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Letzte Änderung für Artikel Stiddien: 22.01.2006 15:49

Stiddien

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Stiddien (Die Anwohner in den umliegenden Orten, nennen es liebevoll Fünfhausen) ist das kleinste Dorf von Braunschweig in Niedersachsen und zählt 236 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2003 ). Es bildet zusammen mit den Nachbardörfern Timmerlah und Geitelde den Stadtbezirk 312. Das Stadtgebiet Braunschweig ist in insgesamt 74 "Statistische Bezirke" eingeteilt, die fortlaufend nummeriert sind, Stiddien trägt die Nummer 58.

Stiddien wurde im Zuge der niedersächsischen Gebietsreform am 1. März 1974 zusammen mit 21 weiteren Ortschaften nach Braunschweig eingemeindet. Zuvor gehörte es zu Wolfenbüttel und hatte einen eigenen, ehrenamtlichen Bürgermeister.


Lage und Geschichte

Stiddien liegt in der Niederung zwischen Geitelde und Timmerlah. Ursprünglich gab es hier feuchte Moorwiesen und Sumpfwald. Reste davon haben sich im unter Naturschutz stehenden Stiddier Forst erhalten, offiziell "Ellernbruch" genannt, etwa 1 km westlich des Dorfes. Nach 1700 wurde des Gebiet durch den Fuhsekanal entwässert, der mit dem Teufelsspring zwischen Stiddien und dem Nachbarort Broitzem verbunden ist. Auf dem schmalen Kanal wurde auch Torf nach Braunschweig transportiert, der nahe des Dorfes gestochen wurde.

Um 1500 verlief die Alfelder Heerstraße durch Stiddien. Die Heer- und Handelsstraße führte von Braunschweig nach Alfeld bei Hildesheim und traf dort auf die Strecke Hannover-Frankfurt am Main. Im 16. und 17. Jahrhundert ließ der Verkehr zugunsten der Frankfurter Straße nach, die über die Salzstadt Salzgitter führte. Im 18. Jahrhundert verödete die alte Heerstraße dann fast ganz.

Haupterwerb in Stiddien war über Jahrhunderte die Landwirtschaft. Seit dem 14. Jahrhundert wurde Getreide und Flachs angebaut, daneben gab es Weidewirtschaft. Nach 1860 dominierte der Zuckerrübenanbau. Noch heute prägen einige große Höfe mit Herrenhäusern das Dorfbild. Der kleine Friedhof in der Dorfmitte wurde lange von den herrschaftlichen Grabdenkmälern der großen Bauern beherrscht.

Stiddien war immer ein sehr kleiner Ort. 1663 wurden 35 Einwohner gezählt, 1802 waren es 105, 1933 179 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der von Zerstörungen verschonte Ort. Flüchtlinge aus dem Osten bauten Siedlungshäuser, später entstand am Dorfrand die so genannte Siedlung, zwei Stichstraßen, vorwiegend bebaut mit Einfamilienhäusern.

Die ev.-luth. Kirche wurde ca. 1142 erbaut. 1715/16 wurde der Natursteinbau umgestaltet und erweitert und erhielt seinem barocken Kanzelaltar mit den beiden Passionsengeln. Der Gottesdienst findet einmal im Monat statt. Die Katholiken im Dorf gehören zur Kirchengemeinde Thiede-Steterburg. Das kleine Kriegerdenkmal neben der Feuerwehrwache trägt die Inschrift "Den Gefallenen zum Gedächtnis, der Jugend zur Mahnung."

Das Gemeindewappen zeigt in Grün und Gold einen stilisierten Häusergiebel und darunter einen Pferdekopf. Die Farben symbolisieren Rüben und Getreidefelder und belegen die Rolle, die die Landwirtschaft früher für den Ort hatte. Der Giebel spielt auf das Wort "Heim" an, das im Ortsnamen steckt, 1172 als "Stidegem", 1187 als "Stedehem" erwähnt. Der Pferdekopf verweist auf die Gegenwart. In Stiddien werden überdurchschnittlich viele Pferde gehalten. Jahrelang nahm der Ort für sich in Anspruch, die höchste Zahl von Araberpferden pro Kopf der Bevölkerung in Niedersachsen zu haben.

Umstritten war lange das im Herbst 2001 verabschiedete Bodenabbau-Konzept der Stadt Braunschweig, dass u.a. Stiddien als Abbaugebiet für Kies und Sand auswies.


Infrastruktur

Stiddien liegt im Südwesten der Stadt Braunschweig und ist zu einem reinen Pendlerdorf geworden. "Kein Kindergarten, keine Grundschule, kein Supermarkt, eine nur mäßige Busverbindung" - so beschrieb die "Braunschweiger Zeitung" 2004 den Ort und zog das Fazit "Infrastruktur gleich Null". Die kleine Dorfschule, in der bis in die 1950er-Jahre alle Dorfkinder gemeinsam in einer Klasse unterrichtet wurden, ist schon lange geschlossen. Die Gastwirtschaft mit Tanzsaal und kleinem Kaufladen, einst Mittelpunkt des Dorflebens, konnte sich nur bis Ende der 1970er-Jahre halten, auch die Poststelle wurde längst aufgegeben. Der einzige Münzfernsprecher wurde in den 1990er-Jahren von der Telekom entfernt. Jetzt gibt es noch einen Briefkasten und eine "Europa"-Parkbank. Das Dorf wird auch in Zukunft nicht wachsen, da kein Bauland ausgewiesen ist. Die fruchtbaen Ackerböden sind zu wertvoll.


Dorfleben

Stiddien gilt als attraktiver, sozial stabiler Stadtteil. Der Sozialatlas der Stadt (erschienen 2000 ) weist eine der niedrigsten Kriminalitätsraten unter allen Stadtbezirken aus. Im Ort sind trotz oder vielleicht gerade wegen seiner geringen Größe viele Vereine aktiv. Neben der Freiwilligen Feuerwehr mit ihrer über 130-jährigen Geschichte gibt es den Tischtennisclub "TTC-Rot Weiß", zwei Reitvereine, den Singkreis der Kirche, den Frauenkreis, den Mütterkreis, einen Hobbyclub, mehrere Kegelvereine und die "Partygemeinschaft Teufelsspring". Ein Stiddier darf nach Angaben der "Braunschweiger Zeitung" vom 8. Dezember 2004 für sich in Anspruch nehmen, Besitzer des größten privaten Bonsai -Gartens in Niedersachsen zu sein. In der Feldmark, an der Bahnlinie zum Stahlwerk Salzgitter befindet sich der Bolzplatz, auf dem größere Dorffeste gefeiert werden. In der Siedlung ist ein Spielplatz für Kinder bis 12 Jahre angelegt. Im Umland besaß die Stiddier Feuerwehr über Jahre das größte Partyzelt, das daher gern von anderen Vereinen oder Gemeinden für Feste ausgeliehen wurde. Als feierlche Höhepunkte finden jährlich zu Ostern das (regional größte) Osterfeuer und im Sommer der Wandertag des TTC, sowie das Gemeindefest der Kirche statt.

Weblinks

Wikipedia

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