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Letzte Änderung für Artikel Historisches Rathaus Bocholt: 22.01.2006 18:06

Historisches Rathaus Bocholt

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Bild:Historisches Rathaus (Bocholt) WebCam.jpg

Notgeldschein/Gutschein der Stadt aus dem Jahr 1918
Notgeldschein/Gutschein der Stadt aus dem Jahr 1918

Das Historische Rathaus der Stadt Bocholt ist eines der wichtigsten historischen Bauwerke der Stadt. Seit die Stadtverwaltung 1977 in das "Neue Rathaus" umgezogen ist, hat es hauptsĂ€chlich reprĂ€sentative Funktion. Im Ratssaal im zweiten Stock findet neben Kulturveranstaltungen aller Art alljĂ€hrlich der Neujahrsempfang des BĂŒrgermeisters statt. Auch fĂŒr Trauungen wird das GebĂ€ude genutzt: das Standesamt von Bocholt liegt im ersten Stockwerk. Keller und Teile des Erdgeschosses werden von einem Gastronomiebetrieb genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Das Historische Rathaus liegt im Zentrum der Stadt Bocholt, wo die Einkaufsstraßen der FußgĂ€ngerzone zusammenlaufen. Der rechteckige Marktplatz wird vom Rathaus beherrscht. Es steht quer zum Marktplatz, so dass die Traufseite als Schaufassade wirkt, nicht die Giebelseite wie z.B. in MĂŒnster. Zusammen mit der St. Georg Kirche , die vom Marktplatz aus gesehen hinter dem Rathaus liegt, bildet es den Mittelpunkt der Stadt.

Architektur

Das Rathaus ist im Stil der NiederlÀndischen Backsteinrenaissance erbaut, es gibt "keine Grenzverwischung weder nach der gotischen noch nach der barocken Seite" (Dehio, 1949).

Beschreibung

Im Erdgeschoss waren ursprĂŒnglich verschiedene Funktionen untergebracht. Durch den Laubengang betrat man die Gerichtsstube (ganz links), den Raum mit der Stadtwaage , die Fleischhalle oder die Wache, die jeweils eigene EingĂ€nge hatten. Der Eingang zur Treppe, die ins Obergeschoss fĂŒhrte lag ganz rechts. Im ersten Stock waren die Ratsstuben. DarĂŒber lag der große Ratssaal. Bis ins 18. Jahrhundert hatte das Rathaus in der Dachmitte einen Kaminaufbau, den sogenannten Storchenturm.

Schaufassade am Marktplatz

Bild:Rathaus (Bocholt) Erker.jpg Die Fassade ist symmetrisch gestaltet und vertikal in acht Achsen, horizontal in drei nach oben niedriger werdende Geschosse gegliedert. Die Gliederung wird durch den Wechsel der Baumateralien (Roter Backstein fĂŒr die WandflĂ€chen, Baumberger Sandstein fĂŒr Zierelemente) und durch den Einsatz von Zierelementen wie Pilaster und Fensterlaibungen erreicht.

Das Erdgeschoss ist zum Marktplatz hin in eine achtjochige Bogenhalle aufgelöst. Das Gewölbe ruht auf Pfeilern, die seitlich und rĂŒckwĂ€rts Wandpilaster mit Beschlagwerk haben, wĂ€hrend die Vorderseite mit ionischen SĂ€ulen verziert ist. Im Bereich der Obergeschosse wird die Fassade durch HalbsĂ€ulen und Pilaster gegliedert. Die Traufe wird durch eine hohe Balustrade verdeckt, die auf kleinen Konsolen mit Tier- und Menschenfratzen ruht. Die Mitte wird durch einen dreistufigen Zwerchgiebel akzentuiert, der den heiligen St. Georg, den Stadtpatron zeigt.

Eine Besonderheit - und das einzige Element, das aus der Symmetrie der Fassade ausbricht - ist ein Zier- Erker im Obergeschoss. Er zeigt das Wappen der Stadt Bocholt - eine Buche zwischen zwei Rittern als SchildtrĂ€ger. Über dem Buchenbaum ist als Hinweis auf die Hoheit der FĂŒrstbischöfe aus MĂŒnster (Westfalen) der Balken des mĂŒnsterschen Stiftswappens gelegt. Die Darstellungen der Fenster des Erkers prĂ€sentieren die vier Haupttugenden der Stadt: Klugheit, Gerechtigkeit, MĂ€ĂŸigkeit und Tapferkeit. Beim Neuen Rathaus der Stadt findet man dasselbe Motiv neu interpretiert.

Entstehungsgeschichte

Der Architekt des Rathauses ist unbekannt. Die ersten PlĂ€ne zum Bau des Rathauses entstanden 1606 . Im Jahr der Grundsteinlegung 1618 brach der DreißigjĂ€hrige Krieg aus, der Fortgang des Baus blieb davon aber unberĂŒhrt. 1619 war der Rohbau vollendet, 1622 konnte auch der Innenausbau abgeschlossen werden. 1624 wurden Fenster des "Glasemaker" Jan van Lintelo eingesetzt, einem Glasmacher aus Bocholt, dessen Zeichnungen heute als bedeutende Dokumente des Manierismus zĂ€hlen.

Geschichte des GebÀudes

Im Jahre 1786 wurden Restaurierungsarbeiten fĂ€llig. Ab 1827 wurde das GebĂ€ude als GerichtsgebĂ€ude genutzt und dementsprechend umgebaut. Das Bewusstsein fĂŒr die Bedeutung des GebĂ€udes als Zeichen stĂ€dtischer Hoheit und Stolz des BĂŒrgertums ging verloren. Die Folge war ein zunehmender Verfall des GebĂ€udes, die Inneneinrichtung ging weitgehend verloren. 1911 zog das Amtsgericht aus. Um das GebĂ€ude zu erhalten war eine umfangreiche Restaurierung des GebĂ€udes nötig, mit der aus finanziellen GrĂŒnden und wegen des Ersten Weltkrieges allerding erst 1928 begonnen wurde. 1934 wurden die Arbeiten beendet.

Am 22. MĂ€rz 1945 wurde das Rathaus bei einem großen Luftangriff erheblich beschĂ€digt und brannte bis auf die Außenmauern ab. Nach dem Krieg wurde das GebĂ€ude möglichst originalgetreu rekonstruiert . Die Arbeiten dauerten sieben Jahre, von 1948 bis 1955 . Im Jahre 1982 rekonstruierte Lucy Vollbrecht-BĂŒschlepp die Kabinettscheiben des Erkers nach den Originalvorlagen von Jan von Lintelo .

Literatur

Burwitz, Ludwig: Historisches Rathaus : (1618-1624) in: Unser Bocholt Nr. 48 (1997) 2, S. 67-68 : Ill.

Weblinks

Wikipedia

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