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Letzte Änderung für Artikel Brüder-Grimm-Platz (Kassel): 05.12.2005 09:41

Brüder-Grimm-Platz (Kassel)

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Entwurfszeichnung für das Wilhelmshöher Tor von Heinrich Christoph Jussow, um 1805
Entwurfszeichnung für das Wilhelmshöher Tor von Heinrich Christoph Jussow , um 1805

Der Brüder-Grimm-Platz befindet sich in Kassel (Nordhessen, Deutschland ).

Der Platz galt lange als eine der ersten Adressen in Kassel, hier lebte emanzipiertes Großbürgertum und der kurhessische Hof Tür an Tür.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Brüder-Grimm-Platz verbindet die zwei städtebaulichen Achsen Wilhelmshöher Allee und Königsstraße am südlichen Ende der Kasseler Innenstadt. Beide Straßen treffen hier in einem stumpfen Winkel aufeinander. Während die Wilhelmshöher Allee das Stadtgebiet in gerader Linie und in Richtung Westen mit dem Bergpark Wilhelmshöhe verbindet, durchläuft die Königsstraße in ihrer gesamten Länge in Richtung Nordosten durch die Kasseler Innenstadt .

Geschichte

Seit 1776 verläuft die Wilhelmshöher Allee auf ihrer gesamten Länge gerade, und nicht mehr durch das heutige Königstor. Im selben Jahr wurde außerhalb der Zollmauer am Weißensteiner Tor der damals kreisrunde Weißensteiner Platz angelegt, an jener Stelle wo die Allee auf die damalige Stadtgrenze traf. 1799 wurde von Simon Louis du Ry das erste Haus (s. Nr. 5) errichtet.

1805 erteilte Kurfürst Wilhelm I. seinem Oberbaudirektor Heinrich Christoph Jussow den Auftrag, eine repräsentative geschlossene Randbebauung zu planen. Im selben Jahr begannen die Arbeiten für eine sechseckige Randbebauung mit den beiden Seitenflügeln des Wilhelmshöher Tores. Durch die Absetzung des Kurfürsts und Errichtung des Königreichs Westphalen stagnierten die Bauarbeiten 1806 für kurze Zeit. Bis auf das Wilhelmshöher Tor wurden die Arbeiten auch in französischer Zeit fortgeführt, aber bis heute ist nie eine geschlossene Randbebauung entstanden.

Der Brüder-Grimm-Platz wechselte häufiger seinen Namen. Hieß er Anfangs noch Weißensteiner Platz, nach dem Vorgängerbau des heutigen Schlosses Wilhelmshöhe, wurde er nach dem Schlossneubau in Wilhelmshöher Platz umgetauft. Zur Gründerzeit findet man auch die Bezeichnung Rondel-Platz. Im Dritten Reich trug er den Namen Adolf-Hitler-Platz. Erst seit dem 2. Weltkrieg heißt die Anlage Brüder-Grimm-Platz, weil die Brüder Grimm zeitweilig hier ihre Wohnung hatten.

Bebauung

Kopp'sche Haus

Landesmuseum Kassel, rechts Torwach (6)
Landesmuseum Kassel, rechts Torwach (6)

Das 1799 von S. L. du Ry erbaute Kopp'sche Haus (Nr. 5) bildete bis zu seinem Abbruch 1910 das optische Ende der Königsstraße. Von 1805 bis '09 war es im Besitz von Carl Jordis , dem Schwager von Clemens Brentano . In jener Zeit war es ein wichtiger Treffpunkt der deutschen Romantik , so wurde hier z. B. die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn vollendet. Später gelangte es in fürstlichen Besitz und diente verschiedenen Mitgliedern der Familie als Stadthaus. 1910 musste das Gebäude dem Neubau des Landesmuseums weichen. Einzig der Fürstengarten hinter dem Anwesen erinnert noch heute an das Kopp'sche Haus.

Wilhelmshöher Tor

Die Toranlage sollte als Auftakt der Wilhelmshöer Allee dienen, es sollte an die Erlangung der Kurwürde erinnern. Drei Entwürfe von Jussow sind überliefert, zwei römische Triumphbögen und ein griechisches Tor in Anlehnung an das Brandenburger Tor in Berlin. Lediglich die zwei Torhäuser (Nr. 1 und 6) konnten vor dem Einmarsch der Franzosen vollendet werden. Nach der Rückkehr des Kurfürsten 1813 wurden die Bauarbeiten nicht wieder aufgenommen. Im nördlichen Torhaus (Nr. 1) lebten von 1814 bis 1822 die Brüder Grimm.

Heute gehört das südliche Torhaus zum Landesmuseum und das nördliche zum Verwaltungsgerichtshof .

Arnoldsche Tapetenfabrik

Das klassizistische Haus Nr. 4 wurde in westphälischer Zeit gebaut. Damals lebten hier unter anderem der Bischof von Hildesheim und der Fürstbischof von Corvey, die in Kassel Almoseniere waren. Später wurde hier die erste Tapetenfabrik eingerichtet und unter dem Dach des damaligen Besitzers traf sich Kassels kulturelle Elite. Gäste und Schützlinge der Familie Arnold waren u. a. Karl Friedrich Schinkel , Robert Wilhelm Bunsen (er soll hier die Gasmaske erfunden haben), Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt und Adolph Menzel . Das Gebäude ist heute in Privatbesitz.

Fürstenhaus

Das so genannte Fürstenhaus entsprach in etwa in der baulichen Ausführung der Arnoldschen Tapetenfabrik. Es lag ihr gegenüber (Nr. 2 und 3) und wurde zeitgleich mit der späteren Tapetenfabrik errichtet. Anfangs diente es als westphälische Amortisationskasse und ging dann in fürstlichen Besitz über. Bevor es nach dem Ende des Kurfürstentums zum Sitz des Oberpräsidenten wurde, lebten hier verschieden hochrangige Familienmitglieder des Hauses Hessen.

Im Krieg brannte es aus und wurde durch den Neubau des Verwaltungsgerichtshofs ersetzt, der in seiner Ausführung von Größe und Proportion dem Vorgängerbau entspricht.

Wimmelstift

1898 wurde in der Mitte des Platzes ein Denkmal enthüllt, dass an die Reichsgründung von 1871 erinnerte. Der 13 m hohe Sandsteinobelisk mit einer Figurengruppe von Karl Begas wurde von den Kasseler Industriellen Heinrich und Johannes Wimmel gestiftet. 1965 wurde das Denkmal in den Fürstengarten hinter das Landesmuseum versetzt. Heute steht auf dem Platz eine moderne Bronzeplastik der Brüder Grimm.

Weblinks

Wikipedia

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