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Letzte Änderung für Artikel Hamburg-Altona (Altstadt): 14.02.2006 11:54

Hamburg-Altona (Altstadt)

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Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Bezirk : Altona
Fläche : 2,8 km²
Einwohner : 27.501(2005)
Bevölkerungsdichte : 9.832 Einwohner je km²
Vorwahl : 040
Kfz-Kennzeichen : HH

Altona-Altstadt ist ein Stadtteil von Hamburg im Bezirk Altona. Die Stadtteilgrenzen umfassen den Kernbereich der bis 1938 selbständigen holsteinischen Stadt Altona (Elbe) und damit des Hamburger Bezirks Altona.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Stadtteil liegt westlich des Zentrums von Hamburg zwischen der Max-Brauer-Allee im Westen und Norden, den Straßen Schulterblatt, Bernstorffstraße und Nobistor im Osten und der Elbe im Süden.
Arbeiterhäuschen am alten Grenzgang östlich der Gr.Freiheit
Arbeiterhäuschen am alten Grenzgang östlich der Gr.Freiheit

Die frühere Grenze zum damaligen Nachbarn Hamburg verlief weiter östlich über die volle Länge des Schulterblatts und östlich der Großen Freiheit bis zum berühmten Altonaer Fischmarkt . Diese wurde nach der verfügten Eingemeindung nach Hamburg zugunsten des Hamburger Stadtteils St. Pauli nach Westen verschoben; im Bereich Pinnasberg/Hein-Köllisch-Platz wurde eine kleine Fläche von St. Pauli der Altonaer Altstadt zugeordnet ( 1938 ). Durch diese Grenzziehung entstand die widersinnige Situation, dass

  • die nur für Altona (und eben nicht für das hamburgische Gebiet) typische Große Freiheit seither in Hamburg-St. Pauli,
  • hingegen die alte St.Pauli-Kirche jetzt in Altona liegt.

Umliegende Stadtteile sind im Westen Ottensen, im Norden Altona-Nord , im Osten Hamburg-St. Pauli und am gegenüberliegenden Elbufer Hamburg-Waltershof und Hamburg-Steinwerder. Der nordöstlichen Zipfel umschließt einen heute nur noch kleinen Teil des Schanzenviertels rund um die Flora.

Aus der Geschichte

(Vollständigere Darstellung in Hamburg-Altona#Geschichte)

Um 1535 wurde Altona als Fischersiedlung in der Grafschaft Pinneberg in Holstein gegründet. Der Legende zufolge soll die Keimzelle und Anlass für den Namen eine Rotbierkneipe des Fischers Joachim v. Lohe gewesen sein, um die herum sich Handwerker und Fischer ansiedelten - jedoch nach Ansicht des Hamburger Rates all to nah ("allzu nah") an der Stadtgrenze. Als genaue Stelle wird der Geesthang zwischen dem späteren Nobistor und dem Altonaer Fischmarkt im Bereich der heutigen Straße Pepermölenbek vermutet.

Die Stadt Altona gehörte zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und darin zum Herzogtum Holstein. Dessen Herzog sowie auch der des benachbarten Schleswig war in dieser Zeit in Personalunion der dänische König. Daher war Altona bis 1864 zwar holsteinisch und deutsch, stand aber unter dänischer Verwaltung mit allen sich daraus ergebenden Angleichungen z.B. des Rechts und der Währung . Am 23. August 1664 erhielt Altona durch den Herzog von Holstein und dänischen König Friedrich III. das Stadtrecht . In dieser Zeit war Altona gewissermaßen die zweitgrößte dänische Stadt.

Kreuzung Holstenstraße/Allee um 1900 – Blick auf die Johanniskirche (damals Norderkirche)
Kreuzung Holstenstraße/Allee um 1900 – Blick auf die Johanniskirche (damals Norderkirche)
Im Zuge des Nordischen Krieges erfolgte im Januar 1713 eine Brandlegung durch schwedische Truppen. Im Osten beginnend wurde planmäßig Haus für Haus von den schwedische Soldaten des Generals Stenbock in Brand gesetzt. Aus dieser totalen Zerstörung erklärt sich, daß außer der Straßenanlage der Palmaille so gut wie nichts mehr an das Altona vor dem Schwedenbrand erinnert. Allerdings wurde Altona danach sehr zügig wieder auf- und ausgebaut (siehe auch Christian Detlev von Reventlow ).

