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Letzte Änderung für Artikel Bahnhof Frankfurt-Höchst: 19.02.2006 23:55

Bahnhof Frankfurt-Höchst

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Koordinaten: 50° 06' 09" N, 08° 32' 33" O

Frankfurt-Höchst besitzt den mit zwölf Bahnsteiggleisen zweitgrößten Bahnhof der Mainmetropole. Seine heutige Bedeutung liegt vor allem im S-Bahn-, Vorort- und Regionalverkehr. Er ist der wichtigste ÖPNV -Knoten im Westen Frankfurts.

Geschichte

Der erste Höchster Bahnhof entstand mit dem Bau einer der ersten Eisenbahnen in Deutschland. Am 26. September 1839 , nur vier Jahre nach der Strecke von Nürnberg nach Fürth, eröffnete der erste Abschnitt der Taunusbahn , der vom Taunusbahnhof in Frankfurt knapp neun Kilometer bis nach Höchst führte. Wie oft in der damaligen Zeit deutscher Kleinstaaterei war auch dies eine "internationale" Strecke, verband sie doch die seit einem halben Jahrtausend eigenständige Stadtrepublik Frankfurt mit dem benachbarten Herzogtum Nassau. Im Frühjahr des Folgejahres wurde dann die komplette Strecke der Taunusbahn, über Hattersheim , Flörsheim und Mainz-Kastel bis in die Hauptstadt des Herzogtums, Wiesbaden eröffnet. Der gesamte Streckenverlauf vom heutigen S-Bahnhof Taunusanlage über Höchst bis Wiesbaden ist heute Teil der stark frequentierten S-Bahn-Linie 1 - ein schönes Beispiel für die Stabilität weit zurückliegender infrastruktureller Entscheidungen.

Die zweite nach Höchst führende Bahnstrecke war 1847 die kurze Sodener Bahn - für eine Nebenstrecke ein sehr frühes Eröffnungsdatum. Sie verband den überregional bedeutenden Kurort Bad Soden über Höchst mit dem Rest der Welt. Erst 1877 folgte die weitaus wichtigere Limburger Bahn , die quer durch das damals schon nicht mehr existierende Herzogtum Nassau eine Verbindung zwischen Frankfurt und der Lahntalbahn GießenKoblenz schuf. 1902 eröffnete die Kleinbahnihren Betrieb über Kelkheim nach Königstein, so daß mit der zwischenzeitlich hinzugekommenen zweiten Bahnstrecke nach Frankfurt nun sechs Strecken auf den Höchster Bahnhof zuführten, drei von Osten und drei von Westen.

Seit dem 1. September 1905 kam noch die "Bäderkurve" aus Richtung Rödelheim hinzu, die zunächst nur von Güterzügen, ab 1908 auch von Personenzügen befahren wurde, darunter auch ein Schnellzug Berlin - Wiesbaden über Bad Nauheim und Bad Homburg. Der Bahnhof der zunächst noch selbständigen Stadt Höchst wurde zu einem echten Verkehrsknotenpunkt.

Bedeutung

Der Bahnhof Höchst ist heute noch ein Knoten des städtischen Schienenverkehrs im Frankfurter Westen. Dennoch hat er in seiner Bedeutung für den regionalen Verkehr stark eingebüßt. Außer den S-Bahnen und den Vorortzügen der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn (FKE) halten in Höchst nur noch zwei Regionalexpress -Linien. Früher war Höchst auch Haltepunkt für den Fernverkehr, vor allem von D-Zügen . Mit der Eröffnung des ersten Flughafenbahnhofs 1972 begann die Verlagerung des Schienenfernverkehrs von der Taunusbahn nördlich des Mains auf die südmainische Strecke über Sportfeld, Flughafen , Rüsselsheim und Mainz.

Zustand

Der Höchster Bahnhof würde mit seinen zwölf Bahnsteiggleisen in seiner Dimension für die Erschließung einer Großstadt ausreichen. In Wirklichkeit bietet er ein recht trauriges Bild. Nur acht Gleise werden regelmäßig genutzt, ein Bahnsteig ist komplett stillgelegt. Die an sich repräsentative, vom Jugendstil beeinflußte Empfangshalle von 1914 wirkt verkommen. Immerhin gibt es hier eine Buchhandlung und ein Reisezentrum der Deutschen Bahn . Besonders unansehnlich wirkt der Fußgängertunnel mit den Aufgängen zu den Bahnsteigen. Im gesamten Bahnhof gibt es keine einzige Rolltreppe und keinen Fahrstuhl . Am nördlichen Ende des Bahnhofstunnels befindet sich ein Parkplatz. Die Toiletten im Bahnhof wurden 1993 wegen wiederholter Vandalismusschäden geschlossen und sind seitdem nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Die dringend notwendige Renovierung des Bahnhofs wurde von der Bahn schon mehrfach verschoben.

