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Letzte Änderung für Artikel Bürgerwerkstatt zum Bahnhofsbereich Bonn: 04.02.2006 19:40

Bürgerwerkstatt zum Bahnhofsbereich Bonn

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Die Neugestaltung des Bereichs vor dem Hauptbahnhof in Bonn, eine Fläche von fast 1,5  ha , ist ein städtebauliches Projekt, das seit Jahren kontrovers in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Der Bahnhofsvorplatz ist das Eingangstor für die Bürger und Gäste der Stadt, die hier mit der Deutschen Bahn oder mit anderen öffentlichen Nahverkehrsmitteln ankommen. Er ist ein Knotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) und ein zentraler Platz der Stadt mit umliegenden Geschäften und Lokalen. Er wird durchschnitten von einer Verkehrsachse, die Teil des "Cityringes" ist. ÖPNV (Bussen und Bahnen), Taxis, Radfahrer und motorisierter Individualverkehr nutzen sie gemeinsam.

Mit der Einrichtung einer Bürgerwerkstatt zum Bahnhofsbereich Bonn wurde von Seiten der Stadt im Oktober 2005 ein Neuanfang zur Gestaltung dieses Bereiches gemacht.

der Bahnhofsvorplatz - eingerahmt von "Südüberbauung" und historischem Bahnhofsgebäude - davor das "Bonner Loch"
der Bahnhofsvorplatz - eingerahmt von "Südüberbauung" und historischem Bahnhofsgebäude - davor das "Bonner Loch"

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Abriss und Neugestaltung in den 1970er Jahren

Im Zuge des Stadtbahnbaus wurde Anfang der 1970er Jahre die vorhandene historische Bebauung vor dem Bahnhof abgerissen. An ihrer Stelle entstand nach Fertigstellung der Tunnelbauarbeiten im Norden ein Parkplatz, südlich davon eine trichterförmige Zugangstreppe zur Stadtbahn, die der Volksmund Bonner Loch bezeichnet und seit ein paar Jahren Treffpunkt von Obdachlosen und einer Drogenszene ist. Daran schließt die sog. Südüberbauung an, ein mehrstöckiges Gebäude mit Geschäften, Büros und einem Hotel. Den südlichen Abschluss des Bereiches bildet der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) , der an den Kaiserplatz anschließt.

Heinrich Lützeler: Keine Rücksicht

An der Gestaltung des Bahnhofsbereiches gab es von Beginn der Planung in den 1970er an Kritik, die bis heute noch zugenommen hat. Prominentester Kritiker in der Anfangsphase war der Bonner Kunsthistoriker Heinrich Lützeler . Am 11. Januar 1977 veröffentlichte der General-Anzeiger einen Diskussionsbeitrag von ihm. Darin setzt er sich mit den Vorstellungen des für die Planung verantwortlichen Architekten Friedrich Spengelin auseinander.

Hier Auszüge aus Lützelers Kritik:

"Jetzt droht Bonn sich selbst zu zerstören"

(...) Der Städteplaner Spengelin spricht nur von einer mittelalterlichen Raumfolge in Bonn. Er sollte sich auch im Barock umsehen und aus solcher Erfahrung heraus den Komplex Bahnhof überdenken. Hier ist nicht das eine für das andere da, nämlich der Bahnhofsbereich für die Innenstadt. Hier entsteht kein Lebenszusammenhang. (…)

"Ohne menschliche Maße"

Hauptportal des Hauptbahnhofes
Hauptportal des Hauptbahnhofes

Das alte Bahnhofsgebäude hat menschliche Maße und anständige Proportionen. Ein Relief unterbricht die Wand mit einem gefälligen Akzent. Gegenüber errichtet man 1976/77 eine Architektur ohne gefällige Proportionen, ohne einen besonderen architektonischen Einfall; was man dort zu sehen bekommt, hat man heute schon oft in Straßen und auf Plätzen gesehen, und die Freude daran stellt sich nicht ein.

