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Letzte Änderung für Artikel Herzhausen (Dautphetal): 05.02.2006 22:08

Herzhausen (Dautphetal)

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Allgemeine Daten

Herzhausen ist ein ca. 625 Seelen zählendes Dorf im Hinterland im Landkreis Marburg-Biedenkopf . Es liegt in der Region Lahn-Dill-Bergland in Mittelhessen, ca. 20 km westlich von Marburg und 10 km östlich von Biedenkopf in der Gemeinde Dautphetal, direkt an der B 453. Herzhausen eignet sich wegen der Landschaft und des Waldes, der Herzhausen umgibt, zur Naherholung.

Geschichte

Die Entstehungsgeschichte Herzhausens (aus der Festschrift zu 75 Jubiläum der Feuerwehr Herzhausen)

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Herzhausen wird auf den 8. Januar 1333 datiert. Hier verkauft der Gilbs von Weitershausen an die Witwe des Wetzlarer Schöffen Gerbrecht Heynemann u.a. aus Hertzhusin 33 Schilling, 6 Gänse, 6 Hühner und 3 Fastnachtshühner. 1341 verkaufen die v. Weitershausen eine Gülte aus Güterbesitz an den Marburger Bürger Wiprecht v. Biedenkopf Außerdem erhalten im 16. Jh. der Deutsche Orden zu Marburg, die v. Breidenbach gen. Breidenstein, der Hofmeister Johann v. Linsingen, die Rode sowie die Universität Marburg Einkünfte aus Güterbesitz.

Bis zum 15. Jahrhundert wechselt der Name zwischen Herrets-, Herits-, Hert-, Hirzhusen, Herzhusin; 1341 Herzhausen am Streichen(Struchen-)berg, 1485 Hirzhusin am Strichenberge. Den Namen erklärt sich W. Sturmfels in seiner Arbeit über Ortsnamen des Kreises Biedenkopf wie folgt: "... wohl aus Heriwartshusen entstanden, also zu den Häusern des Heriwart (Heereswart, Volkshüter)".

Ebenfalls 1333 verkaufen die v. Weitershausen der o.a. Witwe aus Wetzlar Einkünfte aus ihrem Güterbesitz zu Dausenbach, ein in der Gemarkung Herzhausen gelegener und wahrscheinlich im 17. Jahrhundert untergegangener Ort. 1338 wird nochmalig Dusenbach oder Dausenbach erwähnt, wo Graf Heinrich 1. von Nassau-Dillenburg den Zehnten von Dusenbach den Brüdern Widerold und Arnold von Hohenfels zur Hälfte zu Lehen gibt. Die Lage des Ortes Dausenbach beschreibt Ulrich Reuling in seinem ,,Historischen Ortslexikon des Landes Hessen" wie folgt: ,,Hofstelle wird nahe der Kreuzung der Straße Holzhausen-Herzhausen und der B 453 vermutet. Ebenfalls hierfür sprechen die Flurnamen: "Im alten Hof" - "im Hoob" - "Dusenbacher Feld", "Im Kreuzwiesengrund", "Im Fliegenstall", "Im Teich" (Burks Teich). Von diesem Ort leitet u.U. die gleichnamige ritterliche Familie ab, die schon frühzeitig erloschen ist, ihren Namen her. Sie wird erstmalig am 9. September 1370 erwähnt, als Arnold von Dusenbach zusammen mit Gumbracht von Hohenfeis und Craft von Hohenfels gen. von Lixfeld bekennt, dass er des Landgrafen getreuer Huldmann sein will.

Das größtenteils aus mündlichen Überlieferungen resultierende Wissen bezüglich einer in der Gemarkung Herzhausen liegenden Burg, wird schriftlich nur durch einen Vermerk im Salbuch des Jahres 1588 belegt, der besagt: ."Bei dem Dorf Herzhausen lag die Altenburg." Dass dies so gewesen sein könnte, verstärkt noch heute der gebräuchliche Wegenamen "Rerrerweg" (Ritterweg) oder Hartmannsburg. Interessant ist auch die Tatsache, dass im hiesigen Dialekt nicht wie nach der hochdeutschen Mundart vom Dusenberg, sondern vom "Douseburg" gesprochen wird.

Die Mitglieder der ritterlichen Familie werden im 15. Jahrhundert mehrmals genannt:

Hennes von Dausenbach (gestorben 1421),

Anna, Else, Gretha (Töchter des Hennes),

Arnold, Henne, Gernand (Söhne des Hennes).

Über Gernand von Dausenbach (Thusenbach, Dusenbach) erfahren wir Einzelheiten. Er siegelte 1451 mit folgendem Wappen: Im Schild und auf dem Helm ein nach rechts gewendeter Hahn. In das Gemeindewappen von Herzhausen sind diese geschichtlichen Hintergründe miteingeflossen, denn dies beinhaltet, wie die am 13. Dezember 1955 vom Hessischen Minister des Innern genehmigte Wappenbeschreibung besagt: "In Silber ein roter Hahnenkopf mit blauem Schnabel, beseitet von zwei roten Herzen".

In der Gemarkung Herzhausen werden neben der Ortschaft Dausenbach weiterhin die Siedlungen Winkshausen und Hohenrod vermutet, die sich, so Huth, nach der Vernichtung ihrer Ortschaften im Dreißigjährigen Krieg, zusammengetan und in Herzhausen angesiedelt haben sollen. Näheres über ortsansässige Bürger, deren damalige Nachnamen heute noch als Hausnamen gebräuchlich sind, erfahren wir aus einem aus 1577 vorliegenden und unten übertragenen Musterungsregister. Diese Gehöfte siedelten um die aus dem 17. Jahrhundert stammende, 1966 abgerissene, und in der Horchstraße stehende Kapelle des Ortes.

Musterungsregister aus dem Jahre 1577

NAME WAFFEN HAUSNAME (HEUTE)
Wege. Hen

Jakob Rupert
Chuntz Ludwigs
Jakob Wagner
Jorg bey der Kirche
Gerlach Redder
Leysen Hermann
Jörg Leinweber
Jakob Dam
Peter Busster
Martin Fuchs
Henchen Leinweber

Rüstung/Spieß

Rüstung/Spieß
Rüstung/Spieß
Büchse
Kurzwaffe
Büchse
Büchse
Kurzwaffe
Büchse
Spieß
Kurzwaffe
Büchse

nicht bekannt

Reibe
Känz
Wasch
nicht bekannt
Rerrisch
Laise
nicht bekannt
nicht bekannt
nicht bekannt
nicht bekannt
nicht bekannt

Ebenfalls auf einen Zusammenhang zwischen ehemaligen Namen und heute noch gebräuchlichen Hausnamen weisen Aufstellungen bezüglich der Knechtshaferabgabe aus dem Jahre 1577 bzw. 1600 hin, wo u.a. Mertens Hen (Merje), Jorge Schneider (Schnairisch), Gretten Jakob (Griere) und Ludwig Scheffer (Schäfersch) genannt sind.

Die Einwohnerzahl des Ortes ist seit den erstmaligen Aufzeichnungen aus dem Jahre 1577 (ca. 60 Einwohner) kontinuierlich angestiegen und befindet sich derzeit auf einem Stand von 625 Einwohnern.

Wikipedia

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