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Letzte Änderung für Artikel Schlacht von Worringen: 14.02.2006 00:09

Schlacht von Worringen

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Die Schlacht von Worringen war 1288 das kriegerische Finale im zuvor bereits sechs Jahre währenden Limburger Erbfolgestreit . Hauptkontrahenten des Konflikts waren der Erzbischof von Köln , Siegfried von Westerburg und Herzog Johann I. von Brabant . Der Ausgang der Schlacht hat das Machtgefüge im gesamten Nordwesten Mitteleuropas verändert.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Auslöser des Streits war die unklare Herrschaftsfolge für das Herzogtum Limburg im heutigen deutsch-belgisch-niederländischen Grenzraum. Verbunden mit der Gewalt über das Territorium Limburg war der Titel der Herzogs von Niederlothringen .

Nach dem Tod Walrams IV. von Limburg war das Herzogtum 1282 durch König Rudolf an Walrams Tochter Irmgard, die Ehefrau Rainalds von Geldern gegeben worden. Irmgard starb schon im folgenden Jahr kinderlos und neben ihrem Mann Rainald von Geldern erhob auch der Graf Adolf V. von Berg als naher Verwandter Walrams IV. von Limburg Anspruch auf das Territorium.

Doch verkaufte Adolf von Berg seine "Ansprüche" noch 1283 an einen der damals mächtigsten Fürsten im Nordwesten des Römisch-Deutschen Kaiserreichs, an den Brabantischen Herzog Johann I. Die Ambitionen Johanns veranlassten den Erzbischof von Köln, den mächtigsten Kirchenfürsten des Reiches, auf der Seite des Grafen von Geldern Partei zu ergreifen, da Köln allzu großen Machtzuwachs Brabants fürchtete. Auch Geldern verkaufte seine „Erbanspüche“ 1288 an Luxemburg als Verbündeten von Köln.

Für beide Seiten bildeten sich umfangreiche Allianzen heraus, gestützt auf Lehenssystem, Rivalitäten, Machtinteressen und gelegentlich vielleicht auch Verwandtschaftsverhältnisse. Die Grafschaften Berg und Mark etwa wären durch ihren Lehenseid an den Erzbischof von Köln, in dessen Funktion als Herzog von Westfalen, gebunden gewesen. Doch schwelten seit Jahrzehnten Konflikte um die Machtstellung der Grafen; und so stand der Graf von der Mark nicht nur als Verwandter des vermeintlich erbberechtigten Adolf von Berg an dessen Seite dem gemeinsamen Lehnsherren gegenüber.

Es folgte eine Zeit mehrjähriger Kampfhandlungen mit wechselseitigen Belagerungen und Verwüstungen von Ländereien. Im Juni 1288 schließlich standen sich die Heere der Koalitionen bei Worringen zur Schlacht gegenüber. Auch die Bürger von Köln nahmen die Gelegenheit wahr, sich gegen ihren Stadtherren, den Erzbischof, aufzulehnen. Sie traten auf der Seite Brabants in die Schlacht ein.

Verlauf

In die Schlacht auf der Fühlinger Heide bei Worringen , nördlich von Köln, zogen mehrere Heere, insgesamt 10.000-15.000 Mann stark. Die Kampfhandlungen am 5. Juni 1288 dauerten den ganzen Tag an. Auf der Seite des Erzbischofs kämpfte das Heer von Heinrich VI., Graf von Luxemburg Ein taktischer Fehler des Kölner Erzbischofs zu Beginn der Schlacht bestimmte deren Ausgang voraus: Brabant und seine Verbündeten obsiegten. Es gab mehr als 2.000 Tote; unter den Gefallenen befand sich auch Heinrich VI. von Luxemburg und drei seiner Brüder. Der Erzbischof von Köln, der Graf von Geldern und zahlreiche andere Adlige des Kölnischen Lagers wurden durch die Sieger gefangen genommen.

