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Letzte Änderung für Artikel Enercon: 14.02.2006 14:45

Enercon

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Die Enercon GmbH ist der größte deutsche Hersteller von Windenergieanlagen (WEA) mit Stammsitz in Aurich (Ostfriesland). Das 1984 vom heutigen Inhaber Aloys Wobben gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit über 6.000 Mitarbeiter und hatte 2004 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen besitzt über 40% der Patente im Bereich der Windenergietechnologie weltweit. Eine weitere Besonderheit an Enercon ist, dass das Unternehmen unter den sieben führenden WEA-Herstellern (die einen kumulierten Marktanteil von über 90 % haben) die einzige nicht börsennotierte Kapitalgesellschaft darstellt. Der Weltmarktanteil von Enercon betrug im Jahr 2004 15,8 %, damit liegt Enercon an dritter Stelle hinter Vestas mit 34,1 % und Gamesa mit 18,1 %. Geschäftsführer sind Aloys Wobben und Hans-Dieter Kettwig.

Produktionsstätten von Enercon stehen in Aurich/Niedersachsen, Emden/Niedersachsen, Magdeburg/Sachsen-Anhalt, der Türkei , Brasilien , Indien und Schweden . Enercon ist -vor Vestas- der Windenergieanlagen-Hersteller mit der weltweit höchsten Fertigungstiefe. Generatoren, Gondeln, Türme, Rotorblätter, Steuerungen und Leistungselektronik werden mittlerweile nur noch in eigenen Fabriken des Unternehmens gefertigt.

Enercon-Windenergieanlagen zeichnen sich durch ein getriebeloses Anlagenkonzept aus. Die Rotorblätter sind über die Nabe direkt mit dem Läufer eines Ringgenerators verbunden. Zusammen rotieren diese Bauteile über ein vorderes und hinteres Hauptlager um einen stehenden Achszapfen, dem sog. Königszapfen. So kann auf den Einsatz eines störanfälligen und wartungsintensiven (z.B. regelmäßige Ölwechsel) mechanischen Getriebes verzichtet werden. Dies wird durch eine Sonderkonstruktion des Generators erreicht. Da der Generator mit der selben Drehzahl wie der Rotor läuft, ist auch die Anzahl der mechanischen Lastwechsel über der Lebensdauer deutlich geringer. Die Rotordrehzahl beträgt je nach Anlagentyp und Windverhältnissen ungefähr 8 bis 60 U/min, während bei einer Getriebeanlage eine Generatordrehzahl von circa 1500 U/min erreicht wird.

Die Enercon-Anlagen lassen sich optisch leicht von den Anlagen anderer Hersteller unterscheiden. Die Maschinengondeln der Anlagen sind meist tropfenförmig und der Turm trägt über dem Fundament verschiedene grüne Ringe, die von unten nach oben immer heller werden. Das Design dieser auffallenden Gondel wurde vom britischen Architekten Sir Norman Foster entwickelt, der u.a. auch die Kuppel des Berliner Reichstages entworfen hat. Die Rotorblätter verfügen als einzige auf dem Markt über Blattspitzen ähnlich den Winglets bei Flugzeugen.

Enercon E-40 (Gondeldesign bis 2001)
Enercon E-40 (Gondeldesign bis 2001)

Inhaltsverzeichnis

Anlagentypen

E-12

  • 5 Anlagen wurden errichtet
  • Nennleistung 30 kW
  • getriebelos
  • wurde zwischen 1997 und 2000 produziert

E-15/E-16

E-16 in Groß Schenkenberg/Schleswig-Holstein
E-16 in Groß Schenkenberg/Schleswig-Holstein
  • 46 Anlagen wurden errichtet
  • Nennleistung 55 kW
  • Triebstang mit Getriebe und Asynchron-Generator (Getriebeanlage)
  • wurde zwischen 1985 und 1989 produziert

E-17/E-18

E-17 am Firmensitz in Aurich
E-17 am Firmensitz in Aurich
  • 158 Anlagen wurden errichtet
  • Nennleistung 80 kW
  • Triebstrang mit Getriebe und Asynchron-Generator (Getriebeanlage)
  • wurde zwischen 1989 und Mitte der 90'er Jahre produziert

