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Letzte Änderung für Artikel St. Pantaleon (Köln): 04.02.2006 23:06

St. Pantaleon (Köln)

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Köln, St. Pantaleon
Köln, St. Pantaleon

St. Pantaleon ist ein frühromanischer Kirchenbau in Köln im Bereich der südlichen Altstadt. Die Kirche ist dem heiligen Pantaleon (lateinische Namensform), sowie Cosmas und Damian geweiht. Der griechische Originalname des spätantiken Märtyrers Pantaleon lautet Panteeleimon und bedeutet Allerbarmer. Ein Hospital ist daher wahrscheinlich schon sehr früh mit dieser Kirche assoziiert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Antike

Die Kirche entstand etwa 200 Meter außerhalb des antiken Kölns wahrscheinlich auf dem Standort einer römischen Mansio . Die Bebauung an dieser Stelle reicht bis in das 1. Jahrhundert n. Chr. zurück. Erst 2005 gelang der Nachweis einer frühen christlichen Nutzung seit dem 3. Jahrhundert . Vermutlich aus einer spätantiken Hauskirche (domus ecclesia) entstand Mitte des 4. Jahrhunderts eine Saalkirche (nach 350 / 355 ). Reste des frühchristlichen Gemeindebaus, der genauso wie alle seine Nachfolgebauten um 31 Grad von der vorgeschriebenen Ostung abweicht, sind unter dem Chor von St. Pantaleon gefunden worden. Es handelt sich um einen schlichten Saal (ca.14 : 5 Meter) und eine vorgelagerte, mit Malerei und Marmorinkrustationen aufwändig dekorierte Raumflucht. Lediglich der Befund in Dura Europos (Syrien) ist von ähnlicher Klarheit. Derzeit ist St. Pantaleon der früheste sichere Nachweis christlicher Bautätigkeit in Köln und nördlich der Alpen. Eventuell waren den beiden frühen Kultstätten schon Taufanlagen zugeordnet.

Mittelalter

Auf die antiken Bauphasen folgen zwei karolingische , deren reiche Ausstattung teilweise bekannt ist. Für die Zeit kurz nach 800 sind hier die bisher ältesten Fragmente karolingischer Monumentalskulptur in Mitteleuropa überliefert ( Engel und Drache ). Zu dieser Zeit erreicht die Kirchenanlage auch ihre größte Ausdehnung: Zwischen zwei vorgelagerten Atrien liegt eine oktogonale Taufanlage vor dem karolingischen Westwerk mit differenziertem, gewölbtem Untergeschoss. 864 wird die Kirche erstmals schriftlich erwähnt in der sog. Guntharschen Güterumschreibung. Otto der Große gründete hier im 10. Jahrhundert ein Benediktinerkloster .

Unter der Kaiserin Theophanu wird das Westwerk umgebaut und nach 980 mit einem monumentalen Skulpturenzyklus an der Westfassade außen versehen. Unter einer von drei Engeln flankierten Majestas Domini standen monumentale Heiligenfiguren der Titularheiligen Cosmas und Damian und Pantaleons, sowie darunter weitere Heilige (Albanus/Quirinus und Maurinus - Zuschreibung unsicher). Der heutige Westbau ist eine Konstruktion des 10. Jahrhunderts.

Pantaleon stammte wahrscheinlich aus Kleinasien , dem Gebiet der heutigen Türkei. St. Pantaleon in Köln ist die älteste Pantaleonskirche westlich von Byzanz. Erste Reliquien wurden entweder über Aachen in der Karolingerzeit oder, wahrscheinlicher, bereits früher übertragen. Diese Beziehung zum Oströmischen Reich drückt sich auch noch in einer weiteren Tatsache aus: Kaiserin Theophanu, die Gemahlin Kaisers Otto II., liegt gemäß ihrem Wunsch in der Kirche begraben. Theophanu war die Nichte des oströmischen Kaisers Johannes I. Tzimiskes - mit ihrer Vermählung mit dem Kaisers des Heiligen Römischen Reiches wurde nach Jahrhunderten des Streites eine friedvolle Koexistenz der beiden mittelalterlichen Römischen Reiche begründet. Auch der Bruder Ottos I., der Klostergründer Bruno I. , Erzbischof von Köln liegt gemäß seinem Wunsch in der Krypta der Kirche begraben.

Otto I. bedachte die von ihm gegründete Klosteranlage mit vielen Schenkungen. Neben herrschaftlichem Glanz brachte Theophanu auch den Nikolauskult aus Konstantinopel mit. Sie ließ das dominante Westwerk umbauen. Um 1160 wurde die einschiffige karolingische und ottonische Saalkirche dann unter dem Abt Wolbero zu einer dreischiffigen Basilika erweitert. Im Verlaufe der mittelalterlichen Stadterweiterungen und Ummauerung Kölns wurde St. Pantaleon dann in des Stadtgebiet einbezogen.

Gedenken an Theophanu

Kaiserin Theophanu starb bereits mit 31 Jahren am 15. Juni 991 auf einem Reichstag in Nimwegen und wurde nach ihrem Wunsch in St. Pantaleon bestattet. Acht Jahrhunderte lang wurde am 15. Juni eines jeden Jahres eine Gedenkmesse zu Ehren Theophanus gefeiert, bis Napoleon 1803 die Abtei aufhob. Die Gemeinde nahm die Tradition dann 1991 zum tausendsten Todestag mit einer europäisch angelegten Feier wieder auf. Theophanu ist bestattet in einem Sarkophag aus weißem griechischem Marmor , den der Bildhauer Sepp Hürten 1965 schuf und der heute im Westwerk der Kirche steht.

Literatur

  • Hans J. Kracht: Geschichte der Benediktinerabtei St. Pantaleon in Köln 965-1250. ISBN 3877100678
  • Helmut Fußbroich: Die Ausgrabungen in St. Pantaleon zu Köln. 1983, ISBN 3805306016
  • Anne Behrend-Krebs: Die ottonischen und romanischen Wandmalereien in St. Gereon, St. Maria im Kapitol und St. Pantaleon in Köln. ISBN 3929207168
  • Karl H. Bergmann: St. Pantaleon in Köln. 1986, ISBN 3880945187
  • M. Gechter, D. Hochkirchen, S. Schütte: St. Pantaleon (AT). Colonia Romanica. Jahrbuch des Fördervereins Romanische Kirchen 2006 (im Druck)

Weblinks

Homepage von St. Pantaleon in Köln

Wikipedia

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