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Letzte Änderung für Artikel Heinrich II. (Braunschweig-Wolfenbüttel): 02.01.2006 10:52

Heinrich II. (Braunschweig-Wolfenbüttel)

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Heinrich II. (der Jüngere) (* 10. November 1489 in Wolfenbüttel; † 11. Juni 1568 in Wolfenbüttel) war Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel, regierte von 1514 bis zu seinem Tode 1568 , gilt als der letzte katholische Fürst im niedersächsischen Raum.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heinrich konnte das Territorium des Herzogtums bereits in der Hildesheimer Stiftsfehde von 1519 - 1523 vergrößern. Bereits zu Beginn der Fehde wurde er am 28. Juni 1519 in der Schlacht bei Soltau vernichtend geschlagen und gefangen genommen. Er drohte aber seinen Fehdegegnern mit dem Hinzuziehen des Kaisers, so daß diese die sofortige Flucht antreten mussten. So gelang es ihm, aus einer militärischen Niederlage einen politischen Sieg zu machen. Als Wiedergutmachung dafür nahm er an der Niederwerfung des Bauernaufstandes 1524/25 teil.

1525 trat er dem Lippischen Bund bei.

Als sich 1538 die katholischen Fürsten zur "Liga" zusammenschließen wollten, war Herzog Heinrich II. zu Braunschweig-Wolfenbüttel, der ein erzkatholischer und frommer Mensch war, sofort mit von der Partie. Doch sein Territorium wurde schwer von den protestantischen Fürsten getroffen, so wurden schon früh seine Städte Goslar und Braunschweig besetzt und die Reformation dort eingeführt.

Während des Schmalkaldischen Krieges besetzten feindliche protestantische Truppen mehrere Jahre Heinrichs Residenz Wolfenbüttel, nach einem gescheiterten Rückeroberungsversuch wurde er sogar gefangengenommen und in Ziegenhain in Hessen einge kerkert . Er konnte erst 1546/47 befreit werden, nachdem Kaiser Karl V. den Schmalkaldischen Bund bei Mühlberg besiegt hatte und kehrte 1547 in seine Residenz zurück.

Nach dessen Rückkehr und Restauration leitete Heinrich sofort Gegenreformen ein, um seine Städte und Territorien zu rekatholisieren.

Seine letzten großen militärischen Erfolg feierte er durch die Gegenreformation und zwar im Jahre 1553 in der Schlacht bei Sievershausen . In dieser für ihn siegreichen, aber blutigen Schlacht gegen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach fielen - neben zahlreichen anderen Adligen - auch seine beiden ältesten Söhne Karl Viktor und Philipp Magnus. Dadurch wurde sein drittgeborener, von Jugend an leicht behinderter Sohn Julius erbberechtigt. Julius wurde charakterlich und körperlich für nicht besonders regierungsfähig gehalten, auch weil er unverhohlen mit dem Protestantismus sympathisierte. Um dem Zwist mit dem Vater aus dem Wege zu gehen, ließ er sich im Schloss Hessen nieder, wo er sich auf seinen Regierungsantritt vorbereitete.

Herzog Heinrich II. zu Braunschweig-Wolfenbüttel starb im Jahre 1568 und hinterließ sein ganzes Vermögen und Vermächtnis seinem noch übriggebliebenen Sohn Julius. Dieser behauptete in der Einleitung zu seiner Kirchenordnung , sein Vater sei als Bekenner der evangelischen Lehre gestorben. Inwieweit dies der Wahrheit entspricht ist nicht belegt. Auf der Beerdigungsfeier von Heinrich dem Jüngeren wurden bereits evangelische Kirchenlieder angestimmt. Auch zuvor hatte er selbst das Singen evangelischer Lieder in seiner Schlosskapelle zumindest toleriert und in einem Brief - ob aus politischen Gründen oder aus tiefer Überzeugung, sei dahingestellt - geäußert, dass er die Confessio Augustana für wahr hielte.

