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Letzte Änderung für Artikel Charlotte Buff: 23.01.2006 12:44

Charlotte Buff

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Charlotte Buff
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Charlotte Sophie Henriette Buff (* 11. Januar 1753 in Wetzlar; † 16. Januar 1828 in Hannover), war das Vorbild der Lotte in Johann Wolfgang von Goethes " Die Leiden des jungen Werthers ".

Sie war das zweite von sechzehn Kindern des Wetzlarer Amtmanns Heinrich Adam Buff . 1768 verlobte sie sich mit dem hannoverschen Legationssekretär Johann Christian Kestner , seinerzeit am Reichskammergericht in Wetzlar tätig. Goethe lernte "Lotte" auf einem Tanzfest kennen: Am 9. Juni 1772 veranstaltete Goethes Wetzlarer Großtante Lange einen Ball in Volpertshausen, einem Dorf bei Wetzlar, vermutlich wegen des Geburtstages von Karoline Buff, der älteren Schwester von Charlotte, und der bevorstehenden Verlobung Karolines mit dem Sohn von Frau Lange, Dr. jur. Christian Dietz. Zu diesem Ball sollte Goethe Charlotte Buff abholen. Er umwarb zu der Zeit eigentlich die 17jährige Johannette Lange. Doch sobald Goethe Charlotte kennengelernt hatte, war Johannette vergessen. Lotte bezauberte ihn sowohl durch ihre äußerliche Erscheinung als auch durch ihre offene Art. Wie im Werther beschrieben, tanzte er den ganzen Abend mit ihr, und wie Lotte die Festgesellschaft während des Gewitters mit einem Spiel ablenkte, imponierte ihm sehr.

Nicht, wie im Werther geschildert, am Tag des Balls, sondern erst am Tag darauf, fand die "reizende Szene" im Hause Buff in Wetzlar statt, die Goethe so begeisterte. Als Goethe wieder auf den Deutschordenshof kam, war Lotte gerade dabei, ihren Geschwistern das Brot zu schneiden. Diesen Anblick verewigte F. Raab in einem Gemälde nach einem Kupferstich von Wilhelm von Kaulbach , das im Lottehaus in Wetzlar zu sehen ist. Goethe schildert das Erlebnis im Werther mit den Worten:

Welch eine Wonne das für meine Seele ist, sie in dem Kreise der lieben, muntern Kinder, ihrer acht Geschwister, zu sehen! (Werther).

Seit dem frühen Tod der Mutter ein Jahr zuvor führte Lotte den väterlichen Haushalt mit Heiterkeit und Temperament und versorgte ihre neun jüngeren Geschwister. Sie war die zweitälteste Tochter und besser für dieses verantwortungsvolle Amt geeignet als ihre ältere Schwester Karoline. Auch mit den Geschwistern Lottes verstand Goethe sich bald sehr gut. Selbst zu Kestner, dem Verlobten Charlottes, hatte er nach dessen Rückkehr ein sehr gutes Verhältnis, er behauptet im Werther sogar, dass er Albert nach Lotten das Liebste auf der Welt gewesen sei. Dennoch belastete Goethe die Aussichtslosigkeit einer Beziehung zu Lotte so sehr, dass er Wetzlar wieder verließ. Unfähig, Zuneigung und Eifersucht zu zügeln, verließ Goethe nach einem brieflichen Abschied von beiden Wetzlar und verarbeitete die Trennung literarisch im 1774 erschienenen Briefroman Werther.

Charlotte heiratete Kestner 1773 und hatte weiter brieflichen Kontakt mit Goethe, der ihren Söhnen (u.a. August Kestner ) behilflich war. Charlotte Buff lebt literarisch außerdem in Thomas Manns 1939 erschienenen Roman Lotte in Weimar fort, der die Begegnung der beiden im September und Oktober 1816 beschreibt. Ihr Grab befindet sich auf dem Gartenfriedhof in Hannover. Das klassizistische Grabdenkmal stammt vom Ehemann ihrer Enkelin, dem hannoverschen Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves .

Literatur

  • Heinrich Gloël: Goethes Wetzlarer Zeit. Bilder aus der Reichskammergerichts- und Wertherstadt, Magistrat der Stadt, Wetzlar 1999 <Repr. d. Ausg. Berlin 1911>
  • Thomas Mann : Lotte in Weimar. Roman, Fischer, Frankfurt/M. 1999, (Fischer-Taschenbuch; 9432), ISBN 3-596-29432-0
  • Ruth Rahmeyer: Werthers Lotte. Ein Brief, ein Leben, eine Familie. Die Biographie der Charlotte Kestner, Fackelträger, Hannover 1994, ISBN 3-7716-1575-5 (Taschenbuchausgabe siehe nächster Titel)
  • Ruth Rahmeyer: Werthers Lotte, Goethes Liebe für einen Sommer Insel-Verlag, Frankfurt/M. 1999, ISBN 3-458-33972-8
  • Siegfried Rösch: Ahnenliste für Charlotten Kestner, geb. Buff. Zu ihrem 200. Geburtstag am 11. Januar 1953, Selbstverlag, Wetzlar 1954
  • Astrid Seele: Frauen um Goethe, Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-50636-X
  • Ulrike Weiß u.a. (Redaktion): Goethes Lotte. Ein Frauenleben um 1800. Essays zur Ausstellung [in Wetzlar, Weimar und Hannover 2003], Historisches Museum, Hannover 2003 (= Schriften des Historischen Museums Hannover; 21), ISBN 3-422-06443-5
  • Gero von Wilpert : Goethe-Lexikon. Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-40701-9 , S. 151 f.

Weblinks

Wikipedia

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