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Letzte Änderung für Artikel Sehenswürdigkeiten in Darmstadt: 16.02.2006 02:20

Sehenswürdigkeiten in Darmstadt

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Darmstadt war bis von 1568 bis 1806 Residenz der Landgrafen von Hessen-Darmstadt und danach bis 1919 Hauptstadt des Großherzogtums Hessen. Viele der Sehenswürdigkeiten der Stadt stammen aus diesen Zeiten, insbesondere aus den späten Jahren des Großherzogtums unter Großherzog Ernst Ludwig, der 1899 die Darmstädter Künstlerkolonie gründete und so Darmstadt zum Zentrum des Jugendstils machte. Zuvor hatte bereits Georg Moller , ab 1810 Oberbaurat und Hofbaudirektor des Großherzogtums, das Antlitz der Stadt entscheidend geprägt.

Darmstadt wurde im Zweiten Weltkrieg in der sogenannten Brandnacht vom 11. September 1944 fast vollständig zerstört. Während Bauwerke von großer Bedeutung instandgesetzt wurden, blieb von der Darmstädter Altstadt ein einziges Haus unbeschädigt stehen. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt beschränken sich heute daher auf Einzelbauwerke oder kleine Ensemble und nur in seltenen Fällen auf größere, zusammenhängende Gesamtanlagen.

Inhaltsverzeichnis

Mathildenhöhe und Rosenhöhe, Zentrum des Jugendstils

Mathildenhöhe
Mathildenhöhe
Mathildenhöhe
Mathildenhöhe

Mathildenhöhe

Die Mathildenhöhe, mit 180 Metern über NN die höchste Erhebung der Darmstädter Innenstadt, war schon im 19. Jahrhundert eine Gartenanlage des großherzoglichen Hofes und wurde 1833 im Stil eines Englischen Landschaftsparks umgestaltet. Dabei entstand der heute noch erhaltene Platanenhain. Der Garten wurde nach Mathilde Karoline Friederike von Wittelsbach , der Gemahlin Großherzogs Ludwig III., benannt. In den Jahren 1877 bis 1880 wurde auf der Mathildenhöhe ein Wasserreservoir zur Wasserversorgung Darmstadts und 1897 die Russische Kapelle erbaut. Die Bebauung der südlichen Mathildenhöhe durch die von Großherzog Ernst Ludwig 1899 gegründete Künstlerkolonie führte ab 1900 zu der heutigen Gestalt, die durch den Hochzeitsturm von 1906 und das Ausstellungsgebäude aus dem Jahre 1908 (auf dem Wasserreservoir stehend), jeweils vom Architekten Joseph Maria Olbrich entworfen, beherrscht wird.

Künstlerkolonie

Unter Künsterkolonie versteht man die Bebauung der Mathildenhöhe im Jugendstil mit Wohnhäusern der Künstler sowie mit Ausstellungs- und Ateliergebäuden während des Bestehens der Künstlergruppe von 1899 bis 1914 .

Hochzeitsturm

Das Wahrzeichen Darmstadts ist der 48 Meter hohe Hochzeitsturm, der ein Aussichtsgeschoss hat, das einen schönen Rundblick auf die Stadt und das Umland bietet.

Russische Kapelle

Ein weiteres markantes Gebäude auf der Mathildenhöhe ist die Russische Kapelle. Das Wasserbecken vor der Russischen Kapelle stammt von Albin Müller .

Platanenhain

Der um 1830 angelegte Hain wurde 1914 vom Bildhauer Bernhard Hoetger mit Plastiken und Reliefs ergänzt. Er wollte mit seinen Werken die Verbindung von Mensch und Natur, insbesondere den Kreislauf des Lebens, zum Ausdruck bringen: Frühling, Sommer, Schlaf und Auferstehung.

Rosendom auf der Rosenhöhe
Rosendom auf der Rosenhöhe

Rosenhöhe

Die Rosenhöhe, welche bereits im Jahre 1810 entstanden ist, bildet im Zusammenspiel mit der Mathildenhöhe, den Jugendstilhäusern und dem Hochzeitsturm ein einzigartiges Gesamtkunstwerk.

