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Letzte Änderung für Artikel Odenwaldbahn: 20.02.2006 15:18

Odenwaldbahn

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ITINO der Odenwaldbahn
ITINO der Odenwaldbahn
Karte mit Verlauf der Odenwaldbahn
Karte mit Verlauf der Odenwaldbahn
Darmstadt Hbf., Ausgangspunkt der Odenwaldbahn
Darmstadt Hbf., Ausgangspunkt der Odenwaldbahn
Bahnhof Wiebelsbach-Heubach
Bahnhof Wiebelsbach-Heubach
Himbächelviadukt
Himbächelviadukt
Himbächelviadukt mit Eilzug
Himbächelviadukt mit Eilzug
Trasse der Odenwaldbahn bei Hesseneck oberhalb des Krähbergtunnels
Trasse der Odenwaldbahn bei Hesseneck oberhalb des Krähbergtunnels

Die Odenwaldbahn ist eine eingleisige Hauptbahn von Darmstadt bzw. Hanau nach Eberbach am Neckar, die den Odenwald durchquert und erschließt. Sie hat heute die Kursbuchstreckennummer 641.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Streckenführung gingen in den 1870er Jahren mehrjährige Diskussionen voraus, die insbesondere durch lokalpolitische Interessen geprägt waren. Insbesondere Darmstadt wollte eine Strecke durch das Gersprenztal über Reinheim, Brensbach, Höllerbach und das Kinzigtal ins Mümlingtal. Schließlich wurde als Kompromiss die später ausgeführte Strecke gewählt, die von Wiebelsbach-Heubach, wo der Abzweig nach Babenhausen erfolgt, nach Reinheim führt. So sollte der Verkehr aus dem Odenwald in die Residenzstadt Darmstadt fließen und nicht daran vorbei über Dieburg in den Frankfurter Raum.

Mit dem Bau der Odenwaldbahn wurde im Sommer 1868 die Hessische-Ludwigs-Eisenbahngesellschaft beauftragt. Schon im September 1868 begannen die Bauarbeiten am 1205 m langen Tunnel bei Frau-Nauses zwischen Wiebelsbach und Höchst im Mümlingtal. Diese waren Weihnachten 1870 abgeschlossen und kosteten 11 Todesopfer. In Darmstadt begannen am 1. Februar 1869 die Arbeiten für die Odenwaldbahn, die in Richtung Reinheim ohne Schwierigkeiten zügig voran schritten. Der Abschnitt bis Ober-Ramstadt konnte im Dezember 1870 eröffnet werden, am 23. Dezember 1871 erfolgte die Einweihung der 54 km langen Strecke bis Erbach.

Für den 31 km langen Streckenteil von Erbach nach Eberbach im Großherzogtum Baden erhielt die Hessische Ludwigsbahn-Gesellschaft am 3. August 1875 die Konzession . Aufgrund der Topographie waren viele Kunstbauten, unter anderem das Himbächelviadukt und der Krähbergtunnel , sowie Steigungen von 1:70 erforderlich um das Mümlingtal mit dem Ittertal zu verbinden. Dieser Streckenabschnitt wurde am 27. Mai 1882 dem Betrieb übergeben, womit die Odenwaldbahn auf ihrer ganzen Länge befahrbar war.

In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts begannen, wie an vielen anderen Bahnstrecken auch, an der Odenwaldbahn große Rückbaumaßnahmen. Zahlreiche Haltepunkte wurden nicht mehr bedient und aufgegeben (Zeilhard, Richen, Etzen-Gesäß, Schönnen, Ebersberg, Gaimühle, Eberbach-Nord), Bahnhöfe wurden zu Haltepunkten zurückgebaut (Hetzbach, Kailbach, Klein-Umstadt, Langstadt). Zwischen Erbach und Eberbach gibt es seither auf 30 Kilometer keine Kreuzungsmöglichkeit mehr, wodurch die Zugdichte begrenzt ist. Zeitweise war in der Diskussion, die Bergstrecke von Erbach nach Eberbach komplett aufzugeben, was letztendlich aber nicht weiterverfolgt wurde.

Bis zur Einführung der neuen Zugbezeichnungen (RE,RB) gab es auf der damaligen Kursbuchstrecke 555 vor allem Nahverkehrzüge, aber auch drei „ Heckeneilzüge “, die Frankfurt über Hanau - Erbach und Eberbach mit Stuttgart verbanden. Die Fahrzeit betrug nach Erbach 85 Minuten und nach Stuttgart 3,5 Stunden. Die durchgehenden Züge wurden im Dezember 2004 eingestellt, nachdem das Land Baden-Württemberg kein Interesse mehr daran hatte.