In Altona entstand der erste Freihafen Nordeuropas . Seine Blütezeit hatte es unter dem Bürgermeister Carl Heinrich Behn, † 1853. Von 1864 bis 1867 befand sich Altona unter deutscher und österreichischer Herrschaft, danach war es bis 1871 preußisch und wurde mit der Gründung des Deutschen Reiches deutsch und preußisch.

Die Altstadt heute

Im Juli 1943 zerstörten alliierte Bomber große Teile der Altstadt und verwandelten insbesondere das extrem dicht (in Teilbereichen mit bis zu 800 Ew./ha!) besiedelte Grenzgebiet zu Sankt Pauli zwischen Nobistor und Allee, Holsten- und Große Elbstraße in ein großflächiges Ruinenfeld. Das Quartier, das die Obrigkeit in der Weimarer Zeit wegen seiner politisch wie sozial kaum kontrollierbaren Bevölkerungsmischung (Arbeiter, Unterstützungsempfänger und sozial Deklassierte) schon mal als "Abruzzenviertel" bezeichnete, wurde nach Kriegsende ebenso wie Altonas "ansehnlicherer" Kern um das alte Rathaus und den Münzmarkt auch nicht wieder aufgebaut.

Lediglich die Hauptkirche St. Trinitatis (siehe unten) wurde restauriert und konnte so - wie der gegenüberliegende jüdische Friedhof an der Königstraße - erhalten werden. Weiter westlich, in Richtung Rathaus und Bahnhof, blieb insbesondere die Straßenanlage der Palmaille mit ihren großbürgerlichen Bauten aus dem frühen 19. Jahrhundert weitgehend intakt; neben dem Eingang zum S-Bahnhof Königstraße (Ecke Behn-/Struenseestraße) sind Reste des Heilig-Geist-Kirchhofes in eine dortige Grünanlage integriert worden.
Grabsteine alteingesessener Familien an der Struenseestraße
Grabsteine alteingesessener Familien an der Struenseestraße

Im zerstörten Teil der Altstadt entstand aufgrund der Neu-Altona-Planung Geschosswohnungsbau in aufgelockerter Bauweise, durchsetzt mit einzelnen Hochhäusern, nördlich des Fischmarktes , am Hexenberg, auch wieder in hoher Verdichtung. Dieses "Neu-Altona" zieht sich mit einem Grünzug entlang der Holstenstraße nach Nordwesten. Dieser Park wurde in den 1980ern nach einem der Blutsonntagsopfer Walter-Möller-Park benannt. Lediglich zwischen Thedestraße und Max-Brauer-Allee, also im Gebiet der Behn'schen Stadterweiterung, war der Altbaubestand nach 1945 noch geschlossen vorhanden, und hier gelang es aktiven Bewohnern des Viertels ab Anfang der 1980er Jahre, dessen weitgehenden Erhalt gegen das damals noch favorisierte Konzept der Flächensanierung durchzusetzen.

Virchowstraße mit typischer Kellerkneipe
Virchowstraße mit typischer Kellerkneipe
Die engen Straßen mit den instandgesetzten Häuser zeigen heute noch den gleichen Stadtgrundriss wie zur Zeit der Weimarer Republik - allerdings ohne die damaligen Probleme, die die Bevölkerungsdichte in der damals dichtestbesiedelten deutschen Großstadt mit sich brachte: die Blockinnenbereiche wurden überwiegend entkernt, die Wohnungen heutigen Standards angepasst und, wo es möglich war, auch etwas Grün in den Straßenraum gebracht. Dafür leidet auch dieses Gebiet heutzutage, trotz Verkehrsberuhigungsmaßnahmen , unter den Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs.


