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Letzte Änderung für Artikel Euskirchen-Altstadt: 19.02.2006 19:39

Euskirchen-Altstadt

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Lage der Altstadt in Euskirchen

Als Euskirchen-Altstadt wird das Gebiet innerhalb der ehemaligen, teilweise noch erhaltenen Stadtbefestigung von Euskirchen bezeichnet. Der Verlauf der Stadtmauer ist dadurch, aber auch durch die 'WallstraĂźen' (Kirchwall, RĂĽdesheimer Torwall, Disternicher Torwall, Neutorwall) noch gut zu erkennen.

Heute ist die Altstadt, die den größten Teil der Fußgängerzone beherbergt, das pulsierende Herz der Einkaufsstadt Euskirchen. In ihr liegen St. Martin und Herz-Jesu, die zwei imposantesten Kirchen der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Stadtmauer

Mittelalterliche Stadtbefestigung
Mittelalterliche Stadtbefestigung

Nachdem der 1302 zur Stadt gewordene Ort nur mit Gräben und Wällen geschĂĽtzt war, wird ab 1355 eine massive Stadtbefestigung errichtet. Der erste Abschnitt der Stadtmauer wird im Norden gebaut und reicht vom Dicken Turm bis zum Kallenturm. Fertig gestellt wird die 1.450 m lange Stadtmauer im sĂĽdlichen Bereich erst ein Jahrhundert später. Sieben WehrtĂĽrme sollten die Stadt schĂĽtzen und zunächst wurden drei Stadttore zu den Siedlungen Kessenich, RĂĽdesheim und Disternich errichtet. Später kam ein vierter Durchbruch hinzu.

Die Wehranlage wurde aus rotem Sand- und hellem Bruchstein errichtet und war von Wassergräben umgeben. An den bis zu 1 m starken und 7 m hohen Mauern waren Wehrgänge angebracht. 1538 wurde in der Nähe von Kallen- und Fangenturm zusätzlich ein 20 m hohes Bollwerk fĂĽr GeschĂĽtze errichtet, das 1899 niedergelegt wurde. 1697 wurde der Wallgraben in Fischweiher aufgeteilt. 1702 wurde die Befestigungsanlage von den Franzosen stark zerstört und zerfiel dann, bis 1906 damit begonnen wurde die Stadtmauer abzureiĂźen, da sie der Entwicklung der Stadt im Wege stand.

Von der Stadtmauer sind heute noch Reste erhalten. Interessant ist eine Besonderheit der Euskirchener Befestigungsanlage. Die Häuser an den Wallstraßen wurden teilweise an die Stadtmauer angelehnt, so dass diese Teil der Häuser geworden ist.

Stadttore

Beim Bau der Stadtbefestigung wurden drei Tore errichtet die zu den Siedlungen Kessenich, RĂĽdesheim und Disternich fĂĽhrten, die mit StadtgrĂĽndung eingemeindet wurden, und daher auch deren Namen trugen. Leider ist keines der Stadttore erhalten geblieben.

Kessenicher Tor

Im Norden befand sich das erste Stadttor der neuen Wehranlage, das Kessenicher Tor. Es war das mächtigste Tor und stand auf der Kessenicher Straße zwischen Kirchwall und Kessenicher Torwall zwischen Pitschen- und Kallenturm. Letzterer ist samt einem Stück der Stadtmauer erhalten geblieben. Am 9. Oktober 1702 wurde das Tor von den Franzosen gesprengt und 1842 endgültig abgetragen.

RĂĽdesheimer Tor

Das Rüdesheimer Tor führte zu der ca. 1 km südwestlich gelegenen, gleichnamigen Siedlung. Es lag zwischen Rüdesheimer und Disternicher Torwall auf der Kapellenstraße. Auf dem Platz zwischen Kapellen- und Bischofstraße wurden Schweine, Ziegen und Schafe gehandelt, was ihm den Namen ’’Viehmarkt’’ einbrachte. 1842 wurde das Tor abgerissen.

