Neubrandenburg
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern |
Landkreis : | Kreisfreie Stadt |
Geografische Lage : | Koordinaten: 53° 55' N 13° 26' O 53° 55' N 13° 26' O |
Höhe : | 19 m ü. NN |
Fläche : | 85,65 km² |
Einwohner : | 68.416 (30. September 2005) |
Bevölkerungsdichte : | 799 Einwohner je km² |
Postleitzahlen : | 17033-17036 |
Vorwahl : | 0395 |
Kfz-Kennzeichen : | NB |
Gemeindeschlüssel : | 13 0 02 000 |
Stadtgliederung: | 10 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Postfach 110255 17042 Neubrandenburg |
Oberbürgermeister : | Dr. Paul Krüger ( CDU ) |
Neubrandenburg ist eine kreisfreie Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, etwa 110 km nördlich von Berlin. Neubrandenburg ist drittgrößte Stadt sowie eines der vier Oberzentren des Bundeslandes.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Neubrandenburg liegt im südöstlichen Mecklenburg am Rand der Mecklenburgischen Seenplatte in etwa 19 m Höhe über NN (Stadtzentrum) sowie am Nordende des zur Stadt gehörenden Tollensesees und in den Tälern der hier beginnenden Tollense, der Datze und der Linde sowie den umliegenden Erhebungen der Grundmoräne auf etwa halbem Wege zwischen Berlin und der Insel Rügen.
Stadtgliederung
(Nach der amtlichen Stadtgebietseinteilung vom 5. Oktober 1995)
- Innenstadt (mit Jahnviertel)
- Stadtgebiet West (Rostocker-Viertel mit Broda und Weitin)
- Vogelviertel
- Reitbahnviertel
- Datzeviertel (mit Datzeberg)
- Industrieviertel (mit Ihlenfelder Vorstadt, Monckeshof)
- Stadtgebiet Ost (mit Oststadt, Carlshöhe, Fritscheshof, Küssow)
- Katharinenviertel
- Stadtgebiet Süd (mit Südstadt, Fünfeichen]])
- Lindenbergviertel (mit Lindenberg, Tannenkrug)
Ortsteile
Oststadt: Die Oststadt ist der mit rund 16.000 Einwohnern größte Stadtteil Neubrandenburgs. Sie ist ein Wohnviertel aus größtenteils sanierten Plattenbauten und Eigenheimsiedlungen. An die Oststadt grenzen Carlshöhe, Fritscheshof und Küssow.
Datzeviertel: Das Datzeviertel, zu dem vor allem der "Datzeberg" gehört, liegt auf einem nördlich der Innenstadt gelegenen Hügel und ist nach einem kleinen Flüsschen am Fuße des Berges benannt. Gegen Ende der 1970er Jahre (Fertigstellung des ersten Wohnblocks 6. März 1978) entstand hier ein typisches DDR-Neubaugebiet mit bis zu 14 Stockwerken hohen Plattenbauten und 3.230 Wohnungen für ca. 10.000 Menschen. Es umfasste weiterhin drei Polytechnische Oberschulen (19., 20. und 21. POS), eine HO -Kaufhalle und diverse Dienstleistungseinrichtungen. Mit der Innenstadt und den weiteren Stadtteilen war es durch einige Buslininien verbunden.
Stadtgebiet West: Das Stadtgebiet West ist neben der Oststadt und dem Reitbahnviertel eines der größten Stadtgebiete. Hier leben ca. 9.000 Menschen in zum Teil siebenstöckigen, größtenteils sanierten Plattenbauten. In der Weststadt gibt es ein Einkaufszentrum namens Oberbach-Zentrum und weitere Geschäfte. Die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) und die Neubrandenburger Fachhochschule haben hier ihren Sitz. Das in diesem Stadtgebiet liegende Rostocker-Viertel liegt direkt am Oberbach (der in den Tollensesee mündet) und somit in der Nähe des Tollensesees. Im Stadtgebiet West ist der Sportclub Neubrandenburg (SCN) ansässig. Die Kanuten üben regelmäßig auf dem Oberbach und dem Tollensesee.
Zum Stadtgebiet West gehören auch die ehemaligen Dörfer Weitin und Broda. Broda (westslawisch: Furt, Ort an der Furt) ist ein mittelalterlicher Fährort am Nordufer des Tollensesees; zugleich Kloster des Prämonstratenser-Ordens ; nach der Säkularisation des Klosters seit Mitte des 16. Jahrhunderts ein herzoglich mecklenburgisches Verwaltungsamt, das kurz vor 1800 aufgelöst wurde.
Küssow: Küssow ist ein kleines Dorf mit idyllischer Kirchruine, das jetzt Stadtteil von Neubrandenburg ist. Das besondere an Küssow ist die größte Neubrandenburger Kleingartenanlage die vom "Kleingartenverein Küssower Berg e. V." betrieben wird.
