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Letzte Änderung für Artikel Justinuskirche (Frankfurt): 18.02.2006 18:56

Justinuskirche (Frankfurt)

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Koordinaten: 50° 05' 55" N, 08° 32' 56" O
Die karolingische Justinuskirche in Frankfurt-Höchst ist das älteste erhaltene Gebäude von Frankfurt am Main und eine der ältesten Kirchen in Deutschland.

Justinuskirche in Frankfurt-Höchst
Justinuskirche in Frankfurt-Höchst

Die dreischiffige Basilika stammt aus der Zeit um 830 , der spätgotische Hochchor entstand ab 1441 . Die Kirche steht am östlichen Ende der gut erhaltenen Höchster Altstadt, hoch über dem Main. Zur Stadt hin besitzt sie einen Vorplatz, zum Main hin ein Gärtchen, dessen Begrenzung die erhaltene Höchster Stadtmauer bildet.

Die große Bedeutung der Justinuskirche gründet sich einerseits auf ihre bedeutende Bauplastik (v.a. die karolingischen Kapitelle und das spätgotische Nordportal), andererseits darauf, dass sie eine der wenigen fast vollständig erhaltenenen frühmittelalterlichen Kirchen ist — und seit rund 1150 Jahren ununterbrochen als Kirche genutzt wird.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Kirche

Die Bauherren der Justinuskirche: Erzbischof Otgar von Mainz (rechts) und sein Nachfolger Rabanus Maurus (links) - Darstellung aus manuscriptum Fuldense um 830
Die Bauherren der Justinuskirche: Erzbischof Otgar von Mainz (rechts) und sein Nachfolger Rabanus Maurus (links) - Darstellung aus manuscriptum Fuldense um 830
Karolingisches Kapitell
Karolingisches Kapitell
Die Geschichte der Kirche hängt eng mit der der Stadt Höchst zusammen. Höchst wurde im 8. Jahrhundert von den Erzbischöfen von Mainz als Tochterstadt gegründet, rund 25 km östlich von Mainz auf einer Anhöhe über der Mündung der Nidda in den Main. Die erste bekannte urkundliche Erwähnung der Stadt stammt von 790 .

Erzbischof Otgar von Mainz ( 826 - 847 ) ließ in Höchst eine für die damalige Zeit recht große, dem Märtyrer Justinus geweihte Kirche errichten. Sein Nachfolger, Rabanus Maurus , nahm um 850 die Schlussweihe vor. Die Justinuskirche diente zunächst als Pfarrkirche .

Die Gebeine des Namenspatrons St. Justinus wurden in die neue Kirche gebracht, wo sie etwa 450 Jahre lang blieben.

1024 fand in Höchst eine Synode des Mainzer Erzbischofs Aribo und der zahlreichen Mainz unterstellten Bistümer statt. 1090 ging die Kirche an die Benediktiner von St. Alban in Mainz über, St. Justinus war seitdem Pfarr- und Klosterkirche.

Das Kloster verbrachte die Justinusreliquien 1298 nach St. Alban. Die Höchster Kirche wurde daraufhin der Hl. Margarethe als neuer Patronin geweiht, die Bezeichnung Justinuskirche blieb aber bis heute erhalten.

1441 siedelte das Antoniterkloster aus Roßdorf bei Hanau nach Höchst um, die seit 1419 nur noch als Pfarrkirche genutzte Justinuskirche diente seitdem auch wieder als Klosterkirche. Die Antoniter gaben den Bau eines spätgotischen Chors und zahlreicher anderer Erweiterungen in Auftrag. Das Antoniterkloster erlosch 1802 .

Nach der Einweihung der großen, neoromanischen Josefskirche in der Hostatostraße übernahm diese die Funktion der katholischen Pfarrkirche der inzwischen stark gewachsenen Industriestadt Höchst.

Die Justinuskirche wurde 1930 bis 1932 sowie in den 1980er Jahren umfassend restauriert.

Die Justinuskirche gehört heute zur Pfarrei St. Josef im Bezirk Frankfurt des Bistums Limburg.

Die karolingische Basilika

Mittelschiff
Mittelschiff
Die ursprüngliche Kirche war eine dreischiffige, sechsjochige Basilika mit drei Altarräumen ( Sanktuarien ) und drei halbrunden Apsiden . Der Zugang befand sich an der Westseite des Mittelschiffs , im Bereich des heutigen Kirchgärtchens.