Disternicher Tor

Auf der Hochstraße, zwischen Disternicher und Neutorwall stand das Disternicher Tor. Unterhalb des Tores floss der Mühlbach, der die vor der Befestigungsanlage liegenden Wassergräben füllte, in die Stadt, der sie am Kallenturm wieder verlässt. Das Disternicher Tor soll Vorlage für das Stadtwappen gewesen sein. 1746 war das Tor verfallen und wurde 1810 zu großen Teilen abgetragen bis es 1851 vollständig niedergelegt wurde.

Neutor

Das Neutor war kein Stadttor im herkömmlichen Sinne, sondern lediglich ein Mauerdurchbruch, der erst 1809 geschaffen wurde um einen östlichen Zugang zu schaffen, da sich die Stadt mittlerweile ausgedehnt hatte. Es lag an der heutigen Kreuzung von Neustraße und Neutorwall.

WehrtĂĽrme

Von den ehemals sechs Wehrtürmen der Stadtbefestigung sind drei erhalten geblieben. Bei der Verwüstung der Wehranlage durch die Franzosen 1702 wurden die Dächer aller Stadttürme zerstört und später rekonstruiert.

Dicker Turm

Der Dicke Turm, der älteste erhaltene Stadtturm, trägt seinen Namen zurecht. Er hat einen Durchmesser von 11,30 m, ist zur Stadtseite hin abgeflacht und seine Mauern sind bis zu 265 cm stark. Der Turm liegt an der Nordost-Ecke der Stadtbefestigung unweit der Martinskirche an der KirchstraĂźe. 1702 wurde neben dem Dach auch das Gewölbe des Untergeschosses von Franzosen gesprengt. Im Obergeschoss befindet sich ein Gewölbesaal mit einem groĂźen, wappenverzierten Kamin , SchieĂźschachten und eine TĂĽr zum ehemaligen Wehrgang. Das Dach wurde in den 1950er Jahren rekonstruiert. Seit 1992 ist im Dicken Turm ein Teil des Euskirchener Stadtmuseums untergebracht.

Halbturm

Der Halbturm liegt unweit des Dicken Turms hinter der Martinskirche versteckt, ist aber vom Annaturmplatz aus sehr gut zu sehen.

Annaturm

Der Annaturm stand mitten auf der heutigen Annaturmstraße in Höhe des Kirchwalls. Bereits 1857 wurde beschlossen den Turm abzureißen und die darauf zulaufende Straße zu verlängern. Erst 1880 wurde der Turm dann gesprengt, allerdings mit der Auflage, den Kallenturm zu erhalten. 1911 entstand unmittelbar an den ehemaligen Annaturm angrenzend der ‚neue Markt’ mit Namen Annaturmplatz.

PitschentĂĽrmchen

Der Pitschenturm war ein Halbturm zwischen Annaturm und Kessenicher Tor. Bereits im 18. Jahrhundert wurde er in einen Hausbau integriert und war bis 1813 Steueramt. Daher leitet sich auch der Name ab, da ‚abpitschen’ die volkstümliche Umschreibung für Steuerforderungen war. Bei einem Bombenangriff wurde das Gebäude zerstört.

Kallenturm (Kahlenturm)

Der Kallenturm war der östliche Endpunkt des ersten Bauabschnitts der Stadtmauer. Den Namen hat er erhalten, da die der Mühlenbach, der am Disternicher Tor in die Stadt fließt, in einer Rinne (Kalle) aus der Stadt geführt wird. Der dank einer Entscheidung der preußischen Bezirksregierung erhalten gebliebene Turm liegt an der Straße ’’Am Kahlenturm’’ in einer Grünanlage auf der Rückseite des Parkhauses Spiegelstraße. Ihm vorgelagert war ab 1538 ein Bollwerk. Das zerstörte Dach wurde 1992 rekonstruiert. Heute wird der Turm von Pfadfindern genutzt.

Fangenturm (Höllenturm)

Auf dem heutigen Gelände der Herz-Jesu-Kirche lag der Fangenturm, der im Volksmund auch ’’Höllenturm’’ genannt wurde. Obwohl der Turm als Gefängnis diente und sich Folterwerkzeuge in ihm fanden, stammt der Name Höllenturm nicht vom Sitz des Teufels ab, sondern von der Familie Höller, die in späterer Zeit die zur Stadtbefestigung gehörenden Wiesen und Weiher gepachtet hatte. 1908 wurde der Fangenturm abgerissen, da er dem Bau der Herz-Jesu-Kirche Platz machen musste. An seinem ehemaligen Standort ist heute eine Gedenktafel angebracht.

