Wilhelm Lexis (* 17. Juli 1837 in Eschweiler (Rheinland); † 24. August 1914 in Göttingen) war ein deutscher Volkswirt , Nationalökonom und Statistiker . Er entstammt einer Eschweiler Arztfamilie.

1859 Arbeit bei Bunsen in Heidelberg, 1861 Volkswirtschaftliche Studien im Ausland, 1872 Professor für Volkswirtschaft an der neu eröffneten Universität in Straßburg , 1874 Professor für Geographie, Ethnographie und Statistik in Dorpat , 1876 Dozent und Lehrstuhl für Volkswirtschaft in Freiburg im Breisgau, 1884 Dozent in Breslau , 1887 Dozent in Göttingen, wo er bis zu seinem Tode eine umfassende Lehr- und Forschungstätigkeit ausübte. Entwickelte unter anderem die Dispersionstheorie über die Varianz statistischer Quoten bei zeitlichen Schwankungen, Gründer des ersten deutschen Universitätsseminars für Versicherungswissenschaft mit Felix Klein . Bedeutend sind vor allem seine statistischen Veröffentlichungen. Als Gegner der Menger'schen Grenznutzentheorie vertrat Lexis eine objektive Wertelehre und suchte die rein begriffliche durch eine möglichst wirklichkeitsnahe, mathematische Methode zu ersetzen. Von nachhaltiger Bedeutung waren seine Arbeiten auf mathematisch-statistischem Gebiet, vor allem zur Bevölkerungsstatistik und zu Währungs- und Versicherungsfragen. Hauptwerke: Einführung in die Theorie der Bevölkerungsstatistik (1875), Zur Theorie der Massenerscheinungen in der menschlichen Gesellschaft (1877), Abhandlungen zur Theorie der Bevölkerungs- und Moralstatistik (1903).

Die Wilhelm-Lexis-Straße im Eschweiler Industrie- und Gewerbepark IGP wurde 1992 eingerichtet; in Berlin- Köpenick gibt es seit 1930 eine Lexisstraße.