Der Platz vor dem Bahnhof ist eng. Die alte Straßenbreite, stellt Spengelin fest, habe einschließlich Bürgersteig etwa 27 Meter betragen, die neue Straßenbreite einschließlich Bürgersteig unter der Arkade 24 Meter. Diese Argumentation ist erstaunlich lebensfremd, sie kennt nämlich nur Reißbrett und Lineal, nicht den konkreten Menschen. Eine Arkade ist doch etwas ganz anderes als ein freiliegender Bürgersteig. Zusammen mit der Arkade erlebe ich die Baumasse über ihr; sie drückt. In der Arkade erlebe ich Enge und Absperrung, wozu die massigen Stützpfeiler erheblich beitragen…

Der nun entstehende Bahnhofsvorplatz ist nicht nur beengt, sondern beeinträchtigt durch den massierten Beton und die mächtigen Stützpfeiler der Arkaden das Lebensgefühl derer, die ihn benutzen. Es gibt nicht nur das Lineal, sondern auch das Erleben und das Lebensgefühl. (…)

Dem Ankommenden sollte sich unsere Stadt öffnen – zu Kaiserplatz und Münsterplatz sowie zur Universität hin. Stattdessen geschieht im neu entstehenden Bahnhofsviertel eine Abriegelung, als gebe es unsere liebenswerte Innenstadt überhaupt nicht.

"Architektur-Knälle in der Poststraße"

Blick von den Stufen des Hauptportals in Richtung Poststraße - rechts die "Südüberbauung"
Blick von den Stufen des Hauptportals in Richtung Poststraße - rechts die "Südüberbauung"

Das Bahnhofsgebäude hat eine betonte Mittelachse; von ihr sollte der Weg in die Stadt ausgehen. Aber die Mittelachse gilt in der neuen Bebauung nichts mehr. Das Bahnhofsgebäude ist angeschnitten und abgeschnitten – für den Blick ein kümmerlicher Rest, nicht ein planerischer Ausgangspunkt.

Komme ich vom Kaiserplatz, so schiebt sich der Bau für Hotel und Läden („Südüberbauung“) gewaltig vor den Bahnhofsplatz und erdrückt ihn geradezu. Der Rhythmus zum Kaiserplatz ist nicht wahrgenommen.

Ebenso ist die Gangolfstraße durch den Bau des U-Bahnhofes optisch verrammelt und der Blick auf den Turm des Münsters versperrt. Der Münsterturm aber ist ein wesentliches Element für unsere Stadt, nicht nur ein beliebiger vertikaler Akzent, sondern als Zeichen für ein auch heute noch reich betätigtes Leben.

Die Poststraße ist nicht mehr Mündung für den Abfahrenden und Anfang für den Ankommenden, da ihr Bezug zum Bahnhofsgebäude durch den Hotelbau („Südüberbauung“) gestört ist. (...)

Am Bahnhof aber verhalten sich die neue Planung und die ererbte Substanz der Stadt gegensätzlich zueinander. Soweit ich sehe, hat Spengelin in dem Aufgabenbereich Stadt als Erbe und Stadt als Zukunft keine ausreichenden Erfahrungen.(…)

Die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes nimmt auf das mittelalterliche und das barocke Bonn sowie auf das Bonn des 19. Jahrhunderts keine Rücksicht. Es fehlt die zweifelsfreie Schöpfung eines architektonischen Zusammenhanges...

Heiner Monheim: Ärgerliche Missgeburt

Jüngeren Datums als Lützelers Kritik ist die Kritik des in Bonn lebenden und in Trier lehrenden Geografen Heiner Monheim. In einem Vorwort zu einem "Verkehrskonzept für die Bonner Innenstadt", das die Bonner Umweltverbände 2004 vorgelegt haben (s. Weblinks), beklagt auch er, wie Lützeler vor knapp 30 Jahren, die mangelnde Verbindung des Bahnhofsbereiches mit der Innenstadt und der dort geschaffenen Fußgängerzone. Monheim geht in seiner Kritik auf einen Aspekt ein, den Lützeler auch schon erwähnt: die Verkehrsführung, wie sie im Zusammenhang mit den Bauarbeiten in der 1970er Jahren vor dem Hauptbahnhof geschaffen wurde. Dabei sieht er den "Cityring" als das "große Hindernis" für eine Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt.