Heutige Situation und Ausbaupläne

Seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2005 wird die Odenwaldbahn von der neuen Bahngesellschaft VIAS GmbH betrieben, an der die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und die Rurtalbahn (RTB) je zur Hälfte beteiligt sind. Dieses Konsortium hat die Ausschreibung um die Nahverkehrsleistungen bis Eberbach auf der Odenwaldbahn gewonnen. Seitdem sind die Züge häufig verspätet und überfüllt. Ursache ist wahrscheinlich eine falsche Bedarfsberechnung des Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) angesichts der Steigerung der Fahrgastzahlen um zwischen 20 und 30 Prozent. Während die Pünktlichkeit stabilisiert werden konnte, ist das Problem der Überfüllung nicht kurzfristig zu lösen (siehe auch Abschnitt "Fahrzeuge").

Da die Strecke eine wichtige Bedeutung für die Infrastruktur des Odenwalds hat, wurden inzwischen die notwendigen finanziellen Mittel zum erforderlichen Ausbau bereitgestellt. Es ist geplant, diesen bis 2007 umzusetzen. Dazu gehören insbesondere die Streckenhöchstgeschwindigkeit stellenweise von 90 auf 120 km/h anzuheben und die vorherrschenden Formsignale durch Lichtsignale zu ersetzen, die durch ein Zentralstellwerk am Bahnhof Wiebelsbach-Heubach gesteuert werden. Neue Haltepunkte sollen in Darmstadt an der TU-Lichtwiese und in Groß-Umstadt, Hacker-Siedlung entstehen. In Darmstadt-Nord wurde eine neue Gleisverbindung gebaut, die die direkte Fahrt nach Frankfurt ermöglicht.

Im Zuge der Modernisierung sollen auch einige Stationsnamen abgeändert bzw. den Gemeindenamen angepasst werden. Der Bahnhof Wiebelsbach-Heubach soll z.B. zu Groß-Umstadt-Wiebelsbach umbenannt werden. Während der RMV schon die neuen Namen verwendet, verwendet die DB offiziell immer noch die bisherigen Namen, die auch auf den Fahrplänen verwendet werden. Teilweise erscheinen einige Umbenennungen auch mehr verwirrend als hilfsreich, zum Beispiel "Groß Umstadt-Klein Umstadt" oder "Mühltal" statt "Nieder Ramstadt-Traisa."

Streckenbahnhöfe

Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer
Eberbach 0,00
Eberbach Nord 1,16 aufgelassen
Gaimühle 6,97 aufgelassen
Friedrichsdorf 10,40 Kreuzungsbahnhof von 1937 bis 1941
Haltepunkt von 1953 bis 1977
Kailbach
12,91
Schöllenbach-Hesselbach
16,44
Schöllenbach 18,44 aufgelassen
Hetzbach
23,60 bis 1954 Abzweig nach Beerfelden
(Schellekattel)
Ebersberg 25,90 aufgelassen
Schönnen 27,40 aufgelassen
Erbach (Odenw) 30,83
Erbach (Odenw) Nord 32,31
Michelstadt 34,18
Zell-Kirchbrombach
38,85
Bad König 40,78
Etzen-Gesäß 43,0 Haltepunkt von 1953 bis 1983
Mümling-Grumbach
44,75
Höchst (Odenw) 47,28 ehemals Abzweig nach Aschaffenburg
(Bachgaubahn)
Hetschbach (Kreis Erbach)
48,80
Wiebelsbach-Heubach
53,10 Abzweig nach Darmstadt
Groß-Umstadt 57,04
Richen 59,70 aufgelassen
Klein-Umstadt
60,77
Langstadt
64,00
Babenhausen (Hess) 68,22 Kreuzung Darmstadt-Aschaffenburg
Zellhausen
75,00
Seligenstadt (Hess) 78,00
Hainstadt (Kreis Offenbach)
82,00
Klein-Auheim
85,00
Hanau Hbf 88,54
Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer
Darmstadt Hbf 0,00
Darmstadt Nord 3,81 Abzweig nach Aschaffenburg
5,55 ehemals Blockstelle Kastanienallee mit Abzweig nach DA-Kranichstein
Darmstadt Ost 7,48 ehemals Abzweig nach Groß-Zimmern
Nieder Ramstadt-Traisa
12,96
Ober-Ramstadt 16,03
Zeilhard 20,19 aufgelassen
Reinheim (Odenw) 23,48 ehemals Abzweige nach
Groß-Zimmern und Reichelsheim (Gersprenztalbahn)
Lengfeld
28,61
Wiebelsbach-Heubach
33,89

Merkmale und Sehenswürdigkeiten

Die Strecke mit einer Gesamtlänge von 85 km ist landschaftlich sehr reizvoll. Sie besteht insbesondere zwischen Erbach und Eberbach aus vielen Brücken und Viadukten , mit dem Himbächelviadukt mit einer Gesamtlänge von 250 m und einer Maximalhöhe von 40 m über Terrain, dem Haintalviadukt mit einer Länge von 173 m sowie mit zwei 60 m langen Viadukte über den Rindengrund und das „kurze Tal“. Zusätzlich gibt es drei Tunnel, den 240 m langen Engelbergtunnel bei Reinheim, den 1205 m langen Tunnel bei Frau-Nauses, beide mit 8 m Breite für ein zweites Gleis vorbereitet, und den Krähbergtunnel mit einer Länge von 3100 m. Im oberen Mümlingtal beträgt die Maximalsteigung 1:70 sowie der kleinste Kurvenradius 300 m.