E-32/E-33

Enercon E-32, Fehmarn
Enercon E-32, Fehmarn
  • 186 Anlagen wurden errichtet
  • Triebstrang mit Getriebe und Asynchron-Generator (Getriebeanlage)
  • Nennleistung 300 kW
  • Hydraulische Blattverstellung
  • wurde zwischen 1988 und 1993 produziert

E-30

Enercon E-30 Aurich
Enercon E-30 Aurich
  • 575 Anlagen wurden seit 1994 errichtet (Stand Mitte 2005)
  • Nennleistung 300 kW (ältere Anlagen 230 kW)
  • Rotordurchmesser 30 m
  • Nabenhöhe bis 50 m
  • Einschaltwindgeschwindigkeit 2,5m/s
  • Abschaltwindgeschwindigkeit 28-34m/s
  • Umstellung der Produktion auf E-33 mit neuem Rotorblattprofil im Jahr 2005

E-33

  • produziert seit 2004, 5 Anlagen errichtet (bis Mitte 2005)
  • Nachfolgemodell der E-30 mit neuem Rotorblatt-Design
  • getriebelose Anlage
  • Nennleistung 330 kW (25% Ertragsteigerung zur E30)
  • Rotordurchmesser 33,4 m
  • Stahlturm 49 m

E-40

Enercon E-40, Süderdeich
Enercon E-40, Süderdeich
  • Prototyp 1992 errichtet
  • meistgebaute moderne Windenergieanlage der Welt
  • über 4.135 Anlagen wurden seit 1993 errichtet (Stand August 2005)
  • getriebelose Anlage
  • offizielle Typenbezeichnungen
    • E-40/5.40 Rotordurchmesser 40 m, Nennleistung 500 kw
    • E-40/6.44 Rotordurchmesser 44 m, Nennleistung 600 kw
  • Produktion läuft 2005 aus, Nachfolgemodelle sind E-44 (bisher nur angekündigt) und E-48

Mit der E-40 stellte Enercon seine Produktion komplett von Getriebeanlagen auf getriebelose Windenergieanlagen um. Ältere Anlagen haben statt der Enercon-typischen Eiform eine Gondel mit "Kragen" (siehe Foto).

E-48

  • Nachfolgemodell der E-40, Prototypen: Juni 2004 in Indien, August 2004 in Campen/Ostfriesland.
  • 68 Anlagen bis August 2005 errichtet
  • getriebelose Anlage
  • Nennleistung 800 kW
  • Rotordurchmesser 48 m
  • Nabenhöhe 56-76 m
  • Drehzahl variabel, 16-32 U/min
  • Tipgeschwindigkeit (Geschwindigkeit der Flügelspitzen) 40-80 m/s

E-58

  • 200 Anlagen wurden seit 1999 errichtet (Stand Mitte 2005)
  • getriebelose Anlage
  • Nennleistung 1 MW
  • Rotordurchmesser 58,6 m
  • Nabenhöhe 70/89 m
  • Drehzahl variabel, 10-25 U/min
  • Tipgeschwindigkeit (Geschwindigkeit der Flügelspitzen) 31-74 m/s
  • wird seit Mitte 2005 nicht mehr produziert, da die E-48 das gleiche Marktsegment kostengünstiger bedient.

E-66

E-66 in Egeln
E-66 in Egeln
  • über 2500 Anlagen errichtet (Stand September 2005)
  • getriebelose Anlage
  • offizielle Typenbezeichnungen:
    • E-66/15.66 Rotordurchmesser 66 m, Nennleistung 1500 kW
    • E-66/18.70 Rotordurchmesser 70 m, Nennleistung 1800 kW
    • E-66/20.70 Rotordurchmesser 70 m, Nennleistung 2000 kW
  • Mitte 2005 wurde die Produktion von E-66 auf E-70 umgestellt

Die Windenergieanlagen E-66 und E-70 sind bis auf die Rotorblätter und kleinere Details identisch. Durch eine neuartige und soweit nur von Enercon umgesetzte Rotorblattgestaltung konnte der Energieertrag der E-70 bei fast gleichem Rotordurchmesser um 10 % bis 15 % gesteigert werden (standortabhängig). Dabei wird auch der innere/nabennahe Rotorblattbereich zur Auftriebserzeugung genutzt.

