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Letzte Änderung für Artikel Carl Malsch: 29.01.2006 23:11

Carl Malsch

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Carl Paul Malsch (* 20. Mai 1916 in Hamburg; † 13. September 2001 in Hamburg) war ein evangelischer Pfarrer.

Inhaltsverzeichnis

Kirchliche Prägung

Carl Malsch wuchs in Hamburg-Hamm auf. Seine christliche und kirchliche Sozialisation geschah durch das Elternhaus und den "Jugendbund für entschiedenes Christentum" (EC). Seine Eltern gehörten der Landeskirchlichen Gemeinschaft unter Heitmüller am Holstenwall an, die sehr pietistisch geprägt war. Sie schickten seine Geschwister und ihn zur Sonntagsschule (Kindergottesdienst) in die Jungmannstraße in Eilbeck, wo seine Freunde den Jugendbund für entschiedenes Christentum der Gemeinde gründeten. Im Alter von 15 Jahren las er innerhalb eines Jahres die Bibel komplett durch. Die christliche Jugendgruppe aus Handwerkern, Studenten und Schülern hatte starke Elemente von der Jugendbewegung übernommen und verstand sich als Bruderschaft. Ihr Wahlspruch lautete: "Für Christus und die Kirche".

Als Heitmüller kurze Zeit bei den Nazis mitmarschierte, trat die Gruppe 1934 geschlossen aus der "Evangelischen Gemeinschaft" aus und schloss sich der Hamburgischen Landeskirche an. Ihre neue Heimat war bei Pastor Kreye in Hamburg-Hamm.

Als die Evangelische Jugend 1934 in die Hitlerjugend überführt werden sollte, machte die Gruppe nicht mit. Carl Malsch übernahm in der Hammer Gemeinde die Reste der Evangelischen Jugend. Dort war er bis 1936 in der Jugendleitung tätig.

In der Hammer Gemeinde gehörte er zur Bekenntnisgemeinschaft. Besonders Pastor Forck, Mitglied der Vorläufigen Leitung der Bekennenden Kirche informierte die Gruppe über die Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Staat. Als der andere Gemeindepastor, Herr Heldmann, 1934 für kurze Zeit ins KZ gebracht worden war, hatte er schon einige erste Eindrücke vom zerstörerischen Wesen des Nationalsozialismus gewonnen.

Studium

Carl Malsch 1936
Carl Malsch 1936

Nach dem Abitur wollte er Lehrer werden, was ihm aber von den Nationalsozialisten verwehrt wurde, weil er nicht in der Hitlerjugend war. So entschloss er sich auf Anraten eines Freundes, Theologie zu studieren. Er begann das Studium im April 1936 in der Theologischen Schule Bethel , wo er zuerst das Hebraicum , Latinum und Graecum nachholen musste.

Im Dezember 1936 bekam er die Tuberkulose , die ihn bis 1944 begleitete. Das Besondere war: Er wurde nicht eingezogen. So konnte er, nachdem die Krankheit weit genug zurückgegangen war und nachdem er 1938 ein halbes Jahr im „Studentischen Ausgleichsdienst“ gearbeitet hatte, im Wintersemester 1938/39 sein Studium in Rostock, dann in Berlin und Erlangen fortsetzen. Seine Heimat war die Bekennende Kirche und die Evangelische Studentengemeinde , ein großes Vorbild war Pastor Martin Niemöller.

1939 holte ihn der Leiter der Evangelischen Studentengemeinden, Dr. Martin Fischer, nach Berlin und machte ihn zum Reichsobmann der Studentengemeinden. Von Berlin aus sammelte er zusammen mit Fischer an jeder Universität einen Vertrauensobmann, sodass die Evangelischen Studentengemeinden unter dieser Obhut wachsen konnten. Die Studentengemeinde war 1945 die einzige noch bestehende Organisation an der Universität.

Im März 1941 legte Carl Malsch sein 1. theologisches Examen in Hamburg ab. Danach wurde er Nachfolger von Martin Fischer und war von Berlin aus im Reisedienst der Evangelischen Studentengemeinden tätig. Ab April 1942 war er Lehrvikar in der Hammer Gemeinde.

Berufliche Stationen

Hilfsprediger an St.-Katharinen

Nach seinem 2. theologischen Examen im März 1943 wurde er Hilfsprediger an der Hamburger Hauptkirche St.Katharinen, wo er am 13. Juni 1943 von Hauptpastor Herntrich ordiniert wurde. Im selben Monat heiratete er die Pastorentochter Elisabeth Crusius. Ihre gemeinsame Wohnung im Katharinenkirchhof 26 wurde am 27. Juli 1943 durch den herabfallenden Turm der Katharinenkirche im Feuersturm zerstört.