"Er (der "Cityring") ist seit den stadtzerstörerischen Bauarbeiten für die Stadtbahntunnel", so Monheim, "eine ärgerliche Missgeburt der Bonner Stadt- und Verkehrsplanung. Viel zu lange haben Politik und Verwaltung in dieser von Anfang an verfahrenen Situation ihr Heil in einer großen Lösung mit der Tieflegung aller Straßenbahnen im Bereich vor dem Hauptbahnhof gesucht. Alle anderen, viel kostengünstigeren und schneller umsetzbaren Lösungen wurden immer wieder abgeblockt. Man wartete auf den großen Wurf."

Monheim sieht darin eine Lösung, den Cityring vor dem Bahnhof zu unterbrechen und den Ringverkehr lediglich für den ÖPNV bei zu behalten.

Frühere Planungen

Plakat zur Unterstützung des Bürgerbegehrens gegen die Bebauung des Bahnhofvorplatzes 2004
Plakat zur Unterstützung des Bürgerbegehrens gegen die Bebauung des Bahnhofvorplatzes 2004

Für den Umbau des Bahnhofsbereichs gab es in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Vorhaben. Mitte der achtziger Jahre sollte das Bonner Loch mit der so genannten Ungers -Halle überbaut werden.

2004 sahen die städtischen Planer einen Investor vor, der den gesamten Bereich vor dem Hauptbahnhof überbauen sollte. Die Bebauung hätte sich im Falle der Realisierung vom südlichen Bereich, in dem sich heute der ZOB befindet, bis in den Norden zur Thomas-Mann-Straße erstreckt. Eine freie Fläche oder ein Platz waren nicht vorgesehen. An der Südüberbauung hätte sich nichts geändert, genau so wenig wie an der Verkehrsführung vor dem Bahnhof. Der ZOB sollte ersatzlos verschwinden.

Beide Vorhaben scheiterten – die letzte an einem Bürgerbegehren . Es wurde von den Grünen und vom Bürgerbund unterstützt, während SPD und FDP bis zuletzt an der städtischen Planung festhielten. Nachdem sich über 22.000 Bürger und Bürgerinnen in die Listen des Bürgerbegehrens eingetragen hatten, kippte der im September 2004 neugewählte Rat der Stadt Bonn die Planungen und am 28. April 2005 beschloss er die Durchführung einer Bürgerwerkstatt als ersten Schritt zur Neugestaltung des Bahnhofsbereiches.

Ziel der Bürgerwerkstatt

Die Werkstatt steht unter dem Motto Mein. Dein. Unser. Bahnhofsbereich â€“ Wirken Sie mit, damit was draus wird!. Ihre Arbeit ist für die Zeit vom 18. Oktober 2005 bis 17. Januar 2006 terminiert.

In der Ausschreibung der Stadt heißt es: Die Bürgerwerkstatt ist ein Beteiligungsverfahren, das allen Bürgern offen steht. Es soll sicherstellen, dass alle Ideen zu diesem Bereich gesammelt und in die Diskussion aufgenommen werden. Beabsichtigt ist es, eine Lösung auf Basis einer breiten Mitwirkung für den Bahnhofsbereich zu finden. Zusammen mit den Bürgern sollen Zielvorstellungen entwickelt und so die Basis für eine Neuplanung des Bereiches vorbereitet werden.

Moderiert wird dieses Beteiligungsverfahren von einem externen Büro.

Ablauf des Verfahrens

Zur Information und Mitwirkung der Bürger hat die Stadt ein betreutes Info Center mit einer Ausstellung eingerichtet. Es befindet sich in der „Bonn Information“. Dort können Interessierte sich über den Stand der Diskussion informieren und selbst Vorschläge unterbreiten.

Adresse

Bonn Information
Windeckstr.1
53111 Bonn

Öffnungszeiten

Di–Fr 14:30 bis 18:30 Uhr
Sa 10:00 bis 14:00 Uhr

Das InfoCenter ist bis zum 7. 1. 2006 geöffnet (in der Weihnachtszeit vom 19. 12. 2005 bis 02. 01. 2006 nicht besetzt).