Auf dem Streckenabschnitt zwischen Eberbach und Erbach kann man vereinzelt Bahnsteigkanten neben dem Gleis entdecken, die kaum 50 Meter lang und total überwachsen sind. Dabei handelt es sich um die ehemaligen Haltepunkte von Friedrichsdorf, Ebersberg und Schönnen, die schon lange nicht mehr bedient werden.

Betrieb

Zugangebot

Es werden die folgenden Linien bedient:

  • RE 64: Frankfurt Hbf – Hanau Hbf – Wiebelsbach-Heubach
  • RB 64: Hanau – Wiebelsbach-Heubach
  • RE 65: Darmstadt Hbf – Wiebelsbach-Heubach – Erbach (Odenwald)
  • RB 65: Darmstadt Hbf – Wiebelsbach-Heubach – Erbach (Odenwald) - Eberbach
  • SE 65: Frankfurt Hbf – Darmstadt Nord – Wiebelsbach-Heubach – Erbach

Statt den einzelnen Zuggattungen wird auf den Fahrplänen der DB jedoch nur VIA angegeben.

Babenhausen wird zur Zugbegegnung genutzt, hier gibt es auch gute Umsteigemöglichkeiten nach Darmstadt und Aschaffenburg. Leider sind die Anschlüsse an Sonn- und Feiertagen seit Fahrplanwechsel nicht mehr mit der Strecke Aschaffenburg-Darmstadt-Wiesbaden abgestimmt, so daß man am Wochenende längeres Warten in Kauf nehmen muß.

Güterverkehr gibt es derzeit auf der Odenwaldbahn nicht. Dieser wurde 2001 von der Deutschen Bahn eingestellt. Um einen Güterverkehr auch weiterhin betreiben zu können, wurde am 27. Januar 2006 vertraglich, bei Kostenübernahme, der Erhalt von Weichen in Ober-Ramstadt zur Firma Caparol und in Reinheim zur Odenwälder Hartsteinindustrie vereinbart.

Fahrzeuge

Nach dem Ende des Dampfbetriebs, unter anderem auch mit der Baureihe 65 , fuhren auf der Odenwaldbahn zunächst die Züge mit Triebfahrzeugen der Baureihen 212 , 215 , später auch Wendezüge mit der Diesellokomotive Baureihe 218 bzw. Triebwagen der Baureihe 628 .

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2005 wird der Personenverkehr auf der Odenwaldbahn durch ein neues EVU ( Eisenbahnverkehrsunternehmen ), die VIAS GmbH , betrieben. Zum Einsatz kommen zweiteilige Dieseltriebzüge vom Typ Itino von Bombardier Transportation . Wegen der Bahnsteiglänge von einheitlich 120 Metern können maximal drei Einheiten zusammengekuppelt fahren. Allerdings reichen die 22 Fahrzeuge nicht aus, um auf allen Verbindungen genügend Platz zu bieten. So kommt es vor allem im Berufsverkehr zu Engpässen, unter anderem, weil der Fahrgastzuwachs durch die neuen Direktverbindungen wohl zu niedrig veranschlagt wurde.

Leider ist der RMV nicht bereit Fehler zuzugeben, so wird es wohl bis auf weiteres eng in den Zügen zugehen. Dabei wäre der neue Fahrplan auch von den bisherigen Zügen (218 und 628) zu halten, zu einer Renaissance wird es jedoch wohl nicht kommen. Der RMV nimmt lieber in Kauf, daß viele im Berufsverkehr auf den privaten PKW zurückgreifen, auch an ein Fahrradverbot im Berufsverkehr wird gedacht, in den "alten" DB-Zügen war die Fahrradmitnahme eine Selbstverständlichkeit.

Fahrzeiten

Für die 56 km lange Strecke zwischen Darmstadt und Erbach benötigten die Personzüge im Jahre 1871 2 Stunden Fahrzeit, 1982 1 Stunde und 17 Minuten und im Jahr 2005 1 Stunde und 10 Minuten, was einer Reisegeschwindigkeit von 48 km/h entspricht. Seit Ende 2005 sind Direktfahrten von der Odenwaldbahn über die neue Gleisverbindung in Darmstadt Nord nach Frankfurt möglich, die Fahrzeit von Erbach nach Frankfurt über Darmstadt beträgt jetzt "nur noch" 88 Minuten.

Literatur

  • Festschrift: 100 Jahre Odenwald-Eisenbahn 1882- 1982, herausgegeben von der Interessengemeinschaft Odenwald (IGO) im Jahr 1982, verantwortlich Heinrich Klein und Willi Weckbach, gedruckt bei Druckerei Lokay, Reinheim
  • Utz von Wagner: Die Odenwaldbahn. EK-Verlag 2005, ISBN 3-88255-354-5

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