Auf einem Rundgang durch dieses unmittelbar nördlich des Einkaufszentrums Große Bergstraße gelegene Viertel findet man noch "Altonaer Stadtgeschichte pur":

  • In der Billrothstraße 55 steht eines der ältesten erhaltenen Gebäude aus der Zeit der Behn'schen Stadterweiterung (erbaut ca. 1860 ), das um 1990 vor dem Abriss gerettet werden konnte.
  • In der Billrothstraße 77 liegt die ehemalige Volksküche der Speiseanstalt für Dürftige und Arme ( 1880 ), daneben die Altonaer Stadtmission ( 1889 ).
    Volksküche (rechts) und Stadtmission (links)
    Volksküche (rechts) und Stadtmission (links)
  • Zwischen Chemnitzstraße und Max-Brauer-Allee liegt der ebenfalls nach einem Blutsonntagsopfer benannte August-Lütgens-Park mit seinem alten Baumbestand: dies ist das Gelände des ehemaligen städtischen Krankenhauses (bis in die 1970er Jahre), dessen Hauptgebäude ( 1869 ) vom damaligen Stadtbaumeister Heinrich Oskar Winkler stammt und heute die Fachschule für Sozialpädagogik beherbergt, während die rückwärtigen Pavillonbauten (Haus 2, 3 und 7, erbaut ab 1880 ) von Kulturvereinen, einer Kindertagesstätte und einem Stadtteilzentrum genutzt werden. Neben dem Hauptgebäude liegt das 1927 von Gustav Oelsner im Stil des "Neuen Bauens" geplante ehemalige Schwesternhaus (Max-Brauer-Allee 136), dahinter - im Park - das "Jenckelhaus" von 1912 , in dem sich seit den 1980er Jahren Eigentumswohnungen befinden und das, wie nahezu die gesamte Anlage, vor dem beabsichtigten Abriss bewahrt werden konnte.
  • Hier badet niemand mehr - das frühere Thedebad
    Hier badet niemand mehr - das frühere Thedebad
    Am nördlichen Ende der Thedestraße findet sich ein denkmalgeschütztes Backsteinensemble, bestehend aus einem halbrundem Hallenbad (das Thedebad, 1882 erbaut, wird allerdings seit 15 Jahren als Atelier und zu Bürozwecken genutzt) und der gegenüberliegenden Schule, deren Mittelteil ( 1867 ) der älteste erhaltene öffentliche Schulbau im Hamburger Raum ist; die seitlichen Flügel wurden 1892 angebaut.

Historische und heutige Straßennamen

Wer sich mit der Geschichte Altonas befasst, stößt immer wieder auf Straßennamen, die im Stadtplan nicht mehr zu finden sind; dies hängt vor allem damit zusammen, dass die Straßen entweder nach 1945 nicht wieder angelegt oder um 1950 (als Spätfolge der Altonaer Eingemeindung), teilweise auch noch später, umbenannt wurden.
Deshalb werden hier alte (links) und neue (rechts) Straßennamen der Altstadt gegenüber gestellt:

 Haupteingang des alten Krankenhauses an der Allee
Haupteingang des alten Krankenhauses an der Allee
 
 
 Blumen-, heute Billrothstr.55 aus der Dänenzeit
Blumen-, heute Billrothstr.55 aus der Dänenzeit
 
