedeutende Gerokreuz im alten Dom soll der Überlieferung nach 970 von Gero beauftragt und aufgestellt worden sein. Nach dessen Tod wurde es an seinem Sarkophag im Dom aufgestellt. Von Geros Nachfolger, Erzbischof Everger , der zu Zeiten Geros Domschatzmeister gewesen war, wird in der Chronik Thietmar von Merseburgs berichtet, er habe sowohl Gero als auch dessen Nachfolger Warin scheintot bestatten lassen, um ihr Amt zu übernehmen. Sein Nachfolger wurde Erzbischof Heribert , der von 999 bis 1021 regierte und seit 1003 die Abtei Deutz stiftete und während seiner Amtszeit mit mehreren Hungersnöten und Dürren in Köln zu kämpfen hatte — seine Gebete sollen zum ersehnten Regen geführt haben, so dass er nach seinem Tode 1147 heiliggesprochen wurde.

Heriberts Amtsnachfolger Pilgrim trug durch die Königskrönung Heinrichs III. und seiner Mutter Gisela zu dem dauerhaften Anrecht der Kölner Erzbischöfe bei, in Aachen Krönungen vornehmen zu dürfen. Außerdem wurde er 1031 zum Erzkanzler für Italien, ein Ehrenamt, das nach ihm alle Kölner Erzbischöfe des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation inne hatten.

  • 1039 : Der Kölner Erzbischof erhält das Münzrecht und die Kölner Mark beginnt ihren Siegeszug am Niederrhein.
  • 1040 : Die erste Synagoge in Köln entsteht.
  • 1061 : Die Königin Richeza von Polen wird in Köln beigesetzt.
  • 1074 : Die Kölner Bürger rebellieren gegen ihren Lehnsherrn den Erzbischof Anno II. .
  • 1096 : In Köln befindet sich der Sammelort für die Kreuzzügler vom Niederrhein. Die Kreuzzügler plündern das Judenviertel.
  • 1106 : Die zweite Stadterweitung wird durchgeführt. Die Mauern der Stadt umfassen nun ein Gebiet von 223 Hektar.
  • 1128 : Ein großes Feuer in Deutz bricht aus, das viele Häuser zerstört.
  • 1135 : Das Kölner Rathaus wird zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
  • 1140 : Es leben schätzungsweise 20.000 Bürger in der Stadt.
  • 1150 : Die Stadt wird von einem großen Brand und einer Pest-Welle heimgesucht.
  • 1164 : Der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel bringt die Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln.
  • 1170 : Die jüdische Gemeinde baut eine Mikwe .
  • 1180 : Die dritte Stadterweitung wird durchgeführt und die große mittelalterliche Stadtmauer gebaut.
  • 1216 : Der Rat der Stadt Köln wird erstmals gewählt.
  • 1243 : Bei Melaten wird das erste große Siechenhaus gebaut.
  • 1248 : Erzbischof Konrad von Hochstaden beschließt den Neubau des Kölner Doms.
  • 1259 : Erzbischof Konrad von Hochstaden verleiht der Stadt das Stapelrecht .
  • 1266 : Erzbischof Engelbert II. von Falkenburg sichert den Juden der Stadt seinen Schutz zu.
  • 1268 : Im Streit zwischen den Bürgern und dem Erzbischof kommt es zum Kampf an der Ulrepforte.
  • 1288 : Die Kölner Bürger erkämpfen in der Schlacht von Worringen ihre Freiheit.
  • 1322 : Der Chor des neuen Doms wird vollendet.
  • 1322 übernimmt Meister Eckhart die Leitung des Studium generale in Köln. Hier wird er 1325 durch Mitbrüder beim Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg wegen angeblich häretischer Glaubensaussagen denunziert und stirbt entweder 1327 oder 1328 hier oder in Avignon
  • 1341 : In einer Urkunde des Rates der Stadt Köln wird der Karneval erwähnt.
  • 1349 : Köln wird wieder von der Pest heimgesucht.
  • 1367 : Der Hansetag in Köln beschließt die Kölner Konföderation
  • 1371 : Es kommt zur so genannten Weberschlacht auf dem Waidmarkt.
  • 1388 : Die erste Kölner Universität wird gegründet.
  • 1396 : Die erste Kölner Verfassung, der Verbundbrief, tritt in Kraft.
  • 1414 : Der Rathausturm wird vollendet, er wird als Archiv , Waffenkammer und Feuerwache genutzt.
  • 1424 : Die jüdischen Bürger der Stadt werden vertrieben und die Synagoge wird zerstört.
  • 1430 : Es leben schätzungsweise 40.000 Bürger in der Stadt Köln.
  • 1435 : Durch die Bettel-Ordnung wird vom Rat genau festgelegt wie und wo ein Bettler betteln darf.
  • 1445 : Stefan Lochner vollendet das Altarbild Altar der Stadtpatrone.
  • 1447 : Der Gürzenich, das Ball- und Tanzhaus des Rates, wird fertiggestellt.
  • 1449 : Der Rat der Stadt verbietet die Einfuhr fremden Bieres nach Köln, bei Zuwiderhandlung drohen den Importeuren Gefängnisstrafen.
  • 1466 : Die erste Druckerei wird in Köln eröffnet.
Köln. Holzschnitt aus der "Chronica van der hilligen stat van Cöllen. Cöllen 1499.
Köln. Holzschnitt aus der "Chronica van der hilligen stat van Cöllen. Cöllen 1499.

