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Letzte Änderung für Artikel Wahner Heide: 29.01.2006 16:21

Wahner Heide

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Die Wahner Heide ist ein 2.866 ha großes Naturschutzgebiet im Ballungsraum Köln.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Wahner Heide liegt zwischen den Städten Köln, Rösrath, Lohmar und Troisdorf. Ihren Namen hat die Heide vom Ort "Wahn". Wahn ist heute ein Teil des Kölner Stadtbezirks Porz. Zur Preußenzeit war die Heide auch unter der Bezeichnung "Schießplatz Wahn" bekannt.

Der Flughafen Köln/Bonn befindet sich inmitten der Wahner Heide und beansprucht ein Drittel der Kernfläche der Wahner Heide. Im Norden grenzt die Heide an das Naturschutzgebiet Königsforst.

Die nördliche und östliche Grenze des Heidegebietes bildet die Autobahn A 3 mit den Anschlussstellen Königsforst, Rösrath und Lohmar. Die westliche und südliche Grenze ist der "Mauspfad", eine alte Landstraße, die vom Taunus bis ins Niederrheinische verlief.

Naturschutz

Bereits 1931 erhielt die Heide den Status eines Naturschutzgebietes. Im Rahmen der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie wurde sie in den Natura 2000 Katalog aufgenommen. Sie ist zudem als Vogelschutzgebiet anerkannt.

Zahlreiche schützenswerte Lebensraumtypen, wie etwa lebende Hochmoore , Moor- oder Auwälder , weisen eine große Artenvielfalt auf. An die 700 Tier- und Pflanzenarten der Wahner Heide finden sich auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten.

Nutzung der Wahner Heide

Eine Heide besteht nicht nur aus vom Menschen unberührten Lebensräumen, sondern sie ist auch eine vom Menschen traditionell genutzte Kulturlandschaft. Das Überleben vieler seltener Tier- und Pflanzenarten wird erst durch die land- und forstwirtschaftliche Nutzung garantiert. Der Mensch war und ist auch heute noch ein wichtiger, nützlicher Faktor im Ökösystem Wahner Heide.

Truppenübungsplatz

Bis 2004 dienten weite Teile der Wahner Heide als Truppenübungsplatz . Bereits 1817 wurde die Heide vom preußischen Militär zu Manöver- und Übungszwecken genutzt. Vor Beginn des 2.Weltkriegs errichtete die Luftwaffe hier einen Fliegerhorst. Mit dem Potsdamer Abkommen übernahm 1945 die Royal Air Force das Kasernengelände und baute die Start- und Landebahnen des Flughafens aus, der 1957 zur uneingeschränkten zivilen Nutzung freigegeben wurde. Von 1953 bis 2004 benutzten die belgischen Streitkräfte die Heide zu Übungszwecken.

Militärische Übungen mit Panzer- und sonstigen Fahrzeugen führten einerseits dazu, dass der Ausdehnung der Wald- und Buschfläche entgegengewirkt wurde, eine im Naturschutzsinne durchaus nützliche Maßnahme. Andererseits war damit aber auch vielfach der Verlust wertvoller Biotope verbunden.

Der Militärbetrieb verursachte sicherlich manche ökologischen Schäden, wie die Entwässerung und Zuschüttung von Feuchtgebieten. Große Flächen wurden für die Kasernen verbraucht. Aber das militärische Sperrgebiet bewirkte auch, dass es bisher nicht zur weiteren Verringerung der Heidefläche durch Wohnungs- oder Gewerbebauten kam.

Heidewirtschaft

Nach dem Abzug der belgischen Streitkräfte werden Pflegemaßnahmen unter naturschutzfachlicher Anleitung durchgeführt. Ziel ist es, eine traditionelle Heidewirtschaft zu etablieren.

Ziegen fressen sehr gerne Blätter und junge Zweige von Bäumen und sorgen somit dafür, dass der Waldanteil an der Heidefläche nicht überhand nimmt. Etwa 300 Tiere sind in den Sommermonaten vor allem in der nördlichen Wahner Heide im Einsatz.

Gräser und Kräuter sind die Lieblingsspeise von etwa 50 Glanrindern . Zu den Blätter und Zweige fressenden Ziegen sind die Glanrinder eine ideale Ergänzung. Das Glanrind ist eine vom Aussterben bedrohte Rasse. Sein Einsatz in der Wahner Heide dient nicht zuletzt der Erhaltung dieser Rasse.

Forstwirtschaft

Ein grundsätzlicher Nutzungskonflikt besteht zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft. Während der Naturschutz die Lebensräume mit ihren Tier- und Pflanzenarten und deren Entwicklungsmöglichkeiten in den Vordergrund stellt, basiert die Forstwirtschaft auf der Einflussnahme des Menschen aufgrund einer betriebswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Sichtweise. Die Wahner Heide wird auch forstwirtschaftlich genutzt. Nach Abzug der belgischen Streitkräfte gibt es Bestrebungen, eine naturschutzgerechtere forstwirtschaftliche Nutzung zu entwickeln.

Naherholungsziel für die Stadtbevölkerung

Lebensgefahr im Naturschutzgebiet
Lebensgefahr im Naturschutzgebiet

Aufgrund von Protesten der Zivilbevölkerung wurde das 1967 deklarierte militärische Sperrgebiet ab 1978 an den Wochenenden für Erholungssuchende geöffnet. Ab 2004 ist die Wahner Heide wieder weitgehend frei zugänglich. Nur im Süden der Heide ist ein Teil für die Bundeswehr reserviert.

Da das Heidegebiet wegen der bisherigen militärischen Nutzung noch vielfach mit Munition belastet ist, finden sich neben den Schildern mit Hinweisen auf das Naturschutzgebiet auch Schrifttafeln, die auf die drohende Lebensgefahr hinweisen und deshalb mahnen, die markierten Wege nicht zu verlassen.

Literatur

  • Holger Maria Sticht: Natur- und Kulturführer Wahner Heide. Düsseldorf: Gaasterland-Verlag 2005, ISBN 3-935873-07-7 .
  • Interkommunaler Arbeitskreis Wahner Heide (Hrsg.): Die Wahner Heide. Eine rheinische Landschaft im Spannungsfeld der Interessen. Köln: Rheinland-Verlag 1989, ISBN 3-7927-1104-4 .
  • Junker, Hartmut; Junker, Vera: Die Wahner Heide (Bilderband). Wiehl: Gronenberg 2002, ISBN 3-88265-235-7 .

Weblinks

Commons: Wahner Heide – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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