Südstadt: Ein südlich der Innenstadt gelegener Stadtteil, der durch Hochäuser aus den 70er und 80er Jahren gekennzeichnet ist. Für die ca. 7.000 Einwohner stehen unter anderem zwei Gymnasien, eine Realschule und mehrere Kindergärten zur Verfügung. Zur Südstadt gehört auch ein Teil des Kulturparkes.
Geschichte

Die Gründung von Neubrandenburg am 4. Januar 1248 durch Markgraf Johann I. von Brandenburg und die bald nach der Jahrhundertmitte erfolgte Ansiedlung des Franziskanerordens deuten auf eine besondere Bestimmung des Ortes unter den askanischen Markgrafen hin. Wichtiger Zentralort blieb Neubrandenburg auch, als die Stadt 1298 mit der Herrschaft Stargard in die Hand der Mecklenburger gelangte und ab 1347 schließlich als Reichslehen zum Besitz der Fürsten, Herzöge, zuletzt Großherzöge zu Mecklenburg zählte. Seit dem Spätmittelalter gehörte Neubrandenburg damit neben Güstrow und Parchim zu den wichtigsten Verwaltungszentren des mecklenburgischen Binnenlandes. Als Vorderstadt des Stargardischen Kreises hatte die Stadt im Rahmen der landständischen Verfassung Mecklenburgs unmittelbaren Einfluss auf die Landesverwaltung, ihre Bürgermeister zählten im alten Mecklenburg zu den ranghöchsten Politikern.
Der wirtschaftliche Niedergang des Landes im Dreißigjährigen Krieg , die Lage in einem der am dünnsten besiedelten Gebiete Deutschlands, vor allem aber die Zementierung der landständischen Verfassung in Mecklenburg bis 1918 hemmten die Entwicklung der Stadt nachhaltig. Neben der Eigenversorgung blieb die wirtschaftliche Bedeutung Neubrandenburgs in der Folgezeit im Wesentlichen auf Nahmarktfunktionen für das Umland beschränkt. Auch die Industrialisierung setzte im 19. Jahrhundert nur zögernd ein. Verarbeitungsbetriebe für landwirtschaftliche Erzeugnisse entstanden, Eisengießereien und Maschinenbaufabriken produzierten für Agrarbetriebe aus dem Umland. Weithin berühmt waren Neubrandenburger Pferde- und Wollmärkte.
Nach dem Einmarsch der Roten Armee kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zum Opfer von Zerstörung und Brandschatzung; die historische Altstadt zu mehr als 80 Prozent vernichtet. Als Grund wird genannt, dass sich in dem durch die mittelalterliche Stadtbefestigung relativ gut geschützten Innenstadtbereich einige Einheiten der Wehrmacht verschanzt hatten und die Stadt eine Kapitulation verweigerte.
Mit dem Wiederaufbau der Nachkriegszeit erhielt Neubrandenburg ein neues Gesicht. Der Plan der sozialisitschen Funktionäre war es, die vor dem Krieg vernachlässigte und im Krieg stark zerstörte Stadt in ein (Agrar-)Zentrum im Osten Mecklenburgs zu verwandeln: Neubaugebiete mit den DDR-typischen Plattenbauten , eine Fachhoschule und Industrieanlagen wurden errichtet, darunter ein Reifenwerk und ein Werk für die in der nähe der Stadt stationierten sowjetischen Einheiten.
Von 1952 bis 1990 war Neubrandenburg wiederum Verwaltungszentrum und Behördensitz - nunmehr des gleichnamigen Bezirkes der DDR . Neubrandenburg verfehlte den Aufstieg zur Großstadt (100.000 Einwohner) nur knapp und ist heute trotz sinkender Einwohnerzahlen Oberzentrum und drittgrößte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern.
Einwohnerentwicklung
Im Jahre 1989 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt Neubrandenburg mit über 90.000 ihren historischen Höchststand. Inzwischen ist die Einwohnerzahl jedoch wieder stark gesunken. Seit der Wende in der DDR hat die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit und dem Geburtenrückgang bis 2005 etwa 20.000 Einwohner verloren.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die "Ortsanwesende Bevölkerung", ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die "Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung". Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Partnerstädte
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Wirtschaft und Infrastruktur
Neubrandenburg liegt in einer der strukturschwächsten Regionen von Deutschland. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, ebenso die Abwanderung von Menschen.
Bildung
- Hochschule Neubrandenburg
- [ Albert Einstein Gymnasium ]
- Gotthold-Ephraim-Lessing Gymnasium
- Sportgymnasium
Verkehr
Neubrandenburg liegt 135 km von Berlin, 150 km von Schwerin und 103 km von Rostock entfernt.