Abgesehen vom nahegelegenen "Bildungs- und Kulturzentrum" (Friedrich-Dessauer-Gymnasium und Volkshochschule ), dessen Schüler von der guten Verkehrsanbindung profitieren, ist die Gegend nördlich des Bahnhofs ein Wohngebiet.

Der Hauptzugang zum Bahnhof liegt an der Südseite. Ein Bahnhofsvorplatz ist als solcher nicht zu erkennen. Große Bäume und unansehnliches Buschwerk trennen das Hauptportal vom Straßenraum ab. Westlich des Empfangsgebäudes befindet sich ein Busbahnhof . Östlich des Haupteingangs liegt, zwischen Dalbergstraße und Bahndamm, zur Königsteiner Straße hin führend, ein kleiner Park namens Bruno-Asch-Anlage, eine der wenigen expressionistischen Gartenanlagen Deutschlands.

S-Bahn

Zwei Linien der Frankfurter S-Bahn fahren über Höchst: die Linie S1, von Wiesbaden über die Taunusbahn kommend, kurz vor dem Hauptbahnhof in den Innenstadttunnel einfahrend und in diesem den Main unterfahrend, nimmt sie den in Sachsenhausen nach Osten abzweigenden Tunnel, der nach einem kurzen oberirdischen Abschnitt die Offenbacher Innenstadt unterquert und über die Rodgaubahn weiter bis Ober-Roden führt.

Die Linie S2 beginnt im Taunus, in Niedernhausen auf der Limburger Bahn, wo eine Nebenstrecke nach Wiesbaden abzweigt, folgt der Limburger Bahn über Eppstein und Hofheim und stößt im Bereich des ehemaligen Höchster Güterbahnhofs (S-Bahnhof Farbwerke) auf die Taunusbahn und die S1. Ab dort verläuft sie gemeinsam mit dieser durch den Innenstadttunnel bis Offenbach-Ost, von wo sie nach Dietzenbach weiterfährt und dort endet.

Darüber hinaus verkehren noch Verstärkungszüge, die vom Hauptbahnhof kommend, in Höchst enden. Mit diesen zusammen entsteht auf dem Abschnitt zwischen Höchst und der Stadtmitte in etwa ein Zehn-Minuten-Takt. Die Fahrzeit bis zum Hauptbahnhof beträgt nur zehn (zwei Zwischenhalte) und bis zum Stadtmittelpunkt, der Hauptwache , etwa dreizehn Minuten.

Frankfurt - Königsteiner Eisenbahn

Die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn (FKE) ist ein Tochterunternehmen der Hessischen Landesbahn, die während der Zeit des DB-Monopols die sogenannten "Privatbahnen" in Hessen betrieb. Eine solche ist auch die eingleisige Strecke von Königstein im Taunus über Kelkheim nach Höchst. Ende der 70er Jahre verlor die Landesbahn das Interesse an der FKE und plante, da die DB zu einer Übernahme nicht bereit war, die Stillegung der Strecke. Zumindest die Schließung des Abschnitts zwischen Kelkheim und Königstein war bereits beschlossen, um den direkt oberhalb des Kelkheimer Bahnhofs gelegenen, regelmäßig große Auto-Staus verursachenden, Bahnübergang beseitigen zu können.

Schließlich entschied man sich aber dazu, die Strecke zu modernisieren, neue Fahrzeuge zu beschaffen und die FKE mit ihrer Strecke Königstein - Höchst in den damaligen Frankfurter Verkehrsverbund (FVV) aufzunehmen, was 1987 vollzogen wurde. Während bis dahin die FKE-Züge nur zwischen Königstein und Höchst pendelten und Fahrgäste mit Ziel Frankfurt-Stadtmitte zum Umsteigen auf die S-Bahn gezwungen waren, fahren seitdem wieder Züge direkt bis zum Hauptbahnhof.

Aus der ehemaligen Königsteiner Kleinbahn entstand mittlerweile ein kleines Netz an Vorortbahnen, deren Verknüpfungspunkt mit der S-Bahn der Bahnhof Höchst ist.

Das Konzept war so erfolgreich, daß der FKE in der Folge der Betrieb weiterer Strecken anvertraut wurde, zuerst die lange zuvor von der DB stillgelegte und dann durch den Hochtaunuskreis wiederbelebte und verwirrenderweise ebenfalls als Taunusbahn bezeichneten Strecke von Bad Homburg über Friedrichsdorf bis Brandoberndorf im Hintertaunus.