Die gegnerischen Lager

(In Auswahl)

  • Siegfried von Westerburg, Erzbischof von Köln
    • Graf Reinald I. von Geldern
    • Heinrich VI. Graf von Luxemburg
    • Walram von Luxemburg, Herr von Ligny
    • Graf Adolf von Nassau (1292 König)
    • Herren von Plettenberg
    • Herr Walram von Valkenburg
    • Dietrich "Luf" von Kleve, (1290 Graf von Hülchrath)
    • Walram von Jülich, Herr von Bergheim
    • Dietrich III. von Moers
  • Herzog Johann I. von Brabant
    • Graf Adolf V. von Berg
    • Graf Eberhard I. von der Mark
    • Bürger der Stadt Köln
    • Graf Walram von Jülich
    • Graf Arnold von Loon
    • Graf Otto IV. von Tecklenburg
    • Graf Otto I. von Waldeck
    • Graf Gottfried VI. von Ziegenhain
    • Graf Heinrich von Virneburg

Folgen

Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht von Worringen und andere historische Daten Worringens in der Ortsmitte vor der Kirche
Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht von Worringen und andere historische Daten Worringens in der Ortsmitte vor der Kirche
Brabant konnte seine Machtstellung ausbauen. Sichtbares Zeichen der gewonnenen Territorialherrschaft über Limburg war die Einfügung von dessen Wappen durch Johann II. von Brabant in das Brabantische Banner.

Der Kölner Erzbischof verlor an Einfluss. Die Stellung der Grafen von Berg und von der Mark gewann an Gewicht. Die Grafschaft Mark erlangte, obwohl zwischen dem Kölnischen Territorium am Rhein und dem Kölnischen Herzogtum Westfalen gelegen, die Vormachtstellung in Süd-Westfalen.

Die Kölner Bürgergemeinde erreichte ihre Unabhängigkeit vom kirchlichen Stadtherren. Seither musste der Bischof von Köln am Stadttor bei den Bürgern der Stadt Köln um Einlass bitten, der Bischofssitz wurde nach Bonn verlegt. In der Konsequenz nahm Köln faktisch die Stellung einer Reichsstadt ein, formal sollte es bis zur Verleihung dieses Status allerdings noch dauern.

Der Ausgang der Schlacht hatte 1288 die Stadterhebung Düsseldorfs durch den Grafen von Berg zur Folge. Diese Erhebung zur "Konkurrenzstadt" Kölns nur wenige Kilometer rheinabwärts wäre ohne die Schwächung der Position des Erzbischofs kaum möglich gewesen. So wurde der Anstoß gegeben zum späteren Residenzort und zur heutigen Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens.

Worringen heute

Worringen ist heute der nördlichste Vorort von Köln ( Köln-Chorweiler ) und wurde 1922 eingemeindet. Die Schreibweise für Worringen hat sich im Laufe der Jahrhunderte häufiger gewandelt, es finden sich auch: Worunc, Worunch, Woronc, Woring, Woeringen und Wuring. siehe auch: Köln-Worringen

Die Schlacht in der Rheinischen Heimatgeschichte

Lokal wird die Schlacht insbesondere im Heimatkundeunterricht der Region in der sie sich zutrug abgehandelt. Dabei werden mannigfache Anekdoten und Fakten mit regionalem Bezug in den Vordergrund der Geschichtsbetrachtung gestellt um über diese Vehikel den Schülern einen Zugang zur historischen Feldschlacht zu ermöglichen. In diesem Rahmen bleibt die Gesamtbedeutung des Ereignisses jedoch vielfach außer acht.

Insbesondere für die rechte Rheinseite wird die Anekdote des Schlachteintritts der "Bergischen Bauern" ausgeführt als Identifikationspunkt mit vielfältigen lokalen Ansatzpunkten ausgeschmückt.

Auch andere lokale Erzählungen schaffen vergleichbare Identifikationspunkte: Die Kölner Bürgerschaft litt unter den ständig steigenden Steuern und Abgaben, die der Bischof zu dieser Zeit insbesondere für den Dombau erhob. Verschiedene Quellen wollen deshalb wissen, dass die Kölner Bürger Ihren Bauern den Zugang zu Hellebarden und anderen Waffen ermöglichten, mit denen diese den Rittern des Erzbischofs in den Rücken fallen konnten.

Die aktuelle Konkurrenz der beiden nahegelegenen Großstädte Köln und Düsseldorf in Mentalität und Begriffswelt ihrer Bewohner wird gerne an der Stadterhebung Düsseldorfs nach der Schlacht festgemacht (siehe z.B. "Schäl Sick"). Dabei wird jedoch bewusst ignoriert, dass Berg und die kölnischen Bürger auf der selben Seite standen und dass von einer echten Konkurrenz für Köln durch die Stadtneugründung noch über mehrere Jahrhunderte kaum die Rede sein konnte.

Literatur

  • Wilhelm Janssen: Kleine Rheinische Geschichte, Patmos-Verlag, 1997. ISBN 3-491-34232-5

Weblinks

   
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Die Rolle der Luxemburger könnte noch eingehender betrachtet werden, vergl. Diskusson .
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