E-70

Montage einer E-70
Montage einer E-70
  • Nachfolgemodell der E-66, Einführung 2004
  • ca. 140 Anlagen produziert und aufgebaut (Stand April 2005)
  • getriebelose Anlage
  • Nennleistung: 2 MW
  • Rotordurchmesser: ca. 71 m
  • Nabenhöhe: 64 - 113 m je nach Turm
  • Drehzahl: 6 - 21,5 U/min
  • Blattspitzengeschwindigkeit: 22 - 80 m/s
  • Einschaltgeschwindigkeit: 2,5 m/s
  • Nennwindgeschwindigkeit: 12,5 m/s
  • Abschaltgeschwindigkeit: 28-34 m/s

E-82

  • Nachfolgemodell der E-66, Binnenland-Version der E-70 mit vergrößertem Rotordurchmesser
  • Einführung Mitte 2006 (Stand August 2005)
  • getriebelose Anlage
  • Nennleistung: 2 MW
  • Rotordurchmesser: ca. 82 m
  • Nabenhöhe: 78 m, 98 m, 108 m je nach Turm
  • Drehzahl: variabel, 6 - 19,5 U/min
  • Blattspitzengeschwindigkeit: 25 - 80 m/s
  • Einschaltgeschwindigkeit: 2,5 m/s
  • Nennwindgeschwindigkeit: 12 m/s
  • Abschaltgeschwindigkeit: 22 - 28 m/s

Der Prototyp wurde im Dez 2005 in Simonswolde, Gemeinde Ihlow, aufgebaut und in Betrieb genommen. Die zweite Anlage wird derzeit (Stand Jan 2006) auf der Steinkopfinsel, Magdeburg-Rothensee, errichtet.

E-112

Die E-112 ist mit einer Leistung von sechs MW die leistungsstärkeste Windenergieanlage der Welt. Die in Magdeburg produzierte Anlage hat einen Rotordurchmesser von knapp über 112 m und eine Nabenhöhe von 125 m (kann je nach Turm- und Fundamentausführung variieren). Die Höhe bis über den Rotorkreis beträgt knapp 180 m, die Nennleistung 6 MW . Der Durchmesser der Gondel beträgt ca. 12 m, wobei ein Gewicht von über 550 t (mit Rotorblättern) auf dem ca. 2.500 t wiegenden Betonturm liegt. Der Durchmesser des Betonturms unterhalb der Gondel beträgt ca. 4 m, an der Basis des Turms etwa 12 m.

E-112 in Egeln
E-112 in Egeln
  • Anzahl der errichteten Anlagen (Stand Dez. 2005): 8

Der erste Prototyp der getriebelosen Anlage wurde im August 2002 in der Nähe von Magdeburg bei Egeln errichtet. Der Turm wurde vor Ort in Gleitschalungstechnik errichtet. Mit Metallseilen (Litzen) wird anschließend der Stahlbeton hydraulisch auf Spannung gebracht. Generator und elektrische Ausstattung kamen aus den Magdeburger Produktionsstätten. Die Rotorblätter für die ersten beiden Anlagen (Egeln und Wilhelmshaven) wurden bei Abeking & Rasmussen in Lemwerder gefertigt.

Die Serienfertigung der E-112-Rotorblätter erfolgt seit Ende 2003 ebenfalls der Rotorblattfertigung von Enercon in Magdeburg-Rothensee. Von dort aus werden die Rotorblätter mit Binnenschiffen über die Elbe oder den Mittellandkanal ausgeliefert.

Die kleinere Drehzahl der großen Anlage wirkt weniger störend als die schnellen Drehzahlen kleinerer Anlagen. Sie ersetzt im Energieertrag drei bis vier Anlagen vom Typ E-66 und ist dabei leiser als drei E-66 zusammen.

Die Zukunft dieser großen Anlagen soll vorerst an Land, später jedoch auch im Offshore -Bereich liegen.