Pastor in Niederbayern

Nach seiner Ernennung zum Pastor am 1. April 1944 wurde er zur Betreuung evakuierter Hamburger nach Niederbayern ( Landau a.d.Isar ) geschickt.

Gemeindepastor in Hamburg Klein-Borstel

Nach dem Ende des Krieges wurde er Pastor in der Maria-Magdalenen-Kirche in Hamburg-Klein Borstel (bis 31. Juli 1947 als Dienstleistung der Kirchengemeinde Fuhlsbüttel ; danach wurde die Kirchengemeinde Klein-Borstel selbstständig).

Studentenpfarrer in Hamburg

Im Mai 1954 wurde Carl Malsch Studentenpfarrer der Evangelischen Studentengemeinde in Hamburg, damals in der Esplanade 15. In dieser Zeit gründete er den "Verein für ökumenische Studentenwohnheime". In diesen Studentenheimen wird bis heute die Hälfte der Plätze satzungsgemäß an ausländische Studenten vergeben. Eines der Heime wurde in den 1990er Jahren nach ihm " Carl-Malsch-Haus " genannt.

Propst in Jerusalem

Im Jahre 1960 erhielt er den Ruf, in Jerusalem Propst der Deutschen Evangelischen Gemeinde und Leiter (Bischof) der Evangelisch-lutherischen Kirche in Jordanien zu werden. Sein Amtssitz war die Propstei im Zentrum der Jerusalemer Altstadt neben der Erlöserkirche.

Hauptpastor an St. Petri

Carl Malsch um 1975
Carl Malsch um 1975

Im Herbst 1965 holte ihn Landesbischof Hans-Otto Wölber zurück nach Hamburg. Carl Malsch wurde einstimmig zum 26. Hauptpastor der Hamburger Hauptkirche St.Petri gewählt und wurde damit der Nachfolger von Landesbischof Witte im Hauptpastorenamt. Gleichzeitig übernahm er die Leitung der Hamburger Stadtmission , die traditionsgemäß beim Hauptpastor von St. Petri lag.

In St. Petri stellte sich für ihn das Problem der leeren Kirchen schon recht frühzeitig: Die City-Kirchen mussten mit der Entvölkerung der Innenstadt ihre Aufgaben neu justieren. Statt einer "Wohngemeinde" gab es hier eine "Personalgemeinde". Carl Malsch prägte den Begriff der "Alltagskirche". An den Werktagen um 17:15 wurden Kurzandachten zu Alltagsthemen im Wechsel mit Kirchenmusik etabliert. 1969 gründete er zusammen mit Pastor Gunnar von Schlippe nach einem Besuch in Holland und bei den Samaritans in London das Beratungs- und Seelsorgezentrum (BSZ) an St. Petri nach derem Vorbild. Im BSZ versehen bis heute ausgebildete ehrenamtliche Seelsorgehelfer ihren Dienst. Auch Carl Malschs Frau Elisabeth ließ sich zum Seelsorgehelfer ausbilden und arbeitete ehrenamtlich im BSZ mit.

Zur größten Herausforderung seiner Amtszeit wurde 1979 die Besetzung der Kirche durch die Atomkraftgegner . Sein Nachfolger Hauptpastor Christoph Störmer gehörte damals zu den Besetzern der Kirche.

Ab 1. November 1975 wurde er als amtsältester Hauptpastor der letzte Senior der Hamburgischen Landeskirche und damit der Vertreter des Landesbischofs. In dieser Funktion wurde er Vorsitzender der Schule-Kirche-Kommission und des Kuratoriums des Rauhen Hauses, außerdem Mitglied des Verwaltungsrates des Rauhen Hauses. Diese Ämter hatte er bis zu seiner Emeritierung inne.

Emeritierung

Am 31. Oktober 1981 ( Reformationstag ) wurde Carl Malsch emeritiert. Im Sommer des Jahres 1984 waren Carl Malsch und seine Frau Elisabeth ehrenamtliche "Kurseelsorger" in Wenningstedt auf Sylt. Den Vorsitz der Hamburger Stadtmission legte er 1988 nieder.

Sonstiges

Carl Malsch ist Herausgeber des Buches "Die Hauptkirche St. Petri in Hamburg - Baugeschichte, Kunstwerke, Prediger", erschienen 1979 im Friedrich Wittig Verlag Hamburg.

Wikipedia

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