Schlösser und Burgen

Residenzschloss

Im Zentrum der Innenstadt befindet sich das Darmstädter Residenzschloss. Es ist ein Gebäudekomplex aus sechs Jahrhunderten, wobei die letzten Bauänderungen im 18. Jahrhundert durch Landgraf Ernst Ludwig entstanden. Früher einmal, unter Georg I., sicherte das Schloss, umgeben von einem Graben, die Westflanke der Stadt Darmstadt. In der Brandnacht 1944 brannte das Schloss bis auf die Außenmauern nieder. Nach dem Wiederaufbau war der äußere Zustand der Vorkriegszeit weitestgehend wiederhergestellt.

Heute wird das Schloss zu großen Teilen von der TU Darmstadt genutzt. Im Glockenbau befindet sich das Schlossmuseum, das unter anderem die Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung beherbergt und lange Jahre Austellungsort der Holbein-Madonna war.

Jagdschloss Kranichstein
Jagdschloss Kranichstein

Jagdschloss Kranichstein

Das Jagdschloss Kranichstein, welches 1578 für Landgraf Georg I. gebaut wurde, befindet sich im Norden Darmstadts. Es beherbergt heute eine Ausstellung von Jagdwaffen und Jagdgeräten aus den Jahren bis 1769 , wobei zahlreiche Gemälde die Jagd des Fürsten illustrieren. Außerdem befindet sich unter anderem ein Hotel in dem Gebäudekomplex.

Burgruine Frankenstein

Die Burgruine Frankenstein, eine historische Trutz- oder Wehrburg mit zwei Türmen, Burgmauern und vorgelagertem Pulverturm, befindet sich in 370 m Höhe auf dem Schlossberg, südöstlich des Darmstädter Stadtteils Eberstadt. Berühmtheit verdankt die Burg Frankenstein der Tatsache, dass sie Namensgeber für Mary Shelleys bekanntes Buch Frankenstein oder der moderne Prometheus wurde.

Kirchen

Stadtkirche

Die Stadtkirche geht auf eine Marienkapelle zurück, die 1369 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Das Langhaus entstand in der Spätgotik , der Chor vermutlich in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Insbesondere das Netzgewölbe des Chores ist bemerkenswert, welches im letzten Krieg unzerstört blieb. Langhaus und Turm wurden bis 1952 wieder aufgebaut. Hinter dem Hochaltar befindet sich ein Epitaph der Landgräfin Magdalena zur Lippe, das 1589 Landgraf Georg I. seiner Gemahlin widmete. Unter der Kirche liegt die Fürstengruft (1587), welche eine reiche Stuckornamentik enthält.

St.-Ludwigskirche

St.-Ludwigskirche
St.-Ludwigskirche

Blickt man vom Luisenplatz die Wilhelminenstraße hinauf, so sieht man den mächtigen Kuppelbau der Ludwigskirche. Sie wurde zwischen 1822 und 1827 von Georg Moller als erste katholische Kirche Hessens seit der Einführung der Reformation gebaut. Als Vorbild für den Bau im klassizistischen Stil diente das Pantheon in Rom. Den Bauplatz und erhebliche Geldmengen stellte hierbei Großherzog Ludwig I. zur Verfügung; ihren Namen erhielt die Kirche aus Dank zu König Ludwig IX. von Frankreich.

Eine Besonderheit der Kirche ist, dass sie nach den Regeln des Goldenen Schnitts erbaut wurde: Sie ist 35 Meter hoch und 43 Meter im Durchmesser. Die eigentliche Kuppel, die auf einem umlaufenden Säulengang mit 28 Säulen ruht, hat einen Durchmesser von 33 Metern. Neben Stuckmarmor fällt der Blick im Innenraum auf den Hauptaltar mit einer 4 Meter langen Sandsteinplatte. Des Weiteren liegen hier die Grabmäler von Großherzogin Mathilde (gest. 1862 ) und des Prinzen Friedrich von Hessen (gest. 1867 ).

Das Gebäude wurde am 11. September 1944 bei einem Bombenangriff bis auf die Grundmauern zerstört. 1994 wurde die Außenrenovierung abgeschlossen, 2005 die Innenrenovierung. Eine neue Orgel wurde am 25. September 2005 eingeweiht.

Pauluskirche

Die Pauluskirche wurde 1905 - 1907 als Mittelpunkt des „Tintenviertels“ nach Plänen von Friedrich Pützer gebaut.