Fresenturm

Der einzig erhaltene Turm der Südbefestigung ist im Gegensatz zu den Türmen an der Nordseite völlig rund und hat Schießscharten im unteren Bereich. ’’Fresen’’ hat mundartlich soviel bedeutet wie ’’Schrecken’’, was auf seine Verwendung als Gefängnis deutet. Die Schützen der Sebastianus- Bruderschaft , die heute noch in der Nähe ihr Schützenhaus hat, nutzten den Turm. Der Fresenturm liegt am Disternicher Torwall, unweit des Disternicher Tors in einer Grünanlage, die außerhalb der Befestigung angelegt wurde. Ebenso wie der Kallenturm, wird der Fresenturm heute von Pfadfindern genutzt.

Alter Markt

Spätestens seit Verleihung des Marktrechtes 1322 war der Alter Markt, der auf der Grenze des Disternicher und Kessenicher Viertels liegt, ein Zentrum der noch jungen Stadt. Er war Handelsplatz für Früchte, Vieh, Kram und Wolle. Ein öffentlicher Brunnen wird 1606 errichtet, der 1867 durch einen Pumpenpfeiler ersetzt wurde und 1625 findet sich auch ein Pranger auf dem Markt

Ab dem 19. Jahrhundert wurden auch Jahrmärkte und Feste veranstaltet und er war Schauplatz für politische und kirchliche Veranstaltungen. Zur bürgerlich representativen Bebauung gehörte auch das Hotel Joisten, das in den 1970er Jahren einem Geschäftshaus weichen musste und abgerissen wurde.

Heute ist der Alter Markt Teil der Fußgängerzone, der 1980 umgestaltet wurde. Seit 1984 befindet sich auf dem Platz wieder ein Stadtbrunnen, der mit Motiven aus der lokalen Wirtschaftsgeschichte gestaltet ist. Auch heute noch finden hier Veranstaltungen wie z.B. Teile der Kirmes oder ein Weihnachtsmarkt statt.

Kirchen

Innerhalb der ehemaligen Stadtbefestigung befinden sich heute die beiden größten Kirchen der Stadt.

St. Martin (Martinskirche)

Die Martinskirche ist das älteste erhaltene Bauwerk in Euskirchen. Der heutige Bau stammt aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts . Zuvor stand dort bereits eine Kirche aus dem 7. oder 8. Jahrhundert , die auf römischen Fundamenten errichtet wurde - der erste Beweis von römischer Siedlung im Zentrum von Euskirchen. Das Erdbeben von 1951 hat der Kirche zugesetzt. Seit dem ist die Turmspitze schief.

Herz-Jesu-Kirche

Zwischen 1906 und 1908 wird die Herz-Jesu-Kirche auf einem Teil der ehemaligen Stadtmauer und dem Fangenturm gebaut. 1944 wurde die Kirche bei Bombenangriffen stark beschädigt und ab 1957 , in teilweise veränderter Form, wieder aufgebaut. Sie liegt heute mitten im Stadtzentrum an der Einkaufsmeile Neustraße und prägt die Silhouette der Stadt maßgeblich.

Altes Rathaus

Das Rathaus , zwischen Alter Markt und Martinskirche gelegen, stammt vermutlich aus dem 14. Jahrhundert . Erstmalig erwähnt wurde es 1501 . 1533 wurde es bei einem großen Brand in der Stadt fast völlig zerstört. Es wurde danach im Renaissancestil neu aufgebaut. Nach einem erneuten Brand 1734 wurde es im Rokokostil wiederhergestellt. Das heutige Aussehen des markanten Turms stammt aus der Zeit um 1900 . Im 2. Weltkrieg wurden die Anbauten erneut zerstört und 1952 nach alten Vorlagen wieder aufgebaut. Die historischen Bodenfunde sind heute im Alten Rathaus zu besichtigen. In den 70er Jahren ist die Stadtverwaltung auf die Kölner Straße umgezogen.

Wikipedia

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