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Letzte Änderung für Artikel Feste Zons: 17.02.2006 20:38

Feste Zons

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Blick über die Altstadt von Zons
Blick über die Altstadt von Zons
Stadtmauer Zons mit dem "Krötschenturm"
Stadtmauer Zons mit dem "Krötschenturm"

Der linksrheinische Ort Zons ist seit der Kommunalen Neugliederung 1975 Stadtteil der Stadt Dormagen im Rhein-Kreis Neuss mit ca. 7.700 Einwohnern.

Zons ist erstmals urkundlich belegt über das sogenannte Testament von Bischofs Kunibert von Köln , das um die Mitte des 7. Jahrhunderts niedergeschrieben wurde, aber erst in einer Fassung des späten 11. Jahrhunderts überliefert ist. Hierin ist die älteste Namensform Zuonizo bzw. Zuonice überliefert, deren Herkunft bis heute nicht geklärt ist.

Archäologische Funde deuten auf eine bereits merowingerzeitliche Siedlung in Zons hin, über deren Lage derzeit noch keine Aussagen möglich sind. Schriftquellen belegen einen Fronhof des Kölner Erzbischofs in Zons mindestens seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts. In den 1980er Jahren deckten archäologische Untersuchungen im Zonser Burgbereich Baufundamente auf, die als Überreste der Eigenkirche des Grundherrn und damit als Teil des Fronhofskomplexes interpretiert werden. Über die genaue Lage und Ausdehnung dieses Komplexes ist nichts bekannt. Etwa um die Mitte des 13. Jahrhunderts erfolgte die Befestigung zum „ castrum “. Über die Lage der älteren dörflichen Zonser Siedlung sind derzeit nur Mutmaßungen aufgrund von Flurnamen und der Geländesituation möglich. Der Flurname „Im Hofstädtchen“ an der heutigen Aldenhovenstraße unweit der Altstadt könnte sich auf diese Siedlung beziehen, wobei auch die sich an dieser Stelle kreuzenden Wege als mögliches Indiz anzusehen sind.

Juddeturm
Juddeturm

1372 verlegte der Kölner Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden den Rheinzoll von Neuss nach Zons, zu dessen Schutz eine Befestigung durch Mauern und Gräben erfolgte, sowie die Stadterhebung 1373. Den Kern der Festung bildete die stark umwehrte Burg, die der Verwaltung und Sicherung des Zolls und der Verwaltung des neu geschaffenen Amtes Zons diente. Der offensichtlich planmäßige Bau der Zollfestung mit Stadtmauer wurde wahrscheinlich im 15. Jahrhunderts vollendet.

Die rechteckig bis trapezförmig angelegte Stadt umgibt eine basaltverstärkte Mauer, die sich ca. 300 m in Nord-Süd-Richtung und 250 m in West-Ost-Richtung erstreckt. An den Eckpunkten befinden sich verschieden ausgeführte Türme: nordöstlich der rechteckige Rhein-, Zoll- oder Petersturm, nordwestlich der runde Krötschenturm, südwestlich der runde Mühlenturm (Umbau vom Wehr- zum Mühlenturm noch im Spätmittelalter), südöstlich der rechteckige Schlossturm sowie innerstädtisch an der Burgmauer der runde Juddeturm. Zwei öffentliche Tore führten in die Stadt: im Norden das Rheintor, im Westen das Feldtor. Ersteres wurde im 19. Jahrhundert zum Teil, Letzteres nahezu vollständig abgetragen. Ein drittes Außentor (Schlosstor), das am besten erhalten ist, bildete den Zugang vom Zwinger in die Vorburg.

Die kleine Stadt umfasste nur 124 Hausplätze. Zum Amt Zons gehörten auch das Dorf Stürzelberg, ein Teil des Dorfes Horrem und das heute rechtsrheinische Haus Bürgel. Haus Bürgel und Zons gehörten ursprünglich kirchlich und gerichtlich zusammen. Bürgel gelangte wahrscheinlich bereits 1374 durch eine Rheinverlagerung von der linken auf die rechte Rheinseite. Bis 1794 gehörte das Amt Zons zu Kurköln, südlich begrenzt durch die jülichsche Enklave Dormagen (Amt Bergheim), südwestlich durch die kurkölnische Herrlichkeit Hackenbroich, westlich durch das kurkölnische Kirchspiel Nievenheim als Teil des Dingstuhls Hülchrath, nordwestlich durch die kurkölnische Herrlichkeit Uedesheim (jeweils Amt Hülchrath und Erprath), rechtsrheinisch durch die Honschaften Urdenbach und Baumberg im Herzogtum Berg.