Das Westportal ist heute vermauert, der Eingang befindet sich auf der Nordseite der Kirche, die man über das nördliche Sanktuarium betritt. Die Seitenschifffenster bestehen ebenfalls nicht mehr; im Norden wurden spätgotische Kapellen angefügt, im Süden die karolingischen Fenster durch gotische ersetzt. Auch die Apsiden fielen der Erweiterung im 15. Jahrhundert zum Opfer. Anstelle des südlichen Altarraums befindet sich heute die Sakristei.

Der Rest der karolingischen Anlage ist jedoch erhalten: die beiden anderen Altarräume, das Mittelschiff mit seinen kleinen Rundbogenfenstern , die flache Decke, die Seitenschiffe und vor allem die zwei mal fünf Rundsäulen mit ihren korinthisierenden Kapitellen , die zu den bedeutendsten Werken karolingischer Bildhauerkunst gehören.

Spätgotische Erweiterungen

Nordfassade mit Chor
Nordfassade mit Chor
Bis zum Ende der Zugehörigkeit zum Benediktinerkloster St. Alban 1419, also fast sechs Jahrhunderte lang, wurde die Kirche baulich kaum verändert.

In den 1420er Jahren wurde der südliche der drei karolinigschen Altarräume abgerissen und durch eine gotische Heiligkreuzkapelle, die heutige Sakristei, ersetzt. An das nördliche Seitenschiff wurden drei weitere Kapellen angefügt.

Der Hochchor

Nordportal
Nordportal
Die Antoniter, seit 1441 Hausherren der Kirche, benötigten, den Regeln der Augustiner -Chorherren entsprechend, einen größeren Chor. Bald nach der Übernahme der Kirche wurde dieser in Auftrag gegeben.

Es entstand ein einschiffer, hoher Chorraum mit sieben Maßwerkfenstern , zwei Jochen und einem 5/8- Chorschluss . Der Chor war deutlich höher als die bestehende Basilika, dieser Gegensatz bestimmt bis heute den Anblick der weithin sichtbar über dem Mainufer gelegenen Kirche. Das ursprüngliche Netzgewölbe musste 1523 wegen Einsturzgefahr heruntergenommen werden, bis zur Restaurierung 1932 besaß der Chor daher eine flache Decke.

Aufgrund der Verlegung des Zugangs von der Westseite zum Justinusplatz auf der Nordseite der Kirche entstand dort um 1442 ein reich geschmücktes Nordportal, ein Spitzbogen -Portal mit krabbenbesetztem Kielbogen und Kreuzblume , das zu beiden Seiten von Statuen (Hl. Paulus von Theben sowie der Ordenspatron Hl. Antonius Abbas) begleitet wird.

Die ab 1441 entstandenen Bauteile sind Werke der sogenannten Frankfurter Schule im Umfeld des Frankfurter Stadt- und Dombaumeisters Madern Gerthener . Wichtigster Baumeister in Höchst war der in vielen Orten am Mittelrhein tätige Steffan von Irlebach , ein Schwiegersohn Gertheners, sowie der Steinmetz Peter Wale , der mit Gerthener am Frankfurter Domturm arbeitete.

Ausstattung

Die wichtigsten Ausstattungsstücke sind barock . Der Hochaltar entstand 1726 in Mainz (Johann Wiess), die Statuen von Josef und Augustinus in Frankfurt. Der sitzende, hölzerne Augustinus (Worms 1485) stammt noch vom alten Hochaltar.

Die Bildtafeln des 1812 entfernten Lettners (1485) befinden sich heute in den nördlichen Seitenkapellen, ebenfalls ein spätgotischer Kreuzaltar. Zwei weitere, barocke, Altäre wurden 1812 aus dem aufgehobenen Kloster Gottesthal im Rheingau nach Höchst verbracht.

Die 1988 restaurierte barocke Orgel (Onimus, Mainz 1738) ist der einzige „Schmuck“ des karolingischen Mittelschiffs und dient regional bedeutsamen Orgelkonzerten.

Siehe auch

Literatur

  • Metternich, Wolfgang: Justinuskirche Frankfurt/Höchst. Schnell Kunstführer Nr. 1215, München/Zürich 1980.
  • Haberland, Ernst-Dietrich: Madern Gerthener "der stadt franckenfurd werkmeister". Baumeister und Bildhauer der Spätgotik. Knecht, Frankfurt 1992.
  • Bernd Kalusche, Wolf-Christian Setzepfand: Architekturführer Frankfurt am Main. Reimer, Berlin 1992, ISBN 3-496-01100-9
  • Prestel Städteführer Frankfurt am Main, München 1990.

Weblinks

Wikipedia

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