Die Freie Reichsstadt Köln

  • 1475 : Kaiser Friedrich III. bestätigt offiziell den seit 1288 praktisch bestehenden Status als Freie Reichsstadt; die Hanse unter Führung Kölns erwirbt den Stalhof in London als Kontor .
  • 1479 : Die Universität zu Köln erhält von Kaiser Friedrich III. das Recht Leichen zu sezieren.
  • 1484 : Ein Sterbender beichtete von homosexuellen Praktiken in Köln. Eine große Untersuchung ergibt, dass wohl über 200 angesehene Bürger darin verwickelt sind, so werden die Ergebnisse der Untersuchung wieder unter den Teppich gekehrt.
  • 1505 : Auf dem Reichstag zu Köln entscheidet Kaiser Maximilian I. den Landshuter Erbfolgekrieg: Das Herzogtum Pfalz-Neuburg entsteht (so genannter Kölner Spruch).
  • 1508 : Jakob van Hoogstraten († 1527 ) wird Ketzerrichter in Köln und läßt die Bücher Reuchlins verbrennen.
  • 1516 : Franz von Taxis eröffnet die erste Poststube in Köln.
  • 1520 : Albrecht Dürer besucht seinen Vetter Niklas in Köln. Auf dem Domhof werden die Schriften von Martin Luther verbrannt.
  • 1529 : Auf Melaten werden die beiden Ketzer Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden verbrannt.
  • 1553 : Die Kölner Börse wird gegründet.
  • 1559 : Bei einem Fährunglück auf dem Rhein ertrinken über 50 Personen.
  • 1560 : Die Bauarbeiten am Kölner Dom werden aus finanziellen Gründen eingestellt.
  • 1609 : Der Rat verbietet den Frauen auch zu Karneval das Tragen von Männerkleidung.
  • 1620 : Der erste Tabakhändler eröffnet sein Geschäft in Köln.
  • 1627 : Auf Melaten wird die Hexe Katharina Henot verbrannt.
  • 1630 : Christine Plumm bezichtigte sich selbst der Hexerei und benennt 10 angesehene Bürger als Mitwisser. Die Vorfälle werden unter den Teppich gekehrt und die Hexenverfolgung in Köln wird ausgesetzt.
  • 1631 : Wegen der Syphilis werden die öffentlichen Badehäuser geschlossen. Die erste wöchentliche Zeitung erscheint in Köln.
  • 1659 : Der Rat der Stadt verbietet das Rauchen innerhalb der Stadtmauern.
  • 1669 : Kölner Teilnahme am letzten Hansetag in Lübeck
  • 1709 : Farina gründet die heute älteste Parfumfabrik der Welt Farina gegenüber.
  • 1714 : Führt der Rat der Stadt eine Meldepflicht für Protestanten ein.
  • 1716 : Johann Maria Farina beginnt mit dem Export seines Eau de Cologne.
  • 1736 : Nach der abendlichen Schließung der Stadttore kommt man nun nur noch nach Zahlung einer Torgebühr in die Stadt.
  • 1760 : Giacomo Casanova besucht die Stadt Köln.
  • 1784 : Packeis auf dem Rhein und dadurch verursachtes Hochwasser richten große Schäden an, über 60 Menschen sterben.
  • 1794 : Die Stadt Köln wird von den Franzosen besetzt.

Das französische Köln

  • 1798 : Die Franzosen lösen die Universität zu Köln auf.
  • 1801 : Alle Kölner Bürger erhalten die französische Staatsbürgerschaft.
  • 1802 : Das Kölsche Hänneschen Theater wird gegründet.
  • 1803 : Die erste Handelskammer auf deutschem Boden wird in Köln gegründet IHK zu Köln .
  • 1804 : Napoleon besucht zusammen mit seiner Frau Köln.
  • 1810 : An der Stelle des alten Siechenhauses an Melaten wird der neue Friedhof angelegt.
  • 1814 : Die französischen Truppen räumen Köln.