Seit der Verpfändung 1463 durch den Erzbischof Dietrich II. von Moers an das Kölner Domkapitel bis 1796 waren Stadt und Amt Zons eine Art Unterherrschaft des Kapitels. Mit dem Einmarsch der Franzosen 1794 endete die Zugehörigkeit zum kurkölnischen Territorium, Zons wurde französisch, zunächst als Kantons- und Munizipalitätsort und 1798 bis 1814 als Teil des Kantons Dormagen im Arrondissement Köln (Roer-Departement). Mit dem Frieden von Lunéville 1801 wurde das gesamte linksrheinische Gebiet auch völkerrechtlich Frankreich einverleibt. 1815 dem preußischen Staatsgebiet zugeschlagen, erfolgte 1816 die Bildung des Kreises Neuss mit der Bürgermeisterei Zons (einschließlich Stürzelberg), seit 1822 Teil des neuen Regierungsbezirks Düsseldorf.

Zons entwickelte sich seit dem 14. Jahrhundert räumlich und demographisch nur wenig, was wohl in erster Linie an der recht ungünstigen Lage im Straßenverkehr lag. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Stadt dreimal von schweren Stadtbränden heimgesucht: 1464, 1547 und 1620. Während vor dem letzten Stadtbrand von einer gewissen wirtschaftlichen Blüte vor allem durch Handel berichtet wird, erlebte die Stadt im 17. Jahrhundert aufgrund dieses Brandes, einer (erfolglosen) Belagerung und eines schweren Beschusses gegen Ende des dreißigjährigen Krieges , mehrerer verheerender Pestepidemien und häufiger Besatzungen durch kölnische und französische Truppen einen wirtschaftlichen und demographischen Niedergang. 1648 lebten in Zons 172, in Stürzelberg 49 Personen. Nach einem allmählichen Bevölkerungsanstieg starben im Pestjahr 1666 in der Pfarrgemeinde Zons rund 255 Personen. Seit um 1700 nahm die Bevölkerungszahl wieder spürbar zu: 1692 zählte die Pfarrgemeinde 308 Einwohner, 1738 waren es bereits 831 Kommunikanten und schließlich 1799 1.054 Einwohner. Die Bevölkerung war im 18. Jahrhundert fast rein katholisch. In diesem Zeitraum lebten dort nur einzelne jüdische Familien, deren Zahl bis 1806 auf fast 50 Personen anwuchs. Im Laufe des 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nahm die Bevölkerungszahl im Vergleich zur allgemeinen demographischen Entwicklung relativ langsam, aber nahezu kontinuierlich zu. 1849 zählte Zons mit Stürzelberg 2.012 Einwohner, 1928 lebten in Zons 1.306, in Stürzelberg 1.428 Personen, insgesamt also 2.734.

Die Haupterwerbszweige der Bevölkerung waren bis in die Neuzeit die Land- und die Viehwirtschaft. Daneben hatten der Bier- und Weinhandel und verschiedene Handwerke wie das Zieglergewerbe teilweise überlokale Bedeutung. Die Einwohner Stürzelbergs verdienten sich ihren Lebensunterhalt hauptsächlich als Tagelöhner oder Fischer . Eine besonders herausgehobene Bevölkerungsgruppe nach Vermögen und sozialer Herkunft waren bis um 1800 die Zollbeamten, die nicht das Bürgerrecht besaßen und dementsprechend keine bürgerlichen Pflichten zu leisten hatten. Um den Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zu einer Industrieansiedlung in Stürzelberg bzw. St. Peter. In Zons selbst hat sich keine nennenswerte Industrie niedergelassen.

Die Wohnbebauung der eigentlichen Stadt Zons wuchs erst relativ spät über ihre Stadtmauern hinaus. Erste Wohnhäuser "extra muros" entstanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts, geschlossenere Siedlungszonen sind erst für das ausgehende 19. Jahrhundert festzustellen. Zunächst konzentrierte sich die Bebauung auf die Wege in unmittelbare Nähe der Festung und dehnte sich später, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, in nördlicher und westlicher Richtung aus.

Seit 1904 führt Zons ein eigenes Wappen. Seitdem führte Zons auch wieder die Bezeichnung "Stadt", wenn es auch verwaltungsrechtlich im Kreis der Landgemeinden verblieb. Mit der Eingemeindung zu Dormagen nannte sich Zons ab 1975 "Feste", doch seit 1992 trägt der Ort aufgrund der historischen Bedeutung wieder die Bezeichnung "Stadt", allerdings als reine Titularstadt. Zons ist seit 1900 ein beliebtes Ausflugsziel. Die Stadt Zons kann auch per Schiff von Düsseldorf-Benrath bzw. Leverkusen erreicht werden. Es verkehrt ferner eine Autofähre zwischen Zons und Düsseldorf-Urdenbach sowie Linienbusse zwischen Zons und Dormagen.

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Koordinaten: 51° 07′ 15″ N, 06° 51′ 00″ O

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