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Letzte Änderung für Artikel Neustädter Friedhof: 28.11.2005 23:52

Neustädter Friedhof

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Heute ein Park, dahinter das Conti-Hochhaus
Heute ein Park , dahinter das Conti-Hochhaus

Der Neustädter Friedhof in Hannover ist ein historischer Friedhof, der im Jahre 1646 als Friedhof der Calenberger Neustadt angelegt wurde. Er wurde am Andreastag (30. November) 1646 geweiht und hieß deshalb auch St. Andreas-Friedhof. Der Friedhof wurde 1876 geschlossen und ist heute ein Park nahe der Innenstadt Hannovers am Königsworther Platz. Trotz Kriegsschäden und Verkleinerung besitzt der Friedhof noch einige bedeutende Grabdenkmäler, etwa des Komponisten Heinrich Marschner und des Arztes und Schriftstellers Johann Georg Zimmermann .

Geschichte

Der erste Friedhof der Gemeinde der Calenberger Neustadt entstand 1610, musste aber wegen Ausbau der Stadtbefestigung wieder aufgegeben werden. 1646 konnte dann der neue Friedhof außerhalb der Stadtmauer an der Straße nach Nienburg errichtet werden. Erst nur für die Bürger der Neustadt vorgesehen, wurden später auch Angehörige des herzoglichen Hofes hier beigesetzt. Mehrmals wurde der Friedhof im Laufe der nächsten Zeit vergrößert, jedoch 1876, nach Bau des kommunalen Stadtfriedhofs Engesohde geschlossen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Friedhofsfläche durch den Bau des benachbarten Hochhauses für die Verwaltung der Continental AG (Conti-Hochhaus, heute Universität Hannover) und die Verbreiterung der Otto-Brenner-Straße verkleinert. Auch litten zahlreiche Grabsteine durch die zunehmende Luftverschmutzung. Nach Ausbau der Stadtbahnlinien 4/5 Richtung Garbsen/Stöcken und der Neuanlage des Königsworther Platzes in seiner heutigen Form wurde auch die Gestaltung der verbliebenen Friedhofsfläche etwas verbessert. Vor dem Friedhof, am Rand des Königsworther Platzes, fanden die fünf Granitskulpturen Etude I bis V des Bildhauers Eugene Dordeigne ihren Platz. Die Friedhofsanlage unter den alten Bäumen mit nur noch wenigen Grabdenkmälern wird heute auch von den Studierenden der benachbarten Universität besucht. Vielleicht fällt dann der eine oder andere Blick auf Grabsteine oder Schriftzüge aus über 300 Jahren hannoverscher Stadtgeschichte.

Eine informative Broschüre des Grünflächenamts der Landeshauptstadt Hannover (s.u. Literatur) bietet neben einer historischen Übersicht über die Geschichte des Friedhofs auch eine Auflistung von 11 ausgewählten Grabstätten des Neustädter Friedhofs. Ihre Nummerierung ist in der folgenden Liste übernommen.

Grabdenkmäler (Auswahl)

  1. Heinrich Marschner (1795-1861), Komponist
  2. Anna Margaretha Borcherdings (1702-1716), "Jungfer", verstarb der Sage nach an zu engem Schnüren der Taille
  3. Christoph Münster (1632-1676), der "Lange Christoph", Herzoglicher Türhüter von 2,48 m Größe, stammte aus Varlosen (bei Göttingen)
  4. Johann Gerhard Helmcke (1750-1824), Bäckermeister, 1807 Retter der Herrenhäuser Allee vor der Abholzung durch französische Truppen
  5. Hammet und Hassan (gest. 1691), die sog. "Türkengräber", für zwei Lakaien der Kurfürstin Sophie, 1683 vor Wien gefangengenommen. Die Grabsteine wurden 1998 saniert
  6. Wassily Gawrilow (gest. 1813), russischer Kosakenoffizier, fiel in einem Gefecht mit französischen Truppen in Vahrenwald
  7. Ernst Brandes (1758-1810), Schriftsteller und Politiker, Kabinettsrat
  8. Grabmale der Familie Bahlsen, u.a. des Großvaters des Firmengründers Hermann Friedrich Bahlsen: Anton Georg Eberhard Bahlsen (1781-1874)
  9. Johann Stieglitz (1767-1840), Königlicher Leibarzt jüdischer Herkunft, Grabmal von Laves entworfen
  10. Johann Georg Zimmermann (1728-1795), Kurfürstlicher Leibarzt, Schriftsteller (Über die Einsamkeit), mit Goethe bekannt
  11. Georg Wilhelm Glünder (1799-1848), 2. Direktor der Polytechnischen Schule (unter Karl Karmarsch )

Literatur

  • Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. 1: Regierungsbezirk Hannover. Heft 2: Stadt Hannover. Teil 1: Denkmäler des "alten" Stadtgebietes Hannover. Hannover 1932. Neudruck: Osnabrück: Wenner 1979, S. 255-257. ISBN 3-87898-151-1
  • Waldemar R. Röhrbein: Von Hannovers alten Friedhöfen. In: Geschichten um Hannovers Kirchen. Studien, Bilder, Dokumente. [Hrsg.:] Hans Werner Dannowski und Waldemar R. Röhrbein. Hannover: Lutherhaus-Verlag 1983, S. 97-102 (auch über den Neustädter Friedhof). ISBN 3-87502-145-2
  • Helmut Knocke, Hugo Thielen: Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon. Handbuch und Stadtführer. 3., rev. Aufl. Hannover: Schäfer 1995, S. 158-159.
  • Der St. Nikolai-Friedhof und der Neustädter Friedhof. Text: Henrike Schwarz. Hannover: Fachbereich Umwelt und Stadtgrün 2003. (Kostenlos beim FB Umwelt und Stadtgrün, Langensalzastr. 17, 30169 Hannover)

Wikipedia

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