 
 Früher Lohmühlen-, heute Esmarchstraße
Früher Lohmühlen-, heute Esmarchstraße
 
 
 Ecke Virchow-/Esmarchstraße heute - von wegen "graue Altstadt"!
Ecke Virchow-/Esmarchstraße heute - von wegen "graue Altstadt"!
  • Adlerstraße = Scheplerstraße
  • Adolphstraße = Bernstorffstraße (Nordteil)
  • Allee = Max-Brauer-Allee
  • Altonaer Bahnhofstraße = Max-Brauer-Allee (Südteil)
  • Altonaer Hochstraße = Breite Straße (nicht mehr vorhandener Anschluss an die Hamburger Hochstraße nahe dem Hexenberg)
  • Am Hauptbahnhof = Altonaer Bahnhofsplatz, seit 1984 Paul-Nevermann-Platz
  • Amselstraße = Bei der Schilleroper
  • Bachstraße = Pepermölenbek
  • Bäckerstraße = Hoheschulstraße
  • Blumenstraße = Billrothstraße
  • Brunnenstraße = Bernstorffstraße (Südteil)
  • Bürgerstraße = Thedestraße
  • Carl-/Karlstraße = Virchowstraße (Mittelteil)
  • Carolinenstraße = Olbersweg
  • Catharinen-/Katharinenstraße = Elmenhorst-/Schleestraße
  • Feldstraße = Eschelsweg
  • Friedensstraße = Lippmannstraße
  • Friedrichsbader Straße = Holstenstraße (südlichster Teil)
  • Georgstraße = Mumsenstraße
  • Große Brauerstraße = de-Voß-Straße
  • Große Gärtnerstraße = Thadenstraße
  • Große Mühlenstraße = Amundsenstraße
  • Große Rosenstraße = Paul-Roosen-Straße (heute St. Pauli)
  • Große Westerstraße = Jessenstraße
  • Grüner Weg = Alsenstraße (südlichster Teil am Holstenbahnhof)
  • Grüne Straße = Kirchenstraße
  • Gustav-Adolf-Platz = Steinheimplatz
  • Gustavstraße = Gilbertstraße
  • Hafenstraße = Carsten-Rehder-Straße
  • Hamburger Straße = Max-Brauer-Allee (Nordteil)
  • Humboldtstraße = Willebrandstraße
  • Karl-Marx-Straße = Stresemannstraße (Westteil)
  • Kleine Elbstraße = Pinnasberg (Westteil)
  • Kleine Fischerstraße = Buttstraße
  • Kleine Gärtnerstraße = Stresemannstraße (Ostteil)
  • Kleine Mühlenstraße = Struenseestraße
  • Kleine Westerstraße = Lawaetzweg
  • Lohmühlenstraße = Esmarchstraße
  • Marktstraße = Ehrenbergstraße
  • Mathildenstraße = Schillerstraße
  • Mühlendamm = Govertsweg
  • Nachtigallstraße = Lerchenstraße (nördlich der Stresemannstraße)
  • Norderstraße = Virchowstraße (Teil)
  • Palmaillenstraße = Behnstraße
  • Parallelstraße = Eifflerstraße
  • Paulstraße = Otzenstraße
  • Poststraße = Goethestraße
  • Reventlowplatz = Paulsenplatz
  • Röperstraße = Sägemühlenstraße
  • Schauenburger Straße = Schomburgstraße
  • Sonninstraße = Biernatzkistraße
  • Steinstraße = Hospitalstraße (Süd-/Mittelteil)
  • Stiftstraße = Dohrnweg, Mistralstraße
  • Teichstraße = Funkstraße (wurde 1970 zugunsten der Neubebauung an der Gr. Bergstraße/Südseite aufgehoben)
  • Turnstraße = Schmarjestraße
  • Weidenstraße = Virchowstraße (Mittel-/Nordteil); deren nördlichster Teil heißt seit 1992 Karl-Wolff-Straße (nach einem Blutsonntagsopfer)
  • Wielandstraße = Suttnerstraße
  • Wilhelmstraße = Chemnitzstraße

Nicht mehr vorhanden (überwiegend im Süd- bzw. Südostteil der Altstadt):

  • Altonaer Rathausmarkt
  • Annenstraße
  • Christianstraße
  • Dennerstraße
  • Friedrichstraße
  • Große und Kleine Johannisstraße
  • Große und Kleine Papagoyenstraße
  • Große und Kleine Schmiedestraße
  • Große Marienstraße
  • Große Rosenstraße
  • Grund
  • Kibbelstraße
  • Kleine Brauerstraße
  • Konradstraße
  • Lange Straße
  • Lohestraße
  • Marienstraße
  • Münzmarkt
  • Palmaillenhain
  • Quäkerberg
  • Raboisen
  • Schlachterbuden
  • Schmaler Weg
  • Seestermannstraße
  • Von-der-Smissens-Allee (nicht identisch mit der erst 1991 so benannten Van-der-Smissen-Straße)
  • Wilhelminenstraße
  • diverse Passagen und Gänge (also bebaute Hinterhoferschließungen) wie bspw. Ehlbecks Terrasse, Rodenhof, Pfeiffersgang

Namen, die nur während der NS-Diktatur Bestand hatten (in Klammern: Name vor 1933 bzw. nach 1945)