Weitere Mitwirkungsmöglichkeiten

Auch auf der Internetseite der Bürgerwerkstatt (s. Weblinks) besteht die Möglichkeit sich zu informieren und per Mail und Beiträgen in Foren eigene Ideen und Vorschläge vorzutragen.

Weitere Mitwirkungs- und Diskussionsmöglichkeiten für alle Bürger bestehen auf den Veranstaltungen der Bürgerwerkstatt. Drei Veranstaltungen gehören zu dem Verfahren:

  • eine Ideenwerkstatt („Open Space Konferenz“ â€“ fand im Oktober 2005 statt),
  • eine „Zukunftskonferenz“ (fand im November 2005 statt) und
  • ein für alle offener „Marktplatz“.

Vorschläge aus der „Open Space Konferenz“

Am 23./24. Oktober 2005 fand im Rahmen der Bürgerwerkstatt die „Open Space Konferenz“, eine öffentliche Ideenwerkstatt statt. 147 Bürgerinnen und Bürger machten dabei Vorschläge zur Gestaltung des Bahnhofbereiches.

Gewünschte Nutzungen

Moderatoren der Arbeitsgruppen der „Open Space Konferenz“ haben die Ergebnisse auf der Internetseite der Bürgerwerkstatt zusammengefasst.

Die Teilnehmer einer Arbeitsgruppe, die sich mit der zukünftigen Nutzung des Bereiches vor dem Hauptbahnhof beschäftigten, möchten sich â€“ so der Berichterstatter â€“ auch außerhalb der Zeiten bewegen, in denen sie entweder zu einem Zug gehen oder von einem Zug kommen. Sie wollen sich dort aufhalten. Und sie möchten sich ihren Gästen, den Besucherinnen und Besuchern Bonns mit einem gelungenen Entree zeigen. Dazu gehörte in den Diskussionen ein Platz, ein gastronomisches Angebot oder eine Markthalle. Die geplanten Nutzungen beinhalteten für viele Teilnehmer auch Einzelhandel;...

Verkehr

Für die Mehrheit der Teilnehmer einer Arbeitsgruppe, die sich mit der Verkehrssituation befasste, war es wichtig, dass ein Busbahnhof im Bahnhofsbereich verbleibt. Der Moderator weiter: Allerdings herrschte keine Einigkeit darüber, ob dieser im Südbereich bleiben oder künftig im Nordbereich liegen und wie er aussehen soll. Unabhängig davon soll er auf jeden Fall baulich verbessert werden, z. B. mit breiteren Bahnsteigen: er soll fahrgastfreundlicher werden. Einige forderten allerdings auch eine Prüfung eines ganz neuen Verkehrskonzeptes, das evtl. den Busbahnhof komplett überflüssig machen könnte (z.B. durch eine „Ringbuslinie“).

Über die zukünftige Gewichtung der Verkehrsteilnehmer waren die Teilnehmer sich einig, so der Berichterstatter, dass dem ÖPNV, dem Rad- und Fußverkehr eine höhere Priorität eingeräumt wird als bisher. Für eine Reihe der Beteiligten ist langfristig die Tieferlegung der Straßenbahnlinien, die noch oberirdisch verlaufen, die sinnvollere Lösung. Aber nicht alle Teilnehmer sprachen sich für eine solche Variante aus. Thematisiert wurde ebenso eine Verschwenkung der Straße vor dem Bahnhof, u.a. um den Fußgängern einen freundlicheren Eingang in die Fußgängerzone zu ermöglichen.

Bebauung und Freiflächen

Zum Thema Bebauung und Freiflächen verständigten sich mehrere Arbeitsgruppen darauf, dass vor dem Bahnhof ein einladender Platz geplant werden soll. Zu Größe und Form (halbrund, eckig) gab es, so der Moderator, verschiedene Vorschläge. Das Bonner Loch solle abgedeckelt werden. Auf den Flächen neben dem Platz könne eine Bebauung für Einzelhandel, Büros und Wohnen sowie Verkehrsinfrastruktur vorgesehen werden. Im Abschlussplenum fand die Idee große Zustimmung, dass ein Platz vor dem Bahnhof zunächst auch mit Fortbestehen der Südüberbauung funktionieren müsse, langfristig aber deren Abriss anzustreben sei.