Das preußische Köln

  • 1815 : Nach dem Wiener Kongress fällt Köln an Preußen . Die Stadt wird Sitz eines Landkreises und selbst eine kreisfreie Stadt.
  • 1822 : Es leben schätzungsweise 56.000 Bürger in Köln.
  • 1823 : Das Festkomitee Kölner Karneval wird gegründet und veranstaltete den ersten organisierten Kölner Rosenmontagszug.
  • 1826 : Die erste Kölner Sparkasse wird eröffnet.
  • 1837 : Der Kölner Erzbischof wird wegen der Mischehenfrage verhaftet.
  • 1840 : Angesehene Kölner Bürger bitten in Form eines Briefes Friedrich Wilhelm IV. von Preußen einen Zentral-Dombau-Verein zu Köln gründen zu dürfen.
  • 1842 : Karl Marx wird Chefredakteur der Rheinischen Zeitung. Der Grundstein zum Weiterbau des Kölner Doms wird gelegt.
  • Von 1855 bis 1859 wird die erste feste Rheinbrücke seit 953 , die Dombrücke errichtet.
  • 1859 : Der Kölner Hauptbahnhof wird fertiggestellt.
  • Auf Betreiben von Dr. Caspar Garthe wird 1860 der Kölner Zoo gegründet.
  • 1863 : Der innere Festungsring wird fertiggestellt
  • 1880 : Der Kölner Dom wird nach über 650 Jahren Bauzeit vollendet.
  • 1880 : Der äußere Festungsring wird fertiggestellt
  • 1881 : Die Kölner Bürger beginnen mit dem Abriss der Stadtmauer.
  • 1888 : Es leben nun, nach der Eingemeinung mehrerer Vororte, 250.000 Bürger in Köln.
  • Bis 1894 ist in Köln das Fahrradfahren verboten.
  • 1906 : Das erste feste Kino in Köln wird eröffnet.
  • 1911 : Die neuerbaute Hohenzollernbrücke wird für den Verkehr freigegeben.
  • 1913 : Laut einer Schätzung leben 640.731 Bürger in Köln.
  • 1914 : Die Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg wird, wie auch in anderen Städten, mit Jubel aufgenommen. Weitere rechtsrheinische Stadtteile kommen zu Köln.
  • 1917 : Konrad Adenauer wird zum Oberbürgermeister gewählt.
  • 1918 : Britische Besatzungstruppen marschieren in Köln ein.
  • 1919 : Ab 1. Februar wird der Name der Stadt offiziell nur noch mit "K" geschrieben; bis dahin war gelegentlich auch Cöln zu lesen.

Köln in der Weimarer Republik

  • 1920 : Die Universität zu Köln wird wiedereröffnet. Am 1. August wird das Brückengeld (Maut zur Ãœberquerung der Rheinbrücken) abgeschafft.
  • 1921 : Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wird mit Beseitigung der Festungsringe und der Anlage des Grüngürtels begonnen.
  • 1922 : Linksrheinische Stadtteile im Norden gehören von nun an zu Köln (Details s. Tabelle Eingemeindungen).
  • 1923 : Das erste Müngersdorfer Stadion wird fertiggestellt.
  • 1924 : Der Rohbau des höchsten Wolkenkratzers seiner Zeit in Europa, das spätere Hansa-Hochhaus, wird fertiggestellt. Am 11. Mai wird die Kölner Messe eröffnet.
  • 1925 : Im Kaufhaus Tietz wird die erste Rolltreppe Deutschlands in Betrieb genommen.
  • 1926 : Die britischen Besatzungstruppen werden aus Köln abgezogen. Daraufhin zieht der Vorläufer des WDR, die Westdeutschen Funkstunde AG (Wefag), von Münster nach Köln und geht als "Westdeutsche Rundfunk AG" (Werag) auf Sendung. Das bisher schlimmste Hochwasser trifft die Stadt Köln.
  • 1928 : Eröffnung der Rheinlandhalle (10. Oktober)
  • 1929 : Der Automobilkonzern Ford legt den Grundstein für das Werk in Köln-Niehl. Die Mülheimer Brücke wird am 13. Oktober eröffnet.

