Literaturpreis der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf
Der Marburger Literaturpreis (mit vollständigem, aber unhandlichem Namen Literaturpreis der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf) ist ein seit 1980 im zweijährlichen Turnus vergebener Förderpreis für noch jüngere deutschsprachige Autorinnen und Autoren. Ausrichter ist jeweils abwechselnd die Stadt oder der Landkreis. Der Hauptpreis ist mit 7.500 € dotiert, der neugeschaffene Regio-Preis mit 2.500 €.
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Verfahren des Wettbewerbs
Das Verfahren des Wettbewerbs ist im Laufe der Jahre mehrmals überarbeitet worden, zuletzt 2003. Nachdem 2002 eine von der Jury nur mehr schwer zu bewältigende Anzahl von 662 Bewerbungen, das entspricht etwa 28 Postkisten, eingegangen war, wurden vom Beirat des Literaturpreises deutliche Änderungen beschlossen.
Themen oder literarische Sparten sind nicht vorgegeben, allerdings sind keine Dramen, Hörspiele oder Sachliteratur zur Bewerbung zugelassen. Vorgelegt werden muss ein literarisches Werk, das in einem Verlag (nicht Eigenverlag ) in den beiden der Verleihung vorhergehenden Jahren veröffentlicht wurde. Es gilt eine Altersbegrenzung für Bewerber: bis zu 40 Jahre Leben dürfen sie mitbringen, um sich bewerben zu dürfen. Generell wird die Teilnahme an der Endausscheidung erwartet. Unkosten sowie ein Honorar werden erstattet.
Für den 2004/05 erstmals zusätzlich vergebenen Regio-Preis kommen nur Autorinnen und Autoren in Frage, die ihren Wohnsitz in den 5 Landkreisen des Regierungsbezirks Mittelhessen haben, also aus Marburg-Biedenkopf, Gießen, Lahn-Dill, Vogelsberg oder Limburg-Weillburg kommen.
Eine dreiköpfige Jury aus Fachleuten wählt aus den Einsendungen, diesesmal waren es 64, eine Endauswahl von sieben Endrundenteilnehmern aus. Diese werden eingeladen, am entscheidenden Wochenende, also 2005 am 5. und 6. Februar, vor dem Fest-Publikum aus ihrem aktuellen Werk vorzutragen. Für die Lesung und anschließende Diskussion mit der Jury und dem Saalpublikum stehen jeweils 45 Minuten zur Verfügung.
Im Vorfeld wurde im Wintersemester 2004/05 in Kooperation an der Philipps-Universität ein für alle Bürger offenes, wöchentlich tagendes Projekt seminar zu allen vorgelegten Büchern und ihren Autoren veranstaltet. Zusätzlich bot der örtliche Philosophie-Verein " Marburger Forum " Rezensionen zu den Werken der Endrunde in Online-Veröffentlichungen auf seinen Webseiten, also einen überörtlich zugänglichen Diskussionsraum. Sogenannter "Medienpartner" des Marburger Literaturpreises ist der HR mit dem 2. Hörfunkprogramm (www.hr2.de). Die Hörfunksendung der Aufzeichnung wird am 9. März ab 19h05 stattfinden.
Krönender Abschluss wird die am Sonntagnachmittag ab 16 Uhr im Historischen Rathaussaal stattfindende Disputation , Preisübergabe und Jurybegründung sein. In der ersten halben Stunde überreicht der Bürgermeister den Regio-Preis, darauf folgt die " Laudatio " der Jury und Präsentation des Hauptpreises. Vorgesehen ist jeweils eine kurze Lesung der Ausgezeichneten.
Endauswahl des Hauptpreises 2004 (alphabet.)
- Mirko Bonné ( Hibiskus Code, Dumont)
- Zoran Drvenkar (Du bist zu schnell, Klett-Cotta)
- Marcus Jensen (Oberland, Frankfurter Verlagsanstalt).
