Ernst Ludwig v. Hessen 1905

Ernst Ludwig (* 25. November 1868 in Darmstadt; † 9. Oktober 1937 in Schloss Wolfsgarten bei Langen, Hessen) war von 1892 bis 1918 Großherzog von Hessen und bei Rhein.

Er stammte aus der jüngsten Linie der Dynastie Brabant , sprich dem Haus Hessen und war letzter Großherzog von Hessen-Darmstadt . Seine Eltern waren Großherzog Ludwig IV. und dessen Frau Alice, Prinzessin von Großbritannien und Irland . Seine Großmutter mütterlicherseits war Königin Victoria .

1894 heiratete Ernst Ludwig seine Cousine Victoria Melita von Edinburg , die Tochter seines Onkels, des Herzogs Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha . Seine Schwester Alexandra von Hessen-Darmstadt, die auf seiner Hochzeit in Coburg den späteren russischen Zaren Nikolaus II. kennenlernte, heiratete diesen im selben Jahr. 1896 schloss er mit Preußen eine Eisenbahngemeinschaft. Aufgrund einer zerrütteten Ehe ließ sich Victoria Melita, mit der er eine gemeinsame Tochter Elisabeth hatte, 1901 von ihm scheiden. Angeblich soll Ernst Ludwig außereheliche Verhältnisse mit Frauen und Männern geführt haben.

1905 heiratete er Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich. Aus dieser Ehe gingen der 1906 geborene Erbgroßherzog Georg Donatus sowie dessen Bruder Ludwig (1908) hervor.

Nach der Novemberrevolution 1918 weigerte er sich abzudanken, verlor trotzdem Amt und Titel. Hessen-Darmstadt wurde zum Volksstaat erklärt.

Mit dem Ziel "Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst" gründete Ernst Ludwig 1899 die Darmstädter Künstlerkolonie und förderte als Mäzen unter anderem die namhaften Künstler Peter Behrens , Hans Christiansen , Ludwig Habich , Bernhard Hoetger , Albin Müller und Joseph Maria Olbrich . 1901 fand die erste Ausstellung der Künstlerkolonie unter dem Titel Ein Dokument deutscher Kunst in Darmstadt statt. Drei weitere Ausstellungen folgten 1904, 1908 und 1914.

Nach ihm benannte sich auch das sich in Bad Nauheim befindende Gymnasium "Ernst-Ludwig-Schule".

Literatur

• Manfred Knodt: Ernst Ludwig: Grossherzog von Hessen und bei Rhein. Sein Leben und seine Zeit. 3. Auflage. Schlapp, Darmstadt 1997, ISBN 3-87704-006-3
• Manfred Knodt: Die Regenten von Hessen-Darmstadt. 3. Auflage. Schlapp, Darmstadt 1989, ISBN 3-87704-004-7