Köln im dritten Reich

Köln 1945
Köln 1945
Warnhinweis vor dem Dom 1945
Warnhinweis vor dem Dom 1945
  • 1933 : In der Villa Schröder treffen sich Adolf Hitler und Franz von Papen .
  • 1936 : Deutsche Truppen marschieren in das demilitarisierte Köln ein.
  • 1938 : In der Reichskristallnacht brennen die Kölner Synagogen nieder.
  • 1940 : Ãœber 1.000 Sinti und Roma aus Köln werden deportiert.
  • 1942 - 1945 : Durch Flächenbombardements werden im Zweiten Weltkrieg weite Teile der Stadt zerstört. Das erste Bombardement erfolgt am 30. Mai 1942 , es hat 480 Tote und 5.000 Verletzte zur Folge. Nach insgesamt 262 Luftangriffen waren bis 1945 95% der Altstadt zerstört.
  • 1945 : Die Hohenzollern-Brücke wird gesprengt. Amerikanische Truppen eroberen die Stadt.

Köln nach dem Krieg

  • 1948 : Die provisorische Hohenzollernbrücke kann mit Zügen befahren werden, und die neugebaute Deutzer Brücke wird eröffnet.
  • 1950 : Die erste Photokina in Köln findet statt.
  • 1951 : Stadtrechte für Köln-Porz (16. September)
  • 1952 : Boxskandal um " De Aap " (7. Juli)
  • 1956 : Wiedereröffnung des Kölner Doms anlässlich des Katholikentages .
  • 1957 : Der erste SB- Supermarkt mit über 2.000 m² Verkaufsfläche eröffnete in Köln. Das neue Opernhaus wird eingeweiht. Die BUGA findet zum ersten Mal in Köln statt.
  • 1959 : Die neue Severinsbrücke wird eingeweiht.
  • 1962 : Der 1. FC Köln wird erstmals Deutscher Fußballmeister.
  • 1963 : Der amerikanische Präsident John F. Kennedy besucht Köln.
  • 1964 : Der 1. FC Köln wird der erste Deutsche Fußballmeister in der Bundesligageschichte. Die erste Ausgabe des EXPRESS erscheint in Köln.
  • 1968 : Die erste Teilstrecke der neuen U-Bahn (Friesenplatz-Hauptbahnhof) wird am 11. Oktober in Betrieb genommen.
  • 1971 : Die zweite BUGA in Köln findet statt.
  • 1974 : Das Römisch-Germanische Museum wird am 4. April eröffnet.
  • 1975 : Durch Eingemeindungen wächst das Stadtgebiet auf über 40.000 Hektar an, und Köln wird für 18 Monate zum ersten Mal Millionenstadt. Gleichzeitig wird der Kreis Köln aufgelöst.
  • 1976 : Am 1. Juli verläßt Wesseling Köln und wird wieder selbstständige Stadt im Erftkreis. Dadurch verliert Köln ca. 50.000 Einwohner.
  • Im Deutschen Herbst wird am 5. September 1977 der Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer in der Friedrich-Schmidt-Straße am Stadtwald von der RAF gekidnappt.
  • 1978 : Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wird der 1. FC Köln Deutscher Fußballmeister und Pokalsieger.
  • 1980 : Die Stadt Köln zählt wieder den einmillionsten Bürger. Papst Johannes Paul II. besucht die Stadt.
  • 1986 : Der Neubau von Wallraf-Richartz-Museum , Museum Ludwig und der Kölner Philharmonie wird eröffnet.
  • 1987 : RTL eröffnet seine neue Verwaltung in Köln. Papst Johannes Paul II. spricht Edith Stein im Müngersdorfer Stadion heilig.
  • 1990 : In der Mülheimer Stadthalle wird am 25. April ein Attentat auf Oskar Lafontaine verübt.
  • 1991 : Wegen des Golfkriegs fällt der offizielle Kölner Rosenmontagszug aus, die Jecken ziehen aber trotzdem im Geisterzug durch die Stadt.
  • 1992 : Auf dem Chlodwigplatz findet das große Arsch huh - Zäng ussenander-Konzert statt.
  • 1993 : Am 31. Oktober wird das Schokoladenmuseum eröffnet.
  • 1999 : Der Weltwirtschaftsgipfel der G8 tagt in Köln.
  • 2005 : Vom 16. - 21. August findet der XX. Weltjugendtag in Köln statt. Papst Benedikt XVI. besucht die Stadt.