- André Kubiczek (Die Guten und die Bösen, Rowohlt Berlin)
- Annette Pehnt (Insel 34, Piper)
- Antje Rávic Strubel ( Tupolew 134, C.H. Beck)
- Maike Wetzel (Lange Tage, S. Fischer).
Jurymitglieder 2004 (alphabet.)
- Maike Albath, Dr., Publizistin , Berlin
- Urte Helduser, Dr., Literaturwissenschaftlerin , Marburg
- Juli Zeh , Schriftstellerin , Leipzig
Bisherige Preisträger
- 2005
- Antje Rávic Strubel (Berlin) (Roman Tupolew 134) Hauptpreisträgerin 7.500 €
- Jan Kuhl (Gießen) (Kinderbuch König Fittipaldi und das Zauberkissen) Regiopreis 2.500 €
- 2002
- Thomas Lang (München) (Roman Than) - Hauptpreisträger 10.000 €
- Markus Orths (Karlsruhe) (Roman Corpus) - Förderpreis 5.000 €
- 2000
- Sibylle Berg (Zürich) (Roman Amerika)
- Kathrin Groß-Striffler (Isling) (Erzählband Unterholz) - beide Hauptpreisträgerinnen je 13.000 DM
- Tobias Grüterich (Dresden) (Löss. Aphorismen ) Förderpreis 4.000 DM
- 1998
- Dorothea Dieckmann (Hamburg) (die schwere und die leichte Liebe)
- Matthias Altenburg (Frankfurt/M) (Landschaft mit Wölfen) - Hauptpreisträger je 15.000,00 DM
- 1996
- Anne Duden (Berlin)
- Ilja Trojanow (München) - beide Hauptpreisträger je 12.500,00 DM
- Hans Wolf (Baden-Baden) - Ãœbersetzerpreis : 10.000,00 DM
- 1994
- Robert Menasse (Wien)
- Reinhard Jirgl (Berlin) - beide Hauptpreisträger je 12.500,00 DM
- Ilse und Günter Ohnemus (München) - Übersetzerpreis: 10.000,00 DM
- 1992
- Durs Grünbein (Berlin) - Hauptpreisträger
- Robert Schindel (Wien) - Förderpreis
- Eckhard Thiele (Berlin) - Ãœbersetzerpreis
- 1990
- Helga M. Novak (Berlin) - Hauptpreisträgerin
- Josef Guggenmos (Irsee) - Förderpreis
- Jürgen K. Hultenreich (Berlin) - Förderpreis
- Lutz Rathenow (Berlin) - Förderpreis
- 1988
- James Krüss - Hauptpreisträger
- Margit Irgang (München) - Förderpreis
- Ror Wolf (Wiesbaden) - Förderpreis
- Johanna u. Günter Braun (Magdeburg) - Förderpreis
- 1986
- Hans Joachim Schädlich (Berlin) - Hauptpreisträger
- Dante Andrea Franzetti (Schweiz) - Förderpreis
- Christa Moog (Berlin) - Förderpreis
- Ernest Wichner (Berlin) - Förderpreis
- 1984
- Erich Loest (Osnabrück) - Hauptpreisträger
- Bettina Blumenberg (München) - Förderpreis
- Klaus Hensel (Frankfurt/M) - Förderpreis
- Josef Zoderer (Terenten/Südtirol) - Förderpreis
- 1982
- Ludwig Harig (15.000 DM)
- Hans Georg Bulla (7.500 DM)
- Jürgen Fuchs (7.500 DM)
- Tecer Kiral (7.500 DM)
- 1980
- Harald Kaas (München) - Hauptpreis 12.000 DM
- Oskar Pastior (Berlin)
- Gert Jonke
- Elfriede Czurda
- Rosemarie Schering - Förderpreise je 6.000 DM
siehe auch: Literaturpreise - Marburg - Marburg-Biedenkopf
Weblinks
- Marburg aktuell: Literaturpreis 2004/2005 allg.
- Jury nominierte am 30. August 2004 siebenköpfige Endauswahl
- "Kulturpartner" HR2
- Infrastruktur Marburgs im Feld Kultur/Literatur
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