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Letzte Änderung für Artikel Corps Austria Frankfurt am Main: 01.02.2006 11:27

Corps Austria Frankfurt am Main

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Das Corps Austria ist ein Corps im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband studentischer Verbindungen in Deutschland und Österreich. Das Corps ist pflichtschlagend und farbentragend . Es vereint Studenten und ehemalige Studenten der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Die Corpsmitglieder werden "Austrianer" genannt.

Inhaltsverzeichnis

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Austria hat die Farben "schwarz-weiß-gelb" mit silberner Perkussion. Dazu wird eine schwarze Mütze getragen. Im Sommersemester wird ein weißer Stürmer getragen, sofern es der Antritts- CC beschließt. Zur Kneipe werden schwarze Kneipjacken getragen. Die Füchse der Austrianer tragen ein Fuchsenband in den Farben "schwarz-gelb", ebenfalls mit silberner Perkussion. Der Wahlspruch lautet "Durch Eintracht stark!".

Vorgeschichte

Aus Furcht vor den aufklärerischen und freiheitlichen Gedanken der französischen Revolution verbot der Regensburger Reichstag 1793 alle studentischen Verbindungen. Dieses Verbot wurde aber nur in der Habsburger Monarchie mit Hilfe des Metternichschen Unterdrückungsapparat strikt durchgesetzt. Selbst der Briefwechsel mit auswärtigen Universitäten war den Studenten verboten. Nach einer kurzen liberalen Episode im Gefolge der Märzrevolution von 1848 wurden 1849 Verbindungen erneut verboten. Erst 1859 hatten sich die Verhältnisse soweit verändert, daß Gründungen studentischer Verbindungen nach dem Muster der anderen deutschen Länder möglich waren. Der Auslöser für diesen Wandel war die verheerende Niederlage Österreichs in der Schlacht von Solferino und eine desolate Finanzlage des Staates. Für die notwendigen Reformen benötigte Kaiser Franz Joseph I. die Unterstützung der bürgerlichen Liberalen .

Während im übrigen Deutschland die Nationalität der Studenten bei den meisten Verbindungen kein Thema war, wurde die Frage der Nationalitätszugehörigkeit auf Grund des Nationalitätenstreits im Vielvölkerreich der Habsburger problematisch. Die Tschechen z. Bsp. betrachteten die aus den anderen deutschen Ländern nach Prag eingeführten Verbindungsformen als "typisch deutsch", während die deutschsprachigen Österreicher das Verbindungswesen zunehmend als Ausdruck ihrer nationalen Identität verstanden. Dabei zogen die Verbindungsstudenten mit ihren bunten Farben nicht selten die Aggressionen anderer Volksgruppen auf sich.

Geschichte

Stiftungsfest 1929 im alten Corpshaus
Stiftungsfest 1929 im alten Corpshaus

Das Corps Austria wurde am 23. Februar 1861 von Studenten an der Karl-Ferdinand-Universität in Prag gegründet. In der "Schlacht von Kuchelbad" am 28. Juni 1881 , einem beliebten Ausflugsziel in der Nähe von Prag, überfielen tschechische Studenten die Teilnehmer des Stiftungsfests . Die Zusammenstöße zwischen den Nationalitäten erreichten damit in Prag einen ersten traurigen Höhepunkt. Der nie endgültig geklärte Nationalitätenkonflikt innerhalb des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn spitzte sich später durch die Badenische Sprachverordnung weiter zu und führte schlußendlich zum Auseinanderbrechen des Vielvölkerstaates im Ersten Weltkrieg .

Weil ein Weiterbestehen im Prag nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr möglich war, zog das Corps 1919 über Innsbruck nach Frankfurt am Main an die neu gegründete Johann Wolfgang Goethe-Universität. Nach internen Auseinandersetzungen weigerte Austria sich 1935 nicht „rein-arische“ Corpsbrüder auszuschließen. Das aktive Corps mußte 1936 schließen. Im Februar 1939 wurde der Alte Herren Verein wegen Verweigerung der Zusammenarbeit mit dem NS-Studentenbund durch einen Erlaß der Gestapo zwangsaufgelöst. Das Corps wurde 1949 in Frankfurt am Main wiedergegründet.

Allgemeines

Austria ist seit 1919 Mitglied im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV). Aufgrund der Struktur seiner Verhältnisse zu anderen Corps wird das Corps Austria zum " Blauen Kreis " innerhalb des KSCV gezählt.

Berühmte Mitglieder

  • Vincenz Czerny Chirurg und Krebsforscher
  • Robert Gersuny Chirurg, Entwickler zahlreicher Operationsmethoden (Plastische Chirugie)
  • Carl Haensel Schriftsteller und Jurist, Verteidiger im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß
  • Josef Neuwirth Professor für Kunstgeschichte, Rektor der TH Wien
  • Victor Wilhelm Russ Politiker
  • Karl Hans Strobl Schriftsteller und Jurist

Literatur

  • Jürgen Herrlein, Corps Austria – Corpsgeschichte 1861-2001, Frankfurt am Main 2003
  • Egon Erwin Kisch , Alt-Prager Mensurlokale, in Aus Prager Gassen und Nächten (Gesammelte Werke in Einzelausgaben, Band 2), Aufbau Verlag, Berlin, 5. Aufl. 1992, ISBN 3-351-02024-4 , S. 172-176
  • Egon Erwin Kisch , Die Kuchelbader Schlacht, in Prager Pitaval - Späte Reportagen (Gesammelte Werke in Einzelausgaben, Band 3), Aufbau Verlag, Berlin, 5. Aufl. 1992, ISBN 3-351-02092-9 , S. 267-271

Weblinks

Siehe auch: Corps , Kösener Senioren-Convents-Verband , Liste Kösener Corps , Studentenverbindung

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Corps Austria Frankfurt am Main aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Corps Austria Frankfurt am Main verfügbar.

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