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Letzte Änderung für Artikel Hoechst: 15.01.2006 14:31

Hoechst

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Die Hoechst AG war eines der drei größten Chemie - und Pharmaunternehmen Deutschlands und 1951 als "Farbwerke Hoechst AG, vorm. Meister Lucius & Brüning" in Frankfurt aus kleineren Betrieben und deren Forschungskapazitäten hervorgegangen.

1999 wurde sie mit Rhône-Poulenc zur Holding Aventis fusioniert. Als Zwischen- Holding der Aventis - die dadurch zum weltweit drittgrößten Pharmakonzern wurde - waren Hoechst-Aktien weitere 5 Jahre bis Ende Dezember 2004 an der Börse notiert.

Inhaltsverzeichnis

Firmengeschichte

Kurze Firmengeschichte 1863 bis 1945

1863 gründeten Carl Friedrich Wilhelm Meister , Dr. Eugen Lucius und Ludwig August Müller die Teerfarbenfabrik Meister, Lucius & Co. direkt am Ufer des Mains in der kleinen Stadt Höchst, die heute ein Stadtteil von Frankfurt am Main ist. Nach dem frühen Ausscheiden von Müller übernahm Adolf Brüning dessen Position. Er wird deshalb oft auch als Gründungsmitglied bezeichnet.

Die Fabrik stellte zunächst die in der 2. Hälfte der 19. Jahrhunderts so bezeichneten Teerfarben her. Sie waren im Gegensatz zu den damaligen Konkurrenzprodukten kostengünstig aus den Abfallstoffen der Metallverarbeitung zu gewinnen. 1880 wurden aus dem kleinen Unternehmen die Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning AG , die bald mit der Produktion von synthetischen Arzneimitteln bekannt wurden. Der Name lautete fortan einfach Hoechst. Als internationales Unternehmen verzichtete man auf die Verwendungen von deutschen Umlauten .
Die Firma bemühte sich auch um das Wohl ihrer Mitarbeiter. In Höchst und Zeilsheim entstanden Wohnsiedlungen mit billigen Mieten. 1916 war Hoechst Gründungsmitglied der Interessengemeinschaft Farbenindustrie, aus der 1925 die IG Farben hervor ging.

1945 bis zur Fusion 1999

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die IG Farbenindustrie AG entflochten und die Hoechst AG neugegründet. Längst waren "Life Science"-Produkte wie Pharmazeutika und Düngemittel zur Produktpalette der "Farbwerke" hinzugekommen. Das weltberühmte Logo der neuen Hoechst AG zeigt Turm und Brücke des von Peter Behrens entworfenen Technischen Verwaltungsgebäudes. Zum hundertjährigen Jubiläum beschloss der Vorstand der Hoechst AG unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Karl Winnacker, 1963 den Bau der Jahrhunderthalle. Auch ein Schwimmbad, das so genannte Silobad wurde gebaut.

1962 beschäftigen die Farbwerke Hoechst AG 54.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Jahresumsatz von 3,5 Milliarden DM.

Das Unternehmen hatte mittlerweile international viel Erfolg und expandierte auf den Weltmärkten, doch bald wußte die Unternehmensleitung kaum mehr, wie breit die Palette der produzierten Güter geworden war.

1972 sind 146.300 Mitarbeiter bei Hoechst beschäftigt und erzielen einen Jahresumsatz von 13,6 Milliarden DM.

1990 beschäftigt der Hoechst-Konzern 172.900 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von 44,862 Milliarden DM.

In den 90er Jahren wurde das operative Geschäft der Hoechst AG in zahlreiche kleine sowie drei große Unternehmen (Clariant, Celanese, HMR) überführt. Einige Betriebe auf dem Gelände des Hauptsitzes, dem heutigen Industriepark Höchst, wurden dabei teils an andere Nachfolger der IG Farben wie Bayer , teils auch an Konkurrenten wie Solvay verkauft. Gleichzeitig wurde das weltberühmte Logo in ein einfaches, schwarzes oder blaues Quadrat geändert.