Sodener Bahn

Vor einigen Jahren wurde darüber hinaus die Strecke der ehemaligen Sodener Bahn aufgrund ihrer geringen Auslastung aus dem S-Bahn-Netz (sie war bis dahin Bestandteil der Linie S3) ausgegliedert und der FKE übertragen. Die Königsteiner und die Sodener Bahn biegen, von Nordwesten und Nordosten kommend, beide erst wenige hundert Meter vor dem Bahnhof in das Gleisvorfeld ein.

Kein seltenes Bild: Ein abgestellter InterCityExpress am Höchster Bahnhof
Kein seltenes Bild: Ein abgestellter InterCityExpress am Höchster Bahnhof

Regionalzüge

Von den einstmals zahlreichen, in Höchst haltenden, Eilzügen und D-Zügen übriggeblieben sind zwei Regionalexpress-Linien: Die Linie RE10 über Wiesbaden nach Koblenz, die Taunusbahn und die rechte Rheinstrecke benutzend, sowie die Linie RE20 entlang der Limburger Bahn über Hofheim und Niedernhausen nach Limburg. Beide Linie beginnen am Hauptbahnhof und bieten, zusätzlich zur S-Bahn, eine vor allem von den Berufspendlern genutzte Alternativverbindung zwischen Höchst und dem Hauptbahnhof.

Planung: Regionaltangente West

Für die Zukunft des Höchster Bahnhofs könnte die geplante Regionalstadtbahn Regionaltangente West (RTW) große Bedeutung erlangen.

Obwohl zwischen Höchst und den Terminals des Flughafens nur fünf Kilometer liegen, gibt es direkte keine Schienenverbindung zwischen den beiden wichtigen Zentren. Die Bahnlinie, die aus der Nordweststadt bzw. Bad Homburg über Eschborn nach Höchst führen soll, würde von dort über den Main zum Flughafen und weiter nach Neu-Isenburg führen. Der Flughafen wäre von Höchst aus in wenigen Minuten Fahrzeit zu erreichen, was für den Standort Höchst ein erheblicher Vorteil wäre.

Im Bereich um den Bahnhof Höchst würde die RTW von Nordosten her über die Sodener Bahn einfahren und in Richtung Süden über eine zu bauende Straßenbahnstrecke im Verlauf der Leunastraße verlassen. Der genaue Streckenverlauf ist noch unklar, auch eine Variante durch den Industriepark Höchst ist im Gespräch.

Planung: Straßenbahn

Die im Eingemeindungsvertrag von 1928 der Stadt Höchst versprochene Anbindung an die Frankfurter Straßenbahn wurde im Jahr 1952 verwirklicht. Allerdings fährt die Straßenbahn nur einen Block weit auf Höchster Gebiet bis zu ihrer Endstation an der Zuckschwerdtstraße. Eine Verlängerung mindestens bis zum Bahnhof ist seitdem in der Diskussion.

Neben einer Führung der Straßenbahn durch die engen Straßen der Höchster Innenstadt wird aufgrund der geringen Auslastung einiger Bahnsteiggleise auch eine Einführung der Straßenbahn in das Gleisfeld des Bahnhofs diskutiert. Konkrete Planungen liegen bisher nicht vor.

Belegung der Gleise und Bahnsteige

  • Bahnsteig Gleis 1/2: S-Bahnen Richtung Stadtmitte, Regionalexpresse von Limburg nach Frankfurt
  • Bahnsteig Gleis 3/4: S-Bahnen Richtung Wiesbaden/Niedernhausen (Gleis 3)
  • Bahnsteig Gleis 5/6: Regionalexpresse von und nach Wiesbaden
  • Bahnsteig Gleis 7/8: stillgelegt
  • Bahnsteig Gleis 10/11: Regionalexpresse nach Limburg (Gleis 10), Sodener Bahn (Gleis 11)
  • Bahnsteig Gleis 12/13: FKE Königstein – Hauptbahnhof

Güterbahnhof, Haltepunkt Farbwerke

Westlich des Personenbahnhofs liegen die weitläufigen Gleisanlagen des ehemaligen Güterbahnhofs. Er war der zentrale Umschlagplatz im Frankfurter Westen und wurde in den 90er Jahren stillgelegt. Im Bereich des Güterbahnhofs entstand seitdem eine Waschanlage für ICE -Züge.

Am südlichen Rand des Güterbahnhofs, nahe dem Tor Nord der damaligen Farbwerke Hoechst AG , wurde 1967 ein Haltepunkt Farbwerke Hoechst errichtet. Seit 1978 ist er Station der S-Bahn-Linien S1 und S2. Er besitzt einen einzelnen Mittelbahnsteig und einen langen Zugangstunnel bis auf das Werksgelände. Der Name wurde trotz Auflösung der Hoechst AG bis heute beibehalten.

Siehe auch

Weblinks

Wikipedia

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