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Letzte Änderung für Artikel Frankfurter Küche: 31.01.2006 08:42

Frankfurter Küche

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Die Frankfurter Küche von 1926
Die Frankfurter Küche von 1926

Die Frankfurter Küche wurde 1926 von der Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky entworfen, um die Handlungsabläufe in der Küche zu rationalisieren und das Arbeiten zu vereinfachen. Sie gilt als Vorläufer der modernen Einbauküche.

Die Frankfurter Küche sollte wie ein industrieller Arbeitsplatz gestaltet sein: alle wichtigen Dinge sollten mit einem Handgriff erreichbar sein und eine Vielzahl von Gerätschaften soll Arbeitsgänge verkürzen. Um die Forderung der schnellen Erreichbarkeit zu erfüllen, ist sie sehr kompakt gehalten, was den Erfordernissen des gerade im Entstehen begriffenen Massenwohnungsbau sehr entgegenkam.

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen

Die Grundlage der Frankfurter Küche war das Taylorsystem , das in den USA zunehmend beliebter wurde. Mittels Stoppuhr wurden alle auszuführenden Handgriffe gemessen und die Dauer eines Arbeitsganges festgelegt. Zugleich wurde die Abfolge der einzelnen Handgriffe optimiert. Annähernd zeitgleich erschien 1922 das Buch Die rationelle Haushaltsführung das sich mit den Möglichkeiten einer arbeitssparenden Haushaltsführung beschäftigte.

Margarete Schütte-Lihotzky verband als Architektin die beiden Aspekte und übertrug sie auf den Wohnungsbau indem sie den Küchenarbeitsplatz nach ergonomischen und praktischen Erwägungen gestaltete. Die Frau soll neben der Arbeit weniger Zeit in der Küche verbringen müssen, um so mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können:

Das Problem, die Arbeit der Hausfrau rationeller zu gestalten, ist fast für alle Schichten der Bevölkerung von gleicher Wichtigkeit. Sowohl die Frauen des Mittelstandes, die vielfach ohne irgendwelche Hilfe im Haus wirtschaften, als auch Frauen des Arbeiterstandes, die häufig noch anderer Berufsarbeit nachgehen müssen, sind so überlastet, daß ihre Überarbeitung auf die Dauer nicht ohne Folgen für die gesamte Volksgesundheit bleiben kann."
Margarete Schütte-Lihotzky in ' Das neue Frankfurt ', Heft 5/1926-1927

Gestaltung

Die Küche ist so konzipiert, dass zum Kochen ein möglichst kurzer Weg zurückgelegt werden muss. Aus diesem Grund ist die Küche relativ klein. Die einzelnen Arbeitszentren sind so angeordnet, dass unnötige Handgriffe vermieden werden. So kommt das benutzte Geschirr nach dem Essen auf den Tisch, der rechtwinklig zum Spülbecken angeordnet ist. Auf diese Weise kann das Geschirr mit der linken Hand zum Spülbecken geführt werden und anschließend wieder mit der selben Hand in das Abtropfgestell gestellt werden. Dadurch wird ein Übereinandergreifen der Hände oder ein Übergeben des Geschirrs vermieden.

Die engen Platzverhältnisse der kleinen Wohnungen des Geschosswohnungsbaus der 1920er Jahre ließen keine konventionellen Küchenmöbel zu, deshalb wurden die Küchen für das ganze Gebäude einheitlich als Maßanfertigung fabriziert. Die Küche wurde, was damals völlig neu war, schon fertig mit den neuesten Küchengeräten eingebaut. Die Kosten der Küche wurden einfach auf die Miete aufgeschlagen. Diese Einbauküche ist der Vorläufer der heutigen Küche.

Die Küche war schlicht gestaltet, Holzteile waren blau gestrichen, denn noch gab es kaum chemischen Mittel (z.B. DDT ) gegen Insekten, Wissenschafter der Universität Frankfurt hatten aber festgestellt, dass Fliegen blaue Flächen mieden.

Verwendung

In großem Stil zum Einsatz kam die Frankfurter Küche im Rahmen des hochgesteckten Frankfurter Wohnungsbauprogramms, das zwischen 1926 und 1932 unter der Leitung von Ernst May eine Vielzahl von Siedlungen schuf ('Neues Frankfurt'). Weil sie einerseits Arbeitersparnis brachte und anderseits durch das geringere Bauvolumen die Baukosten gesenkt werden konnten, musste in dieser Zeit jede neue Gemeindewohnung mit einer solchen Küche ausgestattet werden. Daher stammt auch die Bezeichnung 'Frankfurter Küche'.

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