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Letzte Änderung für Artikel Titanic (Magazin): 12.02.2006 23:48

Titanic (Magazin)

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Titanic-Ausgaben aus den 90er-Jahren
Titanic-Ausgaben aus den 90er-Jahren

Titanic ist ein deutsches Satiremagazin mit redaktionellem Sitz in Frankfurt am Main.

Die Titanic wurde 1979 von ehemaligen Mitarbeitern der Satirezeitschrift Pardon gegründet. Die Gründerväter wie Robert Gernhardt, F.K. Waechter , und Chlodwig Poth waren und sind die Vertreter der Neuen Frankfurter Schule.

Sie erscheint heute monatlich im Titanic-Verlag in Berlin. Chefredakteur war von 2000 bis 2005 Martin Sonneborn und ist seit Oktober 2005 Thomas Gsella . Titanic - das endgültige Satiremagazin gehört mit einer Auflage von rund 88.000 Exemplaren neben Eulenspiegel zu den größten Satirezeitschriften Deutschlands. Neben Karikaturen ( Greser&Lenz , Kamagurka , Rattelschneck , bis Heft Nr. 8/2004 Bernd Pfarr) sind aktuelle Themen zur Tagespolitik ebenso wie die Rubrik Briefe an die Leser und die Humorkritik ein fester Bestandteil der Zeitschrift, in den Anfangsjahren auch die Rubrik Die sieben peinlichsten Persönlichkeiten.

Inhaltsverzeichnis

Aktionen

Die Titanic wurde auch dafür bekannt, die inhaltlichen und rechtlichen Grenzen von Satire durch spektakuläre Beiträge und Aktionen auszuloten:

  • So erlangte die Zeitschrift 1988 erstmals bundesweite Aufmerksamkeit, als sie den damaligen Chefredakteur Bernd Fritz in die ZDF-Sendung Wetten dass..? einschleuste, der behauptete, die Farbe von Buntstiften allein am Geschmack erkennen zu können und dies dank einer selbst mitgebrachten Augenabdeckung, unter deren Rändern er unbemerkt hindurchgucken konnte, auch schaffte. Noch vor laufenden Kameras wurde der verdutzte Moderator Thomas Gottschalk aufgeklärt.
  • Im Jahre 2000 manipulierten Titanic-Redakteure durch eine Fax-Aktion mit einem offensichtlich dilettantischen Bestechungsversuch die Entscheidung des Weltfußballverbandes über den Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 : Die Enthaltung des neuseeländischen FIFA -Vertreters Charles Dempsey, die den Â»Bestechungsfaxen« zugerechnet wird, führte womöglich dazu, dass Deutschland den Zuschlag erhielt. Es war allerdings wohl weniger die angebotene Kuckucksuhr nebst echtem Schwarzwälder Schinken, die Dempsey dazu bewogen hat, seine Meinung zu ändern. Er selbst begründete seine Enthaltung damit, dass ihm der ständige Druck von allen Seiten am Ende zuviel wurde (»This final fax broke my neck«). Die Bild-Zeitung (Schlagzeile: Â»Böses Spiel um Kaiser Franz«) rief daraufhin ihre Leser auf, ihrer Empörung über eine Telefonnummer der Titanic-Redaktion Ausdruck zu verschaffen, wovon diese reichlich Gebrauch machten. Die Beschimpfungen als Â»Vaterlandsverräter« und Â»Nestbeschmutzer« wurden von Titanic anschließend als Realsatire auf einer CD veröffentlicht. Die Aktion fand ein weltweites Presseecho. Der DFB drohte mit einer Schadensersatzforderung in Höhe von 600 Millionen DM, Sonneborn musste eine Unterlassungserklärung unterschreiben.
  • 2002 wollte eine gewisse Edmunda Zlep dem damaligen baden-württembergischen Wirtschaftsminister Walter Döring in ihrem Testament ihr gesamtes Vermögen in Höhe von mehreren Millionen Euro vermachen. Dahinter steckte die Titanic-Redaktion mit ihrem Mitarbeiter Edmund Pelz. Auch diese Erbschafts-Affäre fand in der Presse großen Widerhall; dass Döring dem Schwindel zunächst aufgesessen war, wurde ihm noch lange während seiner restlichen Amtszeit angelastet.

Durch eine Postkartenaktion mit dem Titel Â»Birne muß Kanzler bleiben« prägte Titanic außerdem den landläufigen Spitznamen des früheren deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl.

Auf eines der erklärten Ziele der Redaktion weist das Impressum hin: Â»Die endgültige Teilung Deutschlands – das ist unser Auftrag.« (Zitat von Chlodwig Poth)

Dies versucht Titanic seit 2004 mit Hilfe der von ihr gegründeten PARTEI zu erreichen. Eben diese Partei nahm auch an der Bundestagswahl 2005 teil.

Rechtsstreitigkeiten

Jedes Heft wird vor der Veröffentlichung von der Rechtsanwältin Gabriele Rittig überprüft. Dennoch zogen zahlreiche Titanic-Scherze Strafanzeigen und Unterlassungsklagen der zumeist prominenten Opfer nach sich. Von 1979 bis 2001 wurden insgesamt 40 Gerichtsverfahren gegen Titanic angestrengt und 28 Ausgaben verboten. Erfolgreich klagten unter anderem Johannes Rau, Friedrich Merz , Benjamin von Stuckrad-Barre , Gerhard Zwerenz , Evelyn Künneke , Hans-Joachim Kulenkampff und Björn Engholm (die von Engholm erstrittene Schadenersatzzahlung in Höhe von 40.000 DM brachte Titanic zusammen mit den mehr als 190.000 DM Anwalts- und Gerichtskosten an den Rand der Insolvenz).

Helmut Markwort scheiterte dagegen vor Gericht gegen Titanic, ebenso wie achtmal die Katholische Kirche : Viermal wegen Verunglimpfung des Papstes , dreimal wegen Religionsbeschimpfung und einmal fühlte sich der Bischof von Fulda, Johannes Dyba, beleidigt.

Der langjährige Mitarbeiter Eckhard Henscheid fasste die Rezeptions -Erfahrungen der Titanic-Redaktion in seinem Buch Erledigte Fälle (Zürich 1991, S. 201) so zusammen:

„Wie ständige Mitarbeiter seit der Gründung des Satire-Journals im Jahr 1979 zur Genüge wissen, rennt da Kritik, Polemik nach rechts fast immer offene Türen ein - solche nach links (oder was immer sich dafür hält) hat dagegen und trotz aller bisherigen didaktischen Übungen der Redaktion mit Blindheit, Unverstand, Vorwürfen bis hin zum Verrats-Verdikt zu rechnen.“

Titelbilder

Einige Titelkollagen sind weit über den Leserkreis der TITANIC hinaus bekannt geworden und zieren heute Poster bzw. Postkarten oder sind sogar in den allgemeinen Sprachschatz eingeflossen. Zu ersteren gehören z. B. das Bild des in einer Badewanne liegenden Björn Engholm oder das in ein Saddam-Hussein-Foto hineinmontierte Gesicht von Helmut Kohl (Mai 1991; Text: "Endlich Ruhe in der Zone: Kohl setzt Giftgas ein"), zu letzteren insbesondere das Foto einer stolz eine halb geschälte Gemüsegurke präsentierenden jungen Frau. (Text: "Zonen-Gaby (17) im Glück (BRD): Meine erste Banane"). [1]

Siehe auch

  • Die PARTEI
  • Stulli, das Pausenbrot

Weblinks

Wikipedia

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