Den Abriss der Südüberbauung, fährt der Moderator fort, hielt eine Mehrheit für erforderlich, andere befürworteten deren Rückbau oder sahen sie nicht als Hindernis. Gewünscht wurden Angaben zu Möglichkeit und Kosten eines Rückbaus. Zur Finanzierung wurde vorgeschlagen, mit den Eigentümern zu verhandeln, Verkaufserlöse der anderen Flächen einzusetzen oder einen Fonds bzw. eine Bürgerstiftung einzurichten.

Soziale Fragen und Sicherheit

Mit der Situation im „Bonner Loch“ beschäftigte sich eine weitere Arbeitsgruppe. Deren Teilnehmer hatten nach Aussage des Berichterstatters sowohl den Wunsch, den sozialen Außenseitern und Obdachlosen Hilfe zukommen zu lassen, als auch den Wunsch nach mehr Sicherheit. Beide Aspekte fanden häufige Erwähnung und hielten sich in etwa die Waage. So gab es Unterstützung dafür, Angstfreiheit und Sicherheit langfristig durch Integration der Randgruppen anzugehen.

Realisierbarkeit

Die Frage der Machbarkeit einer Neugestaltung des Bahnhofsbereiches durchzog mehrere Arbeitsgruppen. Eine konzentrierte sich darauf. Ãœber die Ergebnisse schreibt der Moderator: Zwei Vorschläge standen im Vordergrund: Zum Einen solle – wenn derzeit keine Möglichkeiten zur Finanzierung vorhanden sind â€“ nichts überstürzt, sondern erst einmal abgewartet und gespart werden. Zum anderen müsse jede Planung, die für den Bereich gemacht wird, auch mit der Südüberbauung funktionieren, weil sonst keine Realisierung der Pläne möglich sei. Anschließend solle dann die Planung nach Abriss oder Rückbau der Südüberbauung komplettiert werden.

Gesamtkonzept

Ein Vorschlag im Abschlussplenum fand große Unterstützung. Er beinhaltet ein attraktives Eingangstor mit zwei wichtigen Komponenten:

  1. eine attraktive Nordüberbauung mit den Funktionen Touristen-Info, DB-Reisecenter und Wartebereich, Gastronomie, Hotel, Lebensmittelhandel sowie
  2. eine hohe architektonische Qualität, damit Druck auf die Südüberbauung entstehe. Durch Überbauung des „Bonner Lochs“ solle ein ebenerdiger Platz entstehen.

Hitliste

Die Vorschläge aus den Diskussionen der Open-Space-Konferenz sowie die sonstigen Vorschläge und Ideen der Bonner Bürger wurden von den Moderatoren aufgearbeitet und am 12. November 2005 als „Zusammenfassung der Ideen und Vorschläge“ in einem Reader und auf der Internetseite der Bürgerwerkstatt veröffentlicht. Sie enthält eine Zusammenstellung der Skizzen von Planungsideen und eine Liste aller Ideen und Vorschläge. Ergänzt wird die Liste durch die Zahl der Punkte, die die Teilnehmer der „Open-Space-Konferenz“ einer von ihnen als besonders wichtig angesehenen Idee gegeben haben, sowie die Zahl der Nennungen in Beiträgen der Bürgerpost und im Onlineforum der Bürgerwerkstatt.

Eine Auswertung der bis zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Vorschläge ergibt folgende Hitliste:

  • Abriss der Südüberbauung
  • Angstfreiheit im Bahnhofsbereich
  • Erhalt eines Zentralen Omnibusbahnhofes
  • Tieflage Straßenbahn
  • höhere Priorität für den ÖPNV, Rad- und Fußverkehr
  • attraktives Eingangstor und Platzgestaltung
  • sicherer Radweg

„Zukunftskonferenz“

Vom 18. bis 20. November 2005 fand die „Zukunftskonferenz“ statt, an der 64 Bürgerinnen und Bürger aus verschiedenen Interessenbereichen teilgenommen haben. Sie sollten versuchen, aus den bisherigen Vorschlägen einen gemeinsamen Vorschlag zu finden.