Historische Bauten

Haus der Geschichte (ehem. Landestheater)

Altes Theater
Altes Theater

Das ehemalige Hoftheater und spätere Landestheater ist seit 1994 Sitz des Historischen Vereins für Hessen, des Stadtarchivs und des Hessischen Staatsarchivs. Es befindet sich direkt neben dem Hessischen Landesmuseum. Der klassizistische Bau wurde 1819 von Georg Moller errichtet und beherbergte bis zum zweiten Weltkrieg das Darmstädter Theater. Das Gebäude wurde mit Ausnahme des Portikus fast schmucklos ausgeführt. 1871 brannte es aus und wurde bis 1879 vergrößert und wesentlich erhöht wiederaufgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde es erneut zerstört und stand lange notdürftig gesichert als Ruine . Schließlich erfolgte Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts der Wiederaufbau, allerdings mit einer Nutzungsänderung als Archiv. Besonders eindrucksvoll ist das Foyer, das im Stil der Zeit um 1879 wieder aufgebaut wurde.

Hauptgebäude der TU

Das Hauptgebäude der Großherzoglichen Technischen Hochschule Darmstadt wurde von Heinrich Wagner zwischen 1893 und 1895 gebaut.

Hauptbahnhof

Das Gebäude mit einigen Jugendstilelementen wurde vom Darmstädter Architekturprofessor Friedrich Pützer entworfen. Der 1912 fertiggestellte Bau gilt als einzigartiges Baudenkmal . Er besteht aus dem mit den Bahnsteigen in der Haupthalle verbundenen repräsentativen Empfangsgebäude und dem angegliederten Fürstenbahnhof. Hauptgebäude und Fürstenbahnhof wurden 1998 bis 2002 aufwendig denkmalgerecht saniert, die Neugestaltung des Vorplatzes soll Ende 2005 abgeschlossen sein, die Sanierung der Haupthalle 2008.

Moderne Architektur

Meisterbauten

Unter Berufung auf die erste Ausstellung der Künsterkolonie von 1901 wurde 1951 die Ausstellung Mensch und Raum auf der Mathildenhöhe gezeigt. Dabei wurden die Entwürfe zu den Darmstädter Meisterbauten präsentiert. Die Bauten international renommierter Architekten waren typisch für Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg, elf Planungsaufträge wurden vergeben. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel konnte die Stadt nur fünf, teils in reduzierter Form, realisieren. Dies waren

  • die Frauenklinik von Otto Bartning und Otto Dörzbach ;
  • das Ledigenheim , ein Appartement-Haus, von Ernst Neufert ;
  • das Ludwig-Georgs-Gymnasium von Max Taut ;
  • die Georg-Büchner-Schule von Hans Schwippert ;
  • sowie die Kinderwelt von Franz Schuster.

Wasserbauhalle der TU

Das Institutsgebäude mit einem 15 Meter hohen Wasserturm und einer freispannenden Betondachschalenkonstruktion wurde von 1955 - 1956 nach Plänen von Ernst Neufert gebaut.

Kunsthalle

Das Ausstellungsgebäude des Kunstvereins Darmstadt wurde von Theo Pabst entworfen und 1956 errichtet.

Staatstheater

Das Staatstheater wurde 1968 bis 1972 nach einem Entwurf von Rolf Prange , der den 1. Preis in einem bundesweiten Architekturwettbewerb erhalten hatte, gebaut. In dem Gebäude sind das Große Haus mit 956 Plätzen (geschlossen wegen der Sanierung bis Sommer 2006), das Kleine Haus mit 482 Plätzen, die im Zuge der Sanierungsmaßnahmen neu erbauten Kammerspiele mit rund 200 Plätzen sowie sämtliche Werkstätten, Magazine und Verwaltungsräume untergebracht.

Laboratorien und Versuchshallen für Maschinenbau der TU

Die Hallen, 1976 fertiggestellt und von Gerd Fesel entworfen, stehen auf der Lichtwiese. Sie wurden 1978 durch die Architektenkammer Hessen und die hessische Landesregierung aufgrund der Kongruenz von Funktion, Konstruktion, Material und Form als vorbildlicher Bau in Hessen ausgezeichnet.

Waldspirale

Waldspirale - Hundertwasserhaus
Waldspirale - Hundertwasserhaus

Die Waldspirale ist der Name eines Wohnkomplexes, der vom Wiener Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde. Bauträger ist der Bauverein Darmstadt . Fertiggestellt wurde das Gebäude im Jahr 2000 . Das Gebäude ist das letzte Werk Hundertwassers vor seinem Tod.

