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Letzte Änderung für Artikel Antsanvia: 20.12.2005 17:45

Antsanvia

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Die Antsanvia ist eine Altstraße , die als Höhenweg entlang der Wasserscheiden auf den Anhöhen, ohne die Ortschaften zu durchqueren, vom Mainz nach Eisenach in Thüringen führte. Der Name leitet sich vom lateinischen antiana via - alte Straße her.

Wie alle Altstraßen trug die Antsanvia in ihrem Verlauf verschiedene Namen. Zwischen Bergen bis Ostheim (gehört heute zu Nidderau) wurde sie als Hohe Straße bezeichnet. Im Büdinger Wald ist sie mit dem Name Reffenstrasse überliefert. Der Name stammt vermutlich vom der ersten Anhöhe Großer Reffenkopf (298 m ü. NN ) über dessen Hänge sich die Straße weiter in den Büdinger Wald ziehen. Danach sind die Namen Alte Straße, Kärrnersweg (der Name leitet sich vom Begriff Karren ab) und Fuldaer Straße verzeichnet. Erst ab Fulda bzw. Hünfeld bis Eisenach ist der Name Antsanvia überliefert.

Diese Namen sind zum Teil noch heute in den offiziellen topografischen Landkarten des Landesvermessungsamtes verzeichnet, so dass sich der Verlauf gut nachzuvollziehen lässt. Dabei ist zu beachten, dass die heute so bezeichneten Feld und Waldwege nicht mehr immer der alten Trasse folgen. Die Wege haben sich zum Beispiel durch Flurbereinigung und den Erfordernissen der Landmaschinen in ihrem Verlauf verändert.

Verlauf

Bei Mainz beginnend, führte die Strasse parallel zum Main bis Höchst (alte Elisabethenstrasse), über die Nidda bei Nied (Rödelheimer Strasse heute Oeserstrasse), am Rebstock vorbei durch den Biegwald (Biegweg), dann nördlich an Bockenheim vorbei, über die Ginnheimer Höhe (Diebsgrundweg) und über den Dornbusch (Marbachweg) und Lohrberg bis Bergen. Von hier aus hielt sich der Weg (Hohe Strasse) auf dem Höhenrücken zwischen der Nidder und der Kinzig. Sie ging von Bergen zwischen Kilianstädten und Roßdorf über Ostheim (gehört heute zu Nidderau) bis nach Marköbel (Ortsteil von Hammersbach), wo die Straße durch das damals dort angesiedelte römische Kastell und den Limes aus dem ehemals römisch kontrollierten Gebiet heraus führte. Über die Anhöhen zwischen Langen-Bergheim und Altwiedermus verlief der Weg weiter über Diebach am Haag und Herrnhaag. Von hier aus verlief sie Straße (Reffenweg) zwischen Lorbach und Vonhausen über den Großen Reffenkopf, durch den Büdinger Wald. Aus dem Wald kommend, ging der Weg weiter zwischen Rinderbügen und Waldensberg, vorbei an Leisenwald und Hitzkirchen und zwischen Ober- und Unterreichenbach bis nach Radmühl, wo die Salz überschritten wurde, hier querte sie den Ortesweg. Zwischen Salz und Freiensteinau , Reichlos und zwischen Hauswurz und Brandlos hindurch führte die Strecke (Alte Straß) weiter nördlich an Giesel vorbei zur Fulda bei Kämmerzell, wo der Fluss über eine Furt überquert wurde. Die Antsanvia traf dann bei Hünfeld auf die Kinzigtalstraße . Seit 872 bei Fulda die lange Brücke über die Fulda gebaut wurde (etwas nördlich der Mündung der Giesel), wude der Weg nödlich an Giesel und zwischen Sickels und Hamerz hindurch an die Fulda bedeutender. An der Brücke über den Fluss traf die Kinzigtalstraße ebenfalls auf die Antsanvia.

Von Hünfeld aus lief die Antsanvia dann weiter durch die Kuppenrhön nach Vacha, wo sie die Werra überquerte. Von dort führte die Straße weiter bis nach Eisenach.

Geschichte

Die Straße wurde erstmalig anlässlich der Karlmann -Schenkung (überliefert in der Chartula St. Bonifatii) an das Kloster Fulda 747 das erste Mal erwähnt, wo sie zur Grenzbeschreibung diente. Eine weitere Erwähnung fand der Weg in der Vita Sturmi (um 810 ). In einer Passage ist beschrieben, wie Sturmius nach dem Ort für das Kloster suchte und dabei die Fulda von Hersfeld kommend hinauf wanderte. Dabei kreuzte er die Antsanvia, die bei Kämmerzell die Fulda überquerte. Dieser Weg wurde vermutlich aber schon seit der frühen Steinzeit genutzt. Dies stellten Historiker anhand von Ausgrabungen der alten Siedlungen und Hügelgräbern entlang der alten Streckenführung fest.

Die Antsanvia verlor als Handesstrasse an Bedeutung, als im frühen Mittelalter die Kinzigtalstraße an Bedeutung gewann. Erst in Hünfeld bzw. Fulda traf Kinzigtaltalstraße wieder auf die Antsanvia, wo sie weiter nach Eisenach, Erfurt und Leipzig führte. Dieser Verlauf ist als Via Regia oder Alte Frankfurter-Leipziger Straße bekannt.

Literatur

  • Georg Landau: Beiträge zur Geschichte der alten Heer- und Handelsstraßen in Deutschland, Bärenreiter Verlag, Kassel 1958
  • Jochen Heinke: Unterwegs auf den Straßen unserer Urahnen, Nidderau 2003, ISBN 3-936622-10-8

Wikipedia

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