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Letzte Änderung für Artikel Herzogtum Sachsen: 11.02.2006 16:01

Herzogtum Sachsen

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Das Herzogtum Sachsen war ein frühmittelalterliches Stammesherzogtum zwischen dem Niederrhein und der Unterelbe. Es entstand im 7. Jahrhundert im Siedlungsgebiet der Sachsen und wurde an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert von Karl dem Großen erobert und dem Frankenreich angeschlossen. 1180 wurde das ursprüngliche Herzogtum Sachsen zerschlagen.

Das Kerngebiet des sächsischen Herzogtums umfasste das Gebiet der heutigen bundesdeutschen Länder Niedersachsen, Holstein, Westfalen und den nördlichen Teil von Sachsen-Anhalt. Heinrich der Löwe eroberte Mecklenburg und Pommern und erweiterte das Herzogtum so nach Osten.

Geschichte

Im 7. Jahrhundert beginnen die Sachsen, Herzöge zu wählen. 718 unternimmt der fränkische Hausmeier Karl Martell einen Kriegszug gegen die Sachsen, da diese den Neustriern halfen. 743 greift der fränkische Hausmeier Karlmann die Sachsen an, da diese Herzog Odilo von Bayern geholfen hatten.

772 - 804 führt Kaiser Karl der Große einen 32 Jahre währenden Krieg gegen das Herzogtum Sachsen. 772 beginnt dieser Krieg, Karl erobert die Eresburg (heute Obermarsberg bei Paderborn) und zerstört die Irminsul , ein sächsisches Heiligtum. Karl zieht 773 nach Italien und die Sachsen nutzen die Gelegenheit und erobern die Eresburg zurück. 774 / 775 unternimmt Karl einen neuen Kriegszug gegen die Sachsen. Er erobert erneut die Eresburg, dazu die Sigiburg . Bei Höxter geht er über die Weser und zieht gegen die Ostfalen. 776 muss Karl wieder nach Italien. Die Sachsen lassen auch diese Gelegenheit nicht ungenutzt und erobern die Eresburg und die Sigisburg erneut zurück. 777 hat Karl inzwischen in Paderborn die Karlsburg erbauen lassen, um seine Herrschaft in Westfalen abzusichern. Dort hält er Heerschau. Einige Sachsen kommen und lassen sich taufen.

779 beginnt Sachsenherzog Widukind aus dem Fürstenhaus der Brunonen einen Guerillakrieg gegen die Franken. Karl zieht mit seinem Heer bis an die Elbe. Karl läßt 782 in der Nähe von Verden an der Aller aufständische Sachsen köpfen. Eine zeitgenössische Quellen spricht von 4500 getöteten Sachsen. Diese Zahl gilt in der aktuellen Forschung als massiv überzogen. 783 verlieren die Sachsen Schlachten bei Detmold und am Fluss Hase. Widukind zieht sich in die Widukindsburg bei Rulle im Osnabrücker Land zurück. 784 findet die Schlacht im Dreingau statt.

785 nehmen die Franken Widukind gefangen, Widukind wird getauft. 792 - 795 unternimmt Karl erneut einen Feldzug gegen die Sachsen. 794 findet die Schlacht auf dem Sintfeld statt. Zwischen 796 un 799 machen die Sachsen erneut Aufstände gegen die Franken. Der Reichstag der Franken wird als Siegergeste 799 in Paderborn gehalten, mitten im Land der überwältigten Sachsen. 804 wird der letzte Aufstand der Sachsen wird von den Franken niedergeschlagen.

804 besteht das Herzogtum Sachsen aus den Teilen Engern , Westfalen. Ostfalen und Nordalbingien sind nun dem Kaiserreich endgültig einverleibt. 852 gründet Liudolf, Herzog in Sachsen, Nachkomme Widukinds und Stammvater der Ottonen , das Kloster Gandersheim. 880 fällt Brun, Sohn Liudolfs, im Kampf gegen die Wikinger . Bruns jüngerer Bruder Otto wird Herzog. 912 wird Heinrich, Sohn Ottos, Nachfolger als sächsischer Herzog.

919 wird der Sachsenherzog Heinrich als Heinrich I., auch Heinrich der Vogler genannt, auf dem Reichstag von Fritzlar zum König des ostfränkischen Reiches gewählt. 936 wird Heinrichs Sohn Otto I. in Aachen zum König erhoben. 938 wird der Machtkampf Ottos I. mit seinem Bruder Heinrich und Halbbruder Thankmar, kriegerisch als Konflikt in Westfalen um die Burg in Dortmund und die Eresburg ausgetragen.

938 wird Hermann Billung Markgraf, 953 wird er von Otto I. zu seinem Stellvertreter in Sachsen ernannt und erhält damit de facto die Herzogstellung. 961 wird Otto II. Mitregent.

962 wird Otto I., der Große, zum römischen Kaiser . Er stirbt 973 in seiner Pfalz Memleben und Otto II. wird Kaiser. Hermann Billung stirbt in Quedlinburg und Bernhard I. Billung wird Herzog in Sachsen.