Eingemeindungen

Ehemals selbständige Städte und Gemeinden bzw. Gemarkungen, die in die Stadt Köln eingegliedert wurden:

Jahr Orte Zuwachs in ha
1. April 1888 Bayenthal, Marienburg, Arnoldshöhe, Raderberg mit Raderthal, Zollstock, Sülz, Klettenberg, Kriel, Lind, Lindenthal, Melaten, Braunsfeld, Müngersdorf, Ehrenfeld, Bickendorf, Ossendorf, Bocklemünd, Mengenich, Volkhoven, Nippes, Mauenheim, Merheim, Riehl, Niehl, Deutz und Poll 10.100
1. April 1910 Kalk mit Vingst und Humboldtkolonie 599
1. April 1914 Mülheim am Rhein mit Buchheim und Buchforst, Merheim mit Stammheim, Flittard, Dünnwald, Dellbrück, Wichheim, Rath, Brück und Ostheim 7.968
1. April 1922 Bürgermeisterei Worringen mit Weiler, Merkenich, Langel, Feldkassel, Rheinkassel, Fühlingen, Roggendorf und Thenhoven 5.393
1. Januar 1975 Porz, Wesseling, Rodenkirchen (mit Sürth, Hahnwald, Meschenich, Godorf und Rondorf), Lövenich, Weiden, Pesch, Esch, Auweiler, Widdersdorf, Marsdorf und diverse kleinere Gebiete 17.900
1. Juli 1976 Ausgliederung von Wesseling - 2.480

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung

1852 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Köln die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1890 lebten in der Stadt bereits 275.000 Menschen, bis 1917 verdoppelte sich diese Zahl auf 551.000. Damit war Köln nach Berlin (1,7 Millionen), Hamburg (812.000) und noch vor München (542.000) die drittgrößte Stadt im Deutschen Reich.

Köln war in den 1970er Jahren infolge von Eingemeindungen, welche aufgrund des eigens zu diesem Zweck erlassenen "Köln-Gesetzes" erfolgt waren, kurzzeitig Millionenstadt: im Zuge der letzten Eingemeindungen zum 1. Januar 1975 wurde die Bevölkerungszahl von einer Million erreicht - historischer Höchststand. Nachdem die Stadt Wesseling jedoch zum 1. Juli 1976 wieder ausgegliedert wurde, sank die Einwohnerzahl erneut unter die Millionengrenze. 2005 leben in Köln rund 976.000 Menschen mit Hauptwohnsitz.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die "Ortsanwesende Bevölkerung", ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die "Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung". Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
250 15.000
350 15.000
1140 20.000
1430 40.000
1600 40.000
1750 43.000
1794 44.512
1800 50.000
1820 55.355
1831 65.953
3. Dezember 1846 ¹ 95.200
3. Dezember 1849 ¹ 97.000
3. Dezember 1852 ¹ 101.091
3. Dezember 1855 ¹ 105.500
3. Dezember 1858 ¹ 114.300
3. Dezember 1861 ¹ 113.100
Jahr Einwohner
3. Dezember 1864 ¹ 122.200
3. Dezember 1867 ¹ 125.200
1. Dezember 1871 ¹ 129.233
1. Dezember 1875 ¹ 135.371
1. Dezember 1880 ¹ 144.772
1. Dezember 1885 ¹ 161.401
1. Dezember 1890 ¹ 281.681
2. Dezember 1895 ¹ 321.564
1. Dezember 1900 ¹ 372.229
1. Dezember 1905 ¹ 459.019
1. Dezember 1910 ¹ 516.527
1. Dezember 1916 ¹ 535.655
5. Dezember 1917 ¹ 551.221
8. Oktober 1919 ¹ 633.904
16. Juni 1925 ¹ 680.704
16. Juni 1933 ¹ 756.605
Jahr Einwohner
17. Mai 1939 ¹ 772.221
31. Dezember 1945 453.554
29. Oktober 1946 ¹ 491.380
13. September 1950 ¹ 594.941
25. September 1956 ¹ 713.505
6. Juni 1961 ¹ 809.247
31. Dezember 1965 854.479
27. Mai 1970 ¹ 848.352
31. Dezember 1975 1.013.771
31. Dezember 1980 976.694
31. Dezember 1985 916.153
25. Mai 1987 ¹ 928.309
31. Dezember 1990 953.551
31. Dezember 1995 965.697
31. Dezember 2000 962.884
30. Juni 2005 975.907

¹ Volkszählungsergebnis

Literatur

  • Historische Gesellschaft Köln e. V. (Hrsg.): Geschichte der Stadt Köln; geplant: 13 Bände, Köln, 2004 ff. ISBN 3-7743-0360-6
  • Geschichte in Köln, Zeitschrift, Heft 1.1978 ff. ISSN 0720-3659
  • Arnold Stelzmann, Robert Frohn, Illustrierte Geschichte der Stadt Köln, 11. verbesserte Auflage, Köln 1990 (1. Auflage 1958), ISBN 3-7616-0973-6
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden , 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.

Weblinks

Wikipedia

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