Brömserburg von Westen

Brömserburg von Norden, links oben Turmstumpf des Bergfrieds

Die Brömserburg oder "Niederburg" liegt in Rüdesheim am Rhein in der Nähe des Rheinufers. Sie gehört in ihren Ursprüngen wohl zu den ersten festen Burgen im Oberen Mittelrheintal . In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstand sie wahrscheinlich auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus. Sie war durch eine Ringmauer mit Wassergraben (der Rhein floss damals vor der Südfront entlang) und Torturm gesichert. Noch im gleichen Jahrhundert wurde die Mauer auf das Doppelte erhöht und im Burghof ein Bergfried errichtet. Zusätzliche Wohnbauten wurden im Burghof errichtet und alte aufgestockt, so dass der Burghof zu einem schmalen Schacht wurde. Bauherren waren die Mainzer Erzbischöfe. Im 13. Jahrhundert ist das Geschlecht der Brömser als Burgherren überliefert. 1638 ging sie durch Heirat an die Grafen von Metternich. 1640 im Dreißigjährigen Krieg wurde die Südostecke durch französische Soldaten gesprengt. In den Bergfried wurde ein Minengang vorgetrieben; es kam aber nicht zur Sprengung, so dass dieser noch heute sichtbar ist. Nach 1811 erfolgte durch die neuen Besitzer - die Grafen von Ingelheim - ein romantisierender Ausbau zum Landsitz. Im Südflügel wurden diese Zutaten in den 1950er Jahren bei einer Sanierung wieder entfernt. Heute beherbergt die Burg das "Rheingauer Weinmuseum" mit Ausstellungsstücken zur Weinkultur von der Antike bis zur Gegenwart.

Literatur

• Michael Fuhr: Wer will des Stromes Hüter sein? 40 Burgen und Schlösser am Mittelrhein. 1. Auflage. Schnell & Steiner, Regensburg 2002, ISBN 3795414601