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Letzte Änderung für Artikel Jan van Leiden: 19.02.2006 18:56

Jan van Leiden

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Jan van Leiden (* 1509 ; † 22. Januar 1536 in Münster, Westfalen) oder Jan (Johann) van Leyden (nach seiner Herkunft auch Johann Bockelson oder Beukelszoon) war Wanderprediger der Wiedertäufer und einer der Führer, später König des Täuferreichs von Münster.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Jan van Leiden
Jan van Leiden

Johann Bockelson wurde als Sohn des Schulzen Jan Beukels und der Dienstmagd Aleke im Münsterland geboren. Er lernte das Schneiderhandwerk und arbeitete in Flandern und England . Er zog nach Leiden und heiratet die Witwe eines Schiffers. Als Kaufmann reiste er bis nach Lübeck und Lissabon . Schließlich betrieb er in Leiden eine Gastwirtschaft, war Meistersinger , Reimdichter und Schauspieler bei den städtischen Festspielen.

Begegnung mit dem Täufertum

1533 lernte er den Wiedertäufer Jan Matthys kennen und ließ sich von ihm taufen. Sein Interesse für die neue christliche Gruppierung war schon zuvor erwacht, als er bei einem Besuch in Münster einige Predigten von Bernd Rothmann hörte.

Das Täuferreich von Münster

Jan Matthys sandte Jan van Leiden als Apostel nach Münster, um die dortigen Wiedertäufer zu unterstützen. Bald wurde er neben Matthys ihr Führer in der Stadt. Die Wiedertäufer errangen die Mehrheit im Rat und machten Münster zu einer ihrer Hochburgen. Der aus der Stadt vertriebene Bischof Franz von Waldeck belagerte die Stadt jedoch seit dem 28. Februar 1534 mit Hilfe von Landsknechtstruppen des Landgrafen Philipp von Hessen.

Als Matthys bei einem Ausfall aus der belagerten Stadt am 4. April 1535 ums Leben kam, stieg van Leiden zum alleinigen Führer der Wiedertäufer in Münster auf. Er nahm den Königstitel an, errichtete das "Königreich Zion" und umgab sich mit einem glänzenden Hofstaat. Mit Hilfe von "12 Aposteln" als seinem Rat und zusammen mit seinem Statthalter und Scharfrichter Bernd Knipperdolling und seinem "Reichskanzler" Heinrich Krechting übte er ein Schreckensregiment aus und erstickte jeden Widerstand in Blut. In Vorbereitung auf die vermeintlich nahende Endzeit ließ er alle Bücher bis auf die Bibel verbrennen. Geld wurde abgeschafft und Vielehe und Gütergemeinschaft eingeführt. Verstöße gegen die Zehn Gebote wurden mit Todesstrafe belegt.

Jan van Leiden hatte 17 Frauen - eine von ihnen, Elisabeth Wandscherer, soll er inmitten der Volksversammlung auf dem Markt eigenhändig enthauptet haben, weil sie ihn verlassen wollte. Zweifel an der historischen Wahrheit dieser Überlieferungen sind angebracht, da die kirchliche und weltliche Obrigkeit sie nach ihrem Sieg über die Täuferbewegung zum Zwecke der Abschreckung verbreiten ließ.

Ende

Jan van Leidens Täuferreich endete, als die Truppen des Bischofs und des Landgrafen von Hessen am 25. Juni 1535 Münster infolge Verrats einnahmen. Erst nach erbitterten Straßenkämpfen wurden die Anhänger der Täufer besiegt. Die Gegenreformation nahm ihren Lauf und ermöglichte allen Täufern und auch Lutheranern unter Strafandrohung die Rückkehr zum "rechten" Glauben. Antonius Corvinus (1501-1553) wollte auch van Leiden, Bernd Knipperdolling und Bernd Krechting bekehren. Da ihm das nicht gelang, wurden sie am 22. Januar 1536 mit glühenden Zangen zu Tode gezwickt. Ihre von Marterwunden übersäten Leichen wurden in eisernen Käfigen am Turm von St. Lamberti zur Abschreckung aufgehängt. Während die Skelette bis 1881 zu sehen waren, hängen die Käfige immer noch. Hauptprediger Bernd Rothmann und Bernd Krechtings Bruder Heinrich konnten entkommen.

Nachwirkungen

Eindrucksvoll hat Robert Schneider in seinem Roman Kristus die Geschichte des Jan van Leiden (Jan Beukels) beschrieben. Auch im Roman "Q" von Luther Blissett wird die Geschichte des Jan van Leiden packend beschrieben.

Literatur

  • Luther Blissett (Pseud.): Q. Roman, Piper, München 2002, ISBN 3-492-04218-X
  • Robert Schneider : Kristus: das unerhörte Leben des Jan Beukels. Roman, Aufbau-Verl., Berlin 2004, ISBN 3-351-03013-4

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jan van Leiden aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Jan van Leiden verfügbar.

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