Walter Dudek (* 1890 ; † 1976 ) war ein deutscher Politiker ( SPD ).

Der SPD-Politiker und promovierte Jurist war von 1925 bis 1933 letzter demokratisch gewählter Bürgermeister von Harburg , (später Harburg-Wilhelmsburg). Geboren in Altenburg/Thüringen als Sohn eines Postbeamten, hatte er nach seinem Studium der Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft 1910 bis 1912 und bis zu seinem Amtsantritt in Harburg früh bedeutende Verwaltungspraxis gesammelt. Zu seinen Stationen zählte 1917 bis 1919 die Vertretung des Landrates in Merseburg in der Kriegswirtschaft, 1919 bis 1922 das Amt des Ersten Bürgermeisters in Fürstenwalde/Spree und 1922 bis 1924 in Dortmund die Stellung als besoldeter Stadtrat (Dezernent) für Wohlfahrt.

Maßgeblich war Dudek am Zustandekommen der Fusion Wilhelmsburgs mit Harburg beteiligt. Damit sollte 1927 den lokalen Interessen im Spannungsfeld zwischen dem Stadtstaat Hamburg und dem Land Preußen mehr Gewicht verliehen werden. Harburg-Wilhelmsburg wurde eine Großstadt mit über 100 000 Einwohnern.

Er setzte durch, dass mit Hilfe von Beschäftigungsprogrammen die sog. „Notstandsarbeiter“ in wirtschaftlich äußerst schwierigen Zeiten bedeutende städtische Baumaßnahmen durchführten. Dazu gehörten der Stadtpark, der Bau des heutigen Friedrich-Ebert-Gymnasiums mit der Stadthalle, die Stadtbücherei, eine Badeanstalt und die Feuerwache.

Am 11. März 1933 drangen SA und SS in das Harburger Rathaus ein und zwangen Dudek mit Waffengewalt aus seinem Amt. Am nächsten Tag fanden die Kommunalwahlen statt, die die NSDAP in Verbund mit der Bürgerlichen Einheitsliste und dem Zentrum knapp gewann.

Zum Nachfolger Dudeks wurde auf Intervention des Gauleiters Otto Telschow das ehemalige DNVP-Mitglied Ludwig Bartels, der erst am 1. April 1933 in die NSDAP eingetreten war.

1946 bis 1953 war Dudek Finanzsenator Hamburgs und arbeitete bis zu seinem Tode als Finanzberater des DGB.

Literatur

• Ellermeyer, Jürgen; Richter, Klaus; Stegmann, Dirk (Hgg.): Harburg. Von der Burg zur Industriestadt. Hamburg 1987.
• Lüth, Erich: Walter Dudek. Erinnerungen an Harburgs letzten Oberbürgermeister. In: Harburger Jahrbuch 15, 1975-1979, S. 125-138.
• Stefan Sarrach: "Dienstanweisung zum Streiken. 1919 erhält Fürstenwalde erstmals einen sozialdemokratischen Bürgermeister". In: Stadt Fürstenwalde (Hrsg.), Fürstenwalder Lesebuch - 725 Jahre Geschichte und Geschichten, 1997, S. 11-14.