Das endgültige Aus für die Marke Hoechst war 1999 die Fusion mit Rhône-Poulenc zu Aventis. Das fusionierte Unternehmen wurde seinerseits 2004 vom kleineren französischen Unternehmen Sanofi-Synthelabo übernommen. Diese machtpolitische Aktion wurde von der Regierung Frankreichs gegen den Widerstand Deutschlands durchgesetzt (siehe gleichzeitige Verhandlungen mit Siemens für eine andere Fusion). Auf der letzten Aktionärssitzung von Hoechst am 21. Dezember 2004 in Wiesbaden wurden die restlichen 2 Prozent Aktien von Kleinaktionären an Aventis zu je 56,60 € verkauft. Dieses Ergebnis der zweitägigen Sitzung macht immerhin 600 Millionen € aus; gegen die zugrunde liegende Bewertung des Unternehmens laufen allerdings Einsprüche (siehe FAZ 22. Dezember 2004 ).

Ende 2004 erlosch die Hoechst AG; ihre Börsennotiz ging auf Aventis über. Anlässlich der Aktionärssitzung im Dezember 2004 wurde nochmals festgestellt, dass die Aventis-Holding wegen der Größenverhältnisse statt in Frankreich in der BRD passender wäre. Dem damaligen Firmenchef Jürgen Dormann waren allerdings aus politischen Gründen die Hände gebunden. Dennoch kann die Fusion als Beispiel eines gelungenen Strukturwandels dienen. Viele ehemalige Hoechst-Mitarbeiter konnten von relativ unsicheren Jobs in neu entstandene Gesellschaften überwechseln.

Die Farbenstraße und der S-Bahn - Haltepunkt Farbwerke erinnern noch heute an den Ruhm der Hoechst AG.

Was seit 1995 aus der Hoechst AG wurde: Käufe und Verkäufe

  • 1995: Verkauf von Riedel-de-Haen an Allied Signal
  • 1995: Verkauf von Uhde an Krupp
  • 1995: Verkauf von Marbert an Perform
  • 1995: Verkauf von Jade an L'Oréal
  • 1995: Verkauf von Schwarzkopf an Henkel
  • 1995: Verkauf von SGL Carbon als Aktiengesellschaft an der Börse
  • 1995: Verkauf des Geschäftsbereichs Textilfarben: Dystar, ein 50%-*Venture mit Bayer
  • 1995/6: Kauf von Marion Merrel Dow und Roussel Uclaf (restliche 43%) und Fusion zu Hoechst Marion Roussel
  • 1997: Verkauf Geschäftsbereich Spezialchemikalien: in die Clariant AG ausgegliedert, dafür 45% des Clariant-Kapitals erhalten
  • 1997: Einbringung der europäischen Polypropylen -Aktivitäten in die Targor GmbH, ein 50-50- Joint Venture mit der BASF, ging im Oktober 2000 zusammen mit Elenac GmbH und Montell in der Basell auf.
  • 1998: Abspaltung Celanese AG
  • 1998: Verkauf Herberts an DuPont
  • 1998: Clariant Anteil an der Börse verkauft
  • 1999: Fusion von Hoechst AG und Rhône-Poulenc zu Aventis
  • 2001: Verkauf von Messer Griesheim (66,6%-Anteil) an die Finanzinvestoren Allianz Capital Partners und Goldmann-Sachs
  • 2003: Die Aktien der Celanese werden von einer amerikanischen Investmentgesellschaft aufgekauft.
  • 2004: Aventis wird von der französischen Firma Sanofi-Synthélabo übernommen.

Siehe auch

Literatur

  • Stephan H. Lindner: Hoechst. Ein I.G. Farben Werk im Dritten Reich. C.H.Beck, 2005, ISBN 3406529593

Weblinks

Wikipedia

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