983 beendet ein dänischer Aufstand den zunehmenden sächsischen Einfluss in Haithabu. Erhebung der Slawen . Otto II. stirbt in Rom. Otto III. wird in Verona zum König gewählt.

1002 stirbt mit Otto III. der letzte sächsische Kaiser. Herzog Bernhard I. trotzt dem neuen Kaiser Heinrich II. die Zusicherung aller Stammesrechte für die Sachsen ab. 1011 stirbt Herzog Bernhard I. Billung und sein Sohn Bernhard II. wird Herzog. Sein Sohn Ordulf Billung heiratet 1042 Wulfhild, die Halbschwester des dänisch - norwegischen Königs Magnus . Dänen und Sachsen kämpfen gemeinsam gegen die Wenden. 1059 stirbt Bernhard II. und die Herzogwürde geht über auf seinen Sohn Ordulf.

1066 Ordulfs Sohn Magnus betreibt den Sturz des Erzbischofs Adalbert von Bremen . Herzog Magnus wird mit dem Tod seines Vaters 1072 neuer Herzog. 1106 stirbt er ohne männlichen Erben, womit die Billunger-Dynastie endet. Die billungischen Lande gehen über Magnus Töchter Wulfhild und Eilika an die Welfen und Askanier. Lothar von Süpplingenburg wird Herzog von Sachsen.

1112 wird Otto von Ballenstedt von Heinrich V. zum Herzog von Sachsen ernannt. 1115 besiegt Lothar von Süpplingenburg den Kaiser in der Schlacht am Welfesholz und wird 1125 in Mainz zum König (Lothar III.) gewählt. Er stirbt 1137 . Der Welfe Heinrich X. der Stolze, seit 1126 bereits Herzog von Bayern, und Ehemann Gertruds, der Tochter Lothars III., wird sächsischer Herzog. 1138 strebt Heinrich X. nach der Königswürde, gerät jedoch in Reichsacht. Die Herzogwürde wird vom neuen König Konrad III. an den Askanier Albrecht der Bär (Schwiegersohn von Magnus) übergeben. Nachdem 1139 Heinrich X. stirbt, verzichtet 1141 Albrecht der Bär auf die sächsische Herzogwürde, nachdem er sich gegen die Macht der Welfen nicht durchsetzen kann.

1142 gibt König Konrad III. die Herzogwürde an den Welfen Heinrich der Löwe. Dieser betreibt eine besonders intensive Expansionspolitik. Heinrich unterwirft die Slawen in Mecklenburg und Pommern (Slawenfeldzüge). 1180 entzieht Kaiser Friedrich Barbarossa Heinrich dem Löwen das Lehen. Das Herzogtum Sachsen endet durch Teilung. Die Erzbischöfe von Köln übernehmen Westfalen-Engern als eigenständiges Herzogtum, die Askanier mit Bernhard I. das reduzierte Herzogtum Sachsen mit Teilen Engerns und Ostfalen.

Herrscherhäuser

  • Brunonen : Erster bekannter Herzog aus dem Haus der Brunonen ist Widukind. Die Stammlande der Bruonen befinden sich insbesondere im Ambergau (Einzugsgebiet des Flusses Nette ) in Ostfalen. Auch die sächsischen Könige und Kaiser aus dem Geschlecht der Ottonen , auch Liudolfinger genannt, stammen aus dem Geschlecht der Brunonen. Erster sächsischer König mit Oberhoheit über die deutschen Stammesherzogtümer war Heinrich I..
  • Billunger : Die Stammlande befanden sich im Wetigau . Vermutlich Nachfahren von Widukind. Erster namentlich bekannter Billunger ist Graf Wichmann Billing (Wychmannus comes), der 811 Verhandlungen an der Eider geführt haben soll und. Graf Wichmann II. ist Graf im Hamaland. Sein Sohn Graf Egbert, Großvater von Hermann Billung bekam von Arnulf Ländereien im Bardengau. Er starb 932. Hermann Billung war erster Billunger, der Herzog in Sachsen wurde. Ihm folgte als Herzog sein Sohn Bernhard I. Dieser erwirbt durch Heirat mit Hildegard von Stade das Land Hadeln. Aus dieser Ehe stammt Herzog Bernhard II. (gest. 1059). Sein Sohn, Herzog Ordulf, regierte bis 1072.
  • Welfen: Heinrich IX. der Schwarze, Herzog von Bayern, ist durch seine Frau Wulfhilde, Tochter des Sachsenherzogs Magnus, mit den Billungern verbunden und tritt die Nachfolge in einem Teil der Billunger Lande an. Sein Sohn Heinrich X. von Bayern, der Stolze, heiratet Gertrud, Tochter Lothars III. von Süpplingenburg und wird so auch Herzog von Sachsen. Er ist Vater von Heinrich dem Löwen.
  • Askanier: Otto Graf von Ballenstedt war der Vater von Albrecht dem Bären. Albrechts Nachkommen führen zu den askanischen Linien der Herzogtümer Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg sowie zu den Grafen von Weimar-Orlamünde, denen von Anhalt sowie den Markgrafen von Brandenburg.

Siehe auch

Wikipedia

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