Die dritte Anlage gehört dem regionalen Energieversorger EWE und steht in Emden in der Nähe des Volkswagenwerks direkt hinter dem Deich. Dort wurde auch Ende 2004 die fünfte Anlage für die Stadtwerke Emden in etwa 300 m Abstand zur Anlage Nr. 3 errichtet. Ab der dritten Anlage wurde der Rotordurchmesser der E-112 als Folge von Änderungen im Nabenbereich auf ca. 114 m erweitert.

Anlage Nr. 4 wurde von der Fa. Enova geplant und Oktober 2004 im Wasser vor dem Deich bei Emden errichtet (Betreiber ist ebenfalls EWE AG aus Oldenburg). Auch die Logistik für den Aufbau erfolgte von der Wasserseite um Erfahrungen für Offshore-Projekte zu sammeln. Der Standort liegt in unmittelbarer Nähe zum Emder Hafen. Neu ist die Menge an Elektrotechnik im Turm der Anlage im Wasser. Auf Fotos vom Aufbau ist ein "E-Modul" genanntes "Stahlschrankhaus" zu erkennen, das über ca. vier Stockwerke reicht.

An Energie gewinnt eine E-112 ca. 16 Millionen Kilowattstunden/Jahr am Standort Emden. Das entspricht dem Stromverbrauch von etwa 4.570 Haushalten mit einem Bedarf von je 3.500 kWh/Jahr oder von 16.000 Personen (1.000 kWh/Jahr).

Die Anlagen Nr. 6 und 7 wurden im Nov/Dez 2005 ebenfalls nahe dem Emder VW-Werk errichtet (Betreiber: Stadtwerke Emden), so dass sich dort nun ein erster Windpark mit 4 E-112 befindet. Beide Anlagen sind die ersten offiziellen Windenergieanlagen mit 6 MW Nennleistung, was ein Weltrekord ist. Die Nabenhöhe beträgt 124 m, Spannbetonturm. Es werden erstaunliche 17 Mio. kWh/a erwartet.

Anlage Nr. 8, ebenfalls mit 6 MW Nennleistung, wurde im Dezember 2005 bei Cuxhaven auf dem DEWI OCC Testfeld errichtet. Der Stahlturm (gefertigt in Malmö, Schweden), steht auf einem Betonsockel von 15 m Höhe, Nabenhöhe insgesamt 116 m, in Fundament und Sockel stecken 1200 m³ Beton und 130 to Armierungsstahl. Es werden 15 Mio. kWh/a erwartet. Betreiber ist der Stromversorger EWE, Oldenburg.

Die ursprünglich sechste Anlage (die nun als achte in Cuxhaven errichtet wurde) sollte planmäßig Mitte 2005 500 m vom Ufer entfernt nördlich von Wilhelmshaven bei Hooksiel in der Nordsee errichtet werden. Sie würde im Gegensatz zu der "Nearshore" E-112 in Emden (mit Brücke zum Ufer) nur per Schiff erreichbar sein. Das besondere an dieser in fünf Meter tiefem Wasser stehenden Anlage sollte das Fundament sein. Es handelte sich um ein Saugeimer-Fundament (engl. "suction bucket"). Ein umgedrehter "Stahleimer" wird durch Unterdruck im Innern in den Schlick eingesaugt, bis er komplett mit Schlick gefüllt ist. Nach Ende der Nutzungszeit der Anlage kann das Fundament dann ebenso einfach durch Überdruck wieder aus dem Boden gepresst werden. Aufwendige Ramm- und Gründungsarbeiten entfallen. Leider sind bei der Montage dieses Fundaments Deformationen am "bucket" (Eimer) aufgetreten, so dass der Aufbau bis zur Ursachenklärung gestoppt wurde. Das war Ende April 2005 (siehe www.enercon.de/pressemitteilungen).

Weitere Anlagen sollen im Hamburger Hafengebiet bei Hamburg-Altenwerder entstehen, mit einer bisher von keiner Windenergieanlage erreichten Nabenhöhe von bis zu 140 m (wahrscheinlich mit Spannbetonturm).

Siehe auch

  • Windenergieanlagenhersteller (Hersteller und Statistiken)

Weblink

Wikipedia

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