Der KFC ("Kriminalitätsförderungsclub") war eine Punkband aus Düsseldorf, die versuchte, sich durch Gewalt- und Alkoholexzesse vom als verkünstelt-dekadent empfundenen Teil der Punkszene abzugrenzen. Die Gruppe wurde Herbst 1978 gegründet. Zur Urformation gehörten neben Thomas Peters alias Tommi Stumpff (Git.,Ges.), Zonker Davidson (Bass) und Tobias Brink alias Fritz Fotze (Schlagzeug) noch Trini Trimpop (Klaus-Dieter Trimpop) als Sänger.

Einen ihrer ersten Auftritte hatte die Gruppe auf dem legendären Hamburger In die Zukunft-Punkfestival. Auf dem gleichnamigen Sampler dazu finden sich auch die einzigen Aufnahmen mit Trimpop als Sänger. Ende 1979 gab es ein erstes Auseinanderbrechen der Band. Trimpop verließ die Formation und machte sich später vor allem als Drummer und auch Manager der Toten Hosen einen Namen.

1980 reformierte sich die Gruppe in der Besetzung Stumpf (jetzt Ges.), Tobias Brink (Schlagzeug), Ferdinand Mackenthun alias Käptn Nuss (Bass) sowie Michael Clauss alias Micki Matschkopf (Gitarre). Nach der ersten Single Kriminalpogo, die vom Düsseldorfer Schallmauerlabel produziert und veröffentlicht wurde, folgte Ende 1980 das Debütalbum "Letzte Hoffnung", das allerdings eher mittelmäßig ausfiel. Mit "Wie lange noch" besaß das Album jedoch einen der besten Punksongs überhaupt, der auch heute noch nichts von seiner Wirkung verloren hat.

Stumpf und Clauss verkrachten sich jedoch wenig später hoffnungslos. Clauss & Brink verließen die Formation und gründeten wenig später die NDW -Formation Nichts (Hit: "Radio"). Käptn Nuss holte seinen Bruder Rainer Mackenthun (Drums/ später auch bei Family 5 ) in die Band, während Stumpf neben den Gesang jetzt wieder die Gitarre übernahm.

Musikalisch deutlich gereifter fiel dann das 2. Album "Knülle im Politbüro" aus, auf derem Cover die Gruppe als besoffene Russen posierte. Stumpfs übergroßes Ego, sowie seine psychischen Ausfälle führten jedoch zum endgültigen Ende der Band. Nuss wechselte danach zur Family 5 während sich Stumpf (jetzt als Tommi Stumpff ) als Solokünstler im Elektronikbereich einen Namen machte (Hit:"Massaker").

Diskografie

• Kriminalpogo-Single (1980) Schallmauer Records / Porno-Pop
• Letzte Hoffnung-LP (1980) Schallmauer Records
• Stille Tage in Ostberlin-Single (1981) Schallmauer Records
• Knülle im Politbüro-LP (1982) Schallmauer Records

Literatur

• Jürgen Teipel: Verschwende deine Jugend. 2001