Plätze

Luisenplatz

Der Luisenplatz ist der zentrale Platz Darmstadts. Hier beginnt die Fußgängerzone und hier halten alle wichtigen Bus- und Straßenbahnlinien. Angelegt wurde er im 18. Jahrhundert. In seiner Mitte steht das Ludwigsmonument.

Marktplatz und altes Rathaus

360° Rundblick über den Markplatz
360° Rundblick über den Markplatz

Angelegt wurde der Platz im 14. Jahrhundert als Handelsplatz. 1996 wurde die Renovierung des Platzes fertiggestellt: Das Pflaster mit indischem Granit wurde strahlenförmig angeordnet. Auch der im Jahre 1546 erbaute Marktbrunnen wurde restauriert.

Das Alte Rathaus, welches sich an der Südseite (Bildmitte) des Marktplatzes befindet, wurde 1598 gebaut. Heute befindet sich darin nur noch das Standesamt und der Ratskeller, welcher im Sommer mit selbstgebrautem Bier einlädt.

Parkanlagen und ähnliches

Herrngarten

Der Herrngarten ist der größte und älteste Park der Stadt. Seine Wurzeln reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als er aus drei größeren und mehreren kleineren Gärten entstand. Landgräfin Caroline ließ im Jahr 1766 den Garten erweitern und im englischen Stil umgestalten. Das Goethe -Denkmal mit einer nackten Jünglingsfigur als Dichtergenius wurde 1903 von Ludwig Habich geschaffen. 1918 wurde der Garten verstaatlicht und in Richtung Bürgerpark verändert: Es wurden Spielplätze eingerichtet und ein Haus zum Café ausgebaut. Im zweiten Weltkrieg wurde der Park zerstört, erfreut sich aber heute wieder großer Beliebtheit.

Prinz-Georg-Palais

Prinz Georg Wilhelm baute mit dem Porzellanschlößchen, wie das Prinz-Georg-Palais auch genannt wird, eine reizvolle Gartenanlage, welche typisch für das Rokoko ist; mit Rasenflächen, Fontänen und Sonnenuhren.

Großer Woog

Der Große Woog ist ein Naturbadesee in der Stadtmitte von Darmstadt. Er wurde 1567 als Feuerlöschteich angelegt, seit 1820 als Badesee genutzt und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts umfangreich mit Bade- und Wettkampfeinrichtungen ausgestattet. Die Gesamtanlage steht unter Denkmalschutz.

Prinz-Emil-Garten

Minister Karl von Moser ließ in Bessungen einen Landschaftspark nach englischem Vorbild anlegen, den heutigen Prinz-Emil-Garten. Der Garten und das kleine Palais wurden von jungen Künstlern entworfen. 1987 / 88 wurde der Teich wiederhergestellt.

Orangerie

Bild:Orangerie in Darmstadt-Bessungen (Germany).jpg Die Orangerie wurde von 1719 bis 1721 vom Architekten Louis Remy de la Fosse in Bessungen gebaut. Das kleine Schlösschen, welches nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise als Theater gedient hat, war ursprünglich eine Winterherberge für die Orangenbäume des Parks. Heute wird das Gebäude für Konzerte und Tagungen benutzt.

Der angeschlossene Park wurde von Hofgärtner Johann Kaspar Ehret gestaltet. Die barocke Anlage ist symmetrisch angeordnet, und besteht aus Rasenflächen, Fontainen und Alleen. Auch heute noch sind im Sommer die Südfrüchte zu bestaunen.

Botanischer Garten

Der Botanischer Garten Darmstadts wurde 1874 auf dem heutigen Gelände im Osten der Stadt angelegt und gehört heute zur TU.

Vivarium

Das Vivarium wurde 1965 auf einem vier Hektar großen Gelände am östlichen Stadtrand eröffnet. Der Tierpark zeigt über 700 Kleintiere in 150 Arten.


Literatur

  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Stadt Darmstadt. Vieweg, Braunschweig 1994, ISBN 3-528-06249-5
  • Clausmeyer-Ewers, Bettina: Prinz-Georg-Garten Darmstadt. Formal gestalteter Lust- und Nutzgarten des Prinzen Georg-Wilhelm von Hessen-Darmstadt, Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2004, ISBN 3-7954-1350-8
  • Bernd Modrow, Claudia Gröschel: Fürstliches Vergnügen. 400 Jahre Gartenkultur in Hessen. Verlag Schnell + Steiner, Regensburg 2002, ISBN 3-7954-1487-3

Wikipedia

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