Ergebnisse

Ãœber mehrere Punkte erzielte die Konferenz Konsens. Diese Punkte sind:

  • die Schaffung eines Platzes vor dem Bahnhof mit Randbebauung,
  • größerer Abstand zwischen Bahnhof und (zukünftiger) Bebauung,
  • schrittweises Vorgehen mit der Südüberbauung in Richtung Rückbau oder Abriss und
  • Verbesserungen für die Fußgänger.

Keine Einigkeit, jedoch eine Mehrheit der Teilnehmern sprach sich für eine deutliche Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs vor dem Bahnhof aus. Bei einer Gegenstimme sprach sich die Konferenz für den oberirdischen Verbleib der Straßenbahnlinien 61 und 62 aus. Die endgültige Verkehrslösung inklusive eines zu erhaltenden (keine Längsaufstellung) Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) soll nach einem neuen Verkehrsgutachten gefunden werden.

Kurzfristige Maßnahmen

Kurzfristig sollen die Beleuchtung im Bahnhofsbereich heller, hässliche Blumenkübel und Werbeständer entfernt und ein besserer Durchgang zwischen Bonner Loch und Parkplatz geschaffen werden.

Dringlichkeitsantrag

Nach der Zukunftskonferenz haben Vertreter aller Ratsfraktionen in die Sitzung des Ausschusses für Planung, Verkehr und Denkmalschutz am 24.11. einen Dringlichkeitsantrag (s. Weblinks) eingebracht, der zum Ziel hat, für die Umsetzung der kurzfristigen Maßnahmen zu sorgen. Der Ausschuss verabschiedete auf seiner Sitzung die meisten Punkte einstimmig.

Offener „Marktplatz“

Die Ergebnisse des bisherigen Verfahrens wurden zum Abschluss am 17. Januar 2006 in einer öffentlichen Veranstaltung â€“ dem „Marktplatz“ â€“ in der Aula der Universität mit der Bürgerschaft „rückgekoppelt“. In einer „Marktplatz-“ oder „Messeatmosphäre“ hatten die 300 Teilnehmer die Möglichkeit, sich die Planungsziele und die Gestaltungsvarianten genauer erklären zu lassen sowie Verbesserungsvorschläge einzubringen. Abschließend konnten sie die vereinbarten Konsense, Kompromisse, Mehrheits- und Minderheitsvoten sowie die Vorschläge der Gestaltungsvarianten mit Hilfe eines Punktesystems bewerten.

„Durch diese transparente Entscheidungsfindung“, so die Moderatoren der Bürgerwerkstatt, „wird der Rückhalt in der Bevölkerung für das Ergebnis des Beteiligungsprozesses gestärkt und eine belastungsfähige Grundlage für die Entscheidungen des Rates der Bundesstadt und die Weiterführung der Planung gefunden“.

An der Spitze der Zustimmung fanden sich die Vorschläge zur Erstellung eines Verkehrskonzeptes, die Besserstellung der Fußgänger und der Erhalt des Busbahnhofes im südlichen Bereich des Bahnhofsvorplatzes.

Umsetzung

In ihrem Koalitionsvertrag haben sich die Partner der im Januar 2006 in Bonn beschlossenen Ampelkoalition darauf festgelegt, dass "nach Vorstellung und Auswertung der Ergebnisse der Bürgerwerkstatt zur Bahnhofsvorplatzbebauung" der Planungsprozess "zügig vorangetrieben" werden soll. "Dabei soll zunächst eine Entscheidung über das Verkehrskonzept und den Standort des Busbahnhofes fallen und dann die Frage der Südüberbauung geklärt werden."

Literatur

Heinrich Lützeler: "Jetzt droht Bonn sich selbst zu zerstören", in: General-Anzeiger, 11. Januar 1977

Weblinks

Wikipedia

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