Östlich und nördlich von Neubrandenburg verläuft die A 20. Um die Innenstadt laufen die Bundesstraßen B 96 (Sassnitz - Stralsund - Neubrandenburg - Berlin - Zittau) und B 104 (Lübeck - Neubrandenburg - Stettin ) in einen Ring zusammen. Im Westen der Stadt beginnt die B 192 (Neubrandenburg - Wismar) und acht Kilometer östlich der Stadt die B 197 (Neubrandenburg - Anklam). Ferner ist Neubrandenburg Knotenpunkt der beiden Eisenbahnlinien Berlin - Stralsund und der Linie Hamburg - Stettin .
An der nördlichen Stadtgrenze, an der B 96, befindet sich in Trollenhagen der Flughafen Neubrandenburg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Regionalmuseum Neubrandenburg, eines der ältesten bürgerlichen Museen in Mecklenburg-Vorpommern (gegründet 1872)
Theater und Musik
- Das Schauspielhaus Neubrandenburg ist eine Spielstätte des Landestheaters Mecklenburg .
- Konzertkirche Neubrandenburg
Bauwerke
Neubrandenburg besitzt mit seiner Stadtmauer und den vier spätgotischen Toren eine der am vollständigsten erhaltenen mittelalterliche Wehranlage aus dem 13. - 15. Jahrhundert . Eingebettet in einen Stadtmauerring von etwa 2.300 m Länge und bis zu 7 m Höhe sind die vier Stadttore (Stargarder Tor, Friedländer Tor , Treptower Tor und Neues Tor ), 52 Wiekhäuser (Weich-, Wachhäuser) und Fangelturm. Die Tore - aus rotem Backstein errichtet - gaben Neubrandenburg den Beinamen »Stadt der vier Tore«.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die 1298 geweihte Hauptpfarrkirche St. Marien, die nach starker Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ab den 1970er Jahren als Konzerthalle wieder aufgebaut wurde (Einweihung 2001 ), das ehemalige Franziskanerkloster mit Klosterkirche St. Johannis und die historische Vierrademühle , seit der Schließung Ende des 20. Jahrhunderts ein Standort multikultureller und gastronomischer Angebote.
Im Wohngebiet Oststadt befindet sich der erste jemals gebaute WBS 70 -Block des Neubrandenburger Wohnungsbau-Kombinates, der inzwischen unter Denkmalschutz steht.
Die Ravensburg im Burgholz, nahe dem Stadtteil Monckeshof, ist eine große dreigliedrige slawische Wehranlage aus dem 7. bis 9. Jahrhundert. Noch heute sind dort bis zu 2,50 m hohe Erdwälle der einstigen Holzburg zu erkennen. Die slawische Fluchtburg bot den Menschen in den umsiedelnen Dörfern in Kriegszeiten Schutz. Früher vermutete man hier den Sitz des Stadtgründers Herbord von Raven, bevor er 1248 die Stadt Neubrandenburg gründete. Dies konnte aber anhand von Grabungen in der Anlage eindeutig widerlegt werden.
Freizeit
- Modellpark Neubrandenburg mit Gebäudemodellen im Maßstab 1:25
Sport
- Sportclub Neubrandenburg (SCN). Dem SCN gehören einige Olympiasieger an, wie zum Beispiel Andreas Dittmer , Goldmedaillen-Gewinner im Kanadier in Sydney 2000, die Kugelstoßer Astrid Kumbernuss und Ralf Bartels und Diskuswerferin Franka Dietzsch.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Ernst Alban (1791–1856), Augenarzt und Maschinenbauer
- Theodor Leipart (1867–1947), Gewerkschafter
- Otto Ernst Remer (1912–1997), Generalmajor und Rechtsextremist
- Katrin Krabbe (* 1969), Leichtathletin, Weltsportlerin des Jahres 1991
- Anja Dittmer (* 1975), Triathletin
- Tim Borowski (* 1980), Fußballnationalspieler
Weitere Persönlichkeiten
- Herbord von Raven (†vor 1287), Stadtgründer
- Bernhard Latomus (um 1560–1613), Pädagoge und Historiker, Rektor in Neubrandenburg
- Johann Heinrich Voß (1751–1826), Dichter und Übersetzer, ging in Neubrandenburg zur Schule
- Caspar David Friedrich (1774–1850), Maler, reiste mehrmals nach Neubrandenburg und hielt sich dort längere Zeit auf
- Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852), politischer Aktivist („Turnvater“), war Hauslehrer in Neubrandenburg
- Fritz Reuter (1810–1874), niederdeutscher Schriftsteller, lebte 1856–1863 in Neubrandenburg
- Otto Vitense (1880–1948), Pädagoge und Historiker
- Margarete Neumann (1917-2002), Schriftstellerin, lebte in Neubrandenburg
- Georg Ewald (1926–1973), Minister, Sekretär der SED-Bezirksleitung Neubrandenburg
- Brigitte Reimann (1933–1973), Schriftstellerin, lebte 1968–1973 in Neubrandenburg
- Paul Krüger (* 1950), Oberbürgermeister von Neubrandenburg
- Andreas Dittmer (* 1972), Kanute, Ehrenbürger von Neubrandenburg
Weblinks
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