  • Adolf-Hitler-Platz, ab 1938 Reichsplatz (Platz der Republik, Platz der Republik)
  • Christian-Andresen-Straße (Gustavstraße, Gilbertstraße)
  • Fürst-Ernst-Straße (Schauenburger Straße, Schomburgstraße)
  • General-Litzmann-Straße (Kleine Gärtnerstraße, Stresemannstraße östlich Holstenstraße)
  • Grimmelshausen-Weg (Wielandstraße, Suttnerstraße)
  • Harpunierstraße (Friedensstraße, Lippmannstraße)
  • Hermann-Schnell-Platz (Paulsenplatz, Paulsenplatz)
  • Hinrich-Lohse-Straße (Königstraße, Königstraße)
  • Matthäus-Chemnitz-Straße (Wilhelmstraße, Chemnitzstraße)
  • Nopitsch-Weg (Norderstraße, Virchowstraße)
  • Pettenkofer-Straße (Steinstraße, Hospitalstraße)

Bedeutungsverlust des geschäftlichen Zentrums

Das Hauptgeschäftszentrum, die Große Bergstraße, war in den 1960er Jahren Deutschlands erste großstädtische Fußgängerzone und erstreckte sich vom Altonaer Bahnhof bis zum Nobistor. Heute ist der Straßenzug durch den Ausbau des östlichen Teils als vielspurige Durchgangsstraße (Louise-Schröder-Straße) um die Hälfte verkürzt. Mit dem Abriss der gesamten Südseite der Großen Bergstraße und der teilweise parallel verlaufenden Neuanlage der Neuen Großen Bergstraße (beides um 1970 ) setzte eine Entwicklung ein, die dem Zentrum nicht zum Vorteil gereichte.

Ältere Bebauung auf der nördlichen Seite der Großen Bergstraße...
Ältere Bebauung auf der nördlichen Seite der Großen Bergstraße...
Die Große Bergstraße und die davon abzweigende Neue Große Bergstraße sind zusammen etwa 900 m lang. Beim Stand von Juli 2005 sind dort inklusive der Geschäfte an den angrenzenden Straßeneinmündungen etwas über 130 Einzelhandelsgeschäfte in Betrieb. Davon rechnen sich 26 zu den „Fachgeschäften“, 12 bieten Gemüse, Fleisch und Lebensmittel, 14 Bekleidung, Schuhe und Mode an und 20 zählen zum Bereich „Freizeit und Gastronomie“. Etwa 30 Ärzte und 13 Rechtsanwälte haben im gleichen Einzugsbereich ihre Praxen und Büros.

Das Angebot ist also vielfältig, doch ähnlich wie auch an anderen Orten hat sich das Angebotsspektrum deutlich von qualitativ höherwertigen Angeboten zum Niedrigpreissektor verschoben. Vereinzelt wird heftig bedauert, daß man hier beispielsweise Buchhandel, Haushaltselektrik, Sportartikel oder Glas- und Porzellanwaren vergebens suchen muss.

Dazu kommen der teilweise langjährige Leerstand von Geschäftslokalen in der "Altona-Passage" und im ehemaligen "Frappant"-Gebäude am Goetheplatz sowie die Schließung von "Kundenmagneten" ( Karstadt -Kaufhaus, HEW -Kundenzentrum) und die Verkleinerung des Hauptpostamtes . Ob sich das geplante "Kulturkaufhaus" im ehemaligen Karstadtgebäude auf Dauer als attraktive Alternative herausstellen wird, ist abzuwarten.

 ...und der gegenüberliegende leerstehende Bau
...und der gegenüberliegende leerstehende Bau
Der gegenwärtige Zustand wird vielfach als Abstieg angesehen. Die Gründe sind vielschichtig und seit 1975 in vier Gutachten (Auftraggeber/Ersteller: Universität HH/Stadtgeographie, Handelskammer, beauftragtes Planungsbüro, Bezirksamt Altona) sowie dem Diskussionsprozess während des Bürgerbegehrens gegen die Wiederöffnung der Straße für den motorisierten Individualverkehr (2003) nahezu einmütig herausgestellt worden:
  • die bauliche Neugestaltung Anfang der 1970er Jahre, insbesondere auf der Südseite der Fußgängerzone mit ihren unmaßstäblichen Gebäudehöhen erscheint ästhetisch wenig einladend und veranlasste Ende der 1990er Jahre Hamburgs Oberbaudirektor Egbert Kossak zu der öffentlichen Aussage: „Am besten wäre es, diese Bausünden in die Luft zu sprengen.“;
  • bei den Grundstückseigentümern ist die Bereitschaft zu Maßnahmen an ihren Gebäuden zugunsten der "Flanierqualität" gering;
  • das Einkaufzentrum erscheint einem Teil der Kundschaft zu langgestreckt, anderen wiederum zu wenig autofreundlich;
  • nichtkommerzielle Serviceangebote für Kunden fehlen;
  • mangels attraktiver Freizeitangebote ist die Große Bergstraße nach Geschäftsschluss kaum belebt, obwohl im Nahbereich – anders als in anderen Hauptgeschäfszentren – zahlreiche Menschen leben.

Als äußere Einflüsse kamen hinzu:

  • die wachsende Attraktivität auf der Ottenser Seite westlich des Bahnhofs beschleunigt den Wechsel der Kundschaft dorthin;
  • verändertes Einkaufsverhalten und allgemeiner Strukturwandel im Einzelhandel als verbreitete Erscheinungen;
  • diese Prozesse verstärken sich gegenseitig.
Hier verweilt man nicht, hier geht man nur durch
Hier verweilt man nicht, hier geht man nur durch
Dieser Veränderung entspricht auch, dass dieses Einkaufszentrum um 1990 im Hamburger Zentrenkonzept von einem A2/B1- zu einem reinen B-Zentrum herabgestuft wurde.

Die bisherigen Versuche von Politik und Verwaltung, diesen Negativtrend zu stoppen, waren nicht erfolgreich, sie werden großenteils als reine Absichtsbekundungen ohne praktische Konsequenzen angesehen, die beabsichtigte erneute Straßenraum-Umgestaltung (Schaffung einer "Kommunaltrasse" für Busverkehr und Taxen) wird eher als "Rechtfertigungs-Aktivismus" angesehen. Auch eine vorübergehend rührige Anwohnerinitiative hatte keinen Erfolg. Nun soll das Gebiet mit Städtebauförderungsmitteln saniert werden

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

Hauptkirche Sankt Trinitatis

Altonas Hauptkirche
Altonas Hauptkirche
1742 /43 wird die Altonaer Hauptkirche errichtet. Die Monogramme der beiden dänischen Könige Christian V. und Christian VI. an den Sandsteinportalen zeigen, welche Bedeutung der großen neuen Hauptkirche in der damals zweitgrößten Stadt des dänischen Reiches beigemessen wurde. Schon seit 1694 stand vor einer älteren Kirche ein neuer Turm. Der Altonaer Zimmermei­ster Jacob Bläser hatte ihn errichtet und mit einem geschwun­genen Turmhelm in holländischer Manier bekrönt. Für Altona wurde er zum Wahrzeichen, und natürlich sollte er auch den Hamburger Türmen Konkurrenz machen. Als die alte Kirche baufällig geworden war, erhielt der holsteinische Baumeister Kay Dose den Auftrag für den Kirchenneubau. Dose plante die neue große Kirche auf einem kreuzförmigen Grundriß im Anschluß an den Bläserschen Turm. Der Raum war ganz ähnlich wie später St. Michaelis als eigen­ständiger protestantischer Predigtraum angelegt. Emporen und Logen umfaßten die Gemeinde, die auf die große raumbeherrschende Kanzel ausgerichtet war, während der barocke Hauptaltar vor dem Ostfenster an das Ende des Raumes gerückt war. Zwei sich durch­kreuzende, von Außenwand zu Außenwand gespannte Tonnengewölbe überspannten den Innenraum und bildeten im Schnittpunkt der vier Kreuzarme einen Mittelpunkt, über dem sich im äußeren Bild der Kirche der große Dachreiter erhob. Alte Bilder des Innenraumes lassen die barocke Pracht und den Zusammenklang von Architektur, Plastik, Stuck und Malerei im Sinne des barocken Gesamtkunstwerkes nur ahnen.

Mitte der 60er Jahre, mit der beginnenden Postmoderne, plädiert die Denkmalpflege für die Wiederherstellung der ursprünglichen Gestalt der Altonaer Hauptkirche im äußeren, im Inneren jedoch für eine moderne Lösung. In diesem Sinne wurde von den Architekten Horst Sandtmann und Friedhelm Grundmann zwischen 1963 und 1969 die Altonaer Hauptkirche wieder errichtet. Vom alten Innenraum wurde das weit auskragende Hauptgesims und die Kreuztonne in ihrer Form übernommen. Unter ihrem zentralen Schnittpunkt steht nun im Zentrum des Raumes und nicht mehr fern im Chor ein neuer Altar, dreiseitig umgeben vom Gestühl für die Gemeinde. Die vierte Seite bildet ein Taufrund, und im Chor entwickelt sich hinter einer halbkreisförmigen Emporenbrü­stung der Raum für die Sänger, das Orchester und die große neue Orgel. In der Achse zwischen Altar und Orgel wurde das einzige im Raum erhaltene historische Ausstattungsstück, das Kruzifix aus dem Mittelalter, auf einer neu geschaffenen Kreuzsäule errichtet. Der lächelnde Christus von Altona ist in seiner Form einzigartig im europäischen Raum. Diese und die gesamte künstlerische Ausgestaltung stammt von dem Frei­burger Bildhauer Peter Dreher. Der Künstler hat sich völlig in die barocke Gestalt des Baues und die neue Innenraumkonzeption eingefühlt. Die Gestaltung der gesamten künstlerischen Inneneinrichtung und der Farbigkeit zeigen ein Bekenntnis zur Tradition, die mit künstlerischen Mitteln in die Sprache des 20. Jahrhunderts übersetzt wurde. Für die Verbindung von alt und neu erhielt der Wiederaufbau 1970 den Hamburger Architekturpreis als vorbildliches Bauwerk.

Weitere Sehenswürdigkeiten

  • Neues Altonaer Rathaus, der Südflügel von 1844 ist der ehemalige Altonaer Bahnhof der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft.
  • Platz der Republik, eine repräsentative Grünanlage zwischen dem Altonaer Rathaus und dem neuen Bahnhof.
  • Stuhlmannbrunnen vor dem neuen Altonaer Bahnhof, stellt zwei miteinander kämpfende Zentauren dar, die als Sinnbild der wirtschaftlich konkurrierenden Städte Altona/Elbe und Hamburg gedeutet werden.
  • Schellfischtunnel, inzwischen stillgelegter, vormals längster Eisenbahntunnel Norddeutschlads vom Altonaer Bahnhof durch den Elbhang hinab zur Altonaer Hafenbahn bei Neumühlen .
  • Sonntäglicher Fischmarkt , wird zum großen Teil von Touristen besucht, aber auch von Einheimischen nach einer durchzechten Nacht auf dem Kiez .
  • Altonaer Balkon am Elbhang, ein Aussichtspunkt mit weitem Blick über den Hamburger Hafen.
  • Beginn des Elbuferweges am Wasser entlang in Richtung Övelgönne und Blankenese bis Wedel.

Schule, Bildung und Forschung

Nachdem 2004 die nach dem jüngsten der Blutsonntagsopfer benannte Bruno-Tesch -Gesamtschule in der Billrothstraße geschlossen wurde, gilt die Altstadt endgültig als schulisch unterversorgt: es gibt lediglich noch 4 Grund-, Haupt- und Realschulen (in Carsten-Rehder-, König-, Thaden- und Virchowstraße), dazu die kleine katholische Grundschule am Dohrnweg; an der Bernstorffstraße liegt eine Sonderschule. Hinzu kommt die Fachschule für Sozialpädagogik II. Das Gymnasium Allee liegt bereits in Altona-Nord .
Die öffentlichen Bücherhallen an der Norderreihe und in der Trommelstraße stehen seit Jahren immer wieder auf der Streichliste, sind bisher aber noch geöffnet.
An der Palmaille befindet sich die Bundesforschungsanstalt für Fischerei.

Weblinks

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