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Letzte Änderung für Artikel Wilhelm Diehl: 07.01.2006 19:23

Wilhelm Diehl

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Wilhelm Diehl (* 10. Januar 1871 in Groß-Gerau, † 12. September 1944 in Darmstadt) war ein hessischer evangelischer Theologe und Landtagsabgeordneter.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Diehl, Sohn eines Gutsverwalters im hessischen Groß-Gerau, besuchte in seiner Heimatstadt die Höhere Bürgerschule (die heutige Prälat-Diehl-Schule) und studierte anschließend in Tübringen und Gießen evangelische Theologie. Er promovierte zum Lizenziaten der Theologie (Lic. theol.) und zum Doktor der Philosophie (Dr. phil.). Seit 1895 wirkte er als Pfarrassistent in Darmstadt, seit 1898 als Oberreallehrer. 1899 wurde Diehl Pfarrer von Hirschhorn am Neckar, anschließend in Darmstadt. 1913 erfolgte die Berufung als Professor an das Ausbildungsseminar in Friedberg in Hessen; dort blieb er für zehn Jahre. Parallel dazu war er seit 1920 Präsident der Landeskirchentages Hessen.

Seite 1919 war Diehl politisch aktiv. Er gehörte von 1919 bis 1927 als Delegierter der Deutschnationalen Volkspartei dem hessischen Landtag an.

1923 erfolgte die Wahl zum Präsidenten der Evangelischen Landeskirche in Hessen. Seine Amtsbezeichnung lautete nun Prälat . In dieser Funktion stand Diehl seiner Kirche zehn Jahre vor. Sein politisches Engagement sowie seine Ablehnung der Deutschen Christen führten bald nach der nationalsozialistischen Machtübernahme - an der Verabschiedung des Gesetzes über die Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche am 11. Juli 1933 , das den Weg zur Einführung eines Reichsbischofsamtes ebnete war er noch beteiligt - zu seiner Suspendierung. Damit war der Weg zu einer politisch aufgenötigten Vereinigung der Evangelischen Landeskirche in Hessen, der Evangelische Landeskirche in Nassau und der Evangelischen Landeskirche Frankfurt am Main zur Evangelischen Landeskirche Nassau-Hessen , der dann ein deutschchristlicher Bischof vorstand, frei. Zudem war er 1932 zum außerordentlichen Professor für Kirchengeschichte an der Universität Gießen berufen worden.

Diehl kam bei einem Luftangriff der Alliierten auf Darmstadt in der Nacht vom 11. auf den 12. September 1944 in Darmstadt ums Leben.

Theologie

Diehl war den kulturprotestantischen Traditionen der liberalen Theologie seiner Gießener Fakultät in gemäßigter Weise verbunden. Es drückte sich aus in dem Respekt vor historisch begründeten Traditionen sowie in seinen Schwerpunktsetzungen. So legte er Wert auf die Bewahrung der Volkskirche - etwa gegenüber dem Konzept Bekenntnisgemeinschaften -, die Stärkung der Kirchengemeinden - gegenüber einer Betonung der Gesamtkirche - sowie die Förderung persönlicher Frömmigkeit.

Leitbilder für seine Arbeit waren der hessische Landgraf Philipp und die Reformation in Hessen. Philipps Wirken sah er sowohl als Basis für seine staatskirchlichen Vorstellungen an als auch für seinen Versuch, die verschiedenen evangelischen Konfessionen zu einen, damit sie friedlich miteinander auskämen; so reifte auch sein Traum, eine großhessische Kirche entstehen zu lassen. Das Zwinglisch- Reformierte sah er bei Philipp in dem engen Miteinander von Staat und Kirche, das Calvinisch- Reformierte in der besonderen Hochschätzung der gemeindlichen Ebene innerhalb der Ganzen der Kirche. Hans von der Au, ein Schüler Diehls, wies später jedoch nach, dass in Hessen zur Zeit der Reformation die obrigkeitliche Orientierung stärker gewesen war, als Calvins Genfer Kirchenordnung entsprach.

Werke

Autorenschaft

  • Zur Geschichte der Konfirmation; 1897
  • Zur Geschichte des Gottesdienstes und der gottesdienstlichen Handlungen; 1899
  • Schulordnungen des Großherzogtums Hessen, 3 Bände; 1903-05
  • Der gefangene Pfarrer. Eine geschichtliche Erzählung aus der Zeit des 30-jährigen Krieges; 1910 (19263)
  • Alt-Darmstadt. Kulturgeschichtliche Bilder aus Darmstadts Vergangenheit in gesammelten Aufsätzen; 1913
  • Hessen-Darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch; Hassia sacra Bd. 1; 1921
  • Kirchenbehörden und Kirchendiener in der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt von der Reformation bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts; Hassia sacra Bd. 2; 1925
  • Evangelische Bewegung und Reformation im Gebiet der heutigen hessen-darmstädtischen Lande; 1926
  • Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die Provinzen Rheinhessen und die kurpfälzischen Pfarreien der Provinz Starkenburg; Hassia sacra Bd. 3; 1928
  • Die Siegel und Wappen der Gemeinden des Kreises Groß Gerau; 1929
  • Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessen-darmstädtischen Souveränitätslande; Hassia sacra Bd. 4; 1930
  • Baubuch für die evangelischen Pfarreien der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt; Hassia sacra Bd. 5; 1931
  • Baubuch für die evangelischen Pfarreien der Provinz Rheinhessen und der kurpfälzischen Pfarreien der Provinz Starkenburg; Hassia sacra Bd. 6; 1932
  • Pfarrer- und Schulmeisterbuch der acquirierten Lande und der verlorenen Gebiete Darmstadts; Hassia sacra Bd. 7; 1933
  • Baubuch für die evangelischen Pfarreien der Souveränitätslande und der acquirierten Gebiete Darmstadts; Hassia sacra Bd. 8; 1935
  • Aus der Vorzeit. Gesammelte Aufsätze; Hessische Volksbücher 89-91; 1935
  • Hessisches Lehrerbuch; Hassia sacra Bde. 9-11; 1939-42
  • Hessisches Lehrerbuch, 4. Teil: Souveränitätslande und acquirierte Gebiete. Nach Vorarbeiten von Wilhelm Diehl bearbeitet von Otfried Praetorius; Hassia sacra Bd. 12; 1951

Herausgeberschaft bzw. Mitherausgeberschaft

  • Beiträge zur hessischen Kirchengeschichte
  • Beiträge zur hessischen Schul- und Universitätsgeschichte
  • Hessische Volksbücher; 1908-38
  • Hessische Chronik. Monatsschrift für Familien und Ortsgeschichte in Hessen und Hessen-Nassau; 29 Jahrgänge; 1912-42.
  • Studien und Quellen zur Hessischen Schul- und Universitätsgeschichte

Wikipedia

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