Reformen

Herzog Heinrich II. galt als sehr organisierter Fürst, der viele Reformen einführte, wie z.B. die Kanzleiordnung und das Hofgericht. Seine größte Leistung war aber wohl die Einführung, Durchführung und kaiserliche Bestätigung der (bereits von seinem Vater gewünschten) Primogenitur in Braunschweig-Wolfenbüttel. Damit setzte er sich gegen seinen Bruder Wilhelm durch, der eine Teilung des Fürstentums zu seinen Gunsten anstrebte, was durch die Primogenitur untersagt wurde. Der Braunschweiger blieb sein ganzes Leben dem Kaiser treu zu Diensten und erhielt deshalb den Orden vom Goldenen Vlies . Solange sein Bruder sich der Primogenitur verweigerte, hielt Heinrich II. ihn zwölf Jahre lang unter Arrest . Das Pactum Henrico-Wilhelminum vom 16. Nov. 1535 besiegelte das Ende des Streits und wurde von Kaiser Karl V. am 12. Jan. 1539 bestätigt.

Katholizismus

Der für seine Härte und seine Rücksichtslosigkeit bekannte Heinrich hielt unbeirrt am Katholizismus fest, auch als alle anderen Welfenherrscher und die Stadt Braunschweig bereits die Reformation eingeführt hatten. Aufgrund seiner Hartnäckigkeit wurde er sogar zum Thema von Flugschriften Martin Luthers , so zum Beispiel in der Schrift "Wider Hans Worst" von 1541 . Zeitweilig wurde er auch als "Heinz von Wolfenbüttel" verspottet.

Schloss Wolfenbüttel

Heinrich baute die alte Wasserburg Wolfenbüttel zu einem modernen Renaissance-Schloss um. Die militärische Funktion übernahmen frühneuzeitliche Festungswerke , die um den Schlossbezirk herum errichtet wurden und den Kern der später bedeutenden Festung Wolfenbüttel bildeten. Innerhalb der Festung - auf dem heute freien Schlossplatz - bestand eine enge Bebauung. Weitere Häuser von Beamten und Handwerkern wurden auf dem Gebiet östlich der Festung errichtet. Die Vorstadt erhielt den Namen "Zu unserer lieben Frauen", nach der dort bestehenden Marienkapelle.

Sein Sohn Julius gab später der von ihm ausgebauten Siedlung "Zu unserer lieben Frauen" vor den Toren seines Residenzschlosses Wolfenbüttel den Namen "Heinrichstadt". Heute (nachdem der Name des Schlosses auf die ganze Stadt übergegangen ist) ist die Heinrichstadt der Kern der Wolfenbütteler Altstadt.

Nach den beiden 1553 gefallenen Prinzen wurden zwei mächtige Festungswerke Wolfenbüttels benannt, die Karlsbastion und der Philippsberg.

Nachkommen

Heinrich II. heiratete Marie von Württemberg (1496-1541), Tochter von Herzog Heinrich von Württemberg, mit der er elf Kinder hatte. Unter anderem waren dies:

  • Margarete († 1580) - verheiratet mit Herzog Johann von Munsterberg und Oels (1509-1565)
  • Andreas (1517)
  • Katherina (1518-1574) - verheiratet mit Johann von Brandenburg-Küstrin
  • Marie (1521-1539), Äbtissin von Gandersheim
  • Karl Viktor (1525-1553)
  • Philipp Magnus (1527-1553)
  • Julius (1528-1589)
  • Clara (1532-1595) - verheiratet mit Herzog Philipp II. von Braunschweig-Grubenhagen (1533-1596)

Heinrich II. unterhielt ein mehrjähriges Verhältnis mit der Hofdame seiner Ehefrau, Eva von Trott , deren krankheitsbedingter Tod nach ihrer Entlassung vorgetäuscht wurde, wohl um weitere Treffen unbemerkt vornehmen zu können; nach bereits drei Geburten zuvor, brachte von Trott weitere sieben Kinder zu Welt, deren Vaterschaft Heinrich II. zugeschrieben wurde. Auf dem Reichstag zu Regensburg 1542 wurde diese Beziehung von Heinrichs Gegnern an die Öffentlichkeit getragen. Aus der illegitimen Verbindung gingen unter anderem Heinrich Theuerdank und Eitel Heinrich hervor.

Nach dem Tod seiner ersten Gattin heiratete Heinrich II. Sophia von Polen (1522-1575), eine Tochter von König Sigismund I. von Polen .

Weblinks

Wikipedia

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