fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel St. Ursula (Köln): 13.11.2005 13:05

St. Ursula (Köln)

Wechseln zu: Navigation, Suche
Köln, St. Ursula, Außenansicht von Westen
Köln, St. Ursula, Außenansicht von Westen

St. Ursula ist eine bedeutende Kirche in Köln, die der Heiligen Ursula geweiht ist.

Bei ihr handelt es sich um die älteste niederrheinische dreischiffige Emporenbasilika . Die westliche Hauptfassade, der massive Westturm mit barocker Haube, die anschließende Vorhalle und das Langschiff sind romanisch geprägt. Beim Chor handelt es sich um einen frühgotischen Anbau. Die Basilika erlitt im 2. Weltkrieg erhebliche Schäden, die erst Mitte der 1972 behoben waren. Trotz nachhaltiger Verluste handelt es sich um eine relativ reich ausgestattete Kirche, der ihr romanischer Ursprung deutlich anzusehen ist. In der Vorhalle ist eine um 1420 datierte steinerne Pieta erhalten. Bemerkenswert sind weiterhin die im südlichen Seitenschiff stehenden Skulpturen, u. a. St. Ursula als Schutzmantelheilige ( 1465 )) mit der ikonografischen Anmutung von Mariendarstellungen. Aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhundert stammt der im nördlichen Querschiff stehende St. Ursula- Sarkophag . Hier befindet sich auch der Bilderzyklus der Ursula-Legende (um 1456 aus der Schule Stephan Lochners . Die Darstellung besteht aus 19 Tafeln mit 31 Bildern (zur Zeit zur Restaurierung abgehangen, Stand März 2005). Aus der Zeit um 1500 stammen die im südlichen Querraum aufgestellten Figuren von Johannes und Maria. Die steinerne Madonna und St. Nikolaus sind aus der Zeit um 1330 datiert. Auf den Emporen des Hauptschiffs sind Reliquien -Büsten aufgestellt. Einer der Höhepunkte der Ausstattung befindet sich im Chor. In ihm stehen am gotischen Hochaltar die Schreine der Ursula des Aetherius. Außerordentlich eindrucksvoll ist die seitlich der Vorhalle gelegene „Goldene Kammer“. Hier sind viele Reliquienbüsten aus der Zeit zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert aufgereiht und hoch oben sind die Wände bis in die Deckengewölbe mit Mustern aus Knochen geschmückt.

Die Basilika wurde im Dezember 2004 nach über fünfjähriger Bauzeit wieder eröffnet. Das im 15. Jahrhundert errichtete Marienschiff und der sogenannte Äbtissinnenchor sind jetzt wieder zugänglich.

Geschichte

Nach den Ausgrabungsergebnissen der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wurde im 4. Jh. ein Saalbau mit Ostapsis errichtet. Nach der sogenannten „Clematius-Inschrift“ auf einer in der Südwand des Chors befindlichen Kalksteinplatte (wohl karolingisch) habe Clematius, einem Gelübde folgend, die Kirche zu Ehren der Märtyrerin Ursula erneuert. Tatsächlich ließ sich für das 6. Jh. die Umgestaltung des spätantiken Coemeterialbaus in eine Kirche anhand der schlüssellochförmigen Amboanlage (Kanzel) nachweisen. In ottonischer Zeit, 9. Jahrhundert , erfuhr die Basilika Umbauten bis sie zur Kirche des aus Gerresheim vor den Ungarn geflüchteten Damenstifts wird ( 922 ). Zu dieser Zeit hat die den Vorgängerbau der romanischen Basilika begründenden Märtyrerinnen-Legende Hochkonjunktur. In ihrem Mittelpunkt steht Pinnosa, die eine von den Hunnen ermordete englische Prinzessin gewesen sein soll. Deren Gebeine gingen im 10. Jahrhundert nach Essen und nun gerät St. Ursula als Anführerin der Märtyrer-Jungfrauen in dem Mittelpunkt der Verehrung. Dabei bezieht sich der Name Ursula offenbar auf einem im Umfeld der Kirche gefundenen Grabstein einer Achtjährigen des 4. bzw. 5. Jahrhunderts . Die Legende der Heiligen erhält bei der Entdeckung eines römischen Gräberfeldes 1106 neue Nahrung und in der folge wird der ottonische Bau zur romanischen Emporenbasilika umgebaut. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts erhält der Kirchenbau dann seinen gotischen Chor. Ebenfalls vor 1300 wurde das Marienschiff als zweites Seitenschiff südlich angebaut, das im im 15. Jahrhundert umgestaltet wurde. 1608 wird der stämmige Westturm um eine barocke Haube ergänzt. Der Innenraum wurde in dieser Zeit ebenfalls barock gestaltet und es kommt zur Einrichtung der Goldenen Kammer für die zur Kirche gehörenden Reliquienschätze. 1802 wurde das seit dem 10. Jahrhundert bestehende Damenstift im Rahmen der Säkularisierung aufgehoben. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Basilika zu weiten Teilen wieder in den ursprünglichen romanischen Zustand zurückgebaut. – Aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammen im Inneren der Kirche weitere Ausstellungsdetails. So ist das Bronzeportal an der Westseite von Theo Hefermann aus dem Jahre 1959 .

Ursula-Legende

Bemerkenswert ist die den Ursprung der Basilika begleitende Legende um die Heilige Ursula . Von ihr gibt es zahlreiche Variationen, deren wesentliche Elemente übereinstimmen. Unter anderem verbinden sich in ihr Berichte über frühe Märtyrer-Jungfrauen und die Legende der Pinnosa. Dem Kern der Legende nach soll Ursula mit elf Gefährtinnen rheinaufwärts unterwegs gewesen sein. Aus diesen elf Jungfrauen werden dann im Laufe der Geschichte elftausend (vielleicht vor dem Hintergrund der Skelettfunde im benachbarten römischen Gräberfeld und dem im Mittelalter schwunghaften Reliquienhandel ). Ihre Schiffsreise führt sie bis Basel, von wo aus sie zu Fuß nach Rom pilgern. Der sie empfangende Papst Cyriakus schließt sich ihnen für die Rückreise an. In Mainz wird Ursulas Bräutigam Aetherius schließlich getauft und von dort gelangt die Gesellschaft zu dem von den Hunnen belagerten Köln. Da die Jungrauen die Ehe mit den nichtchristlichen Hunnen verweigern werden sie und ihre Gefährten hingemordet.

Diese Legende hatte eine erhebliche Ausstrahlungskraft und die in der Basilika verehrten Reliquien verloren im religiösen Leben Kölns und der die Stadt besuchenden Pilger erst dann ihre Vorrangstellung als die Gebeine der „Heiligen drei Könige“ von Mailand nach Köln überführt wurden. Beide Heiligenverehrungen waren bildgebend für das Kölner Wappen. Die drei Kronen im oberen Feld symbolisieren die Drei Könige, elf Flammen stehen stellvertretend für die elf Märtyrerinnen der Ursula-Legende. Neben den Heiligen Drei Königen und St. Gereon war St. Ursula Stadtpatronin Kölns.

Weitere Bilder

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel St. Ursula (Köln